Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zielvereinbarungsgespräch Tipps & Fallen


von frischling (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hab demnächst mein erstes Zielvereinbarungsgespräch (IGM-Konzern), 
worauf muss ich achten? Gibts da Punkte, woran man erkennt, dass man 
kurz gehalten wird bzw. einer unerreichbaren Karotte hinterhertrottet? 
Woran erkennt man erreichbare Ziele?

Wie ist das bei euch abgelaufen?

von Qwertz (Gast)


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Zuhören und Klappe halten. Reden nur, wenn du etwas gefragt wirst. Keine 
großen Töne spucken.

von Mark B. (markbrandis)


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frischling schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich hab demnächst mein erstes Zielvereinbarungsgespräch (IGM-Konzern),
> worauf muss ich achten?

Das hängt nicht zuletzt davon ab, was für ein Typ Mensch Dein 
Vorgesetzter ist und welche Ziele er selbst für seine Abteilung 
vorgegeben bekommen hat.

Da wir beides nicht wissen ist es schwierig hier konkrete Tipps zu 
geben.

: Bearbeitet durch User
von Sanitäter (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Zuhören und Klappe halten. Reden nur, wenn du etwas gefragt wirst.
> Keine
> großen Töne spucken.

Sei doch bitte einfach still.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Entspannt bleiben, nix um Gespräch unterschreiben (ausser es ist 
wirklich alles i.O.), gut verhandeln.

von Mal im Gabler wälzen (Gast)


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Überhaupt kein Problem. Wie üblich wirst du auf das Gespräch 
vorbereitet, und man gibt dir vorab die nötigen Informationen, die eine 
für dich ungünstige Informationsasymmetrie verhindern.
Dich wird keiner einfach unvorbereitet da reinwerfen. Wird schon.

von Qwertz (Gast)


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Sanitäter schrieb:
> Qwertz schrieb:
> Zuhören und Klappe halten. Reden nur, wenn du etwas gefragt wirst. Keine
> großen Töne spucken.
>
> Sei doch bitte einfach still.

Gerne, ich habe meinen Beitrag ganz im Stillen geschrieben, welcher im 
Übrigen ernst gemeint ist.

Im Zielvereinbarungsgespräch gibt es nichts zu verhandeln, dein Chef 
gibt dir die Ziele vor und fertig. Das Leben kann so einfach sein, wenn 
man es sich nicht künstlich selber schwer macht.

von Mal im Gabler wälzen (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Sanitäter schrieb:
>> Qwertz schrieb:
>> Zuhören und Klappe halten. Reden nur, wenn du etwas gefragt wirst. Keine
>> großen Töne spucken.
>>
>> Sei doch bitte einfach still.
>
> Gerne, ich habe meinen Beitrag ganz im Stillen geschrieben, welcher im
> Übrigen ernst gemeint ist.
>
> Im Zielvereinbarungsgespräch gibt es nichts zu verhandeln, dein Chef
> gibt dir die Ziele vor und fertig. Das Leben kann so einfach sein, wenn
> man es sich nicht künstlich selber schwer macht.

Wirtschaftler betrachten PCs als Blackboxen, Technikkker betrachten 
Organisationen als Blackboxen.

Der Technikkker: Kaufst du einen Pfirsich-Computer, musst du nichts 
verstehen - macht alles für dich. Warum machst du dir das Leben schwer? 
dingdingding

von Anfänger (Gast)


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Kenne mich nicht im IGM Land aus, aber achte darauf das deine Ziele 
möglichst objektiv messbar sind und mach dir Gedanken ob du die Ziele 
möglichst alleine und ohne Hilfe von Leuten erreichen kannst die 
vielleicht selber Ziele haben die in die komplett andere Richtung gehen.

von Jo S. (Gast)


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frischling schrieb:
> ich hab demnächst mein erstes Zielvereinbarungsgespräch (IGM-Konzern),
> worauf muss ich achten? Gibts da Punkte, woran man erkennt, dass man
> kurz gehalten wird bzw. einer unerreichbaren Karotte hinterhertrottet?
> Woran erkennt man erreichbare Ziele?

Zunächst mal ist es sehr gut, daß du das Thema ernst nimmst und dich 
vorab informieren willst, denn eine vom Arbeitnehmer unterschriebene 
Zielvereinbarung ist ein rechtsgültiger Vertrag und somit ein Zusatz zum 
Arbeitsvertrag.

Generell: Führen durch Zielvereinbarungen ist eine gängige Methode der 
Mitarbeiterführung und wird in großen Unternehmen seit etwa einem 
Viertel Jahrhundert praktiziert.

Zu deiner Frage: Wie "Mark Brandis" bereits geäußert hat, ist eine 
konkrete Antwort kaum möglich, weil man dazu die Unternehmenskultur 
(Umgang mit Mitarbeitern u.a.) und die Person deines Vorgesetzen kennen 
müßte.

Am besten ist es, wenn du dich bei deinen Kollegen informierst. 
Allgemein sollte man folgende Punkte beachten:

- sind die Ziele realistisch erreichbar (Berufsanfänger können das kaum
  einschätzen)
- die Ziel müssen quantitativ messbar sein
- es sollen Zwischenziele (Milestones) definiert werden, z.B. pro Monat
- wie wird der Input bewertet (von Teamkollegen; von anderen
  Fachstellen)? Wie die Verantwortung bei zeitlichen Verzögerungen und
  bei qualitativen Mängeln?

Da du noch ein "Frischling" bist, wird man deine Ziele nur wage, aber 
nicht konkret definieren. So sollte es zumindest der Fairness halber 
sein. Um den formellen Charakter zu wahren, fixiert man die 
Zielvereinbarung schriftlich, fordert aber keine Unterschrift. 
Andernfalls bittest du um Bedenkzeit und erkundigst dich beim 
Betriebsrat über die Konsequenzen.

