Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kabel an Kupferschine


von Thomas (Gast)


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Für einen Batteriesensor an einer 12V Starterbatterie (max. 200A) 
brauche ich eine Lösung, wie man zuverlässig und langzeitstabil Kabel 
(35mm^2) an einer Kupferschiene (20mm breit, 2mm dick) befestigt.
Ich habe spontan an Kabelschuhe mit Ringösen und Schrauben gedacht, aber 
welche Schrauben und Sicherungselemente wählt man da? Ist Polfett 
empfehlenswert?
Oder wäre eine andere Lösung sauberer? Es sollte zumindest auf einer 
Seite trennbar sein, ein Kontakt könnte auch gelötet werden (wie?)

von Alexander H. (brojeckt)


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Schonmal bei den gängigen Herstellern von Kabelschuhen (beispielsweise 
Klauke) nachgesehen? Die werden sicher ein paar Infos auf ihren 
Internetseiten bereithalten.

von Jochen (Gast)


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Ring-Kabelschuh. Du brauchst bei 35mm² ein passendes Crimpwerkzeug, das 
ziemlich teuer ist. Der örtliche Elektriker kann das aber gegen ein 
Pfund Kaffee bestimmt machen.

Dann von oben nach unten: Schraube (am besten mit Schaft), Federring, 
Unterlegscheibe, Kabelschuh, Kupferschiene, Unterlegscheibe, 
Sicherungsmutter. Ein passendes Drehmoment ist erreicht, wenn der 
Federring komplett zusammengedrückt wird.

Ich würde das ganze anschließend mit einem guten Korrosionsschutzwachs 
einsprühen.

von Der Andere (Gast)


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Thomas schrieb:
> Ist Polfett empfehlenswert?
Eher nein.
Polfett wird verwendet weil direkt an der Batterie durch Entlüftungen 
und angeblich auch dem Durchgang der Batteriepole durch das 
Batteriegehäuse Dämpfe und Säurenebel austreten können die die Kabel und 
Verbinder korrodieren.

Sonst wird bei KFZ Steck und Schraubverbindungen an Kabeln ja auch kein 
Polfett benutzt.

2mm dick ist aber eher keine Schiene, das ist ja nur dünnes Blech. Das 
kannst du ja als Öse biegen und das 35qmm Kabel da reinlöten.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas schrieb:
> Ich habe spontan an Kabelschuhe mit Ringösen und Schrauben gedacht,

Ja, passt.

> aber welche Schrauben und Sicherungselemente wählt man da?

M8 und die Sicherung wird wohl im Kabel montiert sein, je nach 
Stromstärke z.B. eine Diesel-Vorglühsicherung

> Ist Polfett empfehlenswert?

Nein.

von Michael B. (laberkopp)


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Jochen schrieb:
> Du brauchst bei 35mm² ein passendes Crimpwerkzeug, das ziemlich teuer ist.

Na ja, für gelegentliche Arbeiten tut es:

http://www.ebay.de/itm/Crimpzange-Presszange-6-50-mm-Kabelschuhe-Zange-Kabelschuh-Quetschzange-/301988223683

von Peter II (Gast)


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von Reinhard S. (rezz)


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Jochen schrieb:
> Dann von oben nach unten: Schraube (am besten mit Schaft), Federring,
> Unterlegscheibe, Kabelschuh, Kupferschiene, Unterlegscheibe,
> Sicherungsmutter. Ein passendes Drehmoment ist erreicht, wenn der
> Federring komplett zusammengedrückt wird.

Als Schwachstromer kenne ich es, Erdverbindungen/Schirmungen auch gerne 
mit Zahnenkranz zwischen Kabelschuh (oder ähnlichem) und Kupferschiene 
(oder ähnlichem) zu herzustellen. Was spricht hier dagegen?

von Jochen (Gast)


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Zwischen Kabelschuh und Kupferschiene?! Sowohl Zahnscheibe als auch 
Federring sind eigentlich als Schraubensicherung gedacht. Deren Normen 
sind aber zurückgezogen, da technisch überholt. In deinem Fall könnte 
man vielleicht als Vorteil sehen, dass sich die Zähne in das Kupfer 
beissen und Oxidschichten durchstossen, aber eine vernünftige 
vollflächige Anbindung ist sicherlich besser. Heißt natürlich, das 
Kupfer muss blank sein und nach dem Zusammenbau muss die Anordnung vor 
Korrosion geschützt werden.

Meine oben beschriebene Anordnung stammt aus dem Flugzeugbau (Masse- 
oder Busverbindungen) und funktioniert dort seit Jahrzehnten 
einwandfrei.

von Thomas (Gast)


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In welchen Normen sind die Verschraubungen festgelegt?
Eine weitere Frage hätte ich noch: Muss man beim Verschrauben direkt auf 
die Platine noch was beachten oder ist das prinzipiell keine gute Idee?

von Georg (Gast)


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Thomas schrieb:
> Muss man beim Verschrauben direkt auf
> die Platine noch was beachten oder ist das prinzipiell keine gute Idee?

Warum soll es keine gute Idee sein, etwas zu beachten??

Georg

von Tr (Gast)


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Thomas schrieb:
> Muss man beim Verschrauben direkt auf
> die Platine noch was beachten oder ist das prinzipiell keine gute Idee?

