Hallihallo liebe Elektronikgenossen! Ich habe mal wieder ein kleines Elektroproblem und würde gerne euch Profis um Rat fragen. Also folgendes: ich bin gerade dabei, einen Fahrradrollentrainer so umzubauen, dass man beim Strampeln einfach nutzbaren 230V-Steckdosen-Strom erzeugen kann. Ich habe einen 24V-Gleichstromgenerator gekauft und über Kette mit der Rolle verbunden (auf welcher der Reifen des Fahrrads dreht). Dann habe ich noch einen sehr günstigen 24V 300W Wechselrichter (kein echter Sinus) angeschafft und diesen an den Generator angeschlossen. Jetzt zum Problem: im Leerlauf (also ohne angeschlossenen WR) dreht der Generator super und alles scheint zu funktionieren. sobald ich aber den WR anschliesse (ohne dass dieser eingeschaltet ist!), dreht der Generator extrem schwer, was dazu führt, dass der Reifen auf der Rolle durchrutscht. Was führt dazu, dass der Generator so blockiert? Erstens ist ja gar keine Last am WR und zweitens ist dieser nicht einmal eingeschaltet! Komisch ist das Ganze auch deshalb, weil ich noch einen anderen solchen Energie-Rollentrainer habe (den ich zu duplizieren versuche), der mit Ausnahme des WR (ein anderes Modell aber auch 24V und 300W) exakt identisch ist. Bei diesem Rollentrainer funktioniert jedoch alles tadellos. Man kann (trotz Last am WR) einfach lospedalen, bis die Umdrehungszahl und somit auch die Spannung genügend hoch ist, dass der WR anfängt, Leistung abzugeben. Da man (bei geringer Last) schnell einmal zu schnell und die Spannung zu hoch wird, schaltet der WR häufig aus. Um das zu vermeiden habe ich noch einen DC DC step down converter von ebay dazwischengeschaltet. Dieser soll jegliche Spannung über 24V konvertieren, sodass der WR konstant seine Nennspannung von 24V bekommt. Leider habe ich nun bei diesem Rollentrainer genau das gleiche Problem wie beim erstgenannten, nämlich, dass der Generator von Drehzahl 0 an extrem schwer zu drehen ist. Da ich mich bei Gleichstromgeneratoren und Wechselrichtern nicht so wahnsinnig auskenne, frage ich nun euch um Rat. Was könnte diese Bremsung bewirken und lässt sich das Problem vielleicht mit einem Kondensator oder einer Spule irgendwo lösen? Vielen Dank für jeden Tipp! Lieber Gruss Bert
Bert L. schrieb: > Bei diesem Rollentrainer funktioniert jedoch alles > tadellos. Man kann (trotz Last am WR) einfach lospedalen, bis die > Umdrehungszahl und somit auch die Spannung genügend hoch ist, dass der > WR anfängt, Leistung abzugeben. Schalte doch mal den WR von diesem Fahrrad an den Generator vom anderen Fahrrad, und du wirst erkennen, daß es an dem WR liegt. Das müssen nämlich Modelle sein, die für Generatoren geeignet sind. Auch der step down ist ungeeignet und verdirbt dir das Ergebnis. Insgesamt ist die Aufrüstung eines Fahrrads um einen 230V~ Erzeuger aber grobe Selbstüberschätzung. Selbst 100W zu treten, ist mühsam, und damit man auch nur 1kWh erzeugt, muss man die 10 Stunden lang bringen. So 50 EUR für den Generator, 25 für den WR und KLeinteile macht 100 EUR, du müsstest also 400 solche Tage je 10 Stunden strampeln um die Kosten wieder raus zu haben.
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Michael B. schrieb: > Insgesamt ist die Aufrüstung eines Fahrrads um einen 230V~ Erzeuger aber > grobe Selbstüberschätzung. Selbst 100W zu treten, ist mühsam, und damit > man auch nur 1kWh erzeugt, muss man die 10 Stunden lang bringen. Das Fahrrad einfach mit einem Motor antreiben ¯\_(ツ)_/¯
Das hört sich für mich so an, als ob am zwischen Generator und WR + und - vertauscht sind. Vermutlich ist eine Verpolschutzdiode parallel zu den Klemmen angeschlossen und verursacht einen hohen Strom.
Das Verhalten des WR und des DC-DC-Wandlers sind unterhalb der Nennspannung unbestimmt. Der eine wird vermutlich niederohmig, was zu deinem beschriebenen Bremsmoment fuehrt. Du koenntest einen Linearregler mit Transistor aufbauen und vorschalten, welcher die Ueberspannung wegnimmt und auch bei Unterspannung sperrt.
Um sich da eine Meinung zu dem Projekt bilden zu können, bedarf es einer aussagekräftigen Dokumentation. Die ist auf den Bildern oder aus der Beschreibung, die ziemlich oberflächlich erscheint, nicht erkennbar bzw. nachvollziehbar. Da wir die Fähigkeiten des TO, dass Beschriebene auch fachgerecht um zu setzen nicht kennen, dürfte der Fehler darin auch zu suchen sein. Das der WR nicht eingeschaltet ist, sagt für sich allein noch nichts aus, wenn die interne Funktion nicht dokumentiert wurde. Da schon erwähnt wurde und das sogar ausführlich, wie unökonomisch so eine Vorrichtung ist, ist das Projekt wohl nur eine Trollerei und sollte deshalb hier auch so behandelt werden.
