Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Günstige Universal-Programmer Empfehlung: TL866


von Thomas (Gast)


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TL866A= USB Universal Programmer für mehr als 14000 Bauteile!
Das hört sich doch für weniger als 40Euro nicht schlecht an:

http://www.autoelectric.xy/en/TL866_main.html *

Oder?

Eine Handvoll preisgünstiger Adapter kann man bei vielen Angeboten 
gleich mitbestellen!

* Bitte xy durch Domain cn ersetzen

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das Gerät wurde im eevblog untersucht; im dortigen Forum finden sich 
viele interessante Hinweise auf alternative Software, Links auf 
Hardwareunterlagen (Schaltpläne etc.) und anderes.

http://www.eevblog.com/forum/blog/eevblog-411-minipro-tl866-universal-programmer-review/

von Harald N. (haraldn)


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Thomas schrieb:
> weniger als 40Euro

Wo hast du die A-Version für weniger als €40 gesehen? Mir ist bis jetzt 
nur die CS-Version ohne ICSP-Programming für den Preis untergekommen. 
(Und ja ich weiß, das kann man selbst modden.)

: Bearbeitet durch User
von Franz (Gast)


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Ich muß abraten: Es gelang nicht, die Mega48-328 (DIP) fehlerfrei zu 
programmieren! Danach ist beim Rücklesen die ChipID plötzlich FFFFFFH, 
der Codebereich bis 2FFH wird nicht gelesen und die Config-Bits bleiben 
leer.

von Franz (Gast)


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Franz schrieb:
> Es gelang nicht, die Mega48-328 (DIP) fehlerfrei
> zu programmieren!

Ich muß korrigieren: Wie ich mit einem Galep gegengeprüft habe ist die 
Programmierung selber OK. Was mit der TL866 Software dann aber 
schiefläuft ist das Wiedereinlesen s.o. bzw. ein Verify scheitert.

von Frank K. (fchk)


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Die Zeit für solche Programmer geht langsam zu Ende.

Hast Du einen KONKRETEN Bedarf?

Microcontroller programmiert man am Besten mit den 
herstellerspezifischen Tools - die können dann auch gleich als Debugger 
dienen, wenn man nicht gerade alte AVRs hat. Die Brenner können das 
nicht.

Übrig blieben EProms (wer benutzt die noch), EEPROMs und Flashes. Wer es 
braucht, greife zu.

fchk

von Sascha Stromberger (Gast)


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Der TL866 hat einige kleinere Probleme und die Updates werden seltener, 
aber grundsätzlich ist dieses Gerät für das Geld nicht schlecht.

Ich nutze ihn neben einem Galep 4 weil er USB hat, und der Galep leider 
nur via Parallelport angeschlossen werden kann, was bei aktuellen PCs 
nicht immer so einfach ist.

Ich nutze den TL866 für Eproms (C64, 128, ...) wie auch für serielle 
Bausteine, wenn ein Bios Update nicht geklappt hat, genau wie als TTL 
Tester uvm.
So manche Atmels, PICs und ähnliches hat das Ding auch schon gesehen, 
und bis auf einzelne Ausnahmen bin ich auch nach 2 Jahren sehr zufrieden 
mit dem TL866.

von Gerd E. (robberknight)


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Sascha Stromberger schrieb:
> Der TL866 hat einige kleinere Probleme und die Updates werden seltener,
> aber grundsätzlich ist dieses Gerät für das Geld nicht schlecht.

hmm. Was für "kleinere Probleme" meinst Du genau?

Meiner funktioniert problemlos. Ich verwende ihn für Flashes und EEPROMs 
die ich zum Reverse-engineering umprogrammiere, vergleiche und kopiere. 
Genauso für BIOS-Tests oder die Installation von Coreboot.

Das letzte Update der offiziellen Software ist vom Mai diesen Jahres, 
das wird also durchaus weiterentwickelt.

Das Opensource commandline-tool "minipro" wird auch aktiv 
weiterentwickelt, letzter Checkin auf github ist vom Juli dieses Jahr.

von Olli Z. (z80freak)


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Gibt es sonst noch irgendeine alterbative Software zum TL866? Irgendwie 
scheint die Software immer mal wieder „aussetzer“ zu haben.

