ich zeige es ja ungern hier, aber seit zwei Tagen nervt mich ein Problem mit selbstgeäzten Platinen. Ich mache das schon sehr lange und mit einiger Routine und solche miesen Ergebnisse hatte ich bisher nie. Auf den Bildern sieht man das sich vor allem an der grösseren freien Kupferfläche so Ablagerungen bilden und das komplette wegätzen verhindern. Ich hatte erst das Belichten im Verdacht weil das ein Unterschied zu vorher war: für die doppelseite Platine nehme ich einen anderen Halter und der 5 mm Glasscheiben statt der dünen aus einem umgebauten Scanner. Das erfordert aber normalerweise nur mehr Belichtungszeit. Geätzt mit NaPS, ca. 42°C in Küvette. Jetzt denke ich das der Sprudelstein aus Keramik der Übeltäter ist. Der lag ein paar Wochen im NaPS, vorher habe ich die Küvette immer entleert. Können die weissen Pickel auf den Platinen Kalkablagerungen aus dem Stein sein? Die eine Platine sieht etwas besser aus, die habe ich ein paar mal aus der Küvette rausgeholt und im Wasser mit Zahnbürste geputzt, das hatte etwas geholfen. Aber mit ca. 30 min im NaPS sind da natürlich reichlich Unterätzungen sichtbar. Das NaPS war ziemlich unverbraucht und hellblau, ich hatte es angesetzt und vor 3 Wochen eine Platine geätzt. Eventuell hatte ich das Problem da vorher schon, ich habe das NaPS neu angesetzt weil die Lösung vorher schon kein Kupfer mehr aufgenommen hatte obwohl da auch nicht viele Platinen drin geätzt wurden. Hat hier jemand schon ähnliche Ätzbilder gehabt oder was könnte sonst schief gelaufen sein?
Sieht aus wie Luftblasen. Setze alles neu an und ätze nochmal. Evtl. mal mit Fe3Cl.
michael_ schrieb: > Sieht aus wie Luftblasen. > Setze alles neu an und ätze nochmal. > Evtl. mal mit Fe3Cl. Sieht irgendwie so aus, aber die Luftblasen setzen sich ja nicht fest. Neue Chemie habe ich bestellt. Das NaOH ist mittlerweile ein fester Klumpen, ist auch schon sehr alt. Wird das dadurch unbrauchbar oder einfach nur fest? Ich hatte lange Zeit eine gebrauchte Lösung genommen aber die jetzt auch noch mal neu angesetzt, fühlte sich jedenfalls seifig an wie immer. Fe3Cl habe ich früher benutzt, ist eine ziemliche Sauerei die ich nicht im Arbeitszimmer haben möchte. Wenn es nix wird dann probiere ich das vielleicht mal im Keller... Das Zeug bekommt man allerdings weder bei Conrad noch bei Reichelt. Mittlerweile wohl nur noch als fertige Lösung und dadurch teuer. Micha schrieb: > Benutzt du das gleiche Basismaterial wie sonst auch? ja, habe zwei verschiedene Lieferungen probiert, beides Bungard. Hatten eine etwas andere Lackfarbe, aber das Ergebnis war gleich (schlecht). Hatte gestern noch einen Versuch gestartet und vorher den Keramitstein durch ein PVC Rohr mit Löchern ersetzt. Aber das NaPS ist wohl schon völlig hinüber, nach über 1h war noch keine freie Fläche zu sehen :-( Werde es jetzt nochmal mit frischer Chemie probieren.
