Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phase an Netzteilausgang ?


von Dennis G. (dennis9819)


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Guten Abend,
ich habe die Tage ein kleines Netzteil gebaut, bestehend aus einem 
Trafo, 7912, 7812 und nem 7805. Als ich heute mit dem Phasenprüfer an 
den Ausgangskleien ein Kabel anschließen wollte hat der Aufgeleuchtet. 
Das ist nicht normal oder? Sollte die Sekundärseite nicht isoliert sein?
LG Dennis.

von Harald W. (wilhelms)


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Dennis G. schrieb:

> ich habe die Tage ein kleines Netzteil gebaut,
> Als ich heute mit dem Phasenprüfer an
> den Ausgangskleien

?

> ein Kabel anschließen wollte hat der Aufgeleuchtet.
> Das ist nicht normal oder?

Nein, aber woher sollen wir wissen, was Du da seltsames
gebaut hast?

von Sebastian D. (sebastian_d)


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Spartrafo?

von Heinz V. (heinz_v)


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Dreh mal den Netzstecker um 180° und teste nochmal. (Vermutlich ist es 
lediglich kapazitive Einkopplung)

von Dennis G. (dennis9819)


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Also das umdrehen des Steckers hat nichts gebracht.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Dennis G. schrieb:
> Also das umdrehen des Steckers hat nichts gebracht.

Dann sollte man mit diesem Netzteil nur dann Herzschrittmacher und 
Dialysepumpen betreiben, wenn sichergestellt ist, dass der Delinquent 
Gummistiefel traegt.

SCNR,
WK

von Heinz V. (heinz_v)


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Zeig mal Schaltplan und ein Photo vom Aufbau. Besitzt Du einen Duspol?

von Dennis G. (dennis9819)


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Heinz V. schrieb:
> Zeig mal Schaltplan und ein Photo vom Aufbau. Besitzt Du einen Duspol?

Nein noch nicht.
Ich habe mal den Schaltplan und den Aufbau hochgeladen.

von Lutz H. (luhe)


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Ein Bild  von der anderen Leiterplattenseite bitte auch hochladen.

von MaWin (Gast)


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Dennis G. schrieb:
> Ich habe mal den Schaltplan und den Aufbau hochgeladen.

Na da ist ja eine ganze Menge falsch. Aber dein Phasenprüfer wird 
leuchten wegen kapazitiver Kopplung über den Trafo ohne Schirmwicklung, 
also (vermutlich, Rückseite der Platine fehlt) nichts gefährliches. Bei 
verbinden von Masse mit der Heizung/Schutzleiter einer Steckdise wird 
wohl weder die Sicherung noch der FI Schalter rausfliegen.

Warum baut ihr erst bevor ihr euch schlaulest ?

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.0

12V~ ist zu wenig für 12V= Regler.

1000uF nach dem Brückengleichrichter sind zu wenig.

1000uF nach den Reglern ist unsinnig.

Lochraster als Träger des Trafos ist nicht stabil genug, wenigstens 
zusätzliche Befestigungsschrauben in stabile Grundplatte nahe am Trafo.

Angelötete 230V Kabel neigen zum abnudeln, Schraubklemme wäre besser.

Unten zwischen primär und sekundär zumindest die Kupferinseln von 2 
Lochreihen entfernen.

von Dennis G. (dennis9819)


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Hier nochmal die Rückseite.

von Stefan F. (Gast)


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Phasenprüfer neigen dazu, ungerwünscht auf statische Ladungen und 
kapazitiv eingekoppelte Spannung zu reagieren. Deswegen nennen manche 
Leute diese Dinger auch "Lügenstift".

von Lutz H. (luhe)


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MaWin schrieb:
> Unten zwischen primär und sekundär zumindest die Kupferinseln von 2
> Lochreihen entfernen.

Ich habe auf den Bild die Stellen angezeichnet, an denen ich den 
Isolationsabstand kritisch sehe. Die Kupferinseln entfernen.
Mir würden Plastikschrauben besser gefallen.

von Dennis G. (dennis9819)


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MaWin schrieb:
> 12V~ ist zu wenig für 12V= Regler.

Hm konnte jetzt diesbezüglich kein Problem feststellen.
An den Elkos nach dem Gleichrichter liegen ca 17V bzw. -17V an. Das 
sollte doch für einen 7812 Ausreichen. Laut Datenblatt liegt die 
Dropout-Voltage bei 2V. D.h. 17V sollten doch genug sein.

MaWin schrieb:
> Lochraster als Träger des Trafos ist nicht stabil genug, wenigstens
> zusätzliche Befestigungsschrauben in stabile Grundplatte nahe am Trafo.

Das ganze wird an den Schrauben in einem Gehäuse montiert.

MaWin schrieb:
> Angelötete 230V Kabel neigen zum abnudeln, Schraubklemme wäre besser.