Die angesprochene Chip-Id ist einer davon.

Beim lesen von Nands fehlen mit ein paar Typen, auch wenn die Auswahl 
schon beeindruckend ist.

von Schreiber (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Microcontroller programmiert man am Besten mit den
> herstellerspezifischen Tools - die können dann auch gleich als Debugger
> dienen, wenn man nicht gerade alte AVRs hat. Die Brenner können das
> nicht.
Alles nichtig, bei Nachbauprojekten kann es aber sinnvoller sein auf 
einen externen Programmer zu setzen. Damit spart man sich die 
Installation der herstellerspizifischen Tools.

Hat alles seine Vor- und Nachteile.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Olli Z. schrieb:
> Gibt es sonst noch irgendeine alterbative Software zum TL866?

Nach wie vor das hier:

https://github.com/vdudouyt/minipro

Wie man sieht, wird daran aktiv weitergearbeitet, die letzten Änderungen 
sind gerade mal 9 Tage alt.

Ansonsten wird der TL866 vom Hersteller selbst vermutlich* nicht 
weiterentwickelt, denn es gibt ein Nachfolgemodell, den "TL866II Plus":

http://www.autoelectric.cn/en/tl866_main.html


*) die letzte Software dafür, Version 6.70, ist vom März '18, vielleicht 
liege ich ja mit meiner Einschätzung auch komplett daneben.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Danke, Rufus. Die hab ich mir schon angesehen. Ist aber leider nur für 
Linux. Was mich am TL866, bzw. eher am MiniPro stört ist, das man so 
wenig Einfluss auf die Programmierung bzw. das auslesen hat.

So kommt es das man auch ganz ohne eingesetztem Flash lesen kann und 
MiniPro behauptet alles wär ok. Das heisst für mich das der Programmer 
einfach nur Strom und die Adresse anlegt und am Datenbus liest, ganz 
ohne Protokoll, ganz ohne aufs Ready-Signal zu achten, etc. Auch kann 
man keine Flash (CFI) spezifischen Register auslesen.

So verwundert es auch nicht das man von 20mal auslesen, mind. 10mal 
Schrott liest. Gleiches beim schreiben. Man kann weder dem Ergebnis und 
noch weniger der Verify-Funktion trauen.

Das müsste aber doch alles nicht sein. Leider ist das Protokoll, welches 
MiniPro mit dem Programmer spricht nicht dokumentiert, so kann man nicht 
mal selbst etwas programmieren. Mir kommts garnicht auf die Performance 
an, meinetwegen kann das lesen 20 Minuten dauern, hauptsache das 
Ergebnis ist 100%.

Ich habe, aus lauter Verzweiflung schonmal angefangen ein CFI Interface 
auf einem Arduino Due selbst zu entwickeln, aber eigentlich muss das 
doch schonmal jemand vor mir gemacht haben...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Olli Z. schrieb:
> Die hab ich mir schon angesehen. Ist aber leider nur für Linux.

Sollte sich mit Verwendung von libusb-win32 oder winusb auch auf Windows 
portieren lassen, ist halt etwas mehr Aufriss als nur Compiler anwerfen 
und Sourcen 'reinschmeißen.

> Das heisst für mich das der Programmer einfach nur Strom und die Adresse
> anlegt und am Datenbus liest, ganz ohne Protokoll, ganz ohne aufs
> Ready-Signal zu achten, etc.

Bei parallelen Speicherbausteinen wie z.B. EPROMs und korrespondierenden 
Flash-Bausteinen gibt es beim Lesen kein über /CS, /OE hinausgehendes 
Protokoll und vor allem kein Ready-Signal.

Das Ding ist halt in erster Linie ein (deutlich gewachsener) 
EPROM-Programmierer.

