Hallo.. Ich möchte kurz mal berichten wie es bei uns in der Firma so abgeht. Wir sind 6 Ingenieure und arbeiten jeweils an verschiedenen Projekten. Viele dieser Projekte hängen von Zulieferern ab und/oder deren Ende (Zeit) werden vom Management bestimmt. Siehe unten, E-Mail von unserem Manager um auf die Dringlichkeit unserer Projekte aufmerksam zu machen und das Problem des Projektmanagements in den Griff zu kriegen. Hat jemand mit sowas Erfahrung und/oder ein paar Tips? Ein Kollege von uns hat mal zum Spaß gefragt was passiert falls wir unsere Termine nicht einhalten. Unser Chef hat wohl gesagt das die Einhaltung von vereinbarten Terminen Teil unseres Arbeitsvertrag ist... ups. Wie schützt man sich da am besten? Gentlemen, As I have stressed several times this year ( and last) we MUST meet every deadline on our projects. This is not negotiable. There is a lot planned to come on line this year and we need somehow to have a common place which is constantly in front of us as to what should have happened by particular dates. This will give us visibility and help us to keep on track or find ways to catch up if we are slipping behind. I have discussed with you all over the past couple of days your current projects and what is happening in many steps. Can you please have a think about how we can list these tasks against dates so we can all see what is coming up and when it is due? I have had a play with Outlook and you can share calendars, maybe it is possible to set up calendars for each of you which we share on specific projects, so we can put on there the steps and dates? Please give this some discussion together and lets share what could be done? Technical & Manufacturing Manager
Daniel D. schrieb: > Unser Chef hat wohl gesagt das die > Einhaltung von vereinbarten Terminen Teil unseres Arbeitsvertrag ist... Teil des Arbeitsvertrages ist es sicherlich auch keine Internas nach aussen zu geben (E-Mail post...). Zu deiner Frage: Es ist ganz normal, dass das Management von Zeit zu Zeit wissen möchte, wo die Projekte stehen, und welche Einschätzungen die Entwickler zum Zeitaufwand der noch nicht umgesetzten Teile haben. Zur Abgabe dieser Einschätzung wurdest du gebeten. Wenn du den Eindruck hast, dass die geforderten Aufgaben in der geforderten Zeit nicht erreichbar sind, ist das ja an deiner Einschätzung der Termine erkennbar, oder wenn nicht, suche das Gespräch mit dem Vorgesetzten um ihn darauf aufmerksam zu machen. Mitdenken wird in der Regel geschätzt.
Daniel D. schrieb: > Unser Chef hat wohl gesagt das die Einhaltung von vereinbarten Terminen > Teil unseres Arbeitsvertrag ist... ups. Grundsatzfrage: Habt ihr diese Termine mit vereinbart, oder hat das Management einfach "JA" gesagt?
Damit hast du wahrscheinlich recht. Ähnliches ist schon passiert. Für Projekt x wurden 8 Wochen vom Entwickler geplant. Er bekam 4 Wochen mit dem Zusatz das wenn dies knap sei er härter arbeiten müsste. Zwischen den Zeilen halt, länger, Wochenende,....
Termin Vereinbarungen werden teilweise mit dem Ingenieur diskutiert aber auch teilweise diktiert. Oder wie oben gehandhabt...
Daniel D. schrieb: > Für Projekt x wurden 8 Wochen vom > Entwickler geplant. Er bekam 4 Wochen mit dem Zusatz das wenn dies knap > sei er härter arbeiten müsste. Gut, muss er eben das nächste mal mit 16 Wochen in die Prognose. Daniel D. schrieb: > Zwischen den Zeilen halt, länger, Wochenende,.... Sieht aus, als müsstest du dir mal wieder einen neuen Job suchen.
genervt schrieb: > Sieht aus, als müsstest du dir mal wieder einen neuen Job suchen. Wird anstrengend, dieser Wochenrhythmus. Daniel D. schrieb: > Er bekam 4 Wochen mit dem Zusatz das wenn dies knap sei er härter > arbeiten müsste. Einen höheren Lines/Hour-Durchsatz.
Danke.. kann mir jedoch nicht immer einen Job suchen. Bei mir ist das ja noch ganz ok. Habe nur ein Projekt was ein wenig eng ist. Alles andere sieht gut aus... LG
Das stand doch anscheinend im Arbeitsvertrag? Fuer mich klingt das trotzdem seltsam fuer Angestellte ohne Projektverantwortung.. Daniel D. schrieb: > Für Projekt x wurden 8 Wochen vom > Entwickler geplant. Er bekam 4 Wochen mit dem Zusatz das wenn dies knap > sei er härter arbeiten müsste. Naja, persoenlich kann ich mit sowas nix anfangen, meine Sicht: Soll doch der Manager das selber machen wenn er meint das geht in 4 Wochen.
Moin, Sieht so was wirklich im Arbeitsvertrag? Da würde mein erster Blick mal hin gehen. Wenn du das wirklich unterschrieben hast, kläre das mal mit einem Anwalt ab. Persönlich bin ich der Meinung, das so ein Passus nicht beachtet werden muss, da ungültig. Grüße,
@ Daniel Duesentrieb (daniel1976d) >Ich möchte kurz mal berichten wie es bei uns in der Firma so abgeht. Wir Da isser wieder, der Daniel aus Down Under ;-) >sind 6 Ingenieure und arbeiten jeweils an verschiedenen Projekten. Viele >dieser Projekte hängen von Zulieferern ab und/oder deren Ende (Zeit) >werden vom Management bestimmt. Das ist wohl der Normalfall. >Ein Kollege von uns hat mal zum Spaß gefragt was passiert falls wir >unsere Termine nicht einhalten. Unser Chef hat wohl gesagt das die >Einhaltung von vereinbarten Terminen Teil unseres Arbeitsvertrag ist... >ups. Naja, gerade auch in Down Under herscht wohl kein Stalinismus, da wir keiner erschossen wenn der Termin gerissen wird. >Gentlemen, >As I have stressed several times this year ( and last) we MUST meet >every deadline on our projects. Zeiug mir mal die Firma, die das schafft ;-) >This is not negotiable. Kraftmeierei. >There is a lot planned to come on line this year and we need somehow to >have a common place which is constantly in front of us as to what should >have happened by particular dates. >This will give us visibility and help us to keep on track or find ways >to catch up if we are slipping behind. Was macht denn der gute Mann, wenn ihr mal hinten liegt. Einfach nur Sprüche klopfen und einpeitschen oder konstruktiv an einer Lösung arbeiten? >I have discussed with you all over the past couple of days your current >projects and what is happening in many steps. >Can you please have a think about how we can list these tasks against >dates so we can all see what is coming up and when it is due? Er will einen Terminplan, OK. >I have had a play with Outlook and you can share calendars, maybe it is >possible to set up calendars for each of you which we share on specific >projects, so we can put on there the steps and dates? Naja, das klingt nach "ich hab auch keinen wirklichen Plan, aber versuchen wir mal ein wenig mit den Tools zu spielen". >Please give this some discussion together and lets share what could be >done? Der Satz klingt ja eigentlich ganz vernünftig, wenn er denn WIRKLICH so gemeint ist. Fakt ist, als Projekt/Team/Abteilungsleiter hat man in gewisser Weise einen Scheißjob. Man muss den Laden am Laufen halten und das permanent vorhandene Problöem, daß Projekte schief laufen, einschlafen oder total verrennen immer wieder lösen. Vor unmotivierten und sonstwie schwierigen Mitarbeitern oder Kooperationspartnern ganz zu schweigen. Das ist zu 80% Psychologie, 10% Organisation und 10% Technik. Was soll man sich da schützen? Jaja, im Konzern kriegt man der Arsch an die Wand, wenn man jede Pups-Email an einen Verteiler von mindesten 10 Leuten verschickt, man hat ja "Kommuniziert" und sich jeden Krümelkram schriftlich abzeichnen läßt. In kleinen Firmen läuft das anderes, und mit ein wenig Glück auch deutlich besser.
