Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromsensor LEM HAH1BV-SO6


von Gerhard V. (nixieroehre)


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Guten Tag in die Runde.

Ich fand den thread hier:
Beitrag "günstige Strommessung bis 100 A"
und da er schon älter ist (2006), versuche ich nochmal eine bescheidene 
Frage
zum Stromsensor LEM HAH1BV-SO6 zu posten.
(Dieses Modell hat eine Versorgungsspannung von 5 V DC).

Ich habe hier eine  solchen vorliegen, auch Schaltbild vorhanden,
jedoch ist mir unklar, ob das Teil defekt sein könnte,
denn:
1) Versuch mit einem 230V-AC Kabel durchgeschleift:
>erkennbar, daß die da dranhängende Lampe an-oder ausgeschaltet wird.
aber:
2) Versuch, eine 12V-DC Halogenbirne durchgeschleift ergibt am Ausgang
nur sehr seltsame Sachen.
Auch mit Oszilloskop nichts außer einer kleinen Schwingung (intern?) 
erkennbar,
und mit Multimeter nix zu messen, geschweige denn Reproduzierbares.

Auch zwei Versuche, einen Bürdewiderstand (10 oder 26 kOhm) gegen Masse 
oder (versuchsweise) gegen plus-Versorgung geschaltet, brachte keine
veränderte Meßlage.

Hier setzt meine Frage an, ob die eigentliche Funktion besser 
überprüfbar ist
-oder ob ich was falsch gemacht hatte?
Liegt am Ausgang dieses LEM nicht ein OP, mithin ein Ausgangssignal
in Form einer Spannung an?

Vielleicht findet jemand diese Anfrage.
Herzlichen Dank dafür,
und liebe Grüße,
Gerhard.-

von Pandur S. (jetztnicht)


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Und der Hersteller/Datenblatt/Eval-/Appnote meinte ?

von nixieroehre (Gast)


Angehängte Dateien:

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Moin.
...sorry, ich verstehe nicht? Was meinst du?
Hier im Anhang schicke ich noch das betreffende Datenblatt.
ich hatte schon bei LEM nachgefragt, jedoch eine Applikation haben die 
nicht lt. Auskunft.

liebe Grüße, Gerhard.-

von Falk B. (falk)


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@Gerhard V.lüttichau (nixieroehre)

>1) Versuch mit einem 230V-AC Kabel durchgeschleift:
>>erkennbar, daß die da dranhängende Lampe an-oder ausgeschaltet wird.

Bei welchem Stromfluß?

>2) Versuch, eine 12V-DC Halogenbirne durchgeschleift ergibt am Ausgang
>nur sehr seltsame Sachen.

Bei welchem Stromfluß?

Das ist ein 400A Monster mit einer Empfindlichkeit von 5mV/A.

>Auch zwei Versuche, einen Bürdewiderstand (10 oder 26 kOhm) gegen Masse
>oder (versuchsweise) gegen plus-Versorgung geschaltet, brachte keine
>veränderte Meßlage.

Braucht man nicht, das Ding hat einen aktiven Ausgang (OPV).

>Hier setzt meine Frage an, ob die eigentliche Funktion besser
>überprüfbar ist

Sicher. Wickle ein Kabel mit 10 Windungen durch und lass 1-5A fließen, 
dein Sensor sieht dann 10-50A. Da muss sich was tun.
Prüfe, ob die Stromversorgung sauber anliegt.

von Gerhard V. (nixieroehre)


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Guten Tag.

Zunächst vielen Dank für die wichtige Information und Deine Nachricht.

1) Die 230-VAC-Glühbirne hat 40 Watt, also sind das rund 0,174 A.
2) Die 12-VDC-Halogenglühbirne hat 20 Watt, das sind rund 0,6 A.
(Hierbei ist seltsam, daß ein geringerer Stromfluß (0,179 A bei 230 VAC)
einen Impuls anzeigte, ein höherer dagegen nicht.)

3)"Braucht man nicht, das Ding hat einen aktiven Ausgang (OPV)."
Ganz wichtige Info, denn genau hier war ich mir unsicher. Danke.

