Forum: Offtopic Wer verschiebt immer heimlich den Bahnhof


von Max707 (Gast)


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Es gibt zwischen Essen und Frakfurt am Main eine direkte 
Eisenbahnverbindung. Der Temperaturbereich in der die Bahn betrieben 
wird beträgt z.B. -30 bis +50 Grad Celsius. Ich habe mal überschlagen um 
welche Beträge sich die Bahnschienen ausdehnen, das sind ja extreme 
Werte. Trotzdem bleiben die Bahnhöfe immer an dem selben Ort. Wie geht 
das?

Beispiel: in der Nacht sehr kalt, mittags sehr heiß

Da müßte der Zielbahnhof sich um ca. 100 Meter verschieben, tut er aber 
nicht. Da muß doch je,ans heimlich den Bahnhof verschoben haben, oder...

: Verschoben durch User
von Richard H. (richard_h27)


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Max707 schrieb:
> Trotzdem bleiben die Bahnhöfe immer an dem selben Ort. Wie geht
> das?

Der Münchner Bahnhof wird laut Stoibers Planung schon verschoben.

von Peter II (Gast)


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Max707 schrieb:
> Wie geht das?
die Schweller sind nicht nur dafür da, den Zug zu halten. Sie halten die 
die Gleise.

Die Schiene wird einfach daran gehindert sich frei auszudehnen. Ja 
Vermutlich sind das recht große Kräfte die da wirken.

von hp-freund (Gast)


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von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich vermute(weiß es nicht) daß, zwischen Schienverbindungen kleine 
Luftabstände absichtlich vorgesehen werden um den einzeln 
Schienensträngen Ausdehngsspielraum zu geben. Ich kann mich von früher 
immer an das regelmäßige Klacken der Räder alle paar Sekunden erinnern. 
Vielleicht gibt es dazu noch andere mechanische Möglichkeiten dem 
Ausdehnungsproblem Herr zu werden. Ganz so schwierig wird es ja nicht 
sein, das es Bahnen schon seit sehr langer Zeit gibt;-) Bei Brücken gibt 
es diese Ausdehnungsstahlfinger.

von top secret (Gast)


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Das ist in diesem Film einfach und verständlich rüber gebracht worden:
https://www.youtube.com/watch?v=A_peCIVBTAY
Überhaupt, ein verkanntes Stück Filmgeschichte.

von Cheeco (Gast)


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Hallo,

das ist echt eine interessante Frage, die ich mir ab und zu auch schon 
gestellt habe. Die von Dir berechnete Verschiebung bezieht sich auf die 
Wärmedehnung der Schienen im kraftfreien Zustand. Das heißt, wären die 
Schienen frei, so würden Sie sich in der Tat um den von Dir genannten 
Betrag (ich hab ihn jetzt nicht nachgerechnet) ausdehen. Allerdings sind 
die Schienen an den (Beton-)Schwellen befestigt, die im Schotterbett 
liegen. Diese bringen die entsprechenden Gegenkräfte auf, so dass die 
Schiene ihre Länge nicht ändert. Allerdings hat man bei hohen 
Temperaturen dann massive Materialspannungen und damit Kräfte an den 
Schwellen, die vom Schotterbett aufgenommen werden müssen.

Grüße,

Stefan

von (prx) A. K. (prx)


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Cheeco schrieb:
> Allerdings hat man bei hohen
> Temperaturen dann massive Materialspannungen und damit Kräfte an den
> Schwellen, die vom Schotterbett aufgenommen werden müssen.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9e/Gleisverwerfung_ehem_Bf_Gütersloh_Ost_04_08_2013.jpg

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Max707 schrieb:
> Wie geht das?

Google kaputt ?
http://www.leifiphysik.de/waermelehre/ausdehnung-bei-erwaermung/ausblick/eisenbahnschienen
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleisverwerfung
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wissen-vor-acht-werkstatt/sendung-werkstatt/wohin-dehnen-sich-eisenbahnschienen-bei-hitze-aus-100.html

Du musst noch viel lernen.

