Hallo zusammen, ich hätte einige Fragen zum Lagenaufbau von Multilayer Leiterplatten. Wenn wir Leiterplatten Layouten ist unser Lagenaufbau Top Layer mit Signalen, GND Layer, VCC Layer, Bottom Layer mit Signalen. Der Top und der Bottom Layer sind mit GND geflutet und mit vielen Vias Niederimpedant verbunden. Wir haben gute Erfahrungen bei der EMV Prüfung damit gemacht. Ich habe aber in der zwischen zeit bei einigen Evaluation Boards einen anderen Lagenaufbau gesehen. Top Layer mit Signalen, GND Layer, VCC Layer, Signal Layer, GND Layer, Bottom Layer mit Signalen. Der Top Layer, Signal Layer und Bottom Layer sind nicht geflutet lediglich eine Umrandung wurde mit GND angelegt. Warum werden die Signal Layer nicht mit GND geflutet? Bringt das EMV Vorteile?
Mir ist schon klar das viele Wege zum Ziel führen, aber es könnte ja sein das es triftige Gründe für das 6 Lagen Layout gibt
Zinnhardt schrieb: > aber es könnte ja sein das es triftige Gründe für das 6 Lagen Layout > gibt Der Hersteller macht das immer so. Man hat gute Konditionen bei einem LP-Hersteller für diesen Aufbau, daher lohnt es gar nicht, sich über einen anderen Gedanken zu machen. Es gibt sicher noch mehr „triftige“ Gründe. ;-) Beim Auffüllen mit GND musst du halt immer peinlich drauf achten, dass nicht irgendwo Antennen entstehen.
Zinnhardt schrieb: > Der Top Layer, Signal Layer und Bottom Layer sind nicht geflutet Jahrzehntelang wurden Platinen eher selten "geflutet". Bei von Hand geklebten war das extrem viel Extraarbeit und die ersten CAD Systeme unterstützten das nicht. Heute ist das eher Mode, ist eine schöne automatische Funktion. Ist immer wieder nett anzusehen, wie der Rechner das von selbst macht und das Kupfer selbst in die sinnlosesten Winkel kriecht. Die das so machen, haben bestimmt noch nie ein geflutetes gegen ein nicht geflutetes EMV-mäßig gemessen. MfG Klaus
Hallo Klaus, Wir sind mit einem nichtgeflutetem Layout auf die Nase gefallen, nach dem Fluten gab es keine Probleme mehr. Mehrere EMV Labore und ein Institut hat uns anschliessend zum Fluten geraten und konnte dies auch plausiebel erklären. mfg Michael
Klaus schrieb: > Jahrzehntelang wurden Platinen eher selten "geflutet". Jahrzehntelang hat sich aber auch kein Schwein um die EMV-Abstrahlung gekümmert. Anfang der 1990er Jahre noch konnte man ein Funkgerät keinesfalls direkt neben einem Computer betreiben. In den Jahrzehnten davor waren die Taktfrequenzen ohnehin viel geringer als heute, die Schaltflanken entsprechend breiter.
Klaus schrieb: > Heute ist das eher Mode, ist eine schöne > automatische Funktion. Ist immer wieder nett anzusehen, wie der Rechner > das von selbst macht und das Kupfer selbst in die sinnlosesten Winkel > kriecht. > Sorry aber das ist Unsinn (mit "Mode" meine ich). Man muss es natürlich richtig machen und nicht sinnlos mit Kupfer auffüllen.
Don Kanaille schrieb: > Sorry aber das ist Unsinn (mit "Mode" meine ich). > Man muss es natürlich richtig machen und nicht sinnlos mit Kupfer > auffüllen. Doch, schau dir mal die hier im Forum veröffentlichen Layouts so an. Da wird gefüllt ohne Ende. Ich bin mit genügend Boards (ohne geflutete Außenlagen) durch die EMV gegangen und hab höchstens mal eine zusätzliche Versorgungsinsel z.B. für ein FPGA auf den Außenlagen geflutet. Zinnhardt schrieb: > Wir sind mit einem nichtgeflutetem Layout auf die Nase gefallen, nach > dem Fluten gab es keine Probleme mehr. Mehrere EMV Labore und ein > Institut hat uns anschliessend zum Fluten geraten und konnte dies auch > plausiebel erklären. Das ist halt der breite Hammer. Wenn man seine Schaltung kennt und sich die EMV Messungen genau ansieht, kann man gezielte Maßnahmen lokal einsetzen. Da tuts möglicherweise schon ein Längswiderstand in einer ekligen Clock. Man vermeidet dabei, insbesondere bei zweilagigen Schaltungen, kapazitive Beläge an ansonsten unkritischen Leitungen und erhöht den Yield der Platinenfertigung. MfG Klaus
Das liegt bestimmt an der Art der angewendeten EMI-Unterdrückungsmethode. Ich vermute sie führten die Signalbahnen dicht über eine GND oder Vcc Fläche, sodass der parallel darunter zurückfliessende Rückstrom die elektromagnetische Abstrahlung dieser Signalbahn aufhebt. Eine Flutung auf der Signalebene hätte wohl nicht viel gebracht da darunter nur die GND/Vcc Ebene liegt die benötigt kein parallel verlaufendes Rückflussmedium. Und für die Signalbahnen oben wäre die Flutung wohl nur bedingt vorteilhaft da vielleicht der Abstand zur Signahlbahn seitlich zu groß oder Ähnliches. Ich meine aber etwas von "Guard Traces" gelesen zu haben, das sollten parallel zur Signalbahn verlaufende Rückflussbahnen sein die sich so eng anschmiegen dass sich EMI-Abstrahlung aufhebt. Es gibt eine Menge Literatur dazu, vor allem in englischer Sprache.
Klaus schrieb: > erhöht den Yield der Platinenfertigung Naja. Die Platinenfertiger sind froh darüber, wenn die Lagen möglichst gleichmäßig gefüllt sind (Stichwort: Galvano-Index). Mit normalen Signlalleiterbahnen schafft man das praktisch kaum, großflächiges Kupfer hilft dagegen recht gut, das zu erreichen.
Jörg W. schrieb: > Naja. Die Platinenfertiger sind froh darüber, wenn die Lagen möglichst > gleichmäßig gefüllt sind (Stichwort: Galvano-Index). Die Bestücker übrigens auch, da man sonst unterschiedliche schnelle Erwärmung und damit Durchbiegung im Reflowprozess riskiert.
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