Die Kupferschicht ist da sehr dünn und die Platine mag keine mechanische 
Belastung. (Grundsätzlich kann man die schon biegen, aber dann fliegen 
die SMD Teile ab und Vias reißen)
Das würde ich mechanische verstärken. Z.B. einen Träger als GFK fräsen, 
der die Platine und kurze Stücken Kupferschiene trägt. Oder zumindest 
Würth Powerelement Schraubpunkte einlöten.

von Georg (Gast)


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Tr schrieb:
> Die Kupferschicht ist da sehr dünn und die Platine mag keine mechanische
> Belastung

Ergänzung: für hohe Ströme (darüber reden wird doch?) braucht man einen 
hohen Anpressdruck, der auch viele Jahre so bleiben muss. Dafür ist FR4 
wenig geeignet, das kann langfristig fliessen, dann nimmt der Druck ab 
und der Widerstand zu, dann wird die Schraubstelle heiss und das 
Material fliesst noch schneller, und so weiter bis es ganz weich wird 
und dann verkohlt.

Ausserdem: Zieht man die Schrauben so fest an wie notwendig, wird mit 
ziemlicher Sicherheit die Durchkontaktierung zerstört, wenn da eine ist, 
und Zahnscheiben sind auch nicht besonders schonend für Anschlusspads, 
die haben dann einfach Löcher und die Zähne bohren sich ins FR4, wo sie 
wenig nützen.

Georg

von Thomas (Gast)


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Ich habe aber schon oft Schraubverbindungen mit hohen Strömen an 
Platinen gesehen, z.B. bei sehr großen Kondensatoren / Supercaps mit 
Schraubverbindern.
Scheint also doch irgendwie zu gehen, aber wie?

von Michael_ohl (Gast)


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Für einen Shunt nimmt man normalerweise Konstantin o.ä. um nicht auch 
noch die Temperatur des Shunt messen zu müssen. Die Batterieklemme kauft 
man am besten mit M8 oder M10 Bozen und Verschraubt diese mit dem Shunt. 
Der Shunt hat normal 4 Anschlüsse zwei für den Strom und zwei zum 
messen. An den dünnen Schrauben der Messleitungen ist es viel einfacher 
etwas anzuschließen und Übergangswiderstände verfälschen den Messwert 
nicht.

Mfg
Michael

von Thomas (Gast)


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Weiß jemand wie man Anschlüsse wie auf dem Bild hinbekommt?
http://www.4x4community.co.za/forum/attachment.php?attachmentid=127864&d=1326655227

@Michael: Danke, aber es geht nicht um einen Shunt und Konstantin ist 
ein Name, kein Material ;-)

von Sven J. (svenj)


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Moin,

@Thomas
welche meinst Du? Das sieht für mich alles nach Rohrkabelschuhen aus. 
Mit der richtigen, sprich passenden Zange, in der richtigen Größe 
gequetscht eine sehr solide Sache.

Darüber dann Schrumpfschlauch; wenn der auch passend ausgewählt wurde, 
kann das sogar ziemlich dicht sein.

Der Verbinder hinten rechts ist dann sicherlich ein Hochstromverbinder 
aus dem Kfz-Bereich.

--
 SJ

von Schaltschrankbauer (Gast)


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Such mal bei Google nach Sammelschienenklemmen.
Diese kannst du auf die Kupferschiene aufstecken ohne in die 
Kupferschiene bohren zu müssen und dadurch am Bohrloch den 
Schienequerschnitt zu verringern.

von Aufmerksamer (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, für gelegentliche Arbeiten tut es:
>
> Ebay-Artikel Nr. 301988223683

Naja, da sieht man ja schon auf dem Foto, dass die Matrizen nicht 
richtig zusammenpassen. Die Quetschungen mit dieser Zangen sehen nicht 
besser aus und haben auch die entsprechende Qualität, bzw. eben keine 
Qualität.

von Michael_ohl (Gast)


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Sollte natürlich Konstantan heißen - Scheiss Autokorrektur

Mfg
Michael

von Thomas (Gast)


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Mir ging es bei dem Foto
http://www.4x4community.co.za/forum/attachment.php?attachmentid=127864&d=1326655227
eher nicht um die Kabelschuhe, sondern um die Befestigung der 
Kabelschuhe am CTEK Ladegerät. Wie kriege ich belastbare Gewinde in 
Kupferschienen, die auch nach längerer Zeit keine Kontaktkorrosion 
verursachen?

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Thomas schrieb:
> Ich habe aber schon oft Schraubverbindungen mit hohen Strömen an
> Platinen gesehen, z.B. bei sehr großen Kondensatoren / Supercaps mit
> Schraubverbindern.
> Scheint also doch irgendwie zu gehen, aber wie?

Die sind aber großflächig verpresst und zusätzlich verlötet! Obendrein 
sind sie mechanisch nicht belastbar!!!

von Tr (Gast)


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Thomas schrieb:
> Mir ging es bei dem Foto
> 
http://www.4x4community.co.za/forum/attachment.php?attachmentid=127864&d=1326655227
> eher nicht um die Kabelschuhe, sondern um die Befestigung der
> Kabelschuhe am CTEK Ladegerät.

Da sind Polklemmen im Gehäuse eingebaut. Kupferschienen sehe ich da 
keine?

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