Klar dehnt sich das Eisne aus, aber Eisen verformt sich auch unter 
Krafteinwirkung, also geht die Ausdehnung nicht in die Länge, sondern in 
die Dicke der Schiene weil es an Längenausdehnung gehindert wird.

Jede Kurve würde es übrigens ermöglichen, daß die Schien einen leicht 
anderen Kurvenradius nimmt (siehe Heizungsrohre mit Dehnungsbögen), der 
Bahnhof kann also sowieso bleiben wo er ist.

von M.N. (Gast)


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Das sind Invar-Schienen.

von hp-freund (Gast)


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M.N. schrieb:
> Das sind Invar-Schienen.

Lass das nicht die Metall Diebe hören ;-)

von bahnfreak (Gast)


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Bahnhöfe verschieben kann man schon: 
http://www.e-architect.co.uk/images/jpgs/leipzig/bayerischer_bahnhof_wa021109_3.jpg

Bahnschienen werden allerdings durch die Schwellen an der Ausdehung 
gehindert. Dafür enteht im Material eine Spannung, die durch Schwellen 
und Unterbau aufgefangen werden muss, sonst: 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9e/Gleisverwerfung_ehem_Bf_G%C3%BCtersloh_Ost_04_08_2013.jpg/800px-Gleisverwerfung_ehem_Bf_G%C3%BCtersloh_Ost_04_08_2013.jpg

von Ralf (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Google kaputt ?

Michael B. schrieb:
> Du musst noch viel lernen.

Hast Du diese Sprüche schon auf Funktionstasten gelegt?

Ralf

von Nop (Gast)


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Max707 schrieb:
> Trotzdem bleiben die Bahnhöfe immer an dem selben Ort. Wie geht
> das?

Über die Heisenberg'sche Unschärferelation: Da der Ort des Bahnhofs im 
Rahmen der thermischen Bewegung festgelegt ist, wird die Zeit ungenau, 
was dann zu entsprechenden Zugverspätungen führt.

von Max707 (Gast)


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Ja, aber wie man laut Stoiber zehn Minuten herausholen kann es ist ein 
weiteres Rätsel...

von Nop (Gast)


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Max707 schrieb:
> Ja, aber wie man laut Stoiber zehn Minuten herausholen kann es ist ein
> weiteres Rätsel...

Der Relativitätstheorie zufolge ist es nicht erstaunlich, daß in Bayern 
die Uhren anders gehen - bei den ganzen schwarzen (Amigo-)Löchern ist 
das ja zu erwarten.

von Max707 (Gast)


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Aber nur wenn man nicht über die Koffer klettern muß.

von Max707 (Gast)


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Ich fasse mal ein kurzes Fazit:


Da die Bauvorhaben in der Umsetzung in Germany immer länger dauern, 
siehe Hamburg, Stuttgart oder mit BER in Berlin schlage ich mal flott 
vor, eben die Bahnhofsverschieber machen zu lassen da sehr flink und 
unsichtbar arbeiten, und das sogar fehlerfrei!

Siehe Bahnhof, immer wenn man die braucht sind sie am richtigen Fleck.

von Thomas (kosmos)


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Schienen werden eigentlich immer im Sommer verlegt / ausgetauscht, so 
hat man schon fast die maximale Ausdehnung.

von Peter II (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Schienen werden eigentlich immer im Sommer verlegt / ausgetauscht, so
> hat man schon fast die maximale Ausdehnung.

jetzt wo es überall wärmer wird (Klimaerwärmung) muss man also im Sommer 
überall etwas rausschneiden?

von Max707 (Gast)


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Die Bahnhofverschieber regeln das ganz unauffällig...

von Hallo Moderatoren: Aufwachen! (Gast)


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Dieser Thread ist mit gutem Willen "off topic". Wenn ich Moderator wäre, 
würde ich ihn verschieben. Allerdings bin ich kein Moderator sondern nur 
ein dummer "Gast".

von (prx) A. K. (prx)


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Hallo Moderatoren: Aufwachen! schrieb:
> Wenn ich Moderator wäre, würde ich ihn verschieben.

