Hallo, habe mir gerade für das Aquarium eine 4-fach Zeitschaltuhr mit einem NodeMCU und einer 4-fach Relaiskarte gebaut. Laut Aufdruck sind die Relais für 250V/10A, also 2500W. Die Kanäle, an denen die Nacht-LED und ein kleiner Filter hängen, funktionieren auch einwandfrei, aber bei dem Kanal, wo die Hauptbeleuchtung und eine UV-Lampe gesteuert werden, ist jetzt nach nicht mal 1 Woche schon das zweite Relais verklebt und geht nicht mehr aus. Es klackt zwar leicht, aber er trennt nicht. Dieser Kanal versorgt eine LED (!!!)-Hauptbeleuchtung mit einem 60W-Netzteil und einer 7W-UV-Lampe. Ich schalte damit also nicht mal 100W, aber trotzdem ist schon das zweite Relais verklebt. Weiß jemand was da falsch läuft? Gruß, Stephan
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Verschoben durch Moderator
Stephan T. schrieb: > Weiß jemand was da falsch läuft? schau im Datenblatt vom Netzteil der LED nach, dort wird vermutlich ein sehr großer Einschaltstrom erwähnt werden. größere Relais ist die einfachste Lösung.
Der Einschaltstrom vom Schaltnetzteil lässt die Relais-Kontakte verschweißen. Evtl. gehen sie wieder auf, wenn man mit einem Schraubendreher o.ä. etwas fester gegen das Relais klopft, aber das ist natürlich keine Dauerlösung ;) Bessere Lösungen sind: Ein stärkeres Relais benutzen, ein Solid-State-Relais verwenden, oder einen NTC-Widerstand als Einschaltstrombegrenzug verbauen. Der Einschalstrom von Schaltnetzteilen ist beträchtlich, das können schon einige 10A sein.
Peter II schrieb: > Stephan T. schrieb: >> Weiß jemand was da falsch läuft? > > schau im Datenblatt vom Netzteil der LED nach, dort wird vermutlich ein > sehr großer Einschaltstrom erwähnt werden. > > größere Relais ist die einfachste Lösung. Also von Einschaltstrom steht da nichts. Die Beleuchtung lief jetzt 2 Jahre an einer einfachen digitalen Zeitschaltuhr und da ist nichts verklebt. Und die Billigdinger werden doch wohl kaum mit Solid-State-Relais oder Mega-Relais ausgestattet sein. Naja, werde dann wohl mal eine SS-Relais-Karte kaufen.
Hi
>Laut Aufdruck sind die Relais für 250V/10A, also 2500W.
Ja, aber Wechselspannung. Versuche es mal mit Relais aus dem
KFZ-Bereich.
MfG Spess
Stephan T. schrieb: > Also von Einschaltstrom steht da nichts. Die Beleuchtung lief jetzt 2 > Jahre an einer einfachen digitalen Zeitschaltuhr und da ist nichts > verklebt. > Und die Billigdinger werden doch wohl kaum mit Solid-State-Relais oder > Mega-Relais ausgestattet sein. aber üblich sind doch schon 16A Relais. Oder Bessere 10A Relais. spess53 schrieb: >>Laut Aufdruck sind die Relais für 250V/10A, also 2500W. > > Ja, aber Wechselspannung. Versuche es mal mit Relais aus dem > KFZ-Bereich. ich vermute das er Primärseitig schaltet, also ist es eine Wechselspannung
Stephan T. schrieb: > aber bei dem > Kanal, wo die Hauptbeleuchtung und eine UV-Lampe gesteuert werden, ist > jetzt nach nicht mal 1 Woche schon das zweite Relais verklebt und geht > nicht mehr aus. Normale Relais, egal wie teuer, sind für hohe Einschaltströme oberhalb Ihrer Spezifikationen nicht geeignet. Tausche die Relais gegen andere, geeignet für hohe Einschaltströme (Inrush Current) mit Doppelkontakten.
Peter II schrieb: > aber üblich sind doch schon 16A Relais. > > Oder Bessere 10A Relais. Nun, diese 4-Kanal-Relais-Karten für Arduino und co sind fast alle mit denselben 10A-Songle-Relais ausgestattet. Und das sind immerhin 2300W und meine Lampen ziehen nicht mal 100W. Und beim Einschalten werden die LED auch noch gedimmt (Conrad LED-Dimmer), so dass der Strombedarf beim Einschalten noch kleiner sein dürfte. Aber ja, den Einschaltstrom des Schaltnetzteils kenne ich natürlich nicht.