Ist das dann auch im Gehäuse ein Problem. Bei den meisten ATX Netzteilen 
die ich gesehen hab, waren die 230V Kabel auch nur angelötet.

Lutz H. schrieb:
> Ich habe auf den Bild die Stellen angezeichnet, an denen ich den
> Isolationsabstand kritisch sehe. Die Kupferinseln entfernen.

Habe ich gleich gemacht. Danke für den Tipp.

Lutz H. schrieb:
> Mir würden Plastikschrauben besser gefallen.

Das mach ich. Hab zurzeit leider keine hier.

MaWin schrieb:
> 1000uF nach dem Brückengleichrichter sind zu wenig.

Das Stimmt. Werde das jetzt noch auf 3000-4000u anheben.

von Dennis G. (dennis9819)


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MaWin schrieb:
> Bei
> verbinden von Masse mit der Heizung/Schutzleiter einer Steckdise wird
> wohl weder die Sicherung noch der FI Schalter rausfliegen.

Der FI ist nicht geflogen.

von Manfred (Gast)


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MaWin schrieb:
> 12V~ ist zu wenig für 12V= Regler.
Bei geringer Last wird das gehen, weil diese Bauart Kartentrafo eine 
Überhöhung der Spannung hat.

Die Leistung passt aber insgesamt nicht, das Ding hat nur 15VA.

> 1000uF nach dem Brückengleichrichter sind zu wenig.
Nö, bei genug Spannungsreserve regelt der 78xx das Brumm gut aus. 
Richtig große Elkos bekommt man mit typischen Kartentrafos eh nicht mehr 
nachgeladen. Du kennst den Effekt, dass man den Elko vergrößert, aber 
die Brummspannung kein Stück geringer wird?

> 1000uF nach den Reglern ist unsinnig.
Das ist nicht verboten und sogar sinnvoll, wenn niederfrequente Last 
drauf ist. Hier wäre aber die Rückwärtsdiode über dem 7812 / 7912 
ratsam.

Lutz H. schrieb:
> Ich habe auf den Bild die Stellen angezeichnet, an denen ich den
> Isolationsabstand kritisch sehe. Die Kupferinseln entfernen.
Sagte MaWin auch schon. Ich teile Deine Bedenken und würde ein paar 
Reihen Lötpunkte entfernen.

> Mir würden Plastikschrauben besser gefallen.
Im Trafo unkritisch, aber unten rechts an der Ecke vielleicht besser.

von Lutz H. (luhe)


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Manfred schrieb:
> Im Trafo ....

Unter dem Trafo soll die Netzspannung auf einer Seite bleiben, 5mm 
Luftstrecke sind sinnvoll.

von Georg M. (g_m)


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Ist sowas nicht gefährlich?

von Wolfgang (Gast)


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Dennis G. schrieb:
> An den Elkos nach dem Gleichrichter liegen ca 17V bzw. -17V an.

Bei welcher Belastung?
Insbesondere ist die tiefe der Spannungseinbrüche zwischen den 
Halbwellen unter Last das entscheidende Kriterium.

Georg M. schrieb:
> Ist sowas nicht gefährlich?

Abgesehen von dem gefährlich langen oberen Drahtende ist da deutlich zu 
viel Kupfer zwischen den 115V. Je nach Verschmutzungsgrad - wer weiss, 
wie der nach ein paar Jahren ist - kann das lustige Effekte geben.

von GeraldB (Gast)


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Vor und hinter jedem Festspannungsregler fehlt ein 100 nF Kerko, damit 
der nicht schwingt.

von MaWin (Gast)


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Manfred schrieb:
> Bei geringer Last wird das gehen, weil diese Bauart Kartentrafo eine
> Überhöhung der Spannung hat.

Klar, wenn man den Netzteilausgang nur misst und nicht belastet werden 
die 12V stabil rauskommen.

> Die Leistung passt aber insgesamt nicht, das Ding hat nur 15VA.

Daran siehst du, dass der 12V Trafo schon bei moderater Belastung eben 
nicht mehr reichen wird.

> Nö, bei genug Spannungsreserve regelt der 78xx das Brumm gut aus.

Wir haben aber durch den 12V Trafo nicht genügend Spannungsreserve, 
sondern eh schon zu wenig.

> Das ist nicht verboten

Es wurde auch nicht geschrieben, dass es verboten wäre, sondern nur, 
dass es unsinnig ist.

> und sogar sinnvoll, wenn niederfrequente Last drauf ist.

Nö. Der Spannungsregler regelt besser aus als der Elko puffert, er 
regelt so schnell, dass 100nF als Kondensator reicht und mehr es nicht 
besser macht. Der einzige Effekt überdimensionierter Elkos ist eine 
leichte Reduktion des Rauschens.

> Hier wäre aber die Rückwärtsdiode über dem 7812 / 7912
> ratsam.

Falls vor den Spannungsreglern eine hohe Last an der ungeregelten 
Siebelkospannung hängt, was hier nicht erkennbar ist.

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