Wie die Bahnhöfe?

von Reinhard S. (rezz)


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bahnfreak schrieb:
> Bahnschienen werden allerdings durch die Schwellen an der Ausdehung
> gehindert. Dafür enteht im Material eine Spannung, die durch Schwellen
> und Unterbau aufgefangen werden muss, sonst:
> 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9e/Gleisverwerfung_ehem_Bf_G%C3%BCtersloh_Ost_04_08_2013.jpg/800px-Gleisverwerfung_ehem_Bf_G%C3%BCtersloh_Ost_04_08_2013.jpg

Wenn es dann wieder kalt/kälter wird hat man dann widerum eine enorme 
Spannung, halt diesmal auf Zug statt auf Druck?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei Straßenbahnschienen habe ich auch schon einen schräg verlaufenden 
Spalt gesehen, sodass es nicht zu den früher üblichen Geratter kommt. 
Damals gab es tatsächlich Fugen in regelmäßigen Abständen.

kurz gesucht:
http://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=sbz-002:1954:72::285

...Sieht man von kostspieligen Sonderformen des Schienen-
stosses wie z. B. dem «Ausziehstoss» ab, bei dem die Schienen¬
enden wie die Zungen- und Backenschienen einer Weiche sich
überlängen, und betrachtet man nur den einfachen Stumpf -
stoss...

also Ausziehstoss heisst das.

https://mediatum.ub.tum.de/doc/601105/601105.pdf
noch ein Fund zum Thema

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Nop schrieb:
> Der Relativitätstheorie zufolge ist es nicht erstaunlich, daß in Bayern
> die Uhren anders gehen - bei den ganzen schwarzen (Amigo-)Löchern ist
> das ja zu erwarten.

Ja mei, wir könnens uns leisten. Die paar Amigos füttern wir schon 
durch, basst scho.

SCNR

von Uhu U. (uhu)


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Schon mal was von Verschiebebahnhöfen gehört?

von Soul E. (Gast)


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Max707 schrieb:

> Es gibt zwischen Essen und Frakfurt am Main eine direkte
> Eisenbahnverbindung. Der Temperaturbereich in der die Bahn betrieben
> wird beträgt z.B. -30 bis +50 Grad Celsius. Ich habe mal überschlagen um
> welche Beträge sich die Bahnschienen ausdehnen, das sind ja extreme
> Werte.

Die dehnen sich nicht aus, sondern werden dicker. Drück mal ein Snickers 
an den Enden zusammen -- gleicher Effekt.

Umgekehrt bei Abkühlung wird das an beiden Enden fixierte Material in 
die Länge gezogen, also dünner.

von Thomas (kosmos)


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von Jo S. (Gast)


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Cheeco schrieb:
> Allerdings sind
> die Schienen an den (Beton-)Schwellen befestigt, die im Schotterbett
> liegen. Diese bringen die entsprechenden Gegenkräfte auf, so dass die
> Schiene ihre Länge nicht ändert. Allerdings hat man bei hohen
> Temperaturen dann massive Materialspannungen und damit Kräfte an den
> Schwellen, die vom Schotterbett aufgenommen werden müssen.

:)

Nach der alten Bauweise wurde ein Dehnungsspalt zwischen den Schienen 
verwendet. Dadurch wurden aber die Laufflächen der Räder beschädigt und 
dadurch wiederum die Schienen.

Seit langer Zeit werden die Schienen miteinander verschweißt. Das 
Problem mit der Längenausdehnung wird elegant durch die leicht 
wellenförmige Gleisführung gelöst. Die Schienen werden durch Federn an 
die Schwellen gedrückt, können sich aber quer verschieben. Bei 
Ausdehnung schieben sich die Schienen in Richtung äußerer Kurvenradius. 
Die Federhalterungen stabilisieren die Querbewegungen.

Ein in der Kurve fahrender Zug bewirkt übrigens keine Querkräfte auf die 
Schienen. Die Räder sind im Profil konisch, innen ist der Durchmesser 
größer als außen. Durchfährt ein Zug eine Linkskurve, so wird er durch 
die Fliehkraft nach rechts außen gedrückt. Dadurch laufen die rechten 
Räder auf dem größeren Durchmesser und die linken auf dem kleineren. 
Wegen der Starrachse entsteht eine Gegenkraft, die die Fliehkraft 
kompensiert. Die Schienen könnten also theoretisch auch lose auf den 
Schwellen liegen und der Zug würde trotzdem nicht entgleisen.

