Hallo, ich habe mir ein billiges Labornetzgerät gekauft (Ebay-Nummer 262773315596). Ich glaube, es ist defekt. Aber ich bin kein Experte und frage deswegen hier, ob folgendes Verhalten vielleicht doch normal ist: Ich stelle auf 12 Volt. Dann schließe die Anschlüsse kurz und stelle den Maximalstrom ein (die Strom-Anzeige zeigt nur das an, was tatsächlich fließt, sodass man zum Einstellen den Anschluss kurzschließen muss). Sagen wir mal 20 mA. Dann nehme ich den Kurzschluss weg und schließe eine LED an (die 30 mA verträgt). Diese blitzt kurz auf und ist dann durchgebrannt. Wenn ich bei eingestellten 20 mA eine LED anschließe, die erheblich mehr verträgt (z.B. 350 mA), dann blitzt diese LED kurz auf und leuchtet dann mit der Helligkeit, die bei 20 mA normal ist (mit Multimeter gemessen). Es spielt keine Rolle, ob ich die LED anschließe, während schon Spannung auf den Kontakten des Netzgerätes ist, oder ob ich die Kontakte mit dem On/Off-Taster des Netzgerätes erst nach dem Anschließen der LED aktiviere. Ein Oszilloskop zum Messen des kurzzeitigen Stroms habe ich leider nicht. Aus dem Verhalten nehme ich an, dass die Strombegrenzung eine gewisse Zeit braucht, um aktiv zu werden. Meine Frage: Ist das Netzgerät defekt? PS: Wenn ich den Strom auf 100 mA anschließe und das Multimeter mit Strommessung (bis 200 mA) direkt anschließe, brennt die (flinke) Sicherung des Multimeters durch. Im Multimeter-Modus bis 10 A (nicht abgesichert) werden korrekt 0,02 A angezeigt.
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Fahr doch mal die Spannung ganz runter, schließe deine Last an und fahre dann die Spannung so lange hoch, bis die Stromregelung greift. Die "Labernetzgeräte" haben oft einen großen Elko am Ausgang, der sich auf die max. Spannung aufläudt und dann die LED tötet, bevor die interne Stromreglung die Spannung absenken kann. Ist leider oft so. Ist mir auch schon an einem Netzteil der 1000 €-Klasse eines namhaften, deutschen Messgeräteherstellers passiert, als ich die Durchbruchspannung von Z-Dioden nach genau deinem Verfahren messen wollte. An sonsten: Vorwiderstand in Reihe zur LED schalten, damit er die Stromspitze begrenzt.
Die Verwendung eines billigen (und auch teuren) Labornetzgerätes ist keineswegs idiotensicher. Man sollte schon wissen, was man damit tut! Das kann man allerdings lernen und braucht dann auch nicht mehr in Internetforen herumzujammern.
M.N. schrieb: > Die "Labernetzgeräte" haben oft einen großen Elko am Ausgang, der sich > auf die max. Spannung aufläudt und dann die LED tötet, bevor die interne > Stromreglung die Spannung absenken kann. Noch viel schlimmer: http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/515266-sp-01-en-VOLTCRAFT_LSP_1363_LABOR_NETZGERAET_100W.pdf
Hallo Rufus Firefly, > Die Verwendung eines billigen (und auch teuren) Labornetzgerätes ist > keineswegs idiotensicher. Muss man jedesmal, wenn man die Schaltung vom Netzgerät trennt und dann wieder anschließt, die Spannung runter- und wieder hochdrehen? Sollte das nicht in der Betriebsanleitung stehen? Grüße Andreas
Wie gesagt, diese Netzteile haben eine Strombegrenzung, die bei Dauerkurzschlüssen Schlimmeres verhindern soll. Es ist keine Stromquelle im Sinne der Netzwerktheorie.
