Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik "externe" Strombegrenzung für Eigenbau-Netzteil


von Justus Faust (Gast)


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Moin Leute,
hoffe ich bin hier richtig. Ich suche jetzt schon stundenlang im 
Internetz und finde einfach nichts...

Ich habe ein altes Eigenbaunetzteil von meinem Opa bekommen (n ganz 
einfaches ca. 3,5 - 48 Volt, 1 Ampere) und bevor ihr fragt, ich habe 
keine Ahnung was genau darin verbaut ist, aber ich hoffe wir finden eine 
universelle Lösung.
Also ich würde gerne eine regelbare Strombegrenzung für das Netzteil 
haben, da sowas in der einen oder anderen Situation schon sehr praktisch 
gewesen wäre. Ich stelle mir das so vor, dass ich die Strombegrenung 
quasi an den Ausgang des Netzteils hänge und sozusagen "nachträglich" 
den Strom begrenzen kann. Ich habe keine Ahnung, ob sowas überhaupt 
funktioniert, aber ich hoffe natürlich, dass ihr mir da helfen könnt.

Mfg

Justus Faust

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Was Du suchst, könnte eine KSQ als 2-Pol sein.

Eine Schaltung, Die den Strom auf einen (einstellbaren oder 
vorgegebenen) Wert begrenzt - oder anders ausgedrückt, Die am Strom/der 
Spannung Nichts macht, solange der Strom nicht an die Grenze kommt.

MfG

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ohne große Ausführungen zu machen, fällt mir dazu ein:

L200 von St, hat Mit Widerstand eine einfache Strombegrenzung
LT3081 von Linear Technologies, hat eine einstellbate einfache 
Stromreglung.

Der LT3081 ist einfach zu beschalten und kann bis zu 1.5A belastet 
werden. Maximale Eingangsspannung ist meiner Erinnerung nach an die 30V.

Aufpassen, dass im Kurzschlußfall die maximale Verlustleistung nicht 
überschritten wird und einen ausreichend großen Kühlkörper verwenden. 
Also nur gerade so viel Spannung einstellen wie die exzernen Regler 
brauchen. Beim LT3081 sind das ein paar Volt über der Ausgangsspannung.

Mit etwas Überwachung und Sorgfalt sind das einfache Kompromisslösungen. 
Alles andere ist aufwändiger und lphnt sich möglicherweise nicht 
wirklich.

Das Originslnetzteil zu modifizieren ist möglicherweise wegen fehlender 
Unterlagen, zu alter Technik und Schaltungsweise, nicht unbedingt 
ratsam. Kann aber möglicherweise Sinn haben.

Grüße,
Gerhard

von Justus Faust (Gast)


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Das klingt genau nach dem was ich suche das muss ich mir mal genauer 
anschauen.
Danke schonmal für die schnelle Antwort. :D

Mfg

Justus Faust

von Gerhard O. (gerhard_)


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Nachtrag:

Den LT3081 gibt es in einem 5 oder 7 poligen TO-220 Gehäuse. Der ist 
auch in Freiluftverdrahtung auf einem Kühlkörper gebrauchsfähig. Die 
keramische Kondensatorbeschaltung, wie im Datenblatt angegeben, ist 
kritisch. Bei zu langen Leitungen schwingt der LT3081 leicht. Bitte sich 
genau an die diesbezüglichen Anweisungen für Verdrahtungsweise und Wahl 
der Teile im Datenblatt halten.

von Justus Faust (Gast)


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Ich hab mir einrach mal ne fertige platine bestellt mal sehen... Aber 
was ich noch wiseen wollte: auf der Platine is zum einstellen nem 200k 
poti ich hab aber grad nur n 250k poti da. Kann ich das 250k poti 
bedenkenlos verwenden?

Mfg

Justus Faust

von Michael B. (laberkopp)


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Justus Faust schrieb:
> Ich stelle mir das so vor, dass ich die Strombegrenung
> quasi an den Ausgang des Netzteils hänge und sozusagen "nachträglich"
> den Strom begrenzen kann. Ich habe keine Ahnung, ob sowas überhaupt
> funktioniert, aber ich hoffe natürlich, dass ihr mir da helfen könnt.

