Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik welche Diode soll ich nehmen


von Franz K (Gast)


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Hallo zusammen,

Ich suche eine Diode um die Spannung einer 1,5V 625U Knopfbatterie auf 
1,35V zu drosseln.

Mir wurde gesagt ich kann die ECG 109 germanium diode oder als 
Äquivalent die SK3090 verwenden. War heute im einzigen Fachgeschäft in 
meiner Nähe, dort gab es allerdings beide nicht.

Kann mir bitte jemand sagen, welche ich noch verwenden könnte? Ein 
Freund hat gesagt, dass ich irgendeine Z-Diode verwenden kann, egal 
welche..

Normalerweiße beträgt der Spannungsabfall von Dioden 0.7V, richtig? Ist 
das bei Z-Dioden anders, sodass ich meine gewünschten 1.35V erhalte?

Vielen Dank für eure Antworten

Liebe Grüße Franz

von MiWi (Gast)


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Franz K schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> Ich suche eine Diode um die Spannung einer 1,5V 625U Knopfbatterie auf
> 1,35V zu drosseln.



>
> Mir wurde gesagt ich kann die ECG 109 germanium diode oder als
> Äquivalent die SK3090 verwenden. War heute im einzigen Fachgeschäft in
> meiner Nähe, dort gab es allerdings beide nicht.

Hättest Du wenigsten ein bischen Google benutzt wäre Dir zb. das 
untergekommen:

http://www.experimentalistsanonymous.com/diy/Datasheets/1N46%20NTE109.pdf

Wie soll das funktionieren?

> Kann mir bitte jemand sagen, welche ich noch verwenden könnte?

Nein. mit Dioden geht das nicht. Punkt.

> Ein Freund hat gesagt, dass ich irgendeine Z-Diode verwenden kann, egal
> welche..

Der war freundlich und hat Dir deine Hoffnung nicht getrübt. Oder 
Ahnungslos, such es Dir aus.

>
> Normalerweiße beträgt der Spannungsabfall von Dioden 0.7V, richtig?

Nein. das ist eine Daumenregel. Die Spannung variiert je nach Stromfluß.

> Ist das bei Z-Dioden anders,

Ja.
> sodass ich meine gewünschten 1.35V erhalte?

Nein.

Vielleicht klärst Du uns einmal auf wozu das ganze dienen soll. Welche 
Schaltunge benötigt 1,35V aus einer Batterie und geht kaputt wenn 1,5V 
anliegen?


MiWi

von Michael B. (laberkopp)


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Franz K schrieb:
> Ich suche eine Diode um die Spannung einer 1,5V 625U Knopfbatterie auf
> 1,35V zu drosseln.

Es gibt keine solche Diode.

Normale Alkaline-Batterien haben 1.5V nur im Geschäft, bei Benutzung 
lassen sie dann nach von 1.5V auf 0.9V. Auch wenn man 0.15V abziehen 
könnte, würde das nichts taugen.

Du möchtest eine ehemalige Quecksilberbatterie nachbilden.

Geeignet ist dafür so etwas:

http://www.spuer-sinn.net/endlich-batterie-ersatz-fur-px-625-und-px-675/
http://www.spuersinn-shop.de/shop/batterien/wein-cell-mrb625-ersatz-batterie-fuer-px-625-135-volt/

Ansonsten gäbe es den Weg es mit einem Spannungsregler zu probieren.
Dummerweise gibt es keine Festspannungsregler mit 1.35V (MCP1710, 
TS14001, ZSPM4141, S817, MCP1700) und wenn man einen ADJ Regler mit 
Spannungsteiler auf 1.35V bringt, braucht der so viel Strom, daß man ihn 
mit der Kamera ausschalten muss, also die Kamera modifizieren muss, 
ausserdem kommt er natürlich nicht mit den 0.9V einer älteren 
Alkali-Zelle aus, sondern braucht eine Lithium-Batterie (2.5 bis 3.5V) 
als Spannungsquelle.

Den LP3990 gäbe es als 1.35V Version (wo kaufen?) aber er zieht 43uA 
(muss also abgeschaltet werden) ubd will zumindest 2V am Eingang, also 
eine CR1220 als kleine, in eine PX625 hineinpassende Zelle.

von Der Gast hat immer recht! (Mr. Krabs) (Gast)


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MiWi schrieb:
> Nein. mit Dioden geht das nicht. Punkt.