Überlege, wie du als dein eigener Chef die Ziele vereinbaren würdest, 
mach dir Notizen und bring sie mit zum Gespräch.

Wünsche dir schöne Zeiten im Beruf und viel Erfolg!

Jo S.

von Markus (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Das hängt nicht zuletzt davon ab, was für ein Typ Mensch Dein
> Vorgesetzter ist und welche Ziele er selbst für seine Abteilung
> vorgegeben bekommen hat.

Der Typus des Vorgesetzten ist tatsächlich entscheidend: In meinen 
ersten Jahren hatte ich einen Vorgesetzten, der vollkommen entrückte 
Ziele vorgab. Da er sich durch kein Argument von seiner Linie abbringen 
ließ, habe ich unterschrieben, wohlwissend keines der Ziele jemals zu 
erreichen. In anderen Abteilungen gab es Vorgesetzte, die der Meinung 
waren, die zur Bearbeitung der Ziele notwendige Zeit sei in der Freizeit 
abzuleisten...
(wobei es allgemein traurig ist, daß man sich als Akademiker so einen 
Schwachsinn wie 'Zielvereinbarung' oder 'Leistungsbeurteilung' überhaupt 
antun muß)

von Cyblord -. (cyblord)


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Bei IGM gibt es eigentlich für Tarifangestellte nur "Leistungsgespräche" 
wo eben der Punktebogen ausgefüllt wird und daraus die LZ berechnet 
wird.
Zielvorgaben mit konkreten Zielen und Prozenten, welche dann am Ende des 
Jahres den variablen Gehaltsanteil ausmachen, gibt es nur bei AT.

Solche Vereinbarungen mit einem kleinen Angestellten zu verhandeln ist 
auch nicht in Ordnung. Wo bei manche Chefs das auch nur pro forma 
machen, die tatsächliche Zielerreichung sich aber nicht direkt auf das 
Gehalt auswirkt (was auch bei IGM gar nicht geht!).

von Hurra (Gast)


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Markus schrieb:
> (wobei es allgemein traurig ist, daß man sich als Akademiker so einen
> Schwachsinn wie 'Zielvereinbarung' oder 'Leistungsbeurteilung' überhaupt
> antun muß)

Ja, das ist krank.
Ich habe Ziele, die haben mit meiner Arbeit nichts zu tun. Sachen, wie 
Verkaufszahlen oder Projektfortschritt bei Projekten, an denen ich nicht 
teilhabe.

Inzwischen interessiert mich das nicht mehr. Letztes Jahr habe ich 
spasseshalbe mal gefordert, sie mögen mir den Zuwachs der Bäume in den 
Grünanlagen als Ziel geben, darauf hätte ich mehr Einfluss, als auf 
meine Ziele.
Habe ich natürlich nicht bekommen ;-)
Die Ausrede war aber immer: "das kommt so von oben, da kann man nichts 
machen".

Wenn das bei euch so abläuft, hält man am Besten die Klappe und 
unterschreibt.

Sonst sollte man schon versuchen zu erreichen, auch sinnvolle Ziele zu 
bekommen.

von Markus (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Bei IGM gibt es eigentlich für Tarifangestellte nur "Leistungsgespräche"

Also zumindest in NRW muß jeder IGM-Tarifangestellte 
Leistungsbeurteilungen und Zielvereinbarungen über sich ergehen lassen. 
Wobei man noch frohsein kann, wenn es soetwas gibt: In einem unserer 
Tochterunternehmen, dessen Gebäude sich nur 300 m weiter entfernt 
befindet, gibt es das nicht, wodurch die Kollegen durchschnittlich 4% 
weniger verdienen (soviel zum Thema 'IGM-Disneyland').

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Bei IGM gibt es eigentlich für Tarifangestellte nur "Leistungsgespräche"
>
> Also zumindest in NRW muß jeder IGM-Tarifangestellte
> Leistungsbeurteilungen und Zielvereinbarungen über sich ergehen lassen.

Nur haben die Zielerreichungen dann auch direkten Einfluss auf das 
Gehalt? Wie? Normalerweise gibt es kein variables Gehalt für 
Tarifangestellt sondern nur die LZ.

von Markus (Gast)


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Aber hallo, selbstverständlich:
Leistungszulage 0 - 16%, durchschnittlich (über den gesamten Betrieb 
gerechnet) sollte dieser Wert bei 10% liegen
Zielvereinbarung 0 - 4%

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus schrieb:
> Aber hallo, selbstverständlich:
> Leistungszulage 0 - 16%, durchschnittlich (über den gesamten Betrieb
> gerechnet) sollte dieser Wert bei 10% liegen

> Zielvereinbarung 0 - 4%

Interessant. Gibt's bei uns in BW definitiv nicht. Nur die LZ. Ist das 
bei euch IGM weit oder eine Betriebsvereinbarung?

von Markus (Gast)


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Leistungsentgelt ist tariflich geregelt:
http://metall.nrw/uploads/media/ERA-Entgelttabellen_2016_2017_final-neu.pdf

Zielvereinbarung bin ich mir im Moment nicht sicher, müßte aber als 
übertariflicher Entgeltbestandteil gelten, zu dem die Unternehmen nicht 
verpflichtet sind.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Eigentlich waere ich bei allen Zielen als ++ zu listen. Geht aber nicht, 
so die Anweisung von der HR, denn dann waere man ueberqualifiziert und 
es koennte ein Anspruch auf Befoerderung abgeleitet werden ... abgesehen 
davon, dass oben an mir nichts mehr ist. Eine Befoerderung ist also gar 
nicht moeglich. Also alles ++ bis auf ein +.
Na dann.

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