Der Spurkranz auf der Innenseite der Räder wird nur bei Langsamfahrt und 
in engen Kurven benötig.

von Jens G. (jensig)


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>Die dehnen sich nicht aus, sondern werden dicker. Drück mal ein Snickers
>an den Enden zusammen -- gleicher Effekt.

Da stimmt ja die Spurweite nicht mehr ...

von (prx) A. K. (prx)


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Jens G. schrieb:
> Da stimmt ja die Spurweite nicht mehr ...

Um wieviel pro 10°C?

Wikipedia zur Spurweite: "mit einem unteren Grenzwert von 1430 
Millimetern sowie einem oberen Grenzwert von 1465 Millimetern (für 
Hauptgleise)"

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (alter_mann)


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Jo S. schrieb:
> Die Schienen könnten also theoretisch auch lose auf den
> Schwellen liegen und der Zug würde trotzdem nicht entgleisen.

Soeben schreibst Du was von konischen Rädern und dann dieser Satz?
Da hättest Du schon den masselosen Zug postulieren müssen. ;-)

von U. B. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Wegen der Starrachse entsteht eine Gegenkraft, die die
> Fliehkraft kompensiert. Die Schienen könnten also theoretisch
> auch lose auf den Schwellen liegen und der Zug würde trotzdem nicht
> entgleisen.

Nein.
Die Radialbeschleunigung des Zuges (in der Kurve) erfordert natürlich 
eine entsprechende (Radial-Beschleunigungs-)Kraft  F=m*a.

Und diese Kraft muss in der Summe von den beiden Schienen aufgebracht 
werden, egal, ob sie an den Spurkränzen angreifen oder wg. des konischen 
Profils der Räder bewirkt werden.

von U. B. (Gast)


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Im Fach Konstruktionslehre hatten wir mal gelernt, dass die 
Wärmeausdehnung der Schienen komplett durch entsprechende Federkräfte 
ausgeglichen würde.
Da kamen grosse Werte heraus; der Elastizitätsmodul von Stahl beträgt
um die 200 kN/mm². -
Nach S. 13 / Aufg. 4.17 in
http://bilder.buecher.de/zusatz/15/15084/15084824_lese_1.pdf
werden Schienen spannungsfrei im Sommer bei 30°C verlegt.

von U. B. (Gast)


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von Lutz H. (luhe)


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Es ändern sich auch die Grundstücksgrößen und deshalb muss die zu 
entrichtende Steuer nach der tatsächlichen täglichen Temperatur 
berechnet werden. Existiert ein Temperaturerfassungsnetz, das die 
Steuern temperaturabhängig berechnet, ähnlich der Heizkostenabrechnung? 
Und wie ist es mit den Fahrpreisen? Im Winter müsste es billiger sein 
als im Sommer, da die Entfernungen kürzer werden. Da bietet sich auch 
eine aktuelle Berechnung an.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Der Innenminister hat verfügt, dass sich die Temperatur nur am 31. des 
Monats auf die Grundstücksgröße auswirkt. Da aber der Finanzmonat nur 30 
Tage hat, spielen Temperaturschwankungen bei der Steuerlast keine Rolle.

von Sebastian L. (der_mechatroniker)


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Richtig. Deswegen zahle ich auch nie Grundsteuern. Ich kaufe "mein" 
Grundstück immer am 31. frühmorgens und verkaufe es abends wieder. So 
kann ich es zwar nur 7 mal im Jahr einen Tag nutzen, dafür spare ich 
bares Geld :-D

von U. B. (Gast)


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Ich schrieb oben:

> Die Radialbeschleunigung des Zuges (in der Kurve) erfordert natürlich
> eine entsprechende (Radial-Beschleunigungs-)Kraft  F=m*a.