Johannes S. schrieb: > Das NaOH ist mittlerweile ein fester > Klumpen, ist auch schon sehr alt. Wird das dadurch unbrauchbar oder > einfach nur fest? NaOH altert nicht, ist also prinzipiell noch verwendbar. ein problem könnte allerdings sein, das bei nicht luftdichter verpackung über lange zeit CO2 aus der luft aufgenommen wird, und sich natriumcarbonat bildet. bevor das geschieht, wäre aber das NaOH durch wasseraufnahme aus der luft eher zu schlotze geworden… > Conrad noch bei Reichelt. Mittlerweile wohl nur noch als fertige Lösung > und dadurch teuer. die lösung ist nicht "fertig", sondern ein konzentrat das noch verdünnt werden muss. AFAIR(!) 1:3, aber nagel mich nicht darauf fest. > Hatte gestern noch einen Versuch gestartet und vorher den Keramitstein > durch ein PVC Rohr mit Löchern ersetzt. Aber das NaPS ist wohl schon > völlig hinüber, nach über 1h war noch keine freie Fläche zu sehen :-( das hatte ich auch mal - bin danach auf HCL+H2O2 umgestiegen :)
Belichtungsreihe machen und auch mal Basismaterial, Entwickler und Ätzmittel wechseln. Sieht eher nach zu scharfen Entwickler oder Ätzmittel aus, aber ich möchte das nicht beschwören. Da hat ja sogar die beschichtete Fläche gelitten.
Cyborg schrieb: > Sieht eher nach zu scharfen Entwickler oder > Ätzmittel aus, aber ich möchte das nicht beschwören. Da hat ja > sogar die beschichtete Fläche gelitten. ja, aber eher weil ich die Platinen so lange gequält habe. Im Entwickler lagen die gut 2 min. um sicher zu gehen das der Lack vollständig weg ist. Das Bungard Material ist da nach meiner Erfahrung sehr gutmütig. Ich hoffe das es der Sprudelstein war, habe davon auch ein Bild gemacht. Oben drauf haben sich grünliche Kristalle gebildet, sieht man auf dem Bild nicht so gut. Und die schwarzen Flecken sind auch irgendwas aufgelöstes im Stein. c.m. schrieb: > das hatte ich auch mal - bin danach auf HCL+H2O2 umgestiegen :) das 'richtige' Ätzmittel ist ja auch eine Religion hier, habe dazu auch schon einiges gelesen... Kann man das HCL+H2O2 länger in einer Glasschale mit Kunststoffdeckel stehen lassen? Oder wird der Kunststoff mit der Zeit mürbe von den Dämpfen?
Ätzmittel zu hoch konzentriert. Da entstehen Kristalle. Diesen Effekt hatte ich auch schon.
wenn das der Effekt ist kann das gut sein. Auf der Reichelt 500 g Dose stand keine Verdünnung drauf. Ich hatte das in etwas über 1 L Wasser gelöst, bzw. es es hatte sich nicht vollständig gelöst... Viel hilft viel, aber bei dem Zeug wohl doch nicht. Kann man die Konzentration einfach messen? Mit Ph Wert Streifen oder sowas?
>Auf der Reichelt 500 g Dose >stand keine Verdünnung drauf. 200-250g / L nehm ich... Gruß J
Ich setz mit 200g/l an. Die besten Ergebnisse bekomme ich dann nach den ersten 2-3 Platinen, also im Prinzip noch geringer konzentriert. Allerdings mit Tonertransfer. Ich habe eigentlich immer die 15 Minuten Zeit und muss mir nicht solche Sorgen um Unterätzungen machen.