Aber sicher geht das. Bei "Knopfzelle" kann man, wenn überhaupt, von 
einstelligen mA ausgehen. Da macht das nicht mal nur eine 20V Schottky, 
sondern er muss eher höher greifen, z.B. zu einer 40V.

Natürlich muss dazu der Strom halbwegs konstant bleiben. Ist dieser sehr 
konstant, genügt ein Widerstand.

von Franz K (Gast)


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Also:

das ganze soll dazu dienen, um das Meter meiner analogen 
Spiegelreflexkamera Olympus OM1 mit den dafür vorgesehenen 1.35V zu 
betreiben.

Habe diese Anleitung auf dieser Website gefunden:

http://www.miketrost.com/archive.html

Dort findet man auch ein YouTube Video darüber..

Ich kenne mich mit Elektronik leider nicht gut aus, deshalb möchte ich 
eine Empfehlung eines Experten erhalten, der mir bitte die  genaue Diode 
nennt,die ich in einem eigentlich gut ausgestatteten 
Komponentensortiment eines elektronischen Fachladens finden kann.

Der Verkäufer dort konnte mir leider keinen guten Rat geben und hat 
gemeint ich solle einen Widerstand verwenden. Habe nach Recherchen 
jedoch herausgefunden, dass bei einem Widerstand viel Leistung einfach 
verloren, also verschwendet wird. Bei einer Diode ist dies angeblich 
viel geringer..

Vielen Dank für euren Rat

Ganz liebe Grüße

von Kolja L. (kolja82)


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Ob eine Spannung an einer Diode oder an einem Widerstand abfällt ist so 
ziemlich egal

von Hp M. (nachtmix)


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Der Hauptvorteil der Quecksilberzellen war ihre außerordentliche 
Spannungskonstanz.
Du kannst das mit der Ge-Diode in Flußrichtung probieren, aber ich würde 
eine 1,55V Silberoxidzelle (SR..., für Armbanduhren gebräuchlich) 
verwenden, weil die eine bessere Spannungskonstanz als Alkalizellen 
aufweist.

Franz K schrieb:
> ir wurde gesagt ich kann die ECG 109 germanium diode oder als
> Äquivalent die SK3090 verwenden. War heute im einzigen Fachgeschäft in
> meiner Nähe, dort gab es allerdings beide nicht.

Bei der GE-Diode bist du nicht auf amerikanische 1N... oder die 
(eingestellten) ECG Replacement Typen oder die (ebenfalls eingestellte) 
SK-Replacement Serie von RCA angewiesen. Es gibt noch genug Ge-Dioden 
aus deutscher Produktion. Deren Bezeichnungen beginnen mit AA...  oder, 
wenn sie noch älter sind, mit OA.. (OA.. wie "Ohh, Ahh" ).

Ich fürchte, daß hier niemand weiß, ob die Batteriespannung bei dem 
Belichtungsmesser überhaupt eine Rolle spielt.
Bei einer Photodiode, die in Sperrrichtung betrieben wird, ist es völlig 
Wurst, ob man sie mit 2V oder 1,3V betreibt,  der Strom hängt nur von 
der Lichtintensität ab.
Falls die hochkonstante Spannung  der Quecksilberzelle aber auch als 
Referenz für andere Schaltungsteile benutzt wird, kann das anders 
aussehen.
Man müsste es ausprobieren.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Ich fürchte, daß hier niemand weiß, ob die Batteriespannung bei dem
> Belichtungsmesser überhaupt eine Rolle spielt.

Sie ist entscheidend.


> Bei einer Photodiode, die in Sperrrichtung betrieben wird, ist es völlig
> Wurst, ob man sie mit 2V oder 1,3V betreibt,  der Strom hängt nur von
> der Lichtintensität ab.

Nix Photodiode, LDR!

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

es scheint keine wirklich brauchbare Lösung zu geben. Schottky-Diode 
scheint halbwegs zu gehen, allerdings schreiben einige im Web, daß bis 
zu einer Blendenstufe Abweichung auftritt und die ist auch noch 
nichtlinear.