>Termin Vereinbarungen werden teilweise mit dem Ingenieur diskutiert aber >auch teilweise diktiert. >Oder wie oben gehandhabt... Das ist das Leben. Kommt immer auf die Branche, Firma und die Leute an.
>Danke.. kann mir jedoch nicht immer einen Job suchen. Eben, denn das hast du schon ein paar mal . . . >Bei mir ist das ja noch ganz ok. Habe nur ein Projekt was ein wenig eng >ist. Alles andere sieht gut aus... Wo liegt dann das Problem? Setze Prioritäten, klemm dich dahinter und VERHANDLE deine Projektzeit beim nächsten mal härter und großzügiger!
Daniel D. schrieb: > Wie schützt man sich da am besten? Arbeitest du in D nach der Probezeit in einer Firma mit mehr als 10 (?) Mitarbeitern? Wenn ja schützt dich der gesetzliche Kündigungsschutz und die Auslegung durch die Arbeitsgerichte.
Er arbeitet in "Down Under", von daher interessiert unser Kündigungsschutz nicht.
Achja - bei uns war das auch immer Lusting. Bis die gesamte Entwicklungsabteilung eine offizielle Projektmanagement Schnellschulung bekommen hat. Dann fiel es allen wie Schuppen von den Augen - was die Führungsbene und der Vertrieb nie gemacht hatte : sauber meßbare Ziele vorgeben und Ressourcenplanung Bei den Projektzeiten muß man halt irgendwann selbst lernen,den magischen Faktor von 2,5 vorher draufzumultiplizieren. Und im Zweifelsfall Nein sagen - auch in der Gefahr - dass man nicht mehr mitspielen darf . Notfalls hilft auch eine Drohung mit der eigenen Kündigung dagegen, grundsätzlich zum Scheitern verurteilte Projekte aufgedrückt zu bekommen - btdt. Grundsätzlich verfrüht angesetzte Liefertermine, die man entweder Zulasten der Kosten, Qualität oder anderer Projekte dann grade noch gebacken bekommt - machen auch keine Freude - lieber erstmal großzügig kalkulieren -irgendwo geht immer was schief. vg
There are three ways the project can be done. Fast, cheap, good. Choose any two.
HeuteAnanoym schrieb: > Bei den Projektzeiten muß man halt irgendwann selbst lernen,den > magischen Faktor von 2,5 vorher draufzumultiplizieren. Robert "Uncle Bob" Martin hatte letztens einen interessanten Vortrag zum Thema Schaetzungen auf der YOW! Konferenz. Der Faktor 2,5 (manchmal 4) kommt einfach daher dass man eben nicht alles ins Detail runterbricht. Man kann schon bis ins Detail runterbrechen, aber der Aufwand fuers schaetzen steigt exponentiell je weiter man runterbricht, will ja auch keiner.. also laesst man es grob schaetzen und hat eben seinen "magischen" Faktor mit dem man dann nochmals multipliziert. Wenn man den Aufwand ganz praezise will, also keine "Schaetzung", muss man es nur Umsetzen, dann weiss man eben ganz genau wie lange es dauerte ;) Mit Erfahrung wird man dann besser beim schaetzen. Falk B. schrieb: > There are three ways the project can be done. > > Fast, cheap, good. > > Choose any two. Ach ja, dann kommt es eben zum sogenannten "cutting corners", "fast & cheap" eben, das will ja der Endkunde auch so.
@ Skippy (Gast) >runterbrechen, aber der Aufwand fuers schaetzen steigt exponentiell je >weiter man runterbricht, will ja auch keiner.. also laesst man es grob >schaetzen und hat eben seinen "magischen" Faktor mit dem man dann >nochmals multipliziert. Naja, das Problem liegt aber vor allem in der Entwicklung auch dort, daß man unterscheiden muss zwischen - Standardaufgaben, welche "nur" Fleißarbeit ohne technische Unsicherheiten sind - Neuentwicklung, bei welcher die anstehenden Probleme nur bedingt abgeschätzt werden können. Bei letzterem kann man sich mal ganz fix verschätzen, vor allem wenn es um Software geht ;-)
Die wollen wohl das Fließband in der Entwicklung einführen? Da das Management keine Anreize bietet, bzw. bieten will, werden die damit wohl Schiffbruch erleiden. Vielleicht mal der hilfreiche Hinweis was dann mit dem Kapitän passiert? ;-b
Falk B. schrieb: > - Neuentwicklung, bei welcher die anstehenden Probleme nur bedingt > abgeschätzt werden können. > > Bei letzterem kann man sich mal ganz fix verschätzen, vor allem wenn es > um Software geht ;-) Naja, wenn die eigentliche Problemstellung nicht bekannt ist, ist es eher raten als schaetzen wie lange man fuer eine Loesung braucht;) Da sehe ich dass dann auch so: HeuteAnanoym schrieb: > Und im > Zweifelsfall Nein sagen - auch in der Gefahr - dass man nicht mehr > mitspielen darf Bei Aussschreibungen sollte eigentlich er "billigste" genommen werden, den Zuschlag zu bekommen heisst dann aber nicht dass man dabei noch etwas verdient.