4)"Sicher. Wickle ein Kabel mit 10 Windungen durch und lass 1-5A 
fließen,
dein Sensor sieht dann 10-50A. Da muss sich was tun.
Prüfe, ob die Stromversorgung sauber anliegt...."
Will ich gerne versuchen, und gebe dann Bescheid.-

(Interessant: verhält sich das tatsächlich so, daß das Messungsergebnis 
durch die Hall-Sensorik abhängt von der Anzahl der Windungen ?
das würde -so wie ich es verstehe- bedeuten, dß sich die Magnetfelder
der einzelnen Windungen addieren bis...-unendlich?)-

Ich melde mich nach dem o.g. Versuch.
Liebe Grüße,

von Andrew T. (marsufant)


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Gerhard V. schrieb:
> (Interessant: verhält sich das tatsächlich so, daß das Messungsergebnis
> durch die Hall-Sensorik abhängt von der Anzahl der Windungen ?

ja, es ist "das Trafo-Prinzip"

> das würde -so wie ich es verstehe- bedeuten, dß sich die Magnetfelder
> der einzelnen Windungen addieren bis...-unendlich?)-

Eher bis zur Sättigung des (Eisen-/Ferrit-) kerns im Transducer.

D.h. sobald die interne aktive Schaltung des Sensors nicht mehr das 
Magnetfeld kompensieren kann, bist du am Limit. Allerdings ist das bei 
diesem Bauteil recht hoch .-)

von Gerhard V. (nixieroehre)


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Moin

So, habe mal Deine Anregungen ausprobiert:
das Teil scheint defekt zu sein, denn:

1) beim 12 VDC-Versuch mit 10 Windungen reingewickelt ergab sich 
weiterhin keine sifnifikante, geschweige denn reproduzierbare Messung.

2) dergleiche Versuch -d.h.mit ebendiesen 10 Windungen reingewickelt-
nun aber mit 230 VAC- ergaben Messungen, wobei,
wenn die Phase direkt durchgeführt wird, geringer, als wenn der 
Nulleiter
durchgeführt wurde. Die Messungen zeigten Unterschiede von ca. 0,5 V- 
aber Wechselspannung! Das heißt für mich eher, daß der OP kaputt ist, 
und die reingewicklten Windungen eher als Trafo , sprich: 
Sekundärwicklungen funktionieren.
(Weshalb dann aber der Meßwert dnnoch am korrekten Ausgang des OP's 
anlagen, ist mit schleierhaft.
Ein Meßwert war auch schon vorhanden, wenn nur einer der Leiter -Phase 
oder Nulleiter. angelegen hatte.

Ich denke mal, das Teil ist defekt. Ich fand bei
http://de.rs-online.com/web/p/stromsensoren/0497182/
die LEM-Sensoren, und vielleicht soll's dann ein Neuer sein?
(Oder lohnt sich das, mal aufzumachen, nachschauen?)

Soweit mal...(es soll für's Auto sein, d.h. Batterieüberwachung usw.)

Liebe Grüße, und Danke.
Gerhard.-

von voltwide (Gast)


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Wie wird denn Deine 12V-Halo gespeist? Etwa aus einem elektronischen 
Transformator? In dem Falle ist der Stromfluß zerhackt mit 30-50Khz und 
sicher nichts für Deinen Stromsensor.

von Achim S. (Gast)


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das klingt - recht unübersichtlich. Was meinst du z.B. mit

Gerhard V. schrieb:
> Ein Meßwert war auch schon vorhanden, wenn nur einer der Leiter -Phase
> oder Nulleiter. angelegen hatte.

Dass du die Wechselspannung am Ausgang auch schon siehst, wenn kein 
Strom fließt sondern nur ein Leiter mit Netzpotential durch den Sensor 
geführt wird?

Womit misst du denn den Ausgang des Sensors. Mit einem Oszi? Mit einem 
Multimeter? Wie ist die Signalkopplung dabei eingestellt?

Gerhard V. schrieb:
> 1) beim 12 VDC-Versuch mit 10 Windungen reingewickelt ergab sich
> weiterhin keine sifnifikante, geschweige denn reproduzierbare Messung.

10 Windungen deiner DC-Last sollten einem Strom von 10*0,6A entsprechen. 
Bei 5V Versorgung sollte sich der Ausgang um 30mV gegenüber den 2,5V 
(Nullpunkt) verschieben. Das ist nicht viel. Welche Spannung misst du 
bei dieser Anordnung konkret am Ausgang? (in DC-Kopplung)

von Gerhard V. (nixieroehre)


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Guten Abend.