Bei Neigung des Gleises ist die nach aussen abzufangende Kraft natürlich 
kleiner, ggf. kleiner als Null, bei passender Geschwindigkeit genau 
Null.

von Michael S. (mikel_x)


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Die sich ausdehnenden Zugschienen sind ursächlich für die sog. 
Plattentektonik verantwortlich. Gebirge und Kontinentalverschiebungen 
gibt es erst seit es die Eisenbahn gibt.

von Jens G. (jensig)


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@ A. K. (prx)

>Jens G. schrieb:
>> Da stimmt ja die Spurweite nicht mehr ...

>Um wieviel pro 10°C?

Mach Dir keine Sorgen drum. Die Achse bzw. der ganze Waggon wird ja bei 
zunehmender Temperatur auch breiter - paßt dann also wieder weitgehend 
;-)


@ U. B. (pasewalker)

>Jens G. schrieb:
>> Wegen der Starrachse entsteht eine Gegenkraft, die die
>> Fliehkraft kompensiert. Die Schienen könnten also theoretisch
>> auch lose auf den Schwellen liegen und der Zug würde trotzdem nicht
>> entgleisen.

Ich war unschuldig, und bin nicht der Urheber des zitierten Satzes 
(zumal dieser Satz auch falsch ist) ...

>Nein.
>Die Radialbeschleunigung des Zuges (in der Kurve) erfordert natürlich
>eine entsprechende (Radial-Beschleunigungs-)Kraft  F=m*a.

>Und diese Kraft muss in der Summe von den beiden Schienen aufgebracht
>werden, egal, ob sie an den Spurkränzen angreifen oder wg. des konischen
>Profils der Räder bewirkt werden.

Die konischen Räder bewirken nur eine Minimierung des Schlupfes der mit 
der Achse (eigentlich eher Welle, was ja hier das Dilema ist) fest 
verbundenen Räder, wenn die Ausenräder in Kurven einen weiteren Weg 
zurücklegen müssen als die inneren Räder. Der Effekt ist aber bei 
geneigten Kurven nicht mehr ganz so kriminell ...
Die Schienen locker schrauben würde ich da trotzdem nicht, denn die 
Masse des Zugs würde eben aufgrunde der konischen Räder die Schienen 
auseinanderdrücken - unabhängig von Kurve oder nicht.

: Bearbeitet durch User
von Richard H. (richard_h27)


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Michael S. schrieb:
> Die sich ausdehnenden Zugschienen sind ursächlich für die sog.
> Plattentektonik verantwortlich. Gebirge und Kontinentalverschiebungen
> gibt es erst seit es die Eisenbahn gibt.

Gebirge gibt es schon länger, aber von der Kontinentalverschiebung 
wissen wir wirklich erst seit der Eisenbahn.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Michael S. schrieb:
> Die sich ausdehnenden Zugschienen sind ursächlich für die sog.
> Plattentektonik verantwortlich. Gebirge und Kontinentalverschiebungen
> gibt es erst seit es die Eisenbahn gibt.

Ich habe grad nachgesehen, kann aber keine Fahrpläne der für das 
Auseinanderdriften verantwortlichen Bahnverbindungen zwischen dem 
amerikanischen Kontinent und Europa oder Afrika finden. Ich bin sicher, 
du kannst mir da helfen. Schienenverkehr spart erheblich CO2 und mancher 
fliegt auch aus anderen Gründen nicht so gern. ;-)

Bei den Bahnlinien, die aufgrund der Zugspannung der Schienen die Alpen 
aufgestaut haben, fällt das immerhin deutlich leichter. Bestand das 
wahre Ziel der NEAT am Ende darin, die eklatant schrumpfende Schweiz 
über eine etwas günstigere Spannungauslegung der Schienen wieder zu 
vergrössern?

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Köstlich! und lehrreich!

Da fällt mir eine wahre Geschichte zur alten Bahn ein:

Bei einem Schulausflug sagt ein Knäblein zu einem anderen:
"Nicht in den letzten Wagen einsteigen, die entgleisen immer!"
Der Schaffner hörte das und sagte:
"Das wissen wir auch, deshalb haben wir den letzten Wagen 
sicherheitshalber  abgehängt!"
Und alle waren zufrieden...

Gruß   -   Werner

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