Daniel D. schrieb: > Wie schützt man sich da am besten? Man wird rechtzeitig fertig. Und vorher plant man großzügig. Daniel D. schrieb: > Habe nur ein Projekt was ein wenig eng ist. Alles andere sieht gut > aus... Dann bring das enge Projekt zu Ende und Alles ist gut. Daniel D. schrieb: > Ähnliches ist schon passiert. Für Projekt x wurden 8 Wochen vom > Entwickler geplant. Er bekam 4 Wochen mit dem Zusatz das wenn dies knap > sei er härter arbeiten müsste. Zwischen den Zeilen halt, länger, > Wochenende,.... Woanders klappt das besser. Und wenn man 8 Mannwochen braucht, aber in 4 Wochen fertig sein muss. dann muss man eben mindestens 2 Leute einplanen.
Falk B. schrieb: > There are three ways the project can be done. > > Fast, cheap, good. Fast >> Projekt-Manager Cheap >> Jefe Good >> SW-Entw. > Setze Prioritäten, klemm dich dahinter und VERHANDLE deine Projektzeit > beim nächsten mal härter und großzügiger! Sollte dann der PM mit Deiner pilotierten Projektzeit nicht einverstanden sein, muss er bei den Anforderungen Abstriche machen -oder mehr Entw. abstellen > Projektmanagement Dann muss das aber die ganze Firma leben. Und hier fängt das Dilemma an: + Chef + PM + Entw. + QA + ... Das alles unter einen Hut zu bringen wird Dich ein paar graue Haare kosten! Für mich wichtig: alle an einem Projekt beteiligten Personen ins Boot holen und dann die Anforderungen gemeinsam festlegen - aber als SW'ler nicht drängeln lassen von PM. mfg Olaf P.S.: Schick Deinen PM zu einer Schulung oder besser zwei - Führung/Projekt-Management & SW-Entwicklung
Daniel D. schrieb: > Gentlemen, > As I have stressed several times this year ( and last) we MUST meet > every deadline on our projects. Das ist oftmals nicht mehr als ein frommer Wunsch. > This is not negotiable. Die Realität ist auch nicht verhandelbar. Falls ein Projekt von vornherein so aufgesetzt war, dass man es unmöglich in der versprochenen Zeit schaffen kann, dann liegt die Schuld dafür bei den Leuten die das Projekt so aufgesetzt haben. Nicht bei den Angestellten auf der untersten Ebene, die nur ausführen.
Naja, Manager sind Personen, die glauben, das 9 Frauen ein Kind in einem Monat zur Welt bringen können... mfg Gast
_Gast schrieb: > Manager sind Personen, die glauben, das 9 Frauen ein Kind in einem Monat > zur Welt bringen können... Und noch verlangen, dass zwei Wochen reichen LOL mfg Olaf
Mark B. schrieb: > dann liegt die Schuld dafür bei den Leuten die das > Projekt so aufgesetzt haben. Nicht bei den Angestellten auf der > untersten Ebene, die nur ausführen. Das Problem wird aber sein, dass Manager nie die Schuld trifft. Es sind immer die Entwickler - ob HW || SW, egal. Oft genug selbst erlebt. Manager, wie auch Vertriebler, sind Leute, die sich aus jeder Sch... rausreden können. Und andere in die Sch... reiten! mfg Olaf
Olaf B. schrieb: > Das Problem wird aber sein, dass Manager nie die Schuld trifft. Es sind > immer die Entwickler - ob HW || SW, egal. > > Oft genug selbst erlebt. Ich werde einfach selbst einer von denen.
Daniel D. schrieb: > I have had a play with Outlook and you can share calendars Sieh an, der hochbezahlte Manager hat Outlook entdeckt. Unglaublich, was bei PowerPoint so alles mit installiert wird! ;-) Um ausnahmsweise mal was halbwegs Konstruktives beizutragen: "Ausblick" ist kein Projekt-Management-Werkzeug, dafür gibt es von Winzigweich "Project". Für eine Klitsche mag das vielleicht sogar ausreichen. Von Kawenzmännern wie Redmine und Konsorten solltet ihr euch lieber fern halten, dafür braucht man eine richtige IT-Abteilung, die entsprechend (leidens-)fähig ist.
Hi, Daniel D.,
> Zitat: "Gentlemen,..."
“People under pressure don't think any faster.” (Tom de Marco, „Der
Termin“)
"Wer dauernd den Deckel vom Kochtopf hebt, dessen Suppe kommt nie zum
Kochen." (Seufzer der Hausangestellten aus der Zeit der schwachen Öfen.)
„Vielleicht setzen Manager Druck deshalb so oft ein, weil sie nicht
wissen, was sie sonst tun sollen, oder die schwierigere Alternative
scheuen.“ (Tom de Marco, „Der Termin“)
Sorry, wenn das Management einer Firma in das geraten ist, was bei der
alpinen Abfahrt "Rückenlage" heisst, dann bewirkt die Erhöhung des
Drucks auf die Wertschaffenden allenfalls noch deren Burnout.
Der aktuell beste Ansatz zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ist
Qualitätsmanagement nach Dr. Deming. Das Toyota-Production System ist
die Weiterentwicklung nach dem Motto: "Kampf den Verschwendungen!".
Aber wenn ein Wertschaffender wie Dilbert (aus dem Dilbert-Cartoon) das
anregen sollte, dann könnte sein Management ihn wegen Rebellion feuern.
Allerdings - falls er die Zeit dafür hat - die in Deiner Firma wohl
keiner haben kann - dann könnte er die eine oder andere Verschwendung in
seinem Projekt abstellen und sich so vielleicht, vielleicht die Chance
erarbeiten, zum Qualitätsmanager ernannt zu werden.
