Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hersteller für magn. Komponenten in Prototypen gesucht


von Alexander (Gast)


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Hi,
ich arbeite an einem Prototypen, in dem ein Übertrager enthalten ist. 
Der Übertrager besteht aus einem Planar Ferrite Kern. Die 
Hochspannungsseite (ca. 600V) ist mit Litze, die Niederspannungsseite 
(<48V) mit Folie (wegen der hohen Ströme) designed. Schaltfrequenz des 
Prototypen beträgt 100kHz.

Ich habe davon einen ersten Übertrager selbst gefertigt (siehe Bild), 
allerdings war die Herstellung nicht ganz trivial - die Folie 
entsprechend mit ner Schere zurecht schneiden, mit Tape für galv. 
Isolierung sorgen, und dann die Litze in jedem Layer "anständig" zu 
wickeln.

Der Übertrager funktioniert, und ist ziemlich verlustarm - soweit super!

Allerdings suche ich jetzt ein Unternehmen, dass mir weitere von den 
Übertragern anfertigt - auch deshalb, weil der Prototyp ins zweite 
Design geht.

Kennt jemand eine Firma, die mir ggf. weiterhelfen könnte?

Danke und Gruß,

von THOR (Gast)


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Ließe sich das als Planartrafo auf ner zweilagigen Leiterplatte lösen?

von Michael B. (laberkopp)


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Alexander schrieb:
> Der Übertrager funktioniert, und ist ziemlich verlustarm - soweit super!

Man kann sich eine Menge Dinge zusammenbasteln, die besser bzw. 
effektiver sind als die in Grosserienproduktion verwendeten Teile.

Bloss ob man die dann auch so effektiv und billig herstellen kann, steht 
auf einem völlig anderen Blatt.

Zur kostengünstigen Herstellung von Transformatoren braucht man 
Maschinen und die können halt nur das wickeln, für das sie gebaut sind. 
Schon die Frage, ob die Maschine vor und nach dem Wickeln Handarbeit 
beim einlegen und herunternehmen benötigt, oder gleich aus dem 
angelieferten Rohmaterial die Tray vollmachen kann, bestimmt, ob das 
Design grosserientauglich ist oder eben bloss eine Spielerei eines 
selbstverliebten aber realitätsfremden Forschenden der TUM.

Will man DIESE Art von Trafo (mit Folie und Draht) bewickeln, wird man 
wohl genau dazu eine Maschine erst bauen müssen, und dann muss man auch 
Millionenstückzahlen erreichen damit sich die Maschine gelohnt hat. Für 
kleinere Stückzahlen sind dann die Preise gegenüber der Konkurrenz 
höher, so daß das schönste Konzapt nichts nützt.

Kannst ja mal fragen, was es kosten würde, bei denen, die das schon 
länger machen:

http://www.himag.co.uk/
http://www.deltec.de/fertigung/

: Bearbeitet durch User
von M.N. (Gast)


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http://www.hogenkamp-trafo.de/pages/indexpag.html
Die bauen für uns, und viele andere auch ganz exotische Spulen.

1. Optimierungsvorschlag: Die Flachbandspulen durch Multilayer-Platinen 
ersetzen.

von Dieter W. (dds5)


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Vielleicht mal bei Lasslop oder Vogt anfragen.

Stichwort für die Suche: Wickelgüter

: Bearbeitet durch User
von voltwide (Gast)


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Dieter W. schrieb:
> Vielleicht mal bei Lasslop oder Vogt anfragen.
>
> Stichwort für die Suche: Wickelgüter

Vogt?! Das war mal....

von Alexander (Gast)


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Hi all,
vielen Dank für eure Antworten. Ich werde bei den Firmen anfragen. Mal 
sehen, wie aufwendig und entsprechend teuer die Herstellung ist.

@ThHOR und M.N.
THOR schrieb:
> Ließe sich das als Planartrafo auf ner zweilagigen Leiterplatte
> lösen?

M.N. schrieb:
> 1. Optimierungsvorschlag: Die Flachbandspulen durch Multilayer-Platinen
> ersetzen.

Die Ströme auf der Niederspannungsseite sind theoretisch bis zu 80A 
effektiv (momentan bis 40A getestet). Ich befürchte, dass VIAS auf der 
Multilayer-Leiterplatte die hohen Ströme nicht aushalten können und ich 
auf thermische Probleme stoße.
Im aktuellen Design beträgt der Kupferwiderstand bei der Schaltfrequenz 
bei knapp 2mOhm, die Folie ist 400um dick, und davon 2 in Parallel (bzw. 
zwei Übertrager parallel geschaltet.).

Gegenfrage:
Wie würdet ihr die verschiedenen Lagen auf der Leiterplatte miteinander 
verbinden? Vll. ne 2 lagige Leiterplatte herstellen und Ober- und 
Unterseite mit Kupferfolie verlöten. Eine Leiterplatte würde einer 
Wicklung (einem Layer) entsprechen. Dann müsste man noch mal die 
verschiedenen Leiterplatten miteinander verlöten, um die nötigen 
Wicklungen zu erreichen.

Gruß

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Alexander schrieb:
> die Folie ist 400um dick

Ich würde das als Blech bezeichnen.

von miro (Gast)


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Hallo,

da der Trafo so aussieht als würde er eine "Schutzkleinspannung" 
erzeugen, die auch in irgendeiner Form berührbar sein kann, sind beim 
Trafodesign, möglichst von Anfang an, die Sicherheitsanforderungen zu 
beachten.
Da ist es mit ein bischen Abkleben mit Kapton-Bändern nicht getan.

Hier gilt es Luft- und Kriechstrecken, sowie Anforderungen an die Dicke 
der Isolierung zu beachten. (Kapton ist im übrigen ein relativ 
schlechtes Isolationsmaterial, zwar mit guter Temeraturbeständigkeit, 
aber leider ein sehr schlechter CTI-Wert)
Weitere Infos findest du in der EN61558-1 und der EN61558-2-16)

Gruß

Miro

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