Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Diffizile Überlegungen Schaltwandler


von Harald M. (transporter08)


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Ich stehe vor folgender Problematik und bin nicht sicher, welche 
Variante die kostengünstigste und effektivste und unproblematischste ist 
(wenn man das alles unter einen Hut bekommt).

Eine Schaltung benötigt folgende stabilisierte Spannungen:

12V  @ 1.5A
5V   @ 0.8A
4V   @ 2.5A
3.3V @ 1.5A

Die Versorgungsspannung soll zwischen 5V - 30V betragen.
In den Varianten ist diese der besseren Erkennung halber mit 25V 
angegeben

Für die Wandler wollte ich L5973 bzw. MC34063 einsetzen.

Variante A)

extra Step-Down-Wandler für jede Spannung, angeschlossen an die 
Versorgungsspannung.

- Step-Down 25V => 3.3V @ 1.5A
- Step-Down 25V => 5V   @ 2.5A (1.5A + 0.8A gerundet)
- Step-Down 25V => 4V   @ 2.5A

- Step-Up   5V  => 12V  @ 1.5A

Variante B)

erstmal einen dicken Step-Down mit 5V @ 6A
(1.5A + 0.8A + 2.5A + 1.5A gerundet)

- LDO       5V => 4V   @ 2.5A
- Step-Down 5V => 3.3V @ 1.5A (ein LDO hier hat grosse Wärme-Entwicklung 
??)

- Step-Up   5V => 12V  @ 1.5A

Gibt es vielleicht noch andere (bessere) Möglichkeiten ?

von Alex (Gast)


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Weil es für 5V hoch effiziente synchrone Step-down-Wandler gibt,...
weil ein Step-up 5V => 12V unökonomisch ist, DC-DC-Wandler:

- 25V => 12V
- 25V => 5V
- 5V => 4V (eventuell auch als LDO-Linearregler - nur 2,5W!)
- 5V => 3,3V

von Harald M. (transporter08)


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Alex schrieb:
> Weil es für 5V hoch effiziente synchrone Step-down-Wandler gibt,...
> weil ein Step-up 5V => 12V unökonomisch ist, DC-DC-Wandler:
>
> - 25V => 12V
> - 25V => 5V
> - 5V => 4V (eventuell auch als LDO-Linearregler - nur 2,5W!)
> - 5V => 3,3V

Das Problem ist, die 25V dienten nur als leichtere Erkennung der 
Eingangsspannung. Der Bereich liegt real zwischen 5V - 30V.

Die 5V => 3,3V also LDO oder ebenfalls als Schaltwandler ?
Ist bei 1.5A eine größere Wärmeentwicklung zu erwarten ?

: Bearbeitet durch User
von sgsg (Gast)


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Verstehe nicht, warum man erst die Realität mit 5-30V Eingangsspannung
vernachlässigt um dann noch mal darauf hinzuweisen, dass ja doch keine
stabile 25V Eingangsspannung zur Verfügung steht.

Logischerweise können keine 12V aus 5V mittels Buck-Converter und
keine 12V aus 30V mittels Boost-Converter erzeugt werden.

Daher sind entweder komplexere Schaltnetzteil-Topologien zu wählen
(z.B. SEPIC), oder man erzeugt im ersten Schritt mittels
Buck-Converter aus den minimalen 5V die 3,3V und aus den 3,3V dann
über drei Boost-Converter die übrigen drei Spannungen.

Unökonomisch verstehe ich jetzt nicht, da man auch einen synchronen
Buck-/ bzw. Boost-Converter einsetzen kann.

Vorteil ist auch, dass nur der 3,3V-Buck-Converter diesen großen
Eingangsspannungsbereich hat und die drei anderen fix mit V_in=3,3V
laufen.

Natürlich schmerzen vor allem die 12V mit 1,5V, was dann bei 3,3V
irgendwie 6A wären.

von Der Andere (Gast)


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Harald M. schrieb:
> Variante A)
>
> extra Step-Down-Wandler für jede Spannung, angeschlossen an die
> Versorgungsspannung.

Funktioniert nicht weil du 5-30V Eingansgspannung hast

Harald M. schrieb:
> Variante B)
>
> erstmal einen dicken Step-Down mit 5V @ 6A
> (1.5A + 0.8A + 2.5A + 1.5A gerundet)

Funktioniert auch nicht weil du 5-30V Eingansgspannung hast.


