Ich möchte einen Freuenzumrichter für meinen Asynchronmotor kaufen. Der Motor ist in Sternschaltung verschaltet, sprich die Phasenstränge u2, v2 und w2 sind gebrückt. 1. Laut Typenschild zeigt es bei Sternschaltung 400V je Phase an. Brauche ich dann einen Frequenzumrichter der am Ausgang bis zu 400V liefern kann wenn ich von dem Motor die volle Leistung will? Normalerweise fallen doch am Strang nur 230V in Sternschaltung ab? 2. Kann ich den Motor von der Drehzahl etwas überlasten, sprich Frequenz über 50Hz wählen, ohne dass gleich thermischer Schaden eintritt? 3. Der Motor hat einen Übertemperaturschalter (violetten Leiter). Kann ich da eine LED/Leuchte anschließen?! Oder gibt es da spezielle Schütze zum trennen der Phasen?
Pascal H. schrieb: > Brauche ich dann einen Frequenzumrichter der am Ausgang bis zu 400V > liefern kann wenn ich von dem Motor die volle Leistung will? Wenn du den Motor in Sternschaltung belässt, benötigst du einen Frequenzumrichter, der vom 3-Phasen 400V~ Drehstromnetz gespeist wird. Wenn du den Motor auf Dreieck umschaltest, reicht ein von einer Phase gespeister 230V~ FU. Der Grund ist, das der FU nicht mehr Ausgangsspannung erzeugen kann, als seine Zwischenkreisspannung erlaubt. In beiden Fällen kannst du, sofern der FU die Leistung erbringen kann, die volle Motorleistung erreichen.
Pascal H. schrieb: > 3. Der Motor hat einen Übertemperaturschalter (violetten Leiter). Kann > ich da eine LED/Leuchte anschließen?! Oder gibt es da spezielle Schütze > zum trennen der Phasen? 1. Du kannst eine LED als Übertemperaturwarnung ansteuern. 2. Ja, es gibt (auch spezielle) Relais dafür 3. Der FU würde dieses Signal höchstwahrscheinlich gerne verwerten um den Motor zu schützen ;-) (fast alle FUs besitzen einen Eingang für Thermoschalter/Thermistor)
> Wenn du den Motor auf Dreieck umschaltest, reicht ein von einer Phase > gespeister 230V~ FU. Der Grund ist, das der FU nicht mehr > Ausgangsspannung erzeugen kann, als seine Zwischenkreisspannung erlaubt. Dann ist es wohl günstiger, wenn ich die Verschaltung auf Dreickschaltung ändere. Ein solcher Frequenzumrichter müsste doch billiger sein, als einer mit 400V Ein-/Ausgangsspannung?! Würde sowas funktionieren bei Dreieckschaltung? https://de.aliexpress.com/item/Hot-Sale-7A-HengTai-HT1000B-used-frequency-converter-220V-1-5KW-drive-380V-AC-Motor-Free/2005648136.html
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Pascal H. schrieb: > Würde sowas funktionieren bei Dreieckschaltung? > https://de.aliexpress.com/item/Hot-Sale-7A-HengTai-HT1000B-used-frequency-converter-220V-1-5KW-drive-380V-AC-Motor-Free/2005648136.html Wenn man sich den Artikeltext durchliest, hat man Zweifel, ob da überhaupt was funktioniert :-P Das ist alles so durcheinander ('Einphasenmotor', '380V', dann wieder '220V Ausgang'), das nur mit Glück was geliefert wird, was spielt. Der hier scheint wenigstens ein wenig mehr zu stimmen: http://www.ebay.de/itm/NEU-3HP-2-2KW-VFD-FREQUENZUMRICHTER-LOAD-CAPABILITY-AVR-TECHNIQUE-LOW-OUTPUT-DE/142097045739 Oder sowas: http://www.ebay.de/itm/Frequenzumrichter-Parker-AC-10-IP-20-230-V-einphasig-/282321379478
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> Wenn man sich den Artikeltext durchliest, hat man Zweifel, ob da > überhaupt was funktioniert :-P Das ist alles so durcheinander Ich orientiere mich bei den Chinesen nur an den Hersteller-Bildern. Die Händler sind meist nette Chinesinnen die einem bei Nachfrage leider überhaupt nichts erklären können ;-) > Der hier scheint wenigstens ein wenig mehr zu stimmen Da könnte ich auch die Stern-Verschaltung belassen bei 400V Input ... Danke schön!