Der Grund dafür, dass ein SSR sinnvoll ist liegt darin, dass, auch kleine Schaltnetzteile, von der Speiseseite aus gesehen, nichts als große Kondensatoren sind. Dies wiederum hat, kaum vorstellbar hohe Einschaltströme, zur Folge. Üblicherweise schalten SSRs im Nulldurchgang ein bzw. aus. Das ist für alle Beteiligten besser. Wie bereits gesagt: Auch ein angepasster NTC könnte helfen.
Stephan T. schrieb: > Aber ja, den Einschaltstrom des Schaltnetzteils kenne ich natürlich > nicht. Das ist aber der entscheidende Knackpunkt bei Deinem Fehlerbild.
Danke für die zahlreichen Meldungen. Auf den Einschaltstrom wäre ich so nicht gekommen, da ja eine Billig-Zeitschaltuhr damit lief. Ich habe jetzt eine 4-fach-SSR-Karte bestellt... Keine Mechanik mehr!
Stephan T. schrieb: > Ich habe jetzt eine 4-fach-SSR-Karte bestellt... Keine Mechanik mehr! und wenn bei der ersten Überspannung die SSR sterben, verbaust du wieder Relais. Nicht überall ist Elektronik sinnvoll oder gewünscht. Die Zukunft wird zeigen was bei dir besser ist.
Stephan T. schrieb: > Ich habe jetzt eine 4-fach-SSR-Karte bestellt... Keine Mechanik mehr! Dafür höhere Verluste und grössere Empfindlichkeit gegen Störimpulse. Die Strombelastbarkeit der SSR sollte übrigens auch für den höheren Einschaltstrom ausgelegt werden.
Harald W. schrieb: > Dafür höhere Verluste und grössere Empfindlichkeit gegen Störimpulse. > Die Strombelastbarkeit der SSR sollte übrigens auch für den höheren > Einschaltstrom ausgelegt werden. wenn sie im Nulldurchgang schalten, sollte sich der Strom in grenzen halten.
Stimmy schrieb: > Bessere Lösungen sind: Ein stärkeres Relais benutzen Na ja, besser wäre wohl, den Einschaltstromstoss zu reduzieren. Denn wenn unser Held schon die allerbilligsten Relais des allerbilligsten China Schundes kauft, dann wird er ein ebenso minderwertiges LED Netzteil haben, und dem fehlt dann wohl der NTC als Einschaltstrombegrenzer. Es muss kein 23 Ohm sein, schon 8 Ohm Kaltwiderstand wäre ok. spess53 schrieb: > Ja, aber Wechselspannung. Versuche es mal mit Relais aus dem > KFZ-Bereich. Er wird schon die 230V primär des LED Natzteils schalten. Aber er wird nicht wissen, daß die billigensten Relais aller käuflichen Relais nicht ausreichend sioieren. Sie schalten zwar 250V~ aber isolieren nicht 2500V zwischen Spule und Kontakt wie es zur Schutzisolierung nötig wäre. Die taugen nur für Schaltungen, deren Ansteuerschaltung auch nicht berührbar ist, wie in Funksteckdosen.
MaWin schrieb: > Denn wenn unser Held schon die allerbilligsten Relais des allerbilligsten > China Schundes kauft, dann wird er ein ebenso minderwertiges LED > Netzteil haben, und dem fehlt dann wohl der NTC als > Einschaltstrombegrenzer. Ich habe ja keine einzelnen Relais gekauft, sondern eine fertige Schaltung für Arduino und co. die es so fertig im ordentlichen Elektronikladen (Segor) gibt. Und genau diese Schaltung läuft schon seit 1,5 Jahren ohne Zicken als Ansteuerschaltung für Rolladen. Allerdings sind da noch Trennrelais dazwischen... Und nein, das Netzteil ist kein minderwertiges aus China, sondern ein von einem auf LED spezialisierten deutschen Shop. Aber natürlich habe ich dafür nicht noch eine VDE-Prüfung machen lassen.
Den VDE interessieren Isolation, Restströme und so `nen Kram. Was aber die Einschaltströme betrifft sind die ausgesprochen flexibel.
Stephan T. schrieb: > Ich habe ja keine einzelnen Relais gekauft, sondern eine fertige > Schaltung für Arduino und co. die es so fertig im ordentlichen > Elektronikladen (Segor) gibt. Und genau diese Schaltung läuft schon seit > 1,5 Jahren ohne Zicken als Ansteuerschaltung für Rolladen. Allerdings > sind da noch Trennrelais dazwischen... also Äpfel und Bananen verglichen. Jedes Relais hat eine einsatzgebiet. Deine Kombination von Netzteil und Relais passt halt nicht. > Und nein, das Netzteil ist kein minderwertiges aus China, sondern ein > von einem auf LED spezialisierten deutschen Shop. so hochwertig scheint es nicht zu sein, sonst würde im Datenblatt auch der Einschaltstrom sehen.
