Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche SoC wie auf dem Raspberry Pi


von Holger K. (holgerkraehe)


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Hallo zusammen

Ich bin auf der Suche nach einem einfachen SoC wie jenem auf dem 
Raspberry Pi Zero.

https://www.adafruit.com/product/2885


Hintegrund ist, dass ich gerne diesen in meine Hardware direkt 
integrieren möchte. Der Raspberry Pi Zero wäre an sich auch noch gerade 
so akzeptabel, wenn dort aber steht "Max per Customer: 1" dann sträubt 
sich so einiges in mir.

Theoretisch würde ich auch geraden den ELPIDA B4432BBPA verwenden, 
welcher dort auf den Pi Zero verbaut ist. Nur leider scheint man den, 
wie erwartet, nicht einfach so kaufen zu können.

Ist dies eine Kundenspezifische Lösung?

Nach etwas suchen, habe ich die Mediatek SoCs gefunden. wie z.B. den 
MT7688K
https://www.kickstarter.com/projects/onion/omega2-5-iot-computer-with-wi-fi-powered-by-linux?lang=de

Die Mediateks gibts einigermassen günstig bei Aliexpress.
Aber diese scheinen nicht wirklich für Debian ausgelegt zu sein. Zudem 
mangelts denen an einem Video Output.

Ein MX6 wäre vermutlich etwas. Aber ich traue mich noch nicht ganz an 
die aufwändige Thematik mit RAM heran. Das ist ja eine Wissenschaft für 
sich.
Beginnend damit, welchen Chip man einsetzt, welches Timing und und und.
Das Highspeed Layout würde ich vermutlich noch hinkriegen, wäre nicht 
mein erstes.

Aber mir wäre es lieber, wenn ich, so wie die Raspberrys, einfach ein 
SoC nehmen könnte wo bereits alles enthalten ist. Ausser natürlich 
Speisung etc.

Kennt jemand einen SoC oder eine andere Möglichkeit? Oder hat jemand 
eine Idee wie man an die Raspberry SoC herankommt?

Danke schonmal

von holger (Gast)


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>Oder hat jemand
>eine Idee wie man an die Raspberry SoC herankommt?

Auslöten?

von 2⁵ (Gast)


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Holger K. schrieb:
> ELPIDA B4432BBPA

Das ist der RAM-Chip. Der ist per Flip-Chip Montage auf dem eigentlichen 
SOC, dem Broadcom BCM2835 gelötet. Broadcom verkauft den BCM2835 so gut 
wie nicht.

von René F. (Gast)


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Wenn du ein bisschen risikofreudig bist würde ich mich bei Allwinner 
umschauen, wenn du was sicheres möchtest Texas Instruments Sitara

von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Holger K. schrieb:

> Kennt jemand einen SoC oder eine andere Möglichkeit? Oder hat jemand
> eine Idee wie man an die Raspberry SoC herankommt?

Gar nicht. Broadcom verkauft den nur an die RasPi Foundation. Du wirst 
kein hardware-kompatibles Produkt bauen können, weil das nicht im Sinne 
der RasPi Foundation und von Broadcom (die personell miteinander 
verbandelt sind) ist.

Um welche Größenordnung geht es bei Dir? 10^0, 10^3 oder 10^6 Stück?

Kannst Du BGAs verarbeiten?
Bekommst Du differential Pairs mit definierten Impedanzen und 
Längenabgleich im mm-Bereich sauber hin?
Hast Du ein Layoutprogramm, das so etwas unterstützt? Also in der 
Größenordung Altium, Cadence Allegro, Pads und nicht Eagle, Diptrace, 
Kicad? Kannst Du damit auch umgehen?

Du solltest alle Fragen mit ja beantworten können, um eine nennenswerte 
Erfolgschance zu haben.

Und für Einzelstücke ist der Aufwand zu hoch.

fchk

von Holger K. (holgerkraehe)


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holger schrieb:
>>Oder hat jemand
>>eine Idee wie man an die Raspberry SoC herankommt?
>
> Auslöten?

Haha wäre eine interessante Idee...

2⁵ schrieb:
> Das ist der RAM-Chip. Der ist per Flip-Chip Montage auf dem eigentlichen
> SOC, dem Broadcom BCM2835 gelötet. Broadcom verkauft den BCM2835 so gut
> wie nicht.

Misst, das wusste ich nicht.

René F. schrieb:
> Wenn du ein bisschen risikofreudig bist würde ich mich bei Allwinner
> umschauen, wenn du was sicheres möchtest Texas Instruments Sitara

Ich habe bereits ein Board mit einem Allwinner A20 entwickelt.
Halt mit dem dazugehörigen Aufwand. Sitara kannte ich noch nicht.

Mir wäre es wichtig, dass es möglichst viel "out of the box" gibt.
Also z.b. vorhandenes Image ziehen, auf SD-Kopieren und starten.
Die Hardware natürlich nicht. Aber die Software sollte möglichst ohne 
modifikationen (abgesehen von uboot, besser aber auch uboot nicht 
anpassen) vorhanden sein.

