Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Signal von LM386 per µC an/ausschalten


von Curby23523 N. (Gast)


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Ich denke, das ist besser hier als bei µC aufgehoben.

Ich betreibe einen LM386 mit 10V (in diesem Fall von -5 bis +5V) in 
standard Schaltung.

Ich würde das Audiosignal gerne über einen Mikrocontroller 
an7ausschalten. Ich weiß es gibt Schalt ICs, jedoch würde ich die gerne 
vermeiden, da ich hier eigentlich nur einen Kanal benötige.

Wenn ich einen Logiklevel Jfet nehme, kann ich mit diesen - direkt an 
einem µC Pin angeschlossen - das Signal schalten? Ich weiß nicht, ob der 
2N7000 wegen der Diode gut geeignet ist. Viele Logiclevel sind im To220 
Gehäuse und SMD möchte ich vermeiden.

Würde das so prinzipiell gehen? Ein Relais zieht mir zuviel Stom :)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nils H. schrieb:
> Ich weiß nicht, ob der 2N7000 wegen der Diode gut geeignet ist.
In einem bipolar versorgten Design ist dieser simple Ansatz zum 
Scheitern verurteilt.

Hier im Besonderen, weil das Drain überhaupt keinen Potentialbezug hat 
und daher machen kann, was es will. Ich vermute, es wird sich im 
"ausgeschalteten" Zustand auf Vs-0,7V einpendeln und deshalb trotzdem 
lausig leiten...

> Würde das so prinzipiell gehen?
Nein. Dazu brauchst du einen anderen Ansatz.

> Ein Relais zieht mir zuviel Stom
Ein bistabiles Relais braucht nur zum Umschalten Strom...

: Bearbeitet durch Moderator
von Curby23523 N. (Gast)


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Ein bistabiles Relais. Als Bastler lernt man immer dazu. Ich suche mal 
was raus. Vielen dank schonmal.

von Paul B. (paul_baumann)


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Lothar M. schrieb:
> In einem bipolar versorgten Design...

Ist das wirklich BIPOLAR, oder hat der Mann seine Masse nur mit "-5V" 
benannt?

Seltsam

MfG Paul

von Michael B. (laberkopp)


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Nils H. schrieb:
> Ich würde das Audiosignal gerne über einen Mikrocontroller
> an7ausschalten.

Das geht so:

https://mbonnin.net/posts/2011-01-05_bwaaaaaaaaaaaaaaalarm-clock/lm386.png

Klar, der Chip zieht nach wie vor den Ruhestrom.

Muss es wirklich dieser stinkalte Billigchip mieser Qualität sein, 
kannst du dich nicht mit einem 
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm4865.pdf oder so anfreunden, der bei 
Mute auch den Strombedarf reduziert ?

von Curby23523 N. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> In einem bipolar versorgten Design...
>
> Ist das wirklich BIPOLAR, oder hat der Mann seine Masse nur mit "-5V"
> benannt?
>
> *Seltsam*
>
> MfG Paul

Die -5 werden aus einem 7905 erzeugt, die +5V aus einem 7805.
Ich kann natürlich auch einen LM4865 nehmen.
Das mit Pin 7 sehe ich natürlich erst jetzt.

Ich würde dann die "typical application" aus dem Datenblatt verwenden. 
Dort wird einfach ein Lautsprecher 8 Ohm zwischen Pin5/8 angeschlossen. 
Benötige ich dann noch HP Sense, wenn ich eh keinen Audio Output nutze?

Wird der bypass dort genauso beschaltet, wie beim LM386? Müsste ich 
eigentlich irgendwo im Datenblatt finden oder? Mal schauen.

Btw. wenn ich das IC mit +5/-5 betreibe, kann ich dann den Pin7 Bypass 
nach wie vor nach Masse schalten? -5V verträgt mein µC wohl nicht.

EDIT: Der LM darf eh nur mit 5V betrieben werden, also nix symmetrisch.

Vielen dank schomal!

von Michael B. (laberkopp)


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Nils H. schrieb:
> Benötige ich dann noch HP Sense, wenn ich eh keinen Audio Output nutze?

Nein, man kann ihn offen lassen oder an Masse legen oder mit dem Ausgang 
verbinden.

Nils H. schrieb:
> Wird der bypass dort genauso beschaltet, wie beim LM386?

Nein, neben dem Ausschalt-Transistor nach Masse geht dort noch ein 
Lautstärke-Widerstand (10k oder so) nach plus für volle Lautstärke oder 
ein Spannungsteiler für reduzierte Lautstärke.

Nils H. schrieb:
> Der LM darf eh nur mit 5V betrieben werden, also nix symmetrisch.

Ach.

von Curby23523 N. (Gast)


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Dann würd ich das so machen:

100nF zwischen zw. +5V und Gnd.
5V Versorungsspannung.
Speaker einfach direkt an Pin5/8.
100nF an Pin 7.
An Pin2 wird die Lautstärke über ein Poti geregelt.
Pin 4 wird über einen Transistorschalter auf 5V oder Gnd gelegt (mit 
10k).
HPsense auf GND.

von Michael B. (laberkopp)


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Nils H. schrieb:
> Dann würd ich das so machen:

Zwischen Poti und Eingang müsste ja wohl noch ein Kondensator, man 
könnte das Poti natürlich auch gleich am DC_VOL Eingang haben.

: Bearbeitet durch User
von Spannungsteiler (Gast)


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http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/anasw2.htm

Wäre ein anderer Weg ans Ziel zu kommen...

von Curby23523 N. (Gast)


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Spannungsteiler schrieb:
> http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaere...
>
> Wäre ein anderer Weg ans Ziel zu kommen...

Wenn der Chip so eine Möglichkeit zur Vefügung stellt, werde ich diese 
natürlich nutzen.

Michael B. schrieb:
> Nils H. schrieb:
>> Dann würd ich das so machen:
>
> Zwischen Poti und Eingang müsste ja wohl noch ein Kondensator, man
> könnte das Poti natürlich auch gleich am DC_VOL Eingang haben.

Ich will ja gezielt den Eingang nutzen, um den Verstärker 
ein/auszuschalten. Daher das Poti in diesem Fall vor dem Audioeingang.

Das Poti bildet mit dem Kondensator doch einen Hochpass, reicht das 
nicht? Gleichstrom ist weg, alles über paar Hz wird durchgelassen und 
ich kann die Lautstärke einstellen.

Spricht etwas dagegen, den Transistor wegzulassen und direkt einen µC 
Pin an den Pin 4 anzuschließen, ggf. mit Vorwiderstand?

von Kurt A. (Gast)


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Eine andere mögliche Beschaltung von Pin 4 des LM4865 zeigt mein Bild.

Schau dir das Datenblatt auf Seite 11 an.

Figure 29

max Volume bei + 3.5V

Stummschaltung (Mute) von 500mV - 1V

Abschaltung (Shutdown)<300mV

Steht auch im Text geschrieben.

von Curby23523 N. (Gast)


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Wenn das funktioniert, dann gefällt mir das. Ich zeichne es mal so ein, 
danke.

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