Ciao
Wolfgang Horn
Danke erstmal für die zahlreichen Beiträge. Unsere Firma ist ein wenig besonders. Eigentlich eine recht große international aufgestellte Firma jedoch hier in Australien eher wie eine kleine Klitsche. Lange Rede kurzer Sinn. Die Firma ist eher im Bereich Maschinenbau tätig und hat nebenbei zwei Elektronikprodukte. Ich schau nach der Elektronik und der grosse Rest wird von den anderen Ingenieuren gemacht. Mein Chef verteilt Projekte / Arbeitspakete und "verhandelt" schon mit dem entsprechenden Ingenieur über die Zeiten. Jedoch gibt es dann schon solche Kapriolen wie oben beschrieben. Zum Beispiel ich soll einen Tester bauen. Muss Ende Februar fertig sein. Da ich nur wenig Erfahrung im Bereich LabView habe und noch nie mit pneumatischen Systemen gearbeitet habe fühle ich mich ein wenig unwohl. Das Ganze ist zum Glück ein relativ kleines System aber bekanntlich sind es die Kleinigkeiten/Details die Probleme bereiten. LG
Vielleicht sollte der Chef mal einen Projektleiter einstellen, der die Projekte mit den Ingenieuren zusammen stemmt. Aufgaben Projektleiter: - Risikomanagment - Reporting - Stalkeholder Erwartungsmanagement - Steuerung Projektteam - Abwicklung der Projekte in Time und Budget - etc. Ein Arbeitnehmer ist immer weisungsgebunden und verantwortet keine Arbeitsergebnisse (evtl. über Zielvereinbarungen), insofern muss der Chef dafür sorgen, dass die Projekte in seinem Sinne abgeschlossen werden.
HeuteAnanoym schrieb: > Dann fiel es allen wie Schuppen von den Augen - was die Führungsbene und > der Vertrieb nie gemacht hatte : sauber meßbare Ziele vorgeben und > Ressourcenplanung Tja. Das eine kann nicht ohne das andere. Die Organisation wird sich immer in der Software wieder finden. -> Gesetz von Conway.
Danke nochmals für die vielen Antworten. Pete K., danke das sagen einige von uns. Jedoch gibt es dort 2 Dinge die dagegen sprechen. a) Geld b) die Mentalität meines Chefs (Technical & Manufacturing Manager) spricht eher dagegen. Von dem was ich bis jetzt erlebt habe hat er ein Problem damit Informationen / Verantwortungen zu teilen. Er will die totale Kontrolle. Alles läuft irgendwie durch seine Hände.
Daniel D. schrieb: > b) die Mentalität meines Chefs (Technical & Manufacturing Manager) > spricht eher dagegen. Von dem was ich bis jetzt erlebt habe hat er ein > Problem damit Informationen / Verantwortungen zu teilen. Er will die > totale Kontrolle. Alles läuft irgendwie durch seine Hände. Dann sollte er ja merken, wenn die Zeit zu knapp ist?!?!
Ja und nein. Er gibt die totale Verantwortung ja uns und das ist letztendlich die Termineinhaltung und Budget. Wobei Budget zugegebenermaßen meistens nicht das Problem ist. Wie wir den Termin einhalte ist dann unser Problem. Einfach ausgedrückt wir machen das Projektmanagement für unser Projekt und das eigentliche Projekt. Er möchte nun ein System darüber stülpen das ihm/uns die Möglichkeit gibt eventuelle Probleme (nicht termingerechte Teilschritte) beobachten zu können um diesen eventuell gegenzusteuern zu können. Die Idee mag ja nett sein, jedoch wird das in den meisten Fällen darauf hinauslaufen das wir härter/länger arbeiten müssen. Es ist ja nicht so das wir uns so verschätzen und wir Monate daneben liegen. Aber es ist eben genug um einen gewissen Druck aufzubauen. Es ist schon passiert das ein Kollege eine zusätzliche(s) Aufgabe / Projekt erhalten hat mit dem Zusatz das die anderen Projekte aber nicht darunter leiden dürfen.
Daniel D. schrieb: > Es ist schon passiert das ein Kollege eine zusätzliche(s) Aufgabe / > Projekt erhalten hat mit dem Zusatz das die anderen Projekte aber nicht > darunter leiden dürfen. So könnte man theoretisch auch einen Supermarkt sehr kostensparend betreiben. Man stellt am Anfang eine Kassiererin*), einen Lageristen*), einen Buchhalter*) und einen Hausmeister*) ein. Wenn gerade kein Kunde am Band steht, räumt die Kassiererin dann die Regale ein. Wenn sie das dann drauf hat, kann sie zwischendurch noch die angelieferte Kühlware ins Lager bringen. Unter der Voraussetzung, dass kein Kunde an der Kasse warten muss natürlich. Jetzt kann der Lagerist wieder entlassen werden. Da der Tag ja von 8h auf 10h verlängert werden kann, kann die Kassiererin 1h vor dem Öffnen den Laden durchwischen, und nach Ladenschluss noch schnell die Buchhaltung machen. Der Buchhalter kann weg. Achso, da wäre ja dann noch das Wochenende. Da hätte sie dann Zeit die defekten Leuchtstoffröhren zu wechseln und bald abgelaufene Ware aus den Regalen zu räumen. Spätestens jetzt ist auch der Hausmeister überflüssig. Morgen melde ich eine Unternehmensberatung an, und lasse mich für solche Tipps in Zukunft fürstlich bezahlen. Geld dafür wird ja durch meine Effizienzsteigerung frei. *) auf Genderung wurde verzichtet.
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Ja, trefflich beschrieben.... :) Na gut, unsere Aufgaben entsprechen schon dem Job Title. Ich bin da vieleicht ein wenig die Ausnahme. Sollte urspruenglich Hardware Entwicklung machen und bin eher Maedchen fuer Alles (Elektronik). Von Kabelsat- bis Testerentwicklung. LG
Daniel D. schrieb: > Er möchte nun ein System darüber stülpen das ihm/uns die Möglichkeit > gibt eventuelle Probleme (nicht termingerechte Teilschritte) beobachten > zu können um diesen eventuell gegenzusteuern zu können. Wie jetzt? So etwas gibt es bei Euch noch gar nicht? Die meisten Firmen haben Projektpläne. Da stehen alle möglichen Termine drin: -Wann die Spezifikation fertig sein soll -Wann die Hardware fertig sein soll -Wann die Software fertig sein soll -Wann die Tests fertig sein sollen -Wann was an den Kunden ausgeliefert werden soll Und so weiter und so fort. Jetzt mal ganz unabhängig davon, ob diese Termine realistisch sind oder nicht. ;-) Die größeren Pakete, also zum Beispiel die gesamte HW-Entwicklung, ist in der Regel noch in kleinere Pakete aufgeteilt. Also zum Beispiel Erstellung des Schaltplans, Erstellung des Platinen-Entwurfs, Bau des ersten Prototyps usw. Wie handhabt Ihr denn Eure Projekte, wenn nicht so?