Nein das muss man nicht. Nur dein Netzteil ist absoluter Schrott! Sorry. Die Schaltnetzteile von Voltcraft kosten ein Vielfaches und innen ist auch nichts anderes drin. Ist also auch Schrott. Für die Spannung und den Strom, den du brauchst, besorg dir ein linear geregeltes Netzteil. Da hast du weniger Probleme. Wenn du bei deinem Teil in den Schaltplan schaust, siehst du schnell, dass die Strombegrenzung nicht richtig arbeiten kann. Schalte mal zur LED 1 Ohm in Reihe und messe beim Einschalten die Spannung über dem Widerstand mit dem Oszi. Da kannst du dir leicht den Strom ausrechnen. Und bitte lade das Bild vom Einschalten hier hoch. Das würde mich echt interessieren. Grüße, Jens
Das Netzteil ist in erster Linie eine Konstantspannungquelle. Die hat zwar eine Strombegrenzung aber garantiert nicht, daß beim Anklemmen dieser Strom nicht kurzzeitig überschritten werden kann. Soe in Netzteil ist immer ein Kompromiss um bei allen Lastzuständen (induktiv, kapazitiv) eine stabile und trotzdem ausreichend schnelle (Spannungs)Regelung zu erhalten. Netzteile die das auch noch schnell und ohne Peak bei Stromregelung können sind selten und teuer. Mein Tipp. Bau dir eine einstellbare Stromquelle um deine Leds zu testen und nimm nicht direkt dein Netzteil. Siehe hier: Konstantstromquelle
Andreas R. schrieb: > Muss man jedesmal, wenn man die Schaltung vom Netzgerät trennt und dann > wieder anschließt, die Spannung runter- und wieder hochdrehen? Wenn Du LEDs testen willst, ja. > Sollte das nicht in der Betriebsanleitung stehen? "LEDs testen" ist ja nun nicht unbedingt die typische Anwendung für Labornetzteile. Ausserdem wird gerade bei solchen Geräten erwartet, das man die Grundlagen der Elektrotechnik beherrscht.
Jens schrieb: > Für die Spannung und den Strom, den du brauchst, besorg dir ein linear > geregeltes Netzteil. Da hast du weniger Probleme. Da stimme ich zwar prinzipiell zu, aber auch linear geregelte Netzteile haben in den meisten Fällen einen Ausgangskondensator, der beim Anschluss mit Übergang in die Stromregelung einen Strompeak verursacht. Nur wird der Kondensator des Schaltnetzteils noch deutlich größer sein.
Hallo Jens, > Schalte mal zur LED 1 Ohm in Reihe und messe beim Einschalten die > Spannung über dem Widerstand mit dem Oszi. Leider habe ich keins. Grüße Andreas
Hallo Der Andere, > Mein Tipp. Bau dir eine einstellbare Stromquelle um deine Leds zu testen > und nimm nicht direkt dein Netzteil. Danke, so werde ich das machen! Grüße Andreas
> Nur dein Netzteil ist absoluter Schrott! Solche Aussagen sollte man begründen. > Die Schaltnetzteile von Voltcraft kosten ein Vielfaches und innen > ist auch nichts anderes drin. Ist also auch Schrott. Für solche Aussagen sind schon Leute verklagt worden. In diesem Fall spielt die Qualität des Netzteils gar keine Rolle, sondern es handelt sich um Fehlbedienung bzw. eine falsche Erwartungshaltung bezüglich der Funktion. Welche Marken sind denn deiner Meinung nach gut und in welchen Verhältnis stehst du zu den von Dir empfohlenen Marken? (Verkaufst du sie, oder arbeitest du in deren Produktion?) > Und bitte lade das Bild vom Einschalten hier hoch. > Das würde mich echt interessieren. Das wundert mich, da du das Netzteil ja schon als absoluten Schrott bewertest hast. Sollen Andere deine grobe Behauptung nun mit Nachweisen ergänzen? Mach das doch bitte selbst!
Andreas R. schrieb: > Dann nehme ich den Kurzschluss weg und schließe eine LED an (die 30 mA > verträgt). Diese blitzt kurz auf und ist dann durchgebrannt. Der LED-Test ist einer der beknacktesten Tests, die man machen kann. Im Ausgangskondensator ist wahrscheinlich genügend Saft um die 30 mA LED zu killen bevor der Regler den Strom begrenzen kann.
Hallo M. K., > Der LED-Test ist einer der beknacktesten Tests, die man machen kann. Es sollte kein Test des Netzgerätes sein. Ich wollte die Helligkeit unterschiedlicher LEDs bei unterschiedlichen Stromstärken sehen. Ich werde mir wohl eine einfache Stromquelle mit LM317 bauen. Grüße Andreas
Andreas R. schrieb: > Hallo M. K., > >> Der LED-Test ist einer der beknacktesten Tests, die man machen kann. > > Es sollte kein Test des Netzgerätes sein. Ich wollte die Helligkeit > unterschiedlicher LEDs bei unterschiedlichen Stromstärken sehen. > > Ich werde mir wohl eine einfache Stromquelle mit LM317 bauen. > > Grüße > Andreas Das ist nicht notwendig. Stelle den Strom ein, soe wie beschrieben und drehe dann später die Spannung von 0V hoch bis sich dein Nennstrom eingestellt hat ;)
Stefan U. schrieb: > Solche Aussagen sollte man begründen. hat er doch. Laborspannungsquelle mit Dauerstrombegrenzung schlage ich mal als Bezeichnung vor.
