Hallo Forianer, Ich hoffe ihr könnt mit weiterhelfen. Elektronisch bin ich eher der Hobbybastler mit durchaus brauchbarem Grundwissen. Jedoch bin ich hier in diesem Fall etwas ratlos. Es geht um Bearbeitungszentren für Metallbearbeitung. Folgendes hat sich ereignet: (Es handelt sich bei beiden beteiligten Maschinen um Steuerungen / Elektronik von Heidenhain. Maschine 1 : iTNC 530 / 15 KW Antriebsleistung und Maschine 2 : iTNC 640 / 30 KW Antriebsleistung) Maschine 1 steht angeschaltet (in Lageregelung der Achsmotoren) und bearbeitet im Moment nichts. Die unbeteiligte Maschine 3 steht ebenso in Bereitschaft, hat jedoch einen großen Vorschalttransformator da es ein Japanisches Modell ist. (Ich nehme dies mal aus dem Vorgang da ein Trafo schnelle Spitzen/Unterspannung nicht so schnell weitergibt, so mein Gedanke) Maschine 2 wird nun angeschaltet. In dem Moment wo der Hauptschalter das „klack“ für „EIN“ von sich gibt fliegen deutlich hörbar die Sicherungen auf 2 Phasen von Maschine 1. Ein Blick in den Schaltschrank von Maschine 1 ergab ein abgerauchtes Invertermodul. (Am: Eine Einheit die die 3 Phasen auf 600 V Zwischenkreisspannung wandelt für die Achsregeleinheiten sowie für die Spindel) Wie kann sowas passieren? Der Aufbau beider Maschinen ist Anschlußseitig fast gleich. 3 Phasen und PE zum Hauptschalter, dahinter ein Entstörfilter und dann direkt an den Inverter angeschlossen. Bei Maschine 2 jedoch befindet sich noch ein ein Transformator (Baugröße gefühlte 300 Watt / 3-Phasen) und ein großer 3–Phasen Kondensator (ich vermute so was Ähnliches wie ein Y-Kondensator, da ich sowas noch nie gesehen habe) an der Zuleitung zum Invertermodul. Dieser hängt an 3 Phasen, ob der Metallbecher innen mit PE verbunden ist kann ich nicht sagen, es ist zumindest kein PE dort angeklemmt. Die Kapazität nach Aufdruck wäre 3x 32µF. Ist es möglich das dieser durch das Einschalten zu einem ungünstigen Moment (Halbwelle zu 100% erwischt) eine Phase so in den Keller zieht das der Inverter der Maschine 1 aus dem Tritt kommt, das natürlich ausregeln will und Sekundenbruchteile später durch die wieder voll vorhandene Phasenspannung/Strom dann so das Zeitliche segnen kann? Beschreibung des Anschlußumfeldes: Erdkabel mit 120 mm² zum Hauptverteiler (5-Leiter-Alu). Dort mit 3x 125A auf 90 mm ² (5-Leiter-Alu) zum Unterverteiler (ist für 125 A ausgelegt) Da hängt die betroffene Maschine 1 mit 3x63 A dran (HV Schmelzsicherungen) und ebenso die Maschine 2, die das Desaster ausgelöst hat mit 3x 80A (Maschine 3 hat 3x 50A)
Offensichtlich war der Inverter zu empfindlich gebaut, was Spannunsspitzen angeht. Und solche Spitzen sind normal.
Stefan U. schrieb: > Offensichtlich Nullpunktverschiebung durch recht hohen, unsysmmetrischen Einschaltstrom? oder böse Abschaltspannung? Miß bitte selbst.
Mir gehts darum zu verstehen was genau passiert sein könnte um sowas mit geeigneten Maßnahmen in Zukunft zu verhindern. So eine Einheit kostet letztendlich ca. 4k €, das überlässt man dann ungerne dem Zufall.
oszi40 schrieb: > Stefan U. schrieb: >> Offensichtlich > > Nullpunktverschiebung durch recht hohen, unsysmmetrischen > Einschaltstrom? oder böse Abschaltspannung? Miß bitte selbst. Ist ein "Netzmonitor" (erwähnte der Techniker) in der Lage solch kurze Spitzen/Absacker aufzuzeichnen, oder brauchts da anders Gerät? Eine Stromzange am Multimeter ist vermutlich recht ungeeignet da zu Träge.