Der Gewinner ist -> Einhart P. schrieb: > Ätzmittel zu hoch konzentriert. Da entstehen Kristalle. 500g pro liter sind definitiv viel zu viel. Johannes S. schrieb: > Ich hoffe das es der Sprudelstein war, habe davon auch ein Bild gemacht. Der Stein war das nicht, das kann ich ganz sicher sagen. Etwas besseres (für unter 10 EUR) als Keramik gibt es nicht. Sogar diese Sandsteine, die sich tatsächlich auflösen hinterlassen solche Flecken nicht. Cyborg schrieb: > Belichtungsreihe machen... ...weil du zu kurz belichtet hast! Eine Platine wird in 8 min fertig (200gNaPS in 1l@45°C). Mit umwälzen geht das in 4-6 min. Du brauchst viel zu lange. Johannes S. schrieb: > Kann man die Konzentration einfach messen? > Mit Ph Wert Streifen oder sowas? Ich bin kein Chemiker aber ich denke nicht. Solche streifen zeigen immer "0" an. Wie lange und womit belichtest du eigentlich? Freundliche Grüße, Richard
Richard B. schrieb: > 500g pro liter sind definitiv viel zu viel. ja, das war dumm. Kurz googeln und ich hätte die richtige Konzentration sofort gefunden. Ich werde das heute Abend mal verdünnen und ein Reststück zum Test reinhängen. Richard B. schrieb: > Wie lange und womit belichtest du eigentlich? Das Belichten hatte ich auch erst als Fehlerquelle im Verdacht. Belichter ist ein umgebauter Mustek Scanner mit 6x 8 Watt UV Röhren. Abstand 70 mm, Original Glasscheibe vom Scanner benutzt. Damit reichen 90 s Belichtung, da habe ich schon eher das Problem das das Muster von nicht ganz lichtdichten Vorlagen (Tintenstrahler) auf dem Kupfer sichtbar ist. Für diese doppelseitige Platine habe ich aber einen Halter benutzt und da waren 5 mm Glasscheiben drin, die habe ich jetzt schon durch 2 mm Glas aus billig Bilderrahmen ersetzt. Mit diesem Glas bin ich dann schon bis 4:30 min Belichtungszeit hoch gegangen.
Dann bleibt nur noch der Entwickler. Wenn es zu viel Feuchte aufnimmt habe ich auch Probleme. 200ml (eine Schale) Entwickler könnten uU zu wenig sein.
Juhuuuu!!! Pickel besiegt, Danke dir und Einhart und allen anderen die mit überlegt haben. Insgesamt scheint es ja ein interessantes Problem zu sein wie die Downloadzahlen der Bilder zeigen :-) Es lag also denitiv an der NaPS Konzentration. Ich habe mein Konzentrat ca. 1:2 verdünnt und schon ätzte es wie es sollte, Platine fertig in knapp 8 min. Auch der alte verklumpte Entwickler tut es noch, ich habe damit auch noch mal eine frische Lösung angesetzt. Ober- und Unterseite passen auch perfekt. Warum ich habe ich euch nicht schon Freitag gefragt? Ok, Freitags ist kein guter Tag um hier ernste Fragen zu stellen :-)
Johannes S. schrieb: > wenn das der Effekt ist kann das gut sein. Auf der Reichelt 500 g Dose > stand keine Verdünnung drauf. Ich hatte das in etwas über 1 L Wasser > gelöst, bzw. es es hatte sich nicht vollständig gelöst... Viel hilft > viel, aber bei dem Zeug wohl doch nicht. Bei Reichelt gibt es keine 500g Dosen! Nur 400g für das Ätzgerät-1 oder 600g für das Ätzgerät-2. Für ersteres sind 1,75l vorgesehen. Ist doch alles klar. Übrigens ist bei den Bungard Platinen im Anhang eine Verarbeitungs-Vorschrift. Wer die beherzigt, braucht hier nicht mehr fragen.
michael_ schrieb: > Bei Reichelt gibt es keine 500g Dosen _mehr, jetzt gibt es die nicht mehr. ÄTZMITTEL 500G Ätzmittel, Natriumpersulfat, 500gr. 2 10,60 Euro 2008 gab es die noch. Bisher habe ich das ja auch richtig angesetzt, ist aber schon länger hergewesen. Weiss nicht mehr wo oder warum ich das so satt angesetzt hatte, vielleicht mit einer Eisen-III-Chlorid Lösung verwechselt? Egal, ist in meiner Checkliste notiert und passiert nicht nochmal. Und wenn noch jemand so einen Fehler macht und diese schrecklichen Bilder findet sei ihm hiermit geholfen.
Kann sein. Sicher stand das damals drauf, dass es für das Ätzgerät-2 war. Mindestens bei meinen Schachteln vor 15 Jahren stand die Anwendung drauf. Wann ist eigentlich auf Natriumpersulfat gewechselt worden?
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