A. K. schrieb:
> Wie wärs mit dem Raspberry Pi Compute Module?
> https://www.raspberrypi.org/products/compute-module/
> 
http://de.rs-online.com/web/p/entwicklungskits-prozessor-mikrocontroller/8268825/?origin=PSF_431027|acc

Grundsätzlich super.
Preislich aber ziemlich intensiv.

Frank K. schrieb:
> Gar nicht. Broadcom verkauft den nur an die RasPi Foundation. Du wirst
> kein hardware-kompatibles Produkt bauen können, weil das nicht im Sinne
> der RasPi Foundation und von Broadcom (die personell miteinander
> verbandelt sind) ist.

Das ist unschön.

Frank K. schrieb:
> Um welche Größenordnung geht es bei Dir? 10^0, 10^3 oder 10^6 Stück?

10^3 - 10^4

Frank K. schrieb:
> Kannst Du BGAs verarbeiten?
-> JA

Frank K. schrieb:
> Bekommst Du differential Pairs mit definierten Impedanzen und
> Längenabgleich im mm-Bereich sauber hin?
-> Ja, anständiges Substrat machts möglich.

Frank K. schrieb:
> Hast Du ein Layoutprogramm, das so etwas unterstützt? Also in der
> Größenordung Altium, Cadence Allegro, Pads und nicht Eagle, Diptrace,
> Kicad?
-> JA

Frank K. schrieb:
> Kannst Du damit auch umgehen?
-> JA, ist mein Beruf.

Frank K. schrieb:
> Du solltest alle Fragen mit ja beantworten können, um eine nennenswerte
> Erfolgschance zu haben.

Super, wo gehts weiter?

Frank K. schrieb:
> Und für Einzelstücke ist der Aufwand zu hoch.

Klar, aber KnowHow ist viel Wert.

von blubblub (Gast)


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http://uk.rs-online.com/web/p/processor-microcontroller-development-kits/8268825/?origin=PSF_431027|acc

oder ein anderes der zig verfügbaren Embedded-module.
Eigene Designs dürften auf Sitara Basis einfacher sein TI macht ja 
BeagleBone gerade um die eigenen Prozessoren zu puschen. Entsprechend 
gut ist der Support.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Hier gibts doch einige gute Vorschläge:
Beitrag "Kleinster und einfachster Linux Prozessor"

von Frank K. (fchk)


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Holger K. schrieb:

> Frank K. schrieb:
>> Du solltest alle Fragen mit ja beantworten können, um eine nennenswerte
>> Erfolgschance zu haben.
>
> Super, wo gehts weiter?

http://www.ingenic.com/?product/id/10.html

fchk

von PittyJ (Gast)


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Wir verwenden auch Sitaras. Muss man schauen, ob die Leistung passt.

Und ob ich für 10^3 Exemplare ein eigenes Board machen würde? Evtl noch 
mit mehreren Iterationen, weil etwas nicht funktioniert?
Da würde ich ein fertiges CPU-Modul kaufen. Auf der Embedded (nächsten 
Monat in Nürnberg) sind einige Hersteller die so etwas anbieten.

von Max M. (maxmicr)


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PittyJ schrieb:
> Auf der Embedded (nächsten
> Monat in Nürnberg) sind einige Hersteller die so etwas anbieten.

Du meinst in 2 Monaten, die Messe findet vom 14. - 16. März statt.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Was ich bis jetzt so von TI an Sitaras gesehen hab', ist fuer das, was 
sie dann auch wirklich eingebaut haben, ziemlich knackig teuer. Wenn ich 
fuer den nackigen Kaefer in 1000er Stueckzahlen so viel oder mehr zahlen 
muss, wie wo anders fuer's komplette Board einzeln verpackt im Karton, 
dann fang' ich schon mal an zu gruebeln...

Bei Prozessoren von TI allgemein hab' ich auch immer Muffensausen, dass 
man da aus Versehen auf's voellig falsche Pferd setzt, d.h. kurz nachdem 
das Board fertig ist, gibts bei TI einen neuen 
chief-of-permanent-outgoing-incomes, der die Produktpalette strategisch 
neu ausrichten muss...Und schon ist man arg gekniffen.

Irgendeinen Sitara hatte ich mir auch mal angeguckt, da war die 
Spannungsversorgung fuer den CPU Kern auch ganz fies gemacht, der hat 
afair sich die CPU-Spannung per I2C selbst eingestellt. Das geht 
natuerlich nur dann, wenn man auch genau den richtigen 
TI-Powerversorgerchip nimmt. Da find' ich so Loesungen mittels 
gefiltertem PWM-Signal aus dem Prozessor auf's Feedback des 
Schaltreglers deutlich flexibler und robuster.

Kurz - wo man hinschaut: Nix als Probleme...

Gruss
WK

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