So, hat etwas gedauert...Streß grade.
Habe jetzt mal eine kleine Versuchsreihe gemacht:

______________________________________________________________________ 
____
1) Halogenglühbirne 20 Watt, gemessen: 2.44 A, wird von Autobatterie 
versorgt.
LEM-Sensor wird über Labornetzgerät mit 5,0 V DC versorgt.

a) mit Multimeter:
DC-Bereich: Meßanzeigen 0,00 bis 0,01 mv wechselnd, in beiden 
Stromrichungen.
AC-Bereich: fängt ein Störsignal ein von 50Hz/3,32 V.
Sonst kein Meßergebnis.

b) Mit Oszilloskop:
Störsignal von 50HZ/40 mV, sowohl in DC als auch AC-Koppelung.
Bei Messung (Lampe aus und ein) kein Meßauschlag bis in den 5 mV-Bereich 
hinein,
sowohl bei DC als auch AC-Koppelung.

______________________________________________________________________ 
___________-
2) Der Versuch mit einer 230V-Leitung/ 0,33 A-Glühbirne:

a) mit Multimeter:
DC-Bereich: Meßanzeige 0,00 mV bei Sromfluß von 0,33 A
AC-Bereich: a) Phase durch LEM alleine: 425 mV,     dann Sromfluß von 
0,33 A ergibt 343 mV
      b) Nulleiter durch LEM alleine: 191 mV, dann Stromfluß von 0,33 A 
ergibt 300 mV

b) mit Oszilloskop:
  AC-Koppelung:   a) Phase durch LEM alleine:  +1,6 V , dann Sromfluß 
von 0,33A ergibt keinen veränderten Meßwert.
  AC-Koppelung:   b) Nulleiter durch LEM alleine: kein Meßwert, dann 
Sromfluß von 0,33 A ergibt +120 mV

DC-Koppelung:     a) Phase durch LEM alleine: +300mV ,   dann Sromfluß 
von  0,33A ergibt  -125mV
       b) Nulleiter durch LEM alleine: -25mV  dann Sromfluß von 0,33A 
ergibt -25 + 100mV= 75mV.

Wobei zu sagen ist, daß der Gleichspannungsanteil sich jeweils auf das 
ständige 50-HZ-Signal drauf-oder druntergelegt hatte.-
______________________________________________________________________ 
_______________________
LEM Defekt? Jedenfalls für den Schwachspannungsbereich/KFZ:-bereich eher 
nicht zu gebrauchen...
Liebe Grüße,
Gerhard.-

von Stampede (Gast)


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Gerhard V. schrieb:
> Jedenfalls für den Schwachspannungsbereich/KFZ:-bereich eher
> nicht zu gebrauchen...

Ja nee ist klar. Das Ding ist genau dafür gedacht! Ich muss dir leider 
attestieren, dass du schlicht mit dem Ding nicht umgehen kannst.

Denk mal bitte nach: Mit 2.44A gibt das Ding nur 2.5V + 15.25mV aus.
Entweder mehr Strom oder mehr Wickungen durch den LEM, wurde aber schon 
vorgeschlagen.

von Achim S. (Gast)


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Stampede schrieb:
> Mit 2.44A gibt das Ding nur 2.5V + 15.25mV aus.

Das sollte es. Aber wenn folgendes stimmt:

Gerhard V. schrieb:
> 1) Halogenglühbirne 20 Watt, gemessen: 2.44 A, wird von Autobatterie
> versorgt.
> LEM-Sensor wird über Labornetzgerät mit 5,0 V DC versorgt.
>
> a) mit Multimeter:
> DC-Bereich: Meßanzeigen 0,00 bis 0,01 mv wechselnd, in beiden
> Stromrichungen.

dann ist wirklich was hinüber (oder falsch angeschlossen). Denn im 
DC-Messbereich müsste dabei eben etwas um 2,5V rauskommen. Ich hoffe 
doch mal, dass die 0,00mV relativ zur Masse der Versorgung gemessen 
wurden.