Hallo M. K., > Stelle den Strom ein, soe wie beschrieben und > drehe dann später die Spannung von 0V hoch bis sich dein Nennstrom > eingestellt hat ;) Für so wenig Komfort brauche ich kein Netzteil mit Strombegrenzung. Dann kann ich eines ohne nehmen und die Spannung so weit hochdrehen, bis der gewünschte Strom fließt. Grüße Andreas
Andreas R. schrieb: > Für so wenig Komfort brauche ich kein Netzteil mit Strombegrenzung. Dann > kann ich eines ohne nehmen und die Spannung so weit hochdrehen, bis der > gewünschte Strom fließt. Da bei LEDs nur wenige mV Spannungsanstieg für einen starken Stromanstieg sorgen, ist das garnicht so einfach. Deshalb sollte man wenigstens noch einen zusätzlichen Widerstand in Reihe schalten. Ausserdem muss man noch beachten, das bei einen versehentlichen invertierten Anschluss der LEDs nicht deren geringe Sperrspannung von 5V überschritten wird.
Andreas R. schrieb: > Meine Frage: Ist das Netzgerät defekt? Höchstwahrscheinlich nicht! Ich als fortgeschrittener Amateur wäre auch immer davon ausgegangen, dass eine Strombegrenzung IMMER funktioniert. In der Praxis hängt das aber ganz offensichtlich von der Bauweise des Netzteils ab. Ich habe mir aus dem ct-lab-Projekt das Netzteil "DCG" gebaut, bei dem Dein Problem nicht auftritt. Der Sachverhalt ist im dem begleitenden Zeitungsartikel wie folgt beschrieben und passt zu Deiner Erfahrung wie die Faust auf's Auge: [... Am Ausgang findet sich nicht der sonst obligatorische Abblockkondensator, sondern ein Boucherot-Glied aus C30 und R58. Wir haben es vermieden, hier einen dicken Elko vorzusehen, weil der seinen Inhalt impulsartig über eine plötzlich angeschlossene Last ausschüttet, ohne dass die Strombegrenzung eingreifen kann. Sie können deshalb bei einem auf 20 mA eingestellten Sollstrom ohne Weiteres die Spannung auf 15 V hochdrehen und erst dann eine LED anschließen: Die bekommt dann über R58 nur die relativ kleine Ladung aus C30 ab und bleibt intakt. Selbst in besseren Industriegeräten findet man an dieser Stelle Elkos von 100 µF und mehr, und die wären dergestalt für so manches Bauteil tödlich. ...] Quelle: https://www.heise.de/ct/artikel/Kleinkraftwerk-291224.html Sei froh, dass es nur eine billige LED war, ich habe schon unabsichtlich aber leider erfolgreich viel teurere Bauteile geschrottet! :) Andreas R. schrieb: > Ich stelle auf 12 Volt. Dann schließe die Anschlüsse kurz und stelle den > Maximalstrom ein (die Strom-Anzeige zeigt nur das an, was tatsächlich > fließt, sodass man zum Einstellen den Anschluss kurzschließen muss). > Sagen wir mal 20 mA. Bei einem höherwertigeren Netzteil kannst Du die Strombegrenzung auch ohne angeschlossenen Verbraucher einstellen. Allerdings kann es trotzdem sein, dass Du trotzdem nicht den Verbraucher bei eingestellter hoher Spannung anschließen darfst, sondern die Spannung hochregeln musst. Das DCG ist in dieser Hinsicht idiotensicher.
Andreas R. schrieb: > Für so wenig Komfort brauche ich kein Netzteil mit Strombegrenzung. Dann > kann ich eines ohne nehmen und die Spannung so weit hochdrehen, bis der > gewünschte Strom fließt. Ich kann auch zu Fuß zur Arbeit gehen. Die 25 km mit dem Auto zu fahren ist aber wesentlich kompfortabler ;)
Hallo Peter, > Ich habe mir aus dem ct-lab-Projekt das Netzteil "DCG" gebaut, bei dem > Dein Problem nicht auftritt. Ich habe mir den Artikel durchgelesen, klingt interessant! Kann man den Bausatz noch kaufen, und zwar mit bereits aufgelöteten SMD-Teilen oder gar fertig bestückter Platine? Grüße Andreas
Und wenn hier schon so viel geballtes Netzteilwissen auf einem Haufen liegt: Was soll denn der Hobbyeölektroniker kaufen? bis 30V, 3A und 100€?