Der beste Hinweisn den ich fand, ist der, einen alten Olympus-Technicker 
zu finden, der den Belichtungsmesser auf 1,5V abgleixht. Das ist wohl 
machbar.

Ich habe auch noch einen alten CdS-Belichtungsmesser rumliegen, ist seit 
Jahren eben nur noch ein nettes Anschauungsmodell...

Gruß aus Berlin
Michael

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Der Gast hat immer recht! (Mr. Krabs) schrieb:
> Aber sicher geht das.
Für ein paar ms schon.

Franz K schrieb:
> sodass ich meine gewünschten 1.35V erhalte?
Brauchst du dauerhaft und immer 1,35V?
Dann passt nämlich keiner deiner Parameter. Weder hat eine Batterie 
ständig und genau 1,50V, noch hat eine Diode genau irgendeinen 
definierten Spannungsabfall.

Franz K schrieb:
> möchte ich eine Empfehlung eines Experten erhalten, der mir bitte die
> genaue Diode nennt
Es gibt keine Diode, die diese Anforderungen erfüllt.

Franz K schrieb:
> Habe nach Recherchen jedoch herausgefunden, dass bei einem Widerstand
> viel Leistung einfach verloren, also verschwendet wird. Bei einer Diode
> ist dies angeblich viel geringer..
Es ist genau gleich viel Leistung, weil bei gleichem Spannungsabfall und 
gleichem Strom die gleiche Leistung anfällt. Allerdings ist die Lösung 
mit dem Widerstand noch schlechter...

Franz K schrieb:
> Kann mir bitte jemand sagen, welche ich noch verwenden könnte?
Wenn du genau und konstant 1,35V brauchst, dann nimm eine 3V Knopfzelle 
und einen Spannungsregler, der 1,35V draus macht.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Es gibt doch tatsächlich Linearregler, die bis auf 0V hinunter 
funktionieren, sogar im SOT23-5-Gehäuse. Du brauchst noch einen Adapter 
auf irgendein DIL-Raster, einen kleinen Lötkolben, zwei kleine 
Elektrolyt-Kondensatoren (1-10µF) und bisserl Rechnen für einen weiteren 
Widerstand. Ein LT3082 oder ein TPS76201 können soetwas dann locker aus 
zwei AA-Zellen machen. Dein Belichtungsmesser bekommt so einen hübschen 
Batteriegriff und läuft sicher noch mit dem einen Batteriesatz, wenn du 
ihn deinen Enkeln zeigst. (Mit ein bisschen Flip-Flop-Zeugs bekommt man 
sogar noch einen An-Aus-Taster mit nA-Stromverbrauch im Aus-Zustand. Der 
TPS76201 hat einen EN-Eingang)

von Michael B. (laberkopp)


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Franz K schrieb:
> der mir bitte die  genaue Diode nennt

Schwerhörig ? Es gibt keine. Und selbst wenn es eine gäbe: Die
Alkali-Mangan als Spannungsquelle ist schon viel zu ungenau, als daß 
nach dem abziehen von 0.15V immer konstante 1.35V rauskämen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
ich würde das aus eine Li-Zelle machen die kleiner ist (am besten 
einfach nur flacher damit noch ein PCB draufpasst) als die originale HG 
Batterie. Dann noch, wie schon erwähnt, einen Linearregler für 1.35V und 
Hühnerfutter in SMD Größe zufügen. Es sollte möglich sein, so auf die 
Originalgröße der Hg Batterie zu kommen.
Der Energiegehalt einer Liion Zelle ist erheblich größer als einer 
HG-Zelle.  Somit sollte die kleinere Zelle nicht das Problem sein. Man 
muß nur darauf achten daß man einen Linearregler einsetzt der einen 
geringen Eigenstrombedarf hat.
Alles andere mit Dioden oder Widerständen ist Murks.

Gruß
Andreas

von Pandur S. (jetztnicht)


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Hp M. schrieb:
> Ich fürchte, daß hier niemand weiß, ob die Batteriespannung bei dem
> Belichtungsmesser überhaupt eine Rolle spielt.

Sie ist entscheidend.