Kläre erst mal wo die Eingansgspannung herkommt und ob du da nichts 
ändern kannst. So ist es fast maximal ungünstig.

Ansonsten wäre mein Vorschlag:
Step Down für die 4 und 3,3V

Sepic Wandler für die 12V
Step down der aus den 12V die 5V macht.

Wenn die minimale Eingangspannung wenigstens 5,5-6V wäre dann müsste man 
nur für die 12V einen Sepic Wandler nehmen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Harald M. schrieb:
> Das Problem ist, die 25V dienten nur als leichtere Erkennung der
> Eingangsspannung. Der Bereich liegt real zwischen 5V - 30V.

Das ist äußerst unangenehm, weil dann Ausgangsspannungen sowohl über als 
auch unter der Eingangsspannung liegen können.

Ist das wirklich notwendig oder nur wieder ein Fall von "wir machen es 
mal so universell wie möglich, auch wenn wir noch gar nicht wissen ob 
wir das jemals brauchen"?

Wenn es wirklich gebraucht wird, dann könnte man noch über einen Sperr- 
wandler mit mehreren Spannungen auf einem Kern nachdenken. Allerdings 
kann der nicht alle Spannungen am Ausgang gleich gut ausregeln.

Wenn die Anforderungen an die Spannungsstabilität das erfordern, dann 
könnte man auch nur die 12V per Sperrwandler erzeugen und die anderen 
Spannungen von den 12V ableiten.

von Harald M. (transporter08)


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Axel Schwenke schrieb:
> Ist das wirklich notwendig oder nur wieder ein Fall von "wir machen es
> mal so universell wie möglich, auch wenn wir noch gar nicht wissen ob
> wir das jemals brauchen"?

Guter Einwand.
Man könnte notfalls die Speisung mit 5V weglassen, d.h. nur die Sache 
mit den 12V - 30V.

Was ist von dieser Variante zu halten:

- Step-Down 12V-30V => 12V @ 1.5A (wegen 12V - 30V)
- Step-Down 12V-30V =>  4V @ 5A   (weil grösster Stromverbrauch)
- Step-Up   4V =>   5V @ 1.5A
- LDO       4V => 3.3V @ 1.5A

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

ich würde lieber nicht zwei Regler hintereinander schalten (stepdown, 
dann wieder stepup). Sie könnten bei Lastwechseln oder von sich aus 
schon ins Schwingen geraten. Lieber für alle Stepdown verwenden.

Müssen diese Spannungen gemeinsam hoch und runter fahren oder können sie 
beliebig einzeln anliegen?

Ansonsten: Sperrwandler für alle genannten Spannungen und nachher 
separate Linearregler.

mit freundlichem Gruß

von Harald M. (transporter08)


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Christian S. schrieb:
> Müssen diese Spannungen gemeinsam hoch und runter fahren oder können sie
> beliebig einzeln anliegen?

Die Spannungen sollten gemeinsam hoch- und runterfahren wenn möglich.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Dann sollte es besser nur ein einziger Wandler sein, dem alle Spannungen 
zu entnehmen sind.

MfG

von Homo Habilis (Gast)


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Harald M. schrieb:
> wenn möglich

Du mußt festlegen, was a.) unbedingt nötig, b.) besser, aber nicht nötig 
c.) nur wünschenswert, wenn auch nur am Rande ... ist. Und um wenigstens 
nach Angabe dieser Reihenfolge Fehler und Mißverständnisse 
auszuschließen, auch sagen, warum dies oder jenes so sein muß. Nur so 
kommt man zum gewünschten Ergebnis.

Sogar hier (das µC-net wäre eigentlich einer der besten Orte weit und 
breit für so was) kann man, ohne, daß wenigstens Du Dir über die 
fehlenden Angaben sicher bist, also genau weißt was Du brauchst --- 
nicht effektiv helfen.

Wenn Du o. g. Unterscheidung nicht völlig sicher machen kannst, mußt Du 
die Unsicherheiten aus dem Weg räumen. Auf Anwenderseite, aber am besten 
auch hier: Indem Du die Anwendung vollständig offenlegst.

Sonst wird das ein langer Kampf gegen einen Fehler/Mißverständnis nach 
dem anderen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Wie genau müssen die einzelnen Spannungen eingehalten werden?