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Du wirst es nicht glauben aber das ist wirklich Alltag hier. Ich habe mal für ein größeres HW Projekt einen Projektplan gemacht. So richtig schön von Idee, Spezifikationen, die wichtigsten Dokumente die erstellt und gepflegt werden müssen, Schaltplan, Layout, Prototyp, Test usw. und zu erwartenden Ressourcen und Zeiten. Den Herren ist wirklich bleich geworden... :) Natürlich gibt es eine grobe Planung. Aber die passt meist auf eine Serviette und so richtig hält sich auch keiner dran. Es gibt ein Ziel und das gilt es zu erreichen (mal vereinfacht gesagt). Projektarbeit ist hier ein Fremdwort. Bisher war es ehe so das ein Produkt entwickelt werden soll und dies dann so schnell wie möglich gemacht wurde. Mit natürlich sich ständig ändernden Prioritäten. Wenn es fertig war dann war es halt fertig.
Erzähl den Jungs mal die Geschichte von Duke Nukem Forever, das hat über 10 Jahre gebraucht (Nomen est Omen!) Oder was von deutschen Flughäfen, die nach 2000 geplant und gebaut wurden (hüstel)
Die Pfeifen vom Projektmanagement setzen die Termine immer sportlich. Wenn ihr die Termine reist, wird garantiert nich die Projektleitung das zu ende entwickeln sondern ihr also die Projektleitung sollte euch mal lieber den Rücken freihalten damit ihr arbeiten könnt.
Hallöchen, Danke nochmals Wie oben beschrieben werden die Termine wie folgt festgelegt: a) Teilweise vom Management diktiert b) Teilweise mit dem Ingenieur abgesprochen Das Projektmanagement wird vom Ingenieur gemacht. Und auch keine Panik, das hat bis vor Kurzem recht gut geklappt bzw. waren die Projekte immer überschaubar und Termine waren nicht in Stein gemeißelt Jedoch sind wir 2016 mit einer US Firma fusioniert und seitdem herrscht hier der Wahnsinn. Mir erschließt sich auch nicht genau warum mein Chef plötzlich so auf Planung und Kontrolle steht. Denn selbst wenn etwas aus dem Ruder läuft heißt es man müsse halt härter arbeiten. Das kann ja nicht die Lösung sein:) LG
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Daniel D. schrieb: > Jedoch sind wir 2016 mit einer US Firma fusioniert und seitdem herrscht > hier der Wahnsinn. Hehe, ja die US boys. Yes, we can. We already promised to the investors. "Liebes Team, es muss möglich sein, einen Liter Saft aus einer Zitrone zu pressen. Denkt dran, die Konkurrenz schläft nicht."
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Kurzes Update. Chefchen schaut sich jetzt Wrike an. Ist so ein Online Projektmanagement Tool.
Ein Tool ist nur ein Tool und löst Probleme nicht von allein. Es kommt darauf an, dass man es intelligent einsetzt.
Daniel D. schrieb: > Mir erschließt sich auch nicht genau warum mein Chef plötzlich so auf > Planung und Kontrolle steht. Denn selbst wenn etwas aus dem Ruder läuft > heißt es man müsse halt härter arbeiten. Klingt wie der PHB aus Dilbert.
Laenger und haerter arbeiten geht ja nur, wenn die Ueberzeit exponentiell bezahlt wird. Das wird ja kaum akzeptiert werden. Obwohl ich einen Chef kannte, der bei einem termingerecht beendeten Stressprojekt mit 500ern rumging und diese verteilte. Steuerfrei natuerlich, als persoenliches Geschenk, aus dem Sacks des Chefs. Alternativ einen Freelancer anmieten, dessen Kosten lassen den Chef dann erwachen. Ich war mal in einem Laden, das waren mehrere Freelancer dauernd. Da konstant falsch geplant wurde.
Daniel D. schrieb: > Kurzes Update. > > Chefchen schaut sich jetzt Wrike an. Ist so ein Online Projektmanagement > Tool. Du solltest Dich mal fragen, ob die Arbeit Deine eigenen (evtl. professionelleren) Ansprüche zufriedenstellt. Falls da Zweifel aufkommen: Andere Firmen haben auch schöne Töchter (oder waren es Bürostühle?)
Olaf B. schrieb: > _Gast schrieb: >> Manager sind Personen, die glauben, das 9 Frauen ein Kind in einem Monat >> zur Welt bringen können... > > Und noch verlangen, dass zwei Wochen reichen LOL > > mfg > > Olaf Ganz so schlimm war unser Gruppenleiter nicht. Der ist aber in der Umstrukturierung (in der er 1 Stufe abstürzte vom AL zum GL) auf die neuen Muckels zugegangen um 4 Monate vor dem GJ-Ende zusätzliche (ihm passende) Ziele vorzugeben (4 neue Aufbaustandards fertigstellen). Sachen mit denen er dann hätte glänzen können. Einer der selber unfallfrei kein dreiseitiges Dokument fertigstellen konnte oder wollte (wg. permanenter Faulheit). Natürlich wurde nix in 4 Monaten fertig sondern in 12 bzw. 20 und 30 Monaten! LOL Von dem kriege ich heute manchmal noch Alpträume.
Danke nochmals für die Antworten Ach ist das schoen... Hatten heute Department Meeting und es wurde kein Wort über Projektmanagement verloren. Ach ja, hab ich eigentlich erwähnt das wir auch Dashboards machen. Das sind so Powerpoint Präsentationen mit den größten / gröbsten Terminen und den nicht veränderbaren Projekt Finish. Der gefiel mir... > Du solltest Dich mal fragen, ob die Arbeit Deine eigenen (evtl. > professionelleren) Ansprüche zufriedenstellt. Falls da Zweifel aufkommen: > Andere Firmen haben auch schöne Töchter (oder waren es Bürostühle?) Ja, ich arbeite daran. Panik ist kein guter Ratgeber daher möchte ich nicht überstürzt die Firma verlassen. Aber auf Dauer kann es so nicht weitergehen. Das ist ja nicht das einzige Problem. LG
@Daniel Duesentrieb (daniel1976d) >Chefchen schaut sich jetzt Wrike an. Ist so ein Online Projektmanagement >Tool. Everything is easy with the right tool. But a fool with a tool is still a fool. >>Andere Firmen haben auch schöne Töchter (oder waren es Bürostühle?) >Ja, ich arbeite daran. Panik ist kein guter Ratgeber daher möchte ich >nicht überstürzt die Firma verlassen. Aber auf Dauer kann es so nicht >weitergehen. Das ist ja nicht das einzige Problem. In der Tat. Wieviele Jobs hattest du in wieviel Jahren dort unten? Warum sind sie immer wieder gescheitert? Vor der "Lösung" eines Problems muss man selbiges erstmal OBJEKTIV analysieren.
von Startrek lernen heisst siegen lernen. Wenn Cpt. Picard fragt, wie lange eine Aktion dauert, sagt Geordi z.B.: "Sir, wir brauchen etwa 4 Stunden" Er weiss aber, dass er nur 3 Stunden braucht. somit steht er bei Picard gut da, wenn er vor der genannten deadline fertig ist.
