Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Supressor-Diode defekt ?


von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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Ich kämpf jetzt schon ein paar Tage mit einem elektrischen Gurtwickler
herum.

Der Leistungsteil ist wie folgt aufgebaut:
230V werden über 4 Stuück 1N4007 in Brücke gleichgerichtet.

Die gleichgerichtete Spannung geht auf zwei Relais werden von dahinter
liegendem Prozessor angesteuert. Die Relais beaufschlagen einen
kräftigen Gleichspannungsmotor "sorum" oder "andersrum" je nach
gewünschter Fahrtrichtung mit der gleichgerichteten Spannung.

Dem Motor ist eine Supressordiode BZW04-342 parallel geschaltet.

Im Falle von "abwärts" wird noch ein 10 KOhm/5W Lastwiderstand
parallel zum Motor geschaltet, um die Abwärtsfahr etwas zu dämpfen in
der Geschwindigkeit



Problem ist, daß mir die Brücke (bzw. auch die vorgeschaltete
Sicherung) in die Luft fliegt, wenn ich "aufwärts fahren möchte. Hat
die Supressordiode evtl. einen Schaden oder hab ich jetzt irgendwie die
Schaltung falsch aufgenommen? Klingt eine derartige Anoprdung plausibel?

von Hubert.G (Gast)


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Klebt vieleicht ein Relaiskontakt?

von DKM (Gast)


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Solche Suppressordioden werden in Sperrichtung betrieben, wie normale
Z-Dioden. In der anderen Richtung sind sie leitend, wie das Dioden halt
mal so tun. Du brauchst also 2 von diesen Dingern antiseriell
verschaltet, wenn du die Spannung am Motor umpolst.

von crazy horse (Gast)


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stimmt doch gar nicht.
Es gibt bidirektionale und unidirektionale.

von Pekari (Gast)


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Oder gleich eine bidirektionale nehmen.
z.B P6KE400CA, das C steht für bidirektional und hat dann auch keinen
Ring mehr als Markierung

P6KE400CA     600W Peakpower
1.5KE400CA   1500W Peakpower

Ansonsten gibt es ja noch VDRs, die schalten etwas "weicher"

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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jaja, es ist eine bidirektionale. Ich kann mir nicht vorstellen das die
nur in 1 Richtung defekt ist.

"Fachlich" macht es Sinn, beim runterfahren irgendwas zu begrenzen:
Die Wicklung Aufwärts benötigt den gesamten Strom, da große LAsten zu
bewegen sind. Beim Abwärts fahren ist jedoch das Eigengewicht der
Jalousie vorhanden. Wenn jetzt in der gleichen Geschwindigkeit und
ungedämpft gefahren würde, dann würde das ziemlich schnell runter
poltern ...

Ich bin mir blos mit der aufgenommenen  Schaltung nicht ganz sicher:
Widerstand parallel "zur Dämpfung" ?


Die beiden vorhandenen Relais hatte ich schon ausgetauscht, die könnten
nicht klemmen. Die Relaisbeschaltung sollte "eigentlich" auch
unkritisch sein. ich hatte folgende Beschaltung "ausgeklingelt":

0 meint: Relais unbestromt
1 meint: Relais bestromt
+ meint: gleichgerichtete 230 v (+ an der Brücke)
- meint: gleichgerichtete 230 V (- an der Brücke)

0 0 am Motor- liegt - an, am Motor+ liegt - an
1 1 am Motor- liegt + an, am Motor+ liegt + an
0 1 am Motor- liegt + an, am Motor+ liegt + an (abwärts, geht)
1 0 am Motor- liegt - an, am Motor+ liegt - an (aufwärts, knallt durch)

von Hans (Gast)


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-->Ich kann mir nicht vorstellen das die
nur in 1 Richtung defekt ist.

Warum nicht ? Zumindest wurde ich es mal Prüfen

von DKM (Gast)


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laut Datenblatt sind nur typen mit dem Suffix B Bipolare Typen, eine
BZW04-342 ist somit nicht geeignet

von Conlost (Gast)


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Hallo,

0 0 am Motor- liegt - an, am Motor+ liegt - an
1 1 am Motor- liegt + an, am Motor+ liegt + an
0 1 am Motor- liegt + an, am Motor+ liegt + an (abwärts, geht)
1 0 am Motor- liegt - an, am Motor+ liegt - an (aufwärts, knallt
durch)

was du da geschrieben hast sieht für mich etwas unlogisch aus,
der Motor dürfte garnicht drehen.

Es grüsst,
Arno

von Kurt (Gast)


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@ Wegstabenverbuchsler

a' 230 * Wurzel 2  ergibt > 300V
   Hast Du vielleicht einen Glättkondensator drin?

b' passiert das nur beim Abwärtsfaheren?
   da wird die Spannung höher sein als beim auf mit Last.

c' ist die Diode wirklich bopholar?  BZW04-342 die warsch nicht.


Kurt

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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Sorry, da hab ich geschlafen ... ist natürlich eine BZW-342B drin.

@Conlost
ja, das passiert bei copy&paste. In Wirklichkeit genau 1:1, also
Relais_x=1 --> Motorklemme"*" hat auch ne "1" (also
gleichgerichtete Netzspannung, Plus dran


Der wesentliche Schaltungsteil ist ja folgender:

Brücke, bestehend aus kleinen SMD-Dioden (die Farbkennung weiß ich
momentan nicht, also keine Ahnung welche Kennwerte die haben). Am
gleichgerichteten Ausgang der Brücke müßten ja 230 * 1,4 V = 322 Volt
rauspurzeln.