Rainer K. schrieb: > Die unbeteiligte Maschine 3 steht ebenso in Bereitschaft, hat jedoch > einen großen Vorschalttransformator da es ein Japanisches Modell ist. > (Ich nehme dies mal aus dem Vorgang da ein Trafo schnelle > Spitzen/Unterspannung nicht so schnell weitergibt, so mein Gedanke) Das spricht zumindest dafür, das es schnelle Transienten waren, die der dicke Trafo wg. seines begrenzten Frequenzganges nicht gut übertragen konnte und deswegen den Japaner geschützt hat. Ein erster Anhaltspunkt ist die Messung der normalen Netzspannung bei verschiedenen Betriebszuständen. Wenn euer zentrales Alukabel nicht niederohmig genug ist, dann hast du im lokalen Netz grössere Abhängigkeiten zwischen den Drehstromanschlüssen und messbare Spannungsschwankungen. Es ist klar, das dann auch Transienten ungedämpfter zwischen den Maschinen hin- und herhüpfen können. Rainer K. schrieb: > ei Maschine 2 jedoch befindet sich noch ein ein Transformator (Baugröße > gefühlte 300 Watt / 3-Phasen) und ein großer 3–Phasen Kondensator Denkbar wäre folgendes Szenario: Der Drehstromschütz in Maschine 2 hat nicht alle Phasen gleichzeitig aufgelegt, so das sich über den Trafo/Kondensator eine Induktionsspannung aufgebaut hat, die auf den beiden Phasen Überspannung erzeugt hat, den Umrichter gekillt und dann bei Maschine 1 die Sicherungen hat fliegen lassen. Ist natürlich alles blanke Vermutung...
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Matthias S. schrieb: > Trafo/Kondensator eine Induktionsspannung aufgebaut hat, Beim Einschalten? Da würde ich eher an einen Spannungseinbruch denken. Beim Abschalten käme dann die Induktivität zum Tragen. Vermutlich ist einer der Y-Kondensatoren defekt. Rainer K. schrieb: > Maschine 2 wird nun angeschaltet. In dem Moment wo der Hauptschalter das > „klack“ für „EIN“ von sich gibt fliegen deutlich hörbar die Sicherungen > auf 2 Phasen von Maschine 1. Es fehlenden da ein paar Hinweise zur Historie der Maschinen, also wie lange die schon vor Ort stehen und in zusammen in Gebrauch sind. Welche Sicherungen (Typ und Wert)sind das?
> Mir gehts darum zu verstehen was genau passiert sein könnte um sowas mit > geeigneten Maßnahmen in Zukunft zu verhindern. Grundsaetzlich waere es denkbar das die eine Maschine zuviel EMV abgibt und/oder die andere zu empfindlich ist. Jetzt sind aber beide von einem renomierten Hersteller der wissen sollte was er da macht und der sich auch darueber im klaren ist das seine Maschinen in einer rauhen Werkshalle stehen. Daher wuerde ich zuerst mal einen guten/erfahrenen Elektromeister suchen der mal die Elektrik/Verkabellung genau anschaut. Vielleicht wurde da ein Fehler gemacht oder eine Klemme ist locker oder sowas... Olaf
Cyborg schrieb: > Beim Einschalten? Da würde ich eher an einen Spannungseinbruch > denken. Stimmt schon, aber es könnte z.B. sein, das der 3-Phasen Schütz in Maschine 2 auf einer Phase Kontaktprobleme hat. Wie gesagt, blanke Vermutung, aber ein mögliches Szenario. Bratzelkontakt ruft im Trafo Gegen-EMK hervor, Y-Kondensator ist putt oder überfordert, Gegen-EMK geht ins Netz. Das interessante dabei ist ja, das bei zwei Phasen in Maschine 1 die Sicherungen flogen und nicht nur bei einer. Und dann noch Alukabel als zentrale Speisung...
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Matthias S. schrieb: > Das interessante dabei ist ja, das bei zwei Phasen in Maschine 1 die > Sicherungen flogen und nicht nur bei einer. ... und diese eine Phase wurde dann recht hoch belastet, was wohl den Nullpunkt etwas verschoben haben könnte, wodurch es einem Invertermodul durch erhöhte Spannung etwas ungemütlich wurde? Gibt es ein Foto vom kranken Invertermodul?
oszi40 schrieb: > ... und diese eine Phase wurde dann recht hoch belastet, Muss nicht unbedingt sein. Viele Maschinen/Geräte dieser Leistungsklasse haben keinen N-Anschluss sondern erzeugen 230V und andere Steuerspannungen über Trafo(s) aus 400V.
Dieter W. schrieb: > andere Steuerspannungen über Trafo(s) aus 400V. Das kann durchaus sein. Aber bisher wissen wir nicht ob es "etwas" mehr als 400V~ waren und was eigentlich kaputtgegengen ist. Daher gestern mein Wunsch nach Inverter-Foto. Evtl. kennt einer den Typ genauer? Es könnte auch z.B. eine Resonanz auf der Leitung ein Wunder vollbraucht haben. Bisher stochern wir nur im Nebel und der nächste Versuch wird wieder einen Inverter kosten...
Erstmal vielen Dank für die Anregungen. Ich mache einige Fotos der Typenschilder der verbauten Inverter und suche Details der Eingangskonfiguration zusammen um welchen "PhaseCap" es sich genau handelt bei Maschine 2.
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