Falk B. schrieb: > In der Tat. Wieviele Jobs hattest du in wieviel Jahren dort unten? Warum > sind sie immer wieder gescheitert? Vor der "Lösung" eines Problems muss > man selbiges erstmal OBJEKTIV analysieren. Danke, fuer den Hinweis. Habe dir privat geschrieben.
Daniel D. schrieb: > ... Der Daniel.. achja, der Deutsch-Australier.. du schreibst öfters hier, oder? Ist das immer dieselbe Firma über die du klagst? Hätte schon längst eine neue gesucht an deiner Stelle.. wie gefällt dir die Mentalität in Down Under? Wohl nicht mehr so wie am Anfang, oder?
Hallo, ja ich bin in Australien. Korrekt, die meisten Klagen sind über diese Firma. Bin dort seit ca. 3 Jahren. Die Mentalität ist und war bisher immer gut. Es gibt Unterschiede, keine Frage. Wenn du darauf hinaus willst das diese Unterschiede wahrscheinlich auch in die Arbeitswelt strahlen dann hast du damit ganz bestimmt recht. Es gibt keinen perfekten Ort / kein perfektes Land. Ich gehöre nicht zu den Leuten die Australien lobhudeln und Deutschland schlechtreden. Wie überall gibt es Licht und Schatten. Wir haben den Schritt nie bereut und wir fühlen uns hier pudelwohl. Im Allgemeinen kann ich sagen das es bei mir beruflich besser laufen könnte, bei meiner Frau läuft es super. Ich denke es ist eher der individuelle Arbeitsplatz und weniger die Mentalität im Allgemeinen. Ansonsten viele liebe Grüße aus dem sonnigen Melbourne
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Daniel D. schrieb: > viele liebe Grüße aus dem sonnigen Melbourne Arschloch ;-). Wir haben Minusgrade. Zum Thema: ja, es gibt international viele Unterschiede. Ich war regelrecht geschockt, als ich sah wie leitende Angestellte in China ihren Kopf in der Mittagspause einfach auf den Tisch gelegt haben, um eine halbe Stunde zu pennen. Das ist da üblich, und drückt aus, dass man hart und am Limit arbeitet. Insofern lohnt es sich, die Kollegen zu beobachten. Wenn die solche Ansprachen des Managements einfach ignorieren, kann man sich selbst ebenfalls recht entspannt zurücklehnen. Meiner Erfahrung mit "Amis" ist: die sind total high, wollen Unmögliches, aber wenn es nicht klappt, so what.
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Daniel D. schrieb: > Ansonsten viele liebe Grüße aus dem sonnigen Melbourne Super - und hier friert sich mein Kookaburra nen Ast ab...
Na na na... in 6 Monaten frieren wir wieder. Hier kann es auch sehr frisch werden und die Isolation der Haeuser hier ist echt gruselig. Nun ja, China ist ja nun auch wirklich eine ganz andere Welt. Ich hatte jedoch gedacht / gehofft das in der westlichen Welt sehr aehnlich gearbeitet wird. Jedoch ist das nicht der Fall. Ganz grob kann man sagen, hier in Australien wird einfach mal gemacht. Wenig Planung, einfach drauflosarbeiten ... wird schon. In Deutschland und Singapur habe ich das anders erlebt. Da wurde so genau wie moeglich geplant und erst dann wurde mit der eigentlichen Arbeit begonnen.
Skippy schrieb: > Der Faktor 2,5 (manchmal 4) kommt einfach daher dass man eben nicht > alles ins Detail runterbricht. Man kann schon bis ins Detail Nein, er kommt daher, dass die Leute ihre Arbeit nicht messen, es keine Projektpläne und eine Nachbewertung gibt, und sie somit niemals lernen, richtig zu schätzen. Deshalb verhauen sie sich! In den Firmen, in denen gescreened wird, ist auch bekannt, was Arbeiten kosten und man kann es lernen zu schätzen. Man muss halt richtig rechnen. Und da sind manche schon nicht dazu in der Lage: Wenn ein Projekt 120h an Nettoaufwand kosten wird, darf man eben nicht hingehen und durch 40 teilen, um auf 3 Wochen zu kommen und dann 3 Entwickler dranstellen, die das in einer Woche lösen. Richtiger ist, dass normale Entwickler inklusive Schulungen, Projektbesprechungen und Meetings, Betreuung von Externen und Absprachen nur etwa 3/4 ihrer Zeit und weniger an einem Projekt dran sind und 2 Leute mindestens 60% der Nettozeit brauchen und nicht etwa nur 50%. Rechnet man richtig, dann sind die 120h eben auch bei 2 Personen mehr, als 2 Wochen, womit der angeblich ominöse Faktor 2.5 entmysitifiziert wäre. Hinzu kommen Verzögerungen und Leerlauf, sowie Warten. Das Problem ist einfach, daß viele Entwickler und Projektleiter - obwohl Ingenieure - nicht richtig rechnen können!!!
Daniel D. schrieb: > Ganz grob kann man sagen, hier in Australien wird einfach mal gemacht. > Wenig Planung, einfach drauflosarbeiten ... wird schon. > > In Deutschland und Singapur habe ich das anders erlebt. Da wurde so > genau wie moeglich geplant und erst dann wurde mit der eigentlichen > Arbeit begonnen. Auch hier in Schland gibt es solche Firmen. Zum Glück erkennt man einige direkt in der Stellenbeschreibung: "Hands-on-Mentalität" Da weiß ich dann, wo ich sicher nicht arbeiten werde. Das sind solche Firmen/Chefs, für die Entwickler nur Frickler, Bastler und Code-Monkeys sind, die den Scheiß halt zum laufen kriegen sollen.