Die Kondensatoren im WR bilden im Einschaltmoment erst mal einen Kurzschluss. Da es keinerlei Strombegrenzung gibt und dein Generator scheinbar viel zu groß gewählt wurde blockiert die Welle, also kriegst du die Kondensatoren auch nicht aufgeladen. Wären die Kondensatoren erst mal geladen könnte es je nach Eigenverbrauch des Wechselrichters sogar mehr oder weniger funktionieren. Die Frage ist was willst du jetzt mit dem Wechselrichter betreiben? Denn ins Netz kann der ja nicht zurückspeisen. Ergo: Wahrscheinlich Bastelei für die Katz.
Michael B. schrieb: > Insgesamt ist die Aufrüstung eines Fahrrads um einen 230V~ Erzeuger aber > grobe Selbstüberschätzung. Selbst 100W zu treten, ist mühsam, und damit > man auch nur 1kWh erzeugt, muss man die 10 Stunden lang bringen. Na klar, rein finanziell bringt das gar nichts, ist mir schon klar. Aber diese Fahrradgeneratoren sollen für Kinder als Anschauungsmaterial dienen, um ihnen einen Eindruck von Grössenordnungen elektrischer Leistung zu geben :) Dieter W. schrieb: > Das hört sich für mich so an, als ob am zwischen Generator und WR + und > - vertauscht sind. Oje ich Hornochse, du hast tatsächlich recht!! Es lag wirklich an einer Verpolung :D Ich habe nicht daran gedacht, dass die Farbe der Kabel, die vom Generator kommen, überhaupt keine Rolle spielen, da man den Rotor ja in beide Richtungen drehen kann. Jetzt läuft alles wunderbar geschmeidig! Danke vielmals euch für eure Antworten! Das ist echt das beste Forum, das ich je erlebt habe! :) Lieber Gruss Bert
Cyborg schrieb: > Da schon erwähnt wurde und das sogar ausführlich, wie unökonomisch > so eine Vorrichtung ist, ist das Projekt wohl nur eine Trollerei und > sollte deshalb hier auch so behandelt werden. Ich hoffe doch sehr, dass in diesem Forum auch Fragen zu Projekten, deren Wirtschaftlichkeit überhaupt keine Rolle spielt, da der Nutzen anderweitig zu finden ist, nämlich bei der Lernerfahrung der partizipierenden Kinder, erlaubt sind! Der Andere schrieb: > Die Kondensatoren im WR bilden im Einschaltmoment erst mal einen > Kurzschluss. Da es keinerlei Strombegrenzung gibt und dein Generator > scheinbar viel zu groß gewählt wurde blockiert die Welle, also kriegst > du die Kondensatoren auch nicht aufgeladen. Wären die Kondensatoren erst > mal geladen könnte es je nach Eigenverbrauch des Wechselrichters sogar > mehr oder weniger funktionieren. Der Generator ist richtig dimensioniert, der leistet 280W. Wie gesagt, es funktioniert nun alles geschmeidig. Danke vielmals für die Antwort! TestX schrieb: > Der DC/DC Wandler ist hier ABSOLUT fehl am Platz.. Wieso ist der fehl am Platz? Bevor ich den dazwischengeschaltet habe, stieg der WR ab einer gewissen Drehzahl aus und der Lastabwurf führte logischerweise zu einer noch höheren Drehzahl. Das Ergebnis war dann ein sinusförmiger Drehzahlverlauf und ein periodisches Ein- und Ausschalten des WR. Nun kann man einfach Vollgas geben und der WR bleibt an, ist doch super!
> Na klar, rein finanziell bringt das gar nichts, ist mir schon klar. > Aber diese Fahrradgeneratoren sollen für Kinder als Anschauungsmaterial > dienen, um ihnen einen Eindruck von Grössenordnungen elektrischer > Leistung zu geben :) Du solltest, bevor du Anderen was beibringen oder vermitteln willst, mal selber an dir und deinen geringen Fähigkeiten arbeiten? Ein Lehrer ist ein Wissender aber kein Schausteller fremder Künste, so wie das hier von dir zu lesen wäre! Eigene Fähigkeiten vermitteln sich sinnvollerweise wie von alleine, da braucht man keine Nachhilfe für evntuelle Anwendundgsfälle.
Wow, da ist jemand, der etwas baut und Kindern wohl mal zeigen will, wie sehr sie strampeln müssen, um eine 60 Watt Birne zum leuchten zu bringen und der wird hier als Troll angegangen und dann auch noch abgekanzelt, weil er den Kindern nicht exakt vermitteln kann, wie denn genau die Muskelkraft in seinem Fall in 230 Volt umgewandelt wird. Obwohl das wohl überhaupt nicht Thema der Installation sein wird und den Kindern wohl schon die Aussage, das da ein spezieller Dynamo (damit können Kinder meist was anfangen) werkelt, reichen wird. Das ist so mikrocontroller Forum....
Lass dich von den notorischen Nörgeln nicht runter reden. Genauso ist es richtig, Kinder müssen begreifen und sind dankbar über Menschen wie dem TO.
Servus Bert, gratuliere zu dem Projekt. Ich find es didaktisch sehr sinnvoll. Vielleicht hast du schon einen Link zu einer in die Details gehenden Doku von der Sache. Mich würde das schon interessieren. Selbst in wirtschaftlicher Hinsicht ist so ein Tretgenerator sinnvoll, wenn man spezielle Einsatzszenarien ansieht, wo der Strom nicht aus der Steckdose kommt. kWh ist nicht gleich kWh. Und es gibt Situationen, wo die ersten Wh unbezahlbar wertvoll sind. Beispiele sind: Notfunk, der nach Jahrzehnten ohne Akkuwartung bei Netzausfall in Sekunden Betriebsbereit ist. Schwarzstart (für was auch immer) ohne Akkus. Grüsse, John
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