Es gibt übrigens recht detaillierte Hardwareinformationen über das 
Gerät, zu finden in diesem Thread hier auf eevblog:

https://www.eevblog.com/forum/blog/eevblog-411-minipro-tl866-universal-programmer-review/


Was Deine weiteren Wünsche betrifft, musst Du die mal in Relation zum 
Preis dieses Programmierers stellen. Sieh Dir mal an, wie z.B. hier die 
Preise aussehen:

https://www.batronix.com/versand/programmiergeraete/universal-programmiergeraete.html

von Michael W. (Gast)


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Den BX48 kauft man auch eher bei Reichelt... hab ich seinerzeit auch 
gemacht (hab noch nicht den Typ II), der Preisvorteil war damals sogar 
noch etwas größer .

von Olli Z. (z80freak)


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Jou, bei den Preisen stehen ja sogar dem Typi rechts auf der Website die 
Haare zu Berge ;-) Selbst bei Reichelt kostet das Teil noch gut 420,- €.

Ich sag mal, zumindest das Lesen sollte doch kein Akt sein. Laut 
Datenblatt muss dafür nur ein RESET ausgelöst werden, was den Chip in 
den Array-Data Mode versetzt. OE kann dauerhaft auf LOW bleiben und dann 
wird nach jeder negativen Flanke von CE die Adresse gelatched und kurz 
drauf (90ns max) die Daten an DQ0-DQ15 bereitgestellt (voraugesetzt 
BYTE# ist auf LOW).

Ich verstehe nicht warum das nicht stabil läuft. Ich mach mal einen 
Selbstaufbau mit meinem Arduino Due, der hat 3.3V IO und genug Pins.

von Markus M. (adrock)


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...es gibt ja jetzt einen TL866II, der aber wohl nicht in allen Details 
besser ist (keine 21V Programmierspannung mehr?).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tja, wer Fossilien programmieren will, muss einen "alten" TL866 
behalten.

Doch, ich denke, daß man EPROMs, die 21V Programmierspannung benötigen, 
jetzt doch schon zu den Fossilien zählen darf.

von Olli Z. (z80freak)


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Gibts denn zwischen TL866 und BX48 nix?

von Olli Z. (z80freak)


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Ich habe jetzt beim rumsuchen etwas gefunden was ich noch nicht so 
richtig einschätzen kann, dem "Page Cache Mode". Wenn ich es richtig 
verstanden habe(Bitte korrigiert mich da!) gibt es bei Micron NANDs mit 
CFI einen Betriebsmodus bei dem man völlig ohne Adressleitungen 
auskommt. Man liest auch nicht Byte/Word-weise, sondern Page-Weise (also 
256 oder 512 Byte, wie groß diese auch immer sein mag). Die zu lesende 
Page wird über die Datenports D0-D7 zum Chip gesendet und dieser liefert 
darauf an D0-D7 bei jedem Takt ein Byte zurück bis der Buffer übertragen 
wurde. Mit gleichem Verfahren soll man auch das NAND beschreiben können.

Wenn dem so wäre, minimiert sich das benötigte Interface natürlich 
erheblich und man käme sogar mit einem Atmega oder FTDI-Adapter aus.

Vielleicht weiss einer von Euch was darüber?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Tja, wer Fossilien programmieren will, muss einen "alten" TL866
> behalten.

Nicht notwendigerweise. Mit einem kleinen Adapter lässt sich die 
Programmierspannung extern, z.B. durch ein Labornetzteil, zuführen.
Details: http://www.dr-bosch.com/volker/umbau/index.html#VppAdapter
Diesen Adapter verwende ich erfolgreich, um mit meinem (alten) TL866 
2732-EPROMs mit 25V zu programmieren.

Grüßle
Volker

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Olli Z. schrieb:
> Gibts denn zwischen TL866 und BX48 nix?

Neu nicht. Gebraucht sicher. Ich habe mir vor Jahren einen gebrauchten 
Galep 3 bei ebay geklickt. Der kann EPROMs bis 25V Programmierspannung. 
Und natürlich auch jede Menge Flash und Kleinkram.

