Hallo zusammen, eine Frage zu einer Platine welche ich in einer defekten Werkzeugmaschine eines doch renommierten deutschen Herstellers gefunden habe: Die Leiterbahben im linken und oberen Bereich (bereits durch Silberdtaht erneuert) waren verschwunden. Mein erster Gedanke war: verbrannt, was auch die schwarzen Überreste erklären würden. Es handelt sich aber auch nur um diese beiden Leiterbahnen, obwohl von Dimension und Strom bei anderen die Werte vergleichbar sind. Darüberhinaus halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass die Bahnen auf der gesamten Länge verbrannten. Hat von euch jemand eine ideee. Ohne den schwarzen Ruß, wäre ich von mechanischer/ menschlicher Zerstörung ausgegangen, aber so fehlt mir die Erklärung. Viele Grüße
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Bei einem Kurzschluss an Netzspannung kann sowas schon passieren: Die Leiterbahn heizt sich durch den extrem hohen Strom binnen Mikrosekunden stark auf. Dabei nimmt ihr Widerstand zu, was die Verlustleistung tendenziell noch weiter erhöht. Irgendwann schmilzt sie an der schwächsten Stelle und wird unterbrochen. Das letzte Stückchen flüssiges Kupfer über das der Strom fließt verdampft und bildet ein elektrisch leitendes Plasma. So entsteht ein Lichtbogen. 230 Volt sind mehr als genug, um den Strom durch dieses Plasma erstmal weiterfließen zu lassen. Am Übergang zwischen Leiterbahn und Lichtbogen wird es so heiß, dass das Kupfer der Leiterbahn weiter verdampft. So kann die Leiterbahn auf einer Länge von mehreren Zentimetern abbrennen, bis der Lichtbogen abreißt oder die Sicherung fliegt. Das Ganze geht so schnell, dass man es nur als lautes "Peng" mit einem Lichtbitz wahrnimmt. Der Ruß besteht z.T. auch aus wieder kondensiertem Kupfer-Dampf.
Dominic schrieb: > Darüberhinaus halte > ich es für eher unwahrscheinlich, dass die Bahnen auf der gesamten Länge > verbrannten. Die Reste liegen wahrscheinlich irgendwo im Gehäuse rum. Die Bahnen haben sich durch Überstrom so stark erhitzt, das sie sich von dem Träger lösten. Ab und zu verdampfen sie aber auch nahezu restlos - wie Stimmy beschreibt.
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Die Leiterbahnen sind doch garnicht auf der kompletten Länge abgebrant. So sieht es in der Regel nach einem fetten Kurzschuss aus. Die Leiterbahnen werden heiss und verdampfen an der schwächsten Stelle. Da ist noch mehr defekt Thomas
Reste gibt es keine. Das mit dem Lichtbogen ist eine doch plausible Erklärung. Vielen Dank dafür. Ich würde allerdings dann von keinem Kurzschluss, sondern von einem Haarriss in der leiterbahn ausgehen, der dann zu einem Lichtbogen geführt haben könnte, da ansonsten alles noch heile ist. Selbst der Triac blieb am Leben. Es ist aber wirklich bitter, dass in Maschinen einer solchen Preisklasse nicht mal eine Sicherung verbaut wird. Es lagen zwar noch zwei weitere Defekte vor, welche aber definitiv anderen Ursachen zugeordnet werden konnten. Vg
Ich hab neben solchen Leiterbahnen auch schon 1.5^2mm verdampft, da lag nur noch die Kabeisolation rum. Alles andere auch schwarz bedampft. Alles eine Frage wieviel "Rumms" der Netzanschluss bringt.
Sieht für mich nach Kurzschluss durch Fremdkörper aus.
Stimmy schrieb: > Bei einem Kurzschluss an Netzspannung kann sowas schon passieren: Die > Leiterbahn heizt sich durch den extrem hohen Strom binnen Mikrosekunden > stark auf. > Dabei nimmt ihr Widerstand zu, was die Verlustleistung tendenziell noch > weiter erhöht. > > Irgendwann schmilzt sie an der schwächsten Stelle und wird unterbrochen. > Das letzte Stückchen flüssiges Kupfer über das der Strom fließt > verdampft und bildet ein elektrisch leitendes Plasma. So entsteht ein > Lichtbogen. > > 230 Volt sind mehr als genug, um den Strom durch dieses Plasma erstmal > weiterfließen zu lassen. Am Übergang zwischen Leiterbahn und Lichtbogen > wird es so heiß, dass das Kupfer der Leiterbahn weiter verdampft. > > So kann die Leiterbahn auf einer Länge von mehreren Zentimetern > abbrennen, bis der Lichtbogen abreißt oder die Sicherung fliegt. > > Das Ganze geht so schnell, dass man es nur als lautes "Peng" mit einem > Lichtbitz wahrnimmt. > > Der Ruß besteht z.T. auch aus wieder kondensiertem Kupfer-Dampf. Ich sollte mal ein selbstgeätztes Labornetzteil von Elektor reparieren. Dabei habe ich mit der Messspitze den Ausgangselko kurzgeschlossen. Ergebnis: Ein paar mm Leiterbahn einfach weg. Und ich hatte noch nicht mal Netzspannung.
Ich würde aber nicht auf den Hersteller schimpfen sondern denjenigen verantwortlich machen der den Kurzschluss fabriziert hat. Der Hersteller ist nicht für den laienhaften Umgang verantwotlich. Die Leitungen sind nicht ohne Grund verdampft und wenn noch alles funktioniert gibt es eine externe Ursache. Übrigens sollte m. E. der freie Lötpunkt mit dem Draht verbunden sein. Thomas
Den freien Lötpunkt könnte man in der Tat noch mit dem Draht verbinden, aktuell wird er allerdings noch ausreichend über die Leiterbahn versorgt. Einen Kurzschluss kann ich mir ehrlich gesagt nur über den Triac vorstellen, welcher noch funktioniert. Mein Gedanke dazu habe ich oben schon beschrieben. Ich finde halt das Phänomen interessant und hätte selbst nicht im entferntesten daran gedacht. Unabhängig vom Verdampfen der Leiterbahn ist die Platine selbst nicht von hoher Qualität. Da habe ich schon aus China besseres gesehen. Die Bauteilanordnung auf der Vorderseite ist aber wirklich ordentlich.
Nun was passiert wenn der Triac kurzgeschlossen ist .... nichts auser dass die Last dauerhaft an ist. So wie die Platine aussieht hat die jemand unter Spannung auf eine leitende Oberfläche gelegt. Du schreibst ja selbst dass noch alles geht. Dann ist der Fehler irgendwo anders zu suchen. Thomas
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