Der nachgeschaltete Gleichspannungsmotor wird durch eine parallel
geschaltete bipolare Supressordiode knapp oberhalb des benannten
Spannungsbereichs geschützt

Je nach Ansteuerung der Relais wird der Motor mal sorum, mal andersrum
von Gleichspannung bestromt und dreht sich dann halt auch linksrum oder
rechtsrum.

In einer Drehrichtung wird ein 10 KOhm/5 Watt Widerstand (parallel?)
zum Motor geschaltet

Der Motor hat einen Ohmschen Widerstand von 280 Ohm, Die Kenndaten des
Gurtwicklers laut Kartonaufdruck lauten "Leistungsaufnahme Nennbetrieb
100 Watt, Ruhebetrieb 2 Watt" (Der eingebaute Printtrafo hat laut
Aufdruck 12 Volt/0,5 VA)


Passen denn die Daten und meine vermeintliche Schaltungsanalyse
theoretisch zusammen ? Welche Kennwerte müßten die Brücken-Dioden
haben?

von Conlost (Gast)


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Hallo,

da es immer nur knallt wenn die Relays in "aufwärts" Richtung
stehen, vermute ich mal, das der Anlaufstrom des Motors für die
Dioden zu hoch ist.
Hast du mal im Leerlauf die Stromaufnahme gemessen , ohne Last?
Eventuell ist da irgend etwas zu schwergängig, sind die Rollos
vielleicht zu schwer für diesen Motor?

Es grüsst,
Arno

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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Den Leerlaufstrom hab ich noch nicht gemessen. Was müßte ich denn so
ungefähr sehen azuf einem (Gleichspannungs) Multimeter wenn die
Leistungsangabe lautet "100 Watt Nennbetrieb" (wohl bei 220V
Wechsel)

Das Teil hatte irgendeine Macke im Eingangsteil. Ich hatte Relais (auf
Verdacht) sowie 2 Dioden der Eingangsbrücke und die Einlöt-Sicherung
ausgetauscht, da diese Komponenten defekt waren.

Der Wickler ist recht vernünftig gegen Fehlsituationen geschützt: Da
ist ein Reed unter der Umlenkrolle, und wenn dieser 2 Sekunden keine
Impulse abgibt (z.B. weil der Gurt gerissen ist) dann geht der Motor
auf 0. Desgleichen wenn der Motor gar nicht dreht: Auf der Platine in
der Nähe sind Hall-Sensoren, und am Ende der einen Motorachse ist ein
Magnet. Dreht sich die Motorachse nicht, wird auch das Relauis
abfallen.

NAch Austauisch der zuvor genannten defekten Komponenten hatte ich den
Wickler auf den Tisch gelegt und fröhlich im Leerlauf wieder unter
Strom genommen.

... eine Richtung (ich meine es war die AUFWÄRTS, wo der Motor ja volle
Pulle strampeln muß ... ging gut ... der Motor schnurrte wie ein junges
Kätzchen

... andere Richtung (wieso sollte denn da der Widerstand PARALLEL zum
Motor sein, ich verstehs nicht) ... RUMMSSSS .. Licht aus.

Wieder nachgemessen: 3 Dioden der Brücke zerfetzt, und d
Einlötsicherung auch hin.

Nun hab ich es wieder hergerichtet, und ziere mich ein wenig, es
nochmal unter Strom zu nehmen .....

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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Hab nochmal den ganzen Thread durchgelesen. ich bin nun schon ganz
wuschig mit aufwärts und abwärts .. weis bald selbst nicht mehr wann
das ding rausgeknallt ist. Ich meine aber es war die gedämpfte
Abwärtsrichtung

von Conlost (Gast)


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Hast du den Widerstand mal nachgemessen der da parallel zum
Motor geschaltet ist, eventuell hat der ja einen Kurzschluß.

von Profi (Gast)


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Eine Glühbirne (Halogenstrahler) in Reihe zum Netz verhindert den
Kurzen. Durch den geringen Kaltwiderstand läuft die Schaltung im
Normalfall trotzdem gut.

Sind es Relais mit break before make?
Fließt der hohe Strom durch den Motor? Evtl. mal den Motor ohne die
Relais direkt nach dem Gleichrichter hängen, beide Drehrichtungen
testen.
Dann die Relais ohne den Motor schalten lassen.
Hast Du die Diode schonmal getauscht?

Der 10kOhm kann als Bremswiderstand gedacht sein, wenn durch einen
schweren RollLaden der Motor zum Generator wird.

Vielleicht kannst du mal einen Plan skizzieren?

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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Ich wollte mich nochmal melden um das Thema abzuschliessen

Wie schon ursprünglich vermutet, war die (bipolare) Supressordiode
kaputt, aber nur in einer Richtung.

Da sie eh nur zum Schaltungsschutz dient, hab ich sie kurzerhand
rausgeschmissen und die Schaltung in Betrieb genommen. "Bei nächster
Gelegenheit" werd ich mir mal eine neue mitbestellen und die Schaltung
dann mal wieder komplettieren.

Daß der Widerstand bremst wenn er parallel geschaltet ist leuchtet mir
nicht ein (er war aber ok). Vielleicht kann mich jemand erleuchten ?



PS: ind er E-Bucht habe ich noch einen Ersatzmotor organisiert, weil
ich in meiner Verzweiflung selbst den Motor in Verdacht hatte. Wenn
jemand noch einen kräftigen Motor mit Getriebe braucht ...

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