Wie soll das denn gehen ? Eine Belichtungsmessung geht logarithmisch. Da 
sind 10% Ursprungsfehler 1dB gegen die anderen 40 dB. Nein ?

von Theor (Gast)


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@ TO

Siehe hier:

http://www.butkus.org/chinon/batt-adapt-us.pdf

Es geht auch für eine OM-1 mit Schottky-Dioden.

Da sind Schottky-Dioden genannt und beschrieben, warum, wieso, weshalb.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Das krankt immer noch daran dass an die Spannungsstabilität einer 
Quecksilberzelle nichts herankommt. Da nützt auch die beste Schottky 
Diode nichts. Solche Lösung sind immer (schlechte) Kompromisse.

Gruß
Andreas

von Theor (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Das krankt immer noch daran dass an die Spannungsstabilität einer
> Quecksilberzelle nichts herankommt. Da nützt auch die beste Schottky
> Diode nichts. Solche Lösung sind immer (schlechte) Kompromisse.

Es hat auch niemand behauptet, dass eine Schottky-Diode die Spannung 
stabilisiert.

Ob so eine Lösung passt, muss man sich immer im Einzelfall anschauen. 
Unbegründete Pauschalurteile helfen niemandem.

Und was die Kompromisse angeht: Alles in der Technik (und im Leben) ist 
Kompromiss! Was ist also das Gegenargument nun genau?

Also: Mal ein herzliches: PLONK, Andreas.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Theor schrieb:
> Und was die Kompromisse angeht: Alles in der Technik (und im Leben) ist
> Kompromiss! Was ist also das Gegenargument nun genau?

Schau Dir mal die Entladekurve einer HG Zelle und einer Alkali Mangan 
Zelle an. Mit einer Diode erhältst Du bestenfalls eine konstante 
Spannungsdifferenz.
Noch Fragen?

Gruß
Andreas

von Theor (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Theor schrieb:
>> Und was die Kompromisse angeht: Alles in der Technik (und im Leben) ist
>> Kompromiss! Was ist also das Gegenargument nun genau?
>
> Schau Dir mal die Entladekurve einer HG Zelle und einer Alkali Mangan
> Zelle an. Mit einer Diode erhältst Du bestenfalls eine konstante
> Spannungsdifferenz.
> Noch Fragen?
>
> Gruß
> Andreas

Nicht an Dich. Beim nächsten Browser-Start bist Du weg.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Muß ich jetzt auf diese Kindergartenargumente eingehen?

von Theor (Gast)


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Woher soll ich wissen ob Du Dich mit Dir selber streiten willst.

Sind doch Deine Kindergartenargumente. Wie z.B. "Murks". Willst Du noch 
mit Kot werfen, oder was?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Bei den alten Belichtungsmessern wird, wie schon erwähnt, mit LDRs 
gemessen und die Batteriespannung der Quecksilberzellen diente als 
Spannungsreferenz.
Somit ist das Ableiten der Spannung von anderen Primärzellen, die nie an 
die Spannungskonstanz von Hg Zellen drankommen einfach Murks.
Ich kenne Leute, die solche Lösungen haben und bei halb- und 
viertelvoller Batterie dann ein halbe Blende weiter aufmachen. Wie 
bezeichnest Du so etwas? Ich bleibe bei Murks.

Gruß
Andreas

: Bearbeitet durch User
von Theor (Gast)


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Ja ja. Schon gut. Du bleibst bei Deinem "Murks" und ich bei meinem 
Plonk.

von Andreas B. (bitverdreher)


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;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Das krankt immer noch daran dass an die Spannungsstabilität einer
> Quecksilberzelle nichts herankommt.

Silberzellen wohl schon. Nur haben die eine andere Spannungslage.

von Hörschlumpf (Gast)


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Es gäbe da noch Zink-Luft Batterien, sehr konstante 1.4Volt.
Vielleicht wäre das was. diese 50mV dürften sicher nichts ausmachen und 
wenn, dann füber die Lebenszeit wenigstens konstant.
Zink-Luft finden in Hörgeräten Verwendung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zink-Luft-Batterie

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Silberoxid-Zellen. Zink-Luft. Steht alles in dem weiter oben
verlinkten pdf. Und auch, daß das mit Dioden zwar besser ist,
als gar keine Belichtungsmessung, aber immer noch Murks.

von Franz K (Gast)


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Vielen Dank für die vielen interessanten Lösungen

Lg

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