Pascal H. schrieb: > Da könnte ich auch die Stern-Verschaltung belassen bei 400V Input ... Wenn du am Aufstellungsort Drehstrom hast, ist das immer die bessere Lösung - die Belastung pro Phase ist geringer und gleichmässiger.
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Pascal H. schrieb: > Ich möchte einen Freuenzumrichter für meinen Asynchronmotor kaufen. Für einen Widerstandsläufer? Der ist extra so gebaut, dass man ihn über die Spannung steuern kann. Ein FU ist da irgendwie widersinnig.
Pascal H. schrieb: > 2. Kann ich den Motor von der Drehzahl etwas überlasten, sprich Frequenz > über 50Hz wählen, ohne dass gleich thermischer Schaden eintritt? Ja, kann man geht meistens bis 90Hz bei Dauerbetrieb ohne Probleme. Es geht auch höher aber, mechanischer Verschleiß und Vibration usw. steigen in "Quadrat". Ach ja, und ab 50Hz sinkt der Drehmoment an der Welle proportional zu Frequenz. Hast also bei 100Hz 1/2 vom Drehmoment, bis 50Hz bleibt es stabil wie im Datenblatt eingegeben.
Matthias S. schrieb: > Der Grund ist, das der FU nicht mehr > Ausgangsspannung erzeugen kann, als seine Zwischenkreisspannung erlaubt. Moderne FUs setzen ihre Zwischenkreisspannung mittels PFC hoch, somit sind auch 600V aus einem 1-phasen Netz nicht ungewöhnlich...
Pascal H. schrieb: > Dann ist es wohl günstiger, wenn ich die Verschaltung auf > Dreickschaltung ändere. Ein solcher Frequenzumrichter müsste doch > billiger sein, als einer mit 400V Ein-/Ausgangsspannung?! Nein, das ist in der Praxis nicht so. Bei einem FU mit einer Einspeisung von einphasig 230V AC gegenüber 3*400V sind die Ströme an dem Ausgängen um den Faktor 1.71 größer. Am Eingang ist das noch schlimmer. Auch der Zwischenkreiskondensator muss deutlich grösser sein. Der verminderten Spannungsbelastung der Bauteile steht die vergrösserte Strombelastung entgegen. Dies macht den FU teurer! Daher: Matthias S. schrieb: > Wenn du am Aufstellungsort Drehstrom hast, ist das immer die bessere > Lösung - die Belastung pro Phase ist geringer und gleichmässiger.
ge-nka schrieb: > Ach ja, und ab 50Hz sinkt der Drehmoment an der Welle proportional zu > Frequenz. Hast also bei 100Hz 1/2 vom Drehmoment, bis 50Hz bleibt es > stabil wie im Datenblatt eingegeben. Wäre schön wenn es denn so wäre. Dann bliebe ja wenigstens die Leistung gleich. In Wirklichkeit sinkt auch das verfügbare Drehmoment weil ja die Magnetisierung des Ankers geringer ausfällt.
Armin X. schrieb: > ge-nka schrieb: >> Ach ja, und ab 50Hz sinkt der Drehmoment an der Welle proportional zu >> Frequenz. Hast also bei 100Hz 1/2 vom Drehmoment, bis 50Hz bleibt es >> stabil wie im Datenblatt eingegeben. > > Wäre schön wenn es denn so wäre. Dann bliebe ja wenigstens die Leistung > gleich. In Wirklichkeit sinkt auch das verfügbare Drehmoment Genau das hat er geschrieben. > weil ja die > Magnetisierung des Ankers geringer ausfällt. Das ist dann die Begründung.
Wenn man den Motor im Dreieck mit nominell 230 V Strangspannung betreibt, kann man einen 400V FU nehmen und eine V/f Kennlinie so parametrisieren, dass bei 50 Hz 230 V anliegen. Bei höheren Frequenzen steigt die Spannung linear an. So steht bis 87 Hz das volle Drehmoment zur Verfügung und der Motor kommt nicht in den Feldschwächebereich. Für S1 Betrieb nicht perfekt, aber um mal kurz etwas mehr Drehmoment zu haben, ist das eine übliche Lösung.
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