Vielleicht solltest du nach dem Einstellen des Stroms einfach die Spannung auf etwa 4V einstellen dann reduzierst du die Energie im Ausgangskondensator drastisch. Vielleicht geht es dann mit den LED besser, immerhin halten sie normalerweise auch kurze Stromstöße von etwa 5x Nennstrom aus.
Peter M. schrieb: > Ich als fortgeschrittener Amateur wäre auch immer davon ausgegangen, > dass eine Strombegrenzung IMMER funktioniert. Die funktioniert ja auch immer, man muss nur schaun wo die sitzt. Das Problem ist der Kondensator am Ausgang, der sitzt da aus reglungstechnischen Gründen (u.a., salopp gesagt, als Schwingungsblocker) hinter der Strombegrenzung. Wenn der Kondensator am Ausgang sehr klein ist, wird dessen gespeicherte Energie auch keine LED killen. Ist er aber groß genug knallts halt in der LED. Das kommt dann ganz auf die LED an und die Größe des Ausgangskondensators. Aber mal ehrlich: Denn Nennstrom einzustellen ist ja OK, aber warum knall ich 12 V auf eine LED? Also ich kenne keine, die 12 V als Flussspannung hat. Selbst 5 V wären für eine LED recht ordentlich. However, das "Problem" ist ja erkannt.
Andreas R. schrieb: > Hallo Peter, > >> Ich habe mir aus dem ct-lab-Projekt das Netzteil "DCG" gebaut, bei dem >> Dein Problem nicht auftritt. > > Ich habe mir den Artikel durchgelesen, klingt interessant! > > Kann man den Bausatz noch kaufen, und zwar mit bereits aufgelöteten > SMD-Teilen oder gar fertig bestückter Platine? > > Grüße > Andreas Infos: https://www.heise.de/ct/projekte/machmit/ctlab/wiki Teile: www.segor.de Du bräuchtest noch die Interfaceplatine dazu um das Netzteil kalibrieren zu können. Ich glaube, das fieseste Bauteil war schon aufgelötet. Den Rest musst Du selber machen. Ansonsten könntest Du bei Segor bei Herrn Thiele mal nachfragen.
Phillipp schrieb: > Und wenn hier schon so viel geballtes Netzteilwissen auf einem Haufen > liegt: > Was soll denn der Hobbyeölektroniker kaufen? > bis 30V, 3A und 100€? Und wenn hier schon so viel geballtes Netzteilwissen auf einem Haufen liegt: Was soll denn der Hobbyeölektroniker kaufen? bis 30V, 3A und 100€? Korad KA-3005D, wenn Dich der laute Lüfter nicht stört. Allerdings gibt es dafür auch einen Umbauvorschlag im Netz. Das Korad hat ein ganz gutes Preis/Leistungsverhältnis. Ich habe auch einen lüfterlosen Vorgänger von diesem Gerät: http://komerci.de/shop/product_info.php?products_id=734 Der lässt sich aber trotz Grob- und Feinregler nicht ganz so präzise einstellen wie das Korad und ist auch nicht so stabil, dafür halt lärmfrei.
Andreas R. schrieb: > Es spielt keine Rolle, ob ich die LED anschließe, während schon Spannung > auf den Kontakten des Netzgerätes ist, oder ob ich die Kontakte mit dem > On/Off-Taster des Netzgerätes erst nach dem Anschließen der LED > aktiviere. Labornetzgeräte mit angeschlossener Schaltung werden niemals_Netzseitig geschaltet, die sie Überschwinger haben können. Andreas R. schrieb: > Es sollte kein Test des Netzgerätes sein. Ich wollte die Helligkeit > unterschiedlicher LEDs bei unterschiedlichen Stromstärken sehen. Ich würde es mal mit höherer Spannung und einem Widerstand in Reihe zur LED versuchen. http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109111.htm
Hallo Manfred, >> Es spielt keine Rolle, ob ich die LED anschließe, während schon Spannung >> auf den Kontakten des Netzgerätes ist, oder ob ich die Kontakte mit dem >> On/Off-Taster des Netzgerätes erst nach dem Anschließen der LED >> aktiviere. > Labornetzgeräte mit angeschlossener Schaltung werden > niemals_Netzseitig geschaltet, die sie Überschwinger haben können. Ja. Ich habe den On/Off-Taster verwendet, nicht den Netzschalter. Grüße Andreas
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