Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fahrrad-Dynamo Spannungsreglung (Gleichspannung)


von Tom (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bräuchte mal Hilfe bei einer kleinen Schaltung (siehe Anhang). 
Vielleicht hat der ein oder andere ja schon Erfahrungen damit gemacht.

Es geht um folgendes: Ich habe ein Rücklicht an meinem Fahrrad das mit 
zwei AA-Batterien versorgt wird (also kanpp über 3V zusammen). Des 
öfteren, genau dann wenn man es am wenigsten braucht, sind die Batterien 
leer. Das nervt mich sehr. Da ich einen Nabendynamo am Rad habe, der 
momentan nur die vordere Lampe versorgt, möchte ich an diesen zusätzlich 
die hintere Lampe anschließen. Dazu habe ich mir eine kleine Schaltung 
überlegt.

DB1 richtet die Dynamo-Wechselspannung gleich. Mit C1 wird geglättet 
(Erfahrungswert für Kapazität wäre gut). Über D3 wird der Linearregler, 
der später 3,3V erzeugen soll, versorgt. D3 ist eine Schottky-Diode, 
damit die Vorwärtsspannung nur ca. 0,2V - 0,3V beträgt (geringerer 
Abfall). Zusätzlich soll über R1 und D2 ein Puffer-Kondensator mit hoher 
Kapazität (Goldcap) geladen werden. Dieser dient dann für eine kurze 
Standlicht-Funktion. Der Widerstand soll groß sein, damit der 
Kondensator zu Beginn keine hohe Last darstellt. Über D1 (ebenfalls 
Schottky-Diode) versorgt der Kondensator im Stand dann den Linarregler. 
Der Linarregler benötigt normalerweise zwei 100nF Kondensatoren am Ein- 
und Ausgang (mit C3 und C4 angedeutet). Welchen Typ ich hier verwende 
weiß ich noch nicht. Muss mal prüfen, was der Bastelkeller hergibt.
Die hintere Lampe sollte nicht mehr als 100mA benötigen. Muss ich 
allerdings noch mal messen. Habe ich als groben Richtwert angepeilt.

Was haltet ihr von der Schaltung? Würde das eurer Meinung nach so 
funktionieren?

Für eure Unterstützung wäre ich dankbar.

Gruß,
Tom

: Verschoben durch User
von Der Andere (Gast)


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Nur mal so überflogen:

Der Goldcap muss hinter den Spannungeregler, Am Eingang können deutlich 
mehr als 6V anliegen und würden damit den Goldcap zerstören (5,5V).

Eine Ladestrombegrenzung brauchts für den Goldcap nicht. Dessen
Innenwiderstand ist im zweistelligen Ohmbereich.


Noch so am Rande:

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht so was selbst zu basteln, es gibt 
für ein paar Euro Led-Fahrradrückleuchten mit Standlichtfunktion mittels 
Goldcap, die sind an den Rädern meiner Familie teilweise schon seit 15 
Jahren dran ohne daß davon eine je defekt wurde (Selbst bei defekten 
Frontscheinwerfern nicht).

von Tom (Gast)


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Hallo,

danke für die Hinweise!

Gute Idee, habe ich garnicht dran gedacht. Dann setze ich den Goldcap 
hinter den Linearregler. Müsste ich dann nicht allerdings noch eine 
Diode zwischen Goldcap und Linearregler anbringen? Ich meine mich 
erinnern zu können, dass es manche Linarregler nicht mögen, wenn diese 
Rückwärts gespeist werden (falls der Ausgang dagegen nicht gesichert 
ist).

Ich weiß, dass es die LED-Lampen schon recht günstig gibt. An meinem 
Zweitrad habe ich so eine mit Kondensator. allerdings ist es bei diesem 
Rad so eine Art Sonderbauform, die hinten oben am Gepäckträger befestigt 
ist. Die sind dann etwas teuerer.
Außerdem habe ich Spaß am basteln und wenn die Schaltung funktioniert 
wäre das super. Danke aber für den Tipp.