Gerhard V. schrieb:
> Jedenfalls für den Schwachspannungsbereich/KFZ:-bereich eher
> nicht zu gebrauchen...

die Spannung wäre dem Sensor ziemlich wurst (solange sie nicht so hoch 
ist, dass es zu Überschlägen kommt). Entscheidend für ihn ist der Strom. 
Aber wenn er ohne Strom/mit kleinen Strömen im DC-Bereich 0V ausgibt 
statt der halben Versorgungsspannung, dann klemmt tatsächlich was.

von posti (Gast)


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Hi

Sicher, daß das Teil überhaupt was anzeigen kann?
Verstehe das Datenblatt so, daß EIN Leiter von dem LEM erfasst werden 
soll, verstehe aber die Versuche so, daß das Anschlußkabel (=Hin und 
Rpckleitung zusammen) im LEM 'verrechnet wurden' und somit die Summe 
nahezu Null sein muß.

MfG

von Achim S. (Gast)


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posti schrieb:
> verstehe aber die Versuche so, daß das Anschlußkabel (=Hin und
> Rpckleitung zusammen) im LEM 'verrechnet wurden' und somit die Summe
> nahezu Null sein muß.

die Befürchtung hatte ich zu Beginn auch, aber im Lauf der Diskussion 
habe ich den Eindruck gewonnen, dass der TO den Sensor korrekt einsetzt.

Aber wie auch immer: auch wenn er ihn falsch nutzen würde, müsste der 
Sensor 2,5V (=Vcc/2) ausgeben und liefert stattdessen 0V - wenn der 
Sensor dabei tatsächlich richtig angeschlossen ist und versorgt wird, 
dann klingt das schon irgendwie nach einem Defekt.

von Gerhard V. (nixieroehre)


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Guten Tag.

Zunächst herzlichen Dank für Eure wunderbare Anteilnahme.
Ich hatte ja auch immer befürchtet, daß ich irgendwas falsch machen 
könnte, jedoch ist es offenbar doch seltsam.

Dies noch zur Verdeutlichung:
Es läuft immer nur EIN Leiter durch den LEM!
(also kann sich nichts aufheben.)
Und: ich hatte vergessen zu erwähnen, daß bei der o.g. Versuchsreihe
immer die (noch weiter o.g.) 10 Wicklungen durch den LEM
gelegt worden sind,um das Magnetfeld möglichst noch zu erhöhen.
(Aber immer als ein leiter, wie gesagt.)

Die erwähnten 2,5 VDC (halbe Versorgungsspannung) hatte ich
in keinem Fall am Ausgang messen können.
Verwirrend waren die Messungen mit 230V-Wechselspannung.
Da GAB es ja Reaktionen, aber am Ausgang lag dann auch die 
Wechselspannung, (wohl immer eingefangene Brummstörungen/Wicklung/kabel 
-obgleich geschirmt.), und darüber/darunter die Gleichspannungen.

 @Achim: "...die Spannung wäre dem Sensor ziemlich wurst (solange sie 
nicht so hoch ist, dass es zu Überschlägen kommt).
Entscheidend für ihn ist der Strom..."
Und hier ist ja seltsam, DAß es bei 230V AV zu Reaktionen kommt,
obgleich der Strom geringer ist als bei der Halogenbirne mit 12 VDC,
wo es zu keinen Reaktionen zu kommen scheint.

Also Aufmachen, untersuchen? Wegschmeißen?Verschenken :-)

Schönen Tag, und danke.
Gerhard.-

von Achim S. (Gast)


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Gerhard V. schrieb:
> Und hier ist ja seltsam, DAß es bei 230V AV zu Reaktionen kommt,
> obgleich der Strom geringer ist als bei der Halogenbirne mit 12 VDC,
> wo es zu keinen Reaktionen zu kommen scheint.

Vielleicht siehst du dabei in Wirklichkeit keine Reaktion deines Sensors 
auf den Strom, sondern ein einfaches Übersprechen von der AC-Leitung auf 
deine Messung. Wenn du mit dem Oszi das 50Hz-Signal am Sensorausgang 
misst und belastest das Signal (z.b. mit einigen kOhm). Bricht dann das 
Signal deutlich zusammen (wie es bei einem Übersprechen sein sollte) 
oder bleibt es gleich (wie es sein sollte, wenn der Sensorausgang das 
Signal treibt).

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