Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Z-Diode im Schaltnetzteil defekt


von Z-D (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe ein defektes (mit Wackelkontakt) 12V 4A Schaltnetzteil 
bekommen. Nachdem ich neue Kabel angelötet habe funktioniert es auch 
wieder, allerdings ist noch eine Z-Diode zerstört. Jetzt bin ich mir 
nicht sicher wofür diese am 12V Ausgang zwischen Plus und Minus verbaut 
wurde (Einschaltspitzen abfangen??) und noch viel wichtiger welche 
Spannung diese üblicherweise hat. Die Beschriftung war nach dem auslöten 
leider nicht mehr sichtbar...

Was für eine Z-Diode würdet ihr hier einlöten?

Gruß
Daniel

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bist du sicher, das es eine Z-Diode ist? Wenn ja, ist ein Wert von 
14-18V vermutlich der richtige, denn im Normalbetrieb soll ja nichts 
durch die Diode fliessen, sondern nur im (Netzteil-)Fehlerfall aktiv 
werden, um das angeschlossene Gerät zu schützen.

von Z-D (Gast)


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100% sicher bin ich mir nicht, ich dachte es könnte eine sein, da sie 
auf der Platine mit ZD2 beschriftet ist.

von aSma>> (Gast)


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Ich hatte auch mal so ein Problemfall. Beim Netzteil eines alten 
Druckers war eine z-Diode am Ausgang defekt. Dadurch hatte man immer 
eine Störabschaltung...

Wenn du weißt wie Z-Dioden Kennlinie aussieht, dann musst du nur die 
Masse finden, was wirklich nicht schwer ist ;)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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So richtig ist mir nicht klar, was die Z-Diode da soll. Ich glaube dir 
gerne, das es eine ist, aber wenn das Netzteil wirklich mal durchdreht 
und zu viel Spannung liefert, wird das Dings atomisiert (ist ja ein 4A 
Netzteil), denn die kleine Z-Diode hat höchstens 400mW und wenn jemand 
z.B. einen verpolten Akku anschliesst, passiert das gleiche.

von aSma>> (Gast)


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Sowas nennt man "Wegwerfgesellschaft". Viele Teile werden einfach 
bewusst unterdimensioniert...

Ich denke mal die Z-Diode, eine Transildiode wäre besser geeignet, 
sollte nur ein paar kleine Spannungsspitzen beim Einschalten aufnehmen. 
Mit dem Alter trocknen die unterdimensionierten Elkos aus...

von Mike J. (linuxmint_user)


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Ich habe hier ein amerikanisches Netzteil welches 12V liefert und eine 
12V Z-Diode am Ausgang besitzt.

Bei 12V fließen ja 5mA und wenn die Spannung oberhalb des Solls liegt, 
dann wird eben ein Teil der Energie von der Z-Diode vernichtet.

Sie soll wohl eher Transienten beim Einschaltvorgang abfangen da die 
Regelung recht einfach gestaltet ist.

von oszi40 (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Sie soll wohl eher Transienten beim Einschaltvorgang abfangen

Der Wunsch ist sicher gut, die ZD, doch recht klein. Wahrscheinlich hat 
sie sich schon beizeiten in Rauch aufgelöst als das Netztil mal eine 
kleine Regelspitze hatte? Sinnvoller wäre, daß sie Teil einer 
Crowbar-Schutzschaltung sein könnte? 
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/crowbar.htm

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Sinnvoller wäre, daß sie Teil einer
> Crowbar-Schutzschaltung sein könnte?

Wie häufig sind Crowbars bei SNTs eigentlich? Bei Linearnetzteilen war 
der typische Totalausfall ein durchlegierter Längstransistor und 
folglich war die Schaltung dahinter ohne Crowbar im Eimer. Bei SNTs 
scheint mir beim Totalausfall vorwiegend der primäre Teil 
durchzubrennen, mit totem Ausgang als Folge. Selbst wenn der Auslöser im 
Sekundärkreis liegt.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> Wie häufig sind Crowbars bei SNTs eigentlich?

Ich habe schon ewig keine mehr gesehen. Wimre gehörten sie mal zur 
Spezifikation der ersten PC-(XT/AT) Netzteile, aber heutige ATX haben 
keine mehr. Die letzte habe ich mal in einem Notebook Netzteil vom Ende 
der 90er Jahre gesehen.

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wie häufig sind Crowbars bei SNTs eigentlich?

Weniger häufig, da Geiz geil ist. Andererseits könnTE ein Fehler in der 
Reglung wie "finsterer Optokoppler" schon die Ausgangsspannung 
beeinflussen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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@ Z-D (Gast)
Miss einfach einmal nach ob die Z-Diode zwischen den 12V und GND liegt.

Die Diode geht aber scheinbar zu einem MosFET oder Triac. So etwas habe 
ich mal bei einer Überstrom-/Überlastabschaltung gesehen.
Da wird der Ausgang einfach für eine gewisse Zeit abgeschaltet und wenn 
die Überlast immer noch existiert schaltet die Schaltung den Ausgang 
sofort wieder ab.

von Harald W. (wilhelms)


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Mike J. schrieb:

> dann wird eben ein Teil der Energie von der Z-Diode vernichtet.

Ich würde eher sagen: "Ein Teil der Energie vernichtet die Z-Diode."
:-)

von voltwide (Gast)


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Könnte es nicht sein, das jene Z-diode die LED des Optokopplers speist 
und auf diese einfache Art und Weise die Ausgangsspannung eingestellt:
Man spart damit doch tatsächlich den LM431+3Widerstände+1Kondensator.

von MM (Gast)


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voltwide schrieb:
> Könnte es nicht sein, das jene Z-diode die LED des Optokopplers speist
> und auf diese einfache Art und Weise die Ausgangsspannung eingestellt:
> Man spart damit doch tatsächlich den LM431+3Widerstände+1Kondensator.

Dem ist nicht so. Ich hatte auch schon einige dieser Netzteile mit der 
Z-Diode am Ausgang (die nur bei wenigen kaputt war) in der Hand.

Für mein Verständnis sorgt sie mit der zu kleinen Grundlast für den 
nicht lückenden Betrieb des Netzteiles ohne angeschlossenen Verbraucher. 
Ist sicher keine ideale Lösung, welche aber billigst zugunsten der EMV 
gefunden wurde.

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