Ich würde auch zu der Variante mit dem NTC raten, um den Einschaltstrom zu begrenzen, alles andere ist mMn Flickschusterei. Wenn du zwei Relais für die Schalterei entbehren kannst, könntest du deren Schaltkontakte quasi parallel schalten, nur dass bei einem Relais noch der NTC mit im Kreis hängt. Einschalten dann wie folgt: NTC-Relais ein --> Warten (ein paar Sekunden, damit der NTC reagieren kann und seinen Widerstand verringert) --> Relais ohne NTC ein --> Warten --> NTC-Relais aus. So hast du den Einschaltstrom begrenzt, schonst die Relais und musst im Dauerbetrieb nur einmal die Relaissteuerleistung aufbringen.
Kurze Rückmeldung: Ich habe das Modul mit den 4-Songle-Relais durch ein 4-fach-Modul mit Omron-SSR's ersetzt und das läuft nun seit fast 3 Wochen problemlos, obwohl es "nur" 2A schaltet und nicht 10A wie die mechanischen Teile, wo alle 2-3 Tage ein Relais verklebt ist. Nebenbei ist der WAF auch noch besser, da es nicht mehr klackt. Gruß, Stephan
Stephan T. schrieb: > 4-fach-Modul mit Omron-SSR's ersetzt Du solltest beachten, das SSRs keine galvanische Trennung machen. Das heisst, auch wenn das SSR ausgeschaltet ist, kann man sich dahinter elektrisieren.
Stephan T. schrieb: > Ich habe ja keine einzelnen Relais gekauft, sondern eine fertige > Schaltung für Arduino und co. die es so fertig im ordentlichen > Elektronikladen (Segor) gibt. Und wie werden die Relais angesteuert? mit 5 Volt oder gar 3.3 Volt? Bedenke mal, daß es zum Loslassen beim Relais einer gewissen Rückstell-Kraft bedarf. Das braucht dann zum Anziehen ebenfalls eine ordentliche Kraft und je filigraner so ein Relais ist, desto empfindlicher ist es auch. Aus diesem Grunde benutze ich vorzugsweise Relais, die mit 12 Volt schalten und mit 250VAC/16A ausgepreist sind. Das sind im Allgemeinen die Billigsten - und eben auch die Robustesten. W.S.
Stephan T. schrieb: > Dieser Kanal versorgt eine LED (!!!)-Hauptbeleuchtung mit einem > 60W-Netzteil und einer 7W-UV-Lampe. Ich schalte damit also nicht mal > 100W, aber trotzdem ist schon das zweite Relais verklebt. > Weiß jemand was da falsch läuft? Dein Anlaufstrom ist zu heftig (kapazitive Last), oder beim Ausschalten entsteht ein Lichtbogen der die Kontakte übermässig schädigt. Stärkeres Relais oder für geringere Einschaltströme/schnelles Abklingen der Induktionsspannung beim Ausschalten sorgen. Kurt
Stephan T. schrieb: > Dieser Kanal versorgt eine LED (!!!)-Hauptbeleuchtung mit einem > 60W-Netzteil und einer 7W-UV-Lampe. Ich schalte damit also nicht mal > 100W, aber trotzdem ist schon das zweite Relais verklebt. Weiß jemand > was da falsch läuft? Du hast vermutlich Relais mit AgNi Kontakten. Nimm welche mit AgSnO2 Kontakten. Die sind für solche kapazitiven Lasten mit hohen Einschaltströmen besser geeignet. Ich bin mir sicher, diese Problematik wird die nächste zeit noch öfter kommen...
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Kurt B. schrieb: > Dein Anlaufstrom ist zu heftig (kapazitive Last), oder beim Ausschalten > entsteht ein Lichtbogen der die Kontakte übermässig schädigt. Beim Ausschalten sollte nichts passieren da kapazitiv. Wie schon mehrfach genannt, schaltet man auf einen leeren Kondensator, also hat fast einen Kurzschluß. Wenn der Netzteilhersteller da nichts gegen gemacht hat, findet man z.B. im Datenblatt eines kleinen 15 Volt / 12 Watt Netzteiles die Angabe "Inrush current 50 A @ 200 V". Seit ein paar Jahren baue ich Einschaltstrombegrenzungen: Vorwiderstand nach Daumenfaktor und ein Relais, was ihn nach wenigen hundert Millisekunden brückt.
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