Gruß,
Marc

von Der Andere (Gast)


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Tom schrieb:
> Ich meine mich
> erinnern zu können, dass es manche Linarregler nicht mögen, wenn diese
> Rückwärts gespeist werden

Datenblatt des konkreten Reglers lesen.

von Der Andere (Gast)


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Noch was:

Nabendynamos verhalten sich annähernd wie eine Konstantstromquelle.
Sprich ist die Belastung durch den Frontscheinwerfer weg (z.B. durch 
einen Defekt) dann steigt die Spannung wegen geringer Belastung stark 
an. Unbelastet angeblich bis auf 50V oder mehr.
Also musst du deine Schaltung eingansgseitig mit einer fetten Z-Diode 
oder einer Crowbar gegen zu viel Überspannung schützen, ansonsten kann 
dein Siebelko oder dein Regler bei zu hoher Spannung abrauchen.

von Achim S. (Gast)


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Nur als Tipp, Du kannst Dir den meisten Aufwand sparen, wenn Du es 
einfach bei Wechselstrom belässt und antiparallel aufbaust (vermutlich 
wäre das sogar noch bis vor dem Erscheinen hier patentwürdig ;-)

Also´:
a) Vorwiderstand und LED in Reihe
b) parallel dazu den GCap.
c) Dazu nochmal Shottky-Diode in Reihe
d) davon 2 antiparallel

Vorteil:
- 2 Dioden statt ein halbes Dutzen
- 2 20mA-High-Efficient-LEDs mit je 10mA betrieben reichen für das 
Rücklicht an Helligkeit (habe ich seit > 10 Jahren bei mir hinten drin). 
Der Überspannungsschutz wird im Schalter/Scheinwerfer gemacht, deshalb 
reichen hier einfache Widerstände zur Strombegrenzung. (Ansonsten 2 
&V8-Z-Dioden parallel)

Da der Goldcap nur 5.5V oder so macht, hier die Variation für einen 
Strang:
1
  Shottky  __       __   LED
2
 ---|>|---|__|--*--|__|--|>|--*----
3
          100R  |  300R       |
4
                *--------| |--*
5
                         Cap

Bei 2LEDs je Strang (zur doppelten Lichtausbeute) den Spannungsteiler 
entsprechend anpassen, geht aber auf die Nachleuchtzeit.

Ist natürlich nur was, wenn man das aus Hühnerfutter so zusammenbasteln 
will. Für Effizienz natürlich besser einen Switcher (ist beim Rücklicht 
aber nicht notwendig)

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Tom schrieb:
> ich bräuchte mal Hilfe bei einer kleinen Schaltung (siehe Anhang).
> Vielleicht hat der ein oder andere ja schon Erfahrungen damit gemacht.
ich habe mal einen Schaltung für einen Frontscheinwerfer mit 
Standlichtfunktion für Dynamobetrieb gemacht und praktisch umgesetzt.
http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/LED_LAMPEN/FAHRRAD-LED/FL_V10_Sch.pdf

> Da ich einen Nabendynamo am Rad habe, der momentan
> nur die vordere Lampe versorgt
Macht natürlich rgendwie keinen Sinn.

> Abfall). Zusätzlich soll über R1 und D2 ein Puffer-Kondensator mit hoher
> Kapazität (Goldcap) geladen werden. Dieser dient dann für eine kurze
> Standlicht-Funktion.
Soll der auch die vordere LED-Lampe mit versorgen?

> Die hintere Lampe sollte nicht mehr als 100mA benötigen.
Hinten wären 100mA schon ziemlich übertrieben. Da blendet nachfolgenden 
Verkehr.

> Was haltet ihr von der Schaltung? Würde das eurer Meinung nach so
> funktionieren?
Nein, hat so einige Fehler.
> Für eure Unterstützung wäre ich dankbar.
Wenn du meine Schaltung nur für das Rücklicht nachnutzen willst, kann 
einiges abgerüstet bzw. stromsparender gemacht werden.

Für eine kleines Rücklicht reicht eine geringere Ladung im Goldcap
(also nur einer mit 1F oder 0,5F).
R1 kann dann größer gemacht werden.
Falls der Dynamo tatsächlich so hohe Leerlaufspannung bringt, wie oben 
behauptet, muß das bei der Belastbarkeit der BE (R1, D1, C11) 
berücksichtigt werden.

R11 kann für Standlicht größer gemacht werden.

Die Stromquelle muß für kleineren Strom ausgelegt werden (Wert für 
(R1+R2) deutlich größer). Es reicht dann auch nur ein R.
Gruß Öletronika

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