Vinne2 schrieb: > Hands-on-Mentalität" > > Da weiß ich dann, wo ich sicher nicht arbeiten werde. > > Das sind solche Firmen/Chefs, für die Entwickler nur Frickler, Bastler > und Code-Monkeys sind, die den Scheiß halt zum laufen kriegen sollen. Ganz genau, habe dieselben Erfahrungen machen können.. da denkst, hast dein Diplom, dann geht's in den "Spezialistenjob", wo du und deine Ausbildung geschätzt wird usw. Und was ist dann? Ein Teamleiter, der noch nie eine ernsthafte Ausbildung (kein Studium etc.) hinter sich hat, schon in dem erbärmlichen Code über 10 Jahre herumfrickelt. Und ich mitten drin, frisch mit Diplom, Softwareengineering Vorlesungen besucht etc. Ein Grauen, aber den guten hatte ich im Wissen aufgr. meiner Ausbildung bald überholt. Ich brachte den Grundsatz "Qualität" ins Spiel, die hatten noch nie was davon gehört. Einer meiner Leitsätze war und ist "Try to do it right in the first time." Kostet am Anfang mehr Zeit, aber bringt am Schluss doppelt soviel Zeit wieder ein. Lief danach wirklich besser mit dieser Praxis, wollte aber keiner zugeben, man nahm es so hin ohne Kommentar. Bis ich dann hinterher erfahren habe warum - Chef wollte einfach nicht, dass ich recht habe und das auch auf keinen Fall in der Abteilung kommunizieren. War meine erste Firma, eine schlechte Frickelbude mit teils noch schlechter ausgebildeten Mitarbeitern.. und ein Teamleiter, der mit Menschen nicht kann. Sei's drum, hab dann bald "Auf Nimmerwiedersehn" gesagt. Nie mehr solche Buden. Sollten mal echt eine Datenbank mit No Go Buden schaffen. Achtung bei Buzzwords wie: Jung, agil gesucht (wenig Lohn), Flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege (Chaos), Flexibel (Wochenendarbeit und mögl. Rufbereitschaft) Hands-On (schon genannt) Commitment (auch bei idiotischen Chefentscheidungen ja und Amen sagen) ... Was fällt euch noch ein?
klausi schrieb: > > Sollten mal echt eine Datenbank mit No Go Buden schaffen. Achtung bei > Buzzwords wie: > > Jung, agil gesucht (wenig Lohn), > Flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege (Chaos), > Flexibel (Wochenendarbeit und mögl. Rufbereitschaft) > Hands-On (schon genannt) > Commitment (auch bei idiotischen Chefentscheidungen ja und Amen sagen) > ... > Was fällt euch noch ein? In der Tat. Kennst du z. B. kununu.com? Das hat mich auch schon bei so manchen Firmen von einer Bewerbung abgehalten. - Dynamisches Team (Überstunden, teaminterne Konkurrenz, ...) - Start-Up-Mentalität (hire and fire, schnell Ergebnisse liefern, Überstunden sind eine Freude, ...) - Abwechslungsreiche Tätigkeit (immer was neues frickeln, mehrere Baustellen gleichzeitig und scnell beackern, ...)
Hans schrieb im Beitrag #4883492: > Was wären denn dann positive Schlüsselwörter, bzw. gibt es welche, > die zuverlässig sind? Zum Beispiel: - IG Metall Tarifbindung - Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Home Office möglich
klausi schrieb: > Einer meiner Leitsätze war und ist "Try to do it right in the first > time." Dann wird es Dich sicher interessieren, dass die Präposition ("in") hier nichts verloren hat. ;-) > Flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege (Chaos) Chaos kann es genau so gut auch in Firmen mit tiefen Hierarchien geben.
Vinne2 schrieb: > Zum Glück erkennt man einige direkt in der Stellenbeschreibung: > > "Hands-on-Mentalität" Also ich bin schon viele Jahre in der SW-Entwicklung tätig. Mir gefällt eine "Hands-on-Mentalität" weitaus besser als diese ewige (typisch deutsche?) Herumplanerei, nur um dann - sobald es ans Coden geht - festzustellen, dass das alles so nicht funktioniert. Oder wenn man feststellt, dass ein anderer Ansatz besser gewesen wäre, sind die Hemmungen das zu ändern nach so einer langen Planerei weitaus größer: Man könnte ja "höhergestellte" Leute vor den Kopf stoßen oder müsste sich selbst vor anderen eingestehen, dass man sich geirrt hat. Mit gefällt der agile Ansatz besser: Ausprobieren, ob was funktioniert, wenn ja: weitermachen. Falls nicht: sofort wegwerfen und was anderes ausprobieren. Zu Beginn meiner Karriere und frisch von der Uni, war ich auch fest davon überzeugt, dass V-Modell sei das einzig wahre Vorgehen und alles andere sei Pfuscherei. Im Laufe der Jahre bin ich dann zu der Erkenntnis gekommen, dass das - zumindest - für die SW-Entwicklung nicht gilt. Nicht falsch verstehen: Für ein neues Projekt sollte man sich anfangs natürlich schon die Zeit nehmen und alles mal durchdenken und grob die Linie skizzieren. Dann aber schnellstmöglich anfangen. Zwischendurch immer prüfen, ob sich das in die richtige Richtung entwickelt und ggf. Korrekturen vornehmen.
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Slippin J. schrieb: > Im Laufe der Jahre bin ich dann zu der Erkenntnis gekommen, dass das - > zumindest - für die SW-Entwicklung nicht gilt. > > Nicht falsch verstehen: Für ein neues Projekt sollte man sich anfangs > natürlich schon die Zeit nehmen und alles mal durchdenken und grob die > Linie skizzieren. Dann aber schnellstmöglich anfangen. Zwischendurch > immer prüfen, ob sich das in die richtige Richtung entwickelt und ggf. > Korrekturen vornehmen. In der Praxis sollte man immer Mischformen wählen. Mit extremen Ansätzen hat man eigentlich von vornherein verloren. Daher: schön alles nach Prozess planen und abarbeiten, aber sich nie selbst der Möglichkeit berauben, Konzepte zu verwerfen und neu zu planen.