Leider gibt es die Software nur für Windows, aber dank VMware & Co ist 
das ja kein großes Ding mehr.

von Olli Z. (z80freak)


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Kennt ihr auch einen der von Hause aus 48 Pins kann? Am besten auch noch 
einer für den ein TSOP56 ZIF mit Adapter angeboten wird. Überhaupt sind 
die Adapter die Gelddruckfunktion der Programmer allesamt...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Olli Z. schrieb:
> Überhaupt sind die Adapter die Gelddruckfunktion der Programmer
> allesamt...

Das liegt an den darauf verbauten Sockeln. Du kannst ja mal beim 
Distributor Deiner Wahl nachfragen, was z.B. ein TSOP-Sockel von 
Yamaichi kostet.

von CMOS (Gast)


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Das stimmt allerdings. Der MiniPro lohnt allein schon wegen der 
Adaptersockel :-)

Ich habe ihn zwar erst zwei Wochen, bin aber bislang ganz zufrieden.
Nur bei den Verkäufern in der Bucht muss auf die Bewertungen aufpassen. 
Der erste, bei dem ich bestellt hatte, wollte nach dem Kauf doch glatt 
25 Euro Porto zusätzlich haben. Bekommen hat er eine negative Bewertung. 
Beim zweiten hat´s dann problemlos geklappt.

MiniPro-Community:
https://minipro.txt.si/index.php?title=Main_Page


Testbericht:
http://www.afug-info.de/Testberichte/MiniPro-TL866/

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Moin,

auch wenn der Thread schon etwas älter ist, muß ich meinen Senf noch 
dazu geben. Ich habe mir kürzlich den aktuellen Nachfolger TL866 II Plus 
kommen lassen. Ich muß sagen, ich bin schwer beeindruckt.

Insbesondere scheint das Gerät HVSP zu beherrschen. Ich habe nämlich 
gerade einen ATTiny45 für ein Projekt geflashed, das den Reset-Pin als 
GPIO benutzt. Normal führt das ja dazu, daß der AVR nicht mehr per ISP 
ansprechbar ist. Den TL866 juckt das hingegen gar nicht. Der liest den 
ATTiny auch ohne Reset aus und erlaubt neuflashen genauso wie Fuses neu 
setzen. Wer also einen "verfused-ten" ATTiny hat, kann den direkt 
wiederbeleben. Keine Ahnung, ob HVPP auch geht (für ATMega & Co.). Würde 
mich aber nicht wundern, wenn ja.

Wer (wie ich) nicht unter Windows arbeitet: das "minipro" 
Kommandozeilentool funktioniert bestens. Debian liefert es schon mit, 
sonst findet man es bei GitLab: https://gitlab.com/DavidGriffith/minipro

von Joachim B. (jar)


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Axel S. schrieb:
> Ich habe mir kürzlich den aktuellen Nachfolger TL866 II Plus
> kommen lassen. Ich muß sagen, ich bin schwer beeindruckt.

ich war schwer enttäuscht, meine alten EPROMs 2716 die 25V benötigen 
liessen sich nicht programmieren da das Teil nur bis 18,xV programmiert.
Ein 21V Typ konnte ich programmieren und der Umbau zu 25V ist mir zu 
aufwändig und nur eine Krücke!

Erinnert mich an die ersten selbstgebauten Programmer am CBM mit 
Wahlschalter high/low und Mäuseklaviere!

von Norbert T. (atos)


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> Ich habe mir kürzlich den aktuellen Nachfolger TL866 II Plus
> kommen lassen. Ich muß sagen, ich bin schwer beeindruckt.

Ich habe meinen gestern bekommen, bin ebenfalls absolut zufrieden.

> ich war schwer enttäuscht, meine alten EPROMs 2716 die 25V benötigen
> liessen sich nicht programmieren da das Teil nur bis 18,xV programmiert.

Verstehe ich nicht, du kaufst dir einen Programmer der laut Specs bis 18 
V geht... und bist enttäuscht, dass er 25 V nicht kann?

XGECU T56 geht bis 25 V, und programmiert etwa 10000 Chips mehr als der 
TL, zZ. fast 25 000, kostet aber 140 USD.

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