Ich würde einen Sperrwandler mit Übertrager mit 5 Wicklungen 
vorschlagen.


Gruß

Jobst

von Harald M. (transporter08)


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Jobst M. schrieb:
> Wie genau müssen die einzelnen Spannungen eingehalten werden?
>
> Ich würde einen Sperrwandler mit Übertrager mit 5 Wicklungen
> vorschlagen.
>
>
> Gruß
>
> Jobst

Die Spannungen müssen genau eingehalten werden (v.a. stabil)

Das mit dem Sperrwandler wäre zwar ein guter Ansatz, aber dieses 
Wickel-Zeugs wäre ja nur was für ein Einzelgerät. Von der Schaltung 
sollten aber schon ein paar 100 Stück hergestellt werden. Oder lohnt es 
sich, extra eine Customer Spule dafür herzustellen ?

Ich hab mittlerweile folgenden Baustein gefunden:

MAX16993

Step-Down Controller with Dual 2.1MHz Step-Down DC-DC Converters
- 3.5V to 36V Operating Supply Voltage
- OUT2 and OUT3 are Cascaded from OUT1

Das Problem mit den 12V wäre aber trotzdem noch vorhanden

Noch ein Step-Down ?


Buck1 => 5V   @ 4A   (OUT1)
Buck2 => 3.9V @ 2.5A (OUT2 => derived from OUT1) max. 3.95V
Buck3 => 3.3V @ 1.5A (OUT3 => derived from OUT1) max. 3.95V

Wäre sowas eine Alternative ?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Harald Meier (transporter08)

>Die Spannungen müssen genau eingehalten werden (v.a. stabil)

Das kann der Sperrwandler, wenn das Design was taugt. Allerdings nicht 
auf 10mV genau, eher so auf 100mV und etwas darüber. Denn es wird nur 
eine Ausgangsspannung echt gemessen, die anderen laufen über die 
magnetische Kopplung des Trafos mit. Dabei geht die meiste Energie in 
die Sekundärwicklung, die am weitesten relativ unter ihrer Nennspannung 
liegt, sprich, die am stärksten belastet ist. PC-Netzteile waren so vor 
1-2 Jahrzehnten aufgebaut.

>Das mit dem Sperrwandler wäre zwar ein guter Ansatz, aber dieses
>Wickel-Zeugs wäre ja nur was für ein Einzelgerät. Von der Schaltung
>sollten aber schon ein paar 100 Stück hergestellt werden. Oder lohnt es
>sich, extra eine Customer Spule dafür herzustellen ?

Ja.

>Step-Down Controller with Dual 2.1MHz Step-Down DC-DC Converters
>- 3.5V to 36V Operating Supply Voltage
>- OUT2 and OUT3 are Cascaded from OUT1

Ja, toll, aber der kann NUR Step Down! Ob der bei 5V am Eingang auch 5V 
am Ausgang bringt ist zweifelhaft. Der Sperrwandler kann auch aus 5-30V 
deine 12V machen, auch wenn das bei 6:1 nicht mehr ganz trivial ist.

>Wäre sowas eine Alternative ?

Ein 2 MHz Schaltregler gehört in erfahrene Hände ;-)

von Jobst M. (jobstens-de)


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Harald M. schrieb:
> Die Spannungen müssen genau eingehalten werden (v.a. stabil)

Ohne Angabe einer Toleranz kommen wir hier nicht weiter. In Zahlen!
Und ohne Toleranz geht es in der Technik sowieso nicht.
Dass Du auf eine präzise Frage die eigentlich Zahlen erfordert wieder 
nur Wischiwaschi antwortest, ignoriert die Frage absolut.
Ich ärgere mich schon, dass ich sie stellte.


Harald M. schrieb:
> Oder lohnt es
> sich, extra eine Customer Spule dafür herzustellen ?

Das kommt auf Dein Verhandlungsgeschick an und ob die dusseligere Lösung 
nicht sowieso teurer ist.


Harald M. schrieb:
> Ich hab mittlerweile folgenden Baustein gefunden:

Vielleicht solltest Du mehr auf die Fragen eingehen, als irgendwelche 
Chips herauszusuchen, die Dein Problem nicht lösen und die Du nicht 
beherrschen kannst.


Gruß

Jobst

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