Slippin J. schrieb: > Also ich bin schon viele Jahre in der SW-Entwicklung tätig. Mir gefällt > eine "Hands-on-Mentalität" weitaus besser als diese ewige (typisch > deutsche?) Herumplanerei, nur um dann - sobald es ans Coden geht - > festzustellen, dass das alles so nicht funktioniert. Beliebt ist auch die Variante sobald es ans Programmieren geht festzustellen, dass man niemanden hat der es programmiert. Was so ein anständiger Informatiker ist, der macht sich nicht die Hände mit Programmieren schmutzig. Vielleicht sollte man die bekannte angebliche Weissagung der Cree entsprechend abändern:
1 | Erst wenn das letzte Gantt-Diagramm gemalt, |
2 | der letzte Milestone geplant, |
3 | der letzte Systemarchitekt bezahlt, |
4 | werdet Ihr merken, dass man Pläne nicht auf einer CPU ausführen kann. |
Slippin J. schrieb: > Vinne2 schrieb: >> Zum Glück erkennt man einige direkt in der Stellenbeschreibung: >> >> "Hands-on-Mentalität" > > ... (typisch > deutsche?) Herumplanerei, nur um dann - sobald es ans Coden geht - > festzustellen, dass das alles so nicht funktioniert. ... > Nicht falsch verstehen: Für ein neues Projekt sollte man sich anfangs > natürlich schon die Zeit nehmen und alles mal durchdenken und grob die > Linie skizzieren. Dann aber schnellstmöglich anfangen. Zwischendurch > immer prüfen, ob sich das in die richtige Richtung entwickelt und ggf. > Korrekturen vornehmen. ... Und schon sind wir bei Moltkes "Auftragstaktik", denn „Kein Operationsplan reicht mit einiger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen Hauptmacht hinaus.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Helmuth_Karl_Bernhard_von_Moltke https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChren_mit_Auftrag "feindliche Hauptmacht" ist im Projektalltag als Platzhalter zu sehen. ;)
klausi schrieb: > Was fällt euch noch ein? Vertrauensarbeitszeit (= AG vertraut darauf, dass mehr gearbeitet wird, als vertraglich vereinbart) Inhabergeführt/Familienunternehmen (geringes Gehalt, jeder darf eine Meinung haben, solange sie mit der des Inhabers übereinstimmt) Leistungsgerechte Bezahlung (Leistung bestimmt der Chef und du liegst sicher unter dem Druchschnitt
Freiraum = Führungslos, bzw. Projektleitung total unter Wasser Hidden Champion = Unser Chef, unser Marketing und unsere Personalabteilung sind komischer Weise die einzigen, die glauben, dass wir gut sind. Weltmarktführer = Provinzklitsche mit exotischer Spezialisierung Wachsendes Unternehmen = Überstunden ohne Ende, weil wir die Stellen wegen schlechtem Gehaltsniveau nicht besetzt kriegen.
Als dynamisches Start-up suchen wir mehrere Techniker / ..... im Bereich... XYZ (wir sind) ist ein schnell wachsendes Unternehmen, das für ABC Dienstleistungen für deren BCD-Aufbau und den BCD-Ausbau plant und durchführt. Wollen Sie den weiteren Erfolg mitgestalten und vorantreiben? Hauptaufgaben: - ............ - .......... - Wöchentlich wechselnde Einsatzorte (deutschlandweit) - Führen eines PKW’s !!!! Wen wir suchen: - hohe Fachkompetenz mit Umgang von ..... - Sicherer Umgang mit Excel-Listen und den darin enthaltenen Daten - Gute Kenntnisse im Austausch von .... Baugruppen - Maximale Flexibilität + Hohe Zuverlässigkeit + Exaktes Arbeiten + Teamfähigkeit Was wir bieten_ - Eine spannende, herausfordernde Aufgabe in einem dynamischen Arbeitsumfeld - Flache Hierarchien, schnelle Entscheidungswege - Eine offene, direkte, unkomplizierte und durch Respekt geprägte Unternehmenskultur - Gute Verdienstmöglichkeiten - Sehr gute Aufstiegschancen und die Möglichkeit der Weiterentwicklung (in einer auf nicht mal 12 Moanten befristeten Anstellung) - Wöchentliche Auslöse + PKW zur dienstlichen Nutzung Das war der lesbare Teil von einem Projekt, von dem der AG schon seit seinem erst kürzlichen Bestehen, ab da an durchweg fähige Leute ununterbrochen dauerhaft öffentlich sucht! Wenn man dann hört, dass dort auf Kommunikation von Unten nach Oben, oder dann eben in der Breite auch Wert gelegt wird, was aber den Arbeitsablauf und die technische / praktische Umsetzung angeht, da wird einem dann schmerzaft klar, dass man in einer ahnungslosen Frickelbude ohne wirkliche Fachleute gelandet ist. Wer sich als AG mit seinen Lasallen auf Projekte einlässt, die so komplex oder schwierig gar nicht sind, .....? Die wollen einem dann auch noch vorbeten, was man gehaltstechnisch dort zu erwarten hat, weil die davon ja so viel Ahnung haben! Dann erkläre mir mal jemand wie das eigentlich dort abläuft oder geplant wird! Es funktioniert wohl dann nur so, dass die Truppe nur durch Dumpingpreise an irgendwelche öffentl. Projekte am Markt kommt, und dann Leute sucht, die deren Plankalkulation umsetzt! Wahrscheinlich mit einem Sicherheistfaktor von nur 1,5 statt 2,5 bis 3 berechnet! Nur gut dass da kein leistungsbezogenes Gehalt zu Lesen war, denn dann müßten die ja wohl wissen, was man unter Leistung versteht! Deshalb auch > Gute Verdienst möglichkeiten
Einfach mal bewerben und schauen, was sie bieten. Und dann publizieren. Ich fange mal an: Softwareentwickler embedded mit mindestens 5 Jahren BE, Arbeiten total beim Kunden, 40h planmässig, Überstunden als Gleitzeit, 68.200 im Jahre 2015, gezahlt aber weniger, weil es nur über 9 Monate ging und es kein Weihnachtsgeld gab, gezahlt wurden nur 2 Heimfahrten und ein Standardbetrag pro Tag beim Kunden, der im Urlaub wegfiel. Insgesamt nicht lohnend.
Wenn Ich das so lese, hört sich das aber nicht so lohnend an. Bei 40h gibt es bei durchschnittlicher Berufserfahrung und Einstufung (15%) schon nach Tarif mehr. Ich kenne EG13er, die haben mit Zulage und Beteiligung auch bei 35h schon über 70k in der Tasche. Da macht ihr was falsch!
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