So etwas ist grosser Unsinn und wird daher nicht so gemacht

a) Woher bekommt es seine Versorgungsspannug, wenn dein Netzteil bloss 
auf 0.1V eingestellt ist ? Es bräuchte also ein eigenes extra Netzteil.

b) Damit es den Strom herunterregeln kann, muss es ihn messen, dazu 
verwendet man normalerweise einen Widerstand als shunt, an dem aber eine 
kleine Spannung abfällt, sagen wir 0.1V/A. Dann ist deine 
Ausgangsspannung nach diesem Strombegrenzer entsprechend kleiner als am 
Originalnetztgerät eingestellt, z.B. 0.3V bei 3A. Daher macht man das so 
nicht, sondern misst demn Strom im Originalnetzteil bevor man die 
Spannung regelt.

c) Um den Strom zu begrenzen, wird ein Transistor langsam zugedreht. 
Dabei entstehen Verluste am Transistor. Die Verlustleistung kann 
erheblich sein, z.B. an einem auf 30V eingestellten Netzteil das auf 3A 
begrenzen soll und kurzgeschlossen wird, 90 Watt. Das braucht einen 
dicken Transistor und grossen Kühlkörper. Das macht man so nicht, denn 
genau so ein Transistor mit Kühlkörpoer ist im spannungsgeregelten 
Originalnetzteil schon drin. Dopppelter Aufwand, doppelte Kosten.

von Gerhard Bauer (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo, das geht mit beigefügter Schaltung. wenig Aufwand und genau zu 
regulieren.

von Stefan F. (Gast)


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An dieser Schaltung fällt so viel Spannung ab, dass die vorgeschaltete 
Spannungsregelung ihren Sinn verliert.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Einfache einstellbare Stromquelle: 
https://www.edn.com/design/power-management/4325377/Programmable-current-source-requires-no-power-supply

Die ist einfach zu bauen, fast schon primitiv. Es kann beim Bau fast 
nichts schief gehen (dachte ich zumindest früher) und sie ist notfalls 
einfach zu reparieren. Ich habe die Stromquelle bis vor ein paar Jahren 
x-fach mit Studies auf Lochraster in kleinen Kunststoffgehäusen 
aufgebaut, ähnlich 
https://www.reichelt.de/kleingehaeuse-135-x-95-x-45-mm-eurobox-sw-p50429.html. 
Es war eine schöne Lötübung (30 Widerstände), aber mittlerweile reichen 
die handwerklichen Fähigkeiten  unserer Studies nicht mal mehr dafür 
aus.

Das "no power supply" im Titel stimmt nicht ganz. Die Stromquelle speist 
sich aus der externen Spannungsquelle mit.

BCD Schalter gibt es preiswert auf eBay usw. 
https://www.ebay.de/itm/10-Stucke-KM2-0-9-Digital-BCD-Code-Thumbwheel-Pushwheel-Schalter-16mm-x-6mm/132868417896 
Aus so einem Satz kann man direkt drei von den Stromquellen bauen. Der 
LM317 braucht einen Kühlkörper.

Wer mag kann sich an so einer Stromquelle künstlerisch austoben. Trimmer 
zum Abgleich, analoges Einbau-Amperemeter, Kurzschlussschalter als 
Einstellhilfe, mehr Anschlussbuchsen.

von Stefan F. (Gast)


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An dieser Schaltung fällt ebenfalls so viel Spannung ab, dass die 
vorgeschaltete Spannungsregelung ihren Sinn verliert.

von Dieter (Gast)


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Wenn 0.5...1V nicht schlimm sind, aber die Strombegrenzung schlimmen 
Schaden verhindern soll, ist das ok. Wird auch gerne verwendet um zu 
sehen, ob eine Schaltung zu sehr auf Schwankungen der Versorgung 
reagiert.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn du bei einem ESP8266 Chip 1Ω (oder mehr) in der Versorgungsleitung 
hast, stürzt der garantiert früher oder später ab.

von Harald W. (wilhelms)


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Hannes J. schrieb:

> Die ist einfach zu bauen, fast schon primitiv. Es kann beim Bau fast
> nichts schief gehen. Es war eine schöne Lötübung

...mit recht eingeschränkten Nutzen. Weder eingestellte Spannung
noch eingestellter Strom sind besonders genau. :-(

von MaWin (Gast)


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Zu Silvester gibt es nun nur noch Silvesterböller von Hannes und 
Gerhard, aus Büchern die es schon weit vor 2017 gab, eher so der Stand 
von 1967.
Opa erzählt vom Krieg, und hät leider seit dem nichts hinzugelernt.

von Walta S. (walta)


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Justus Faust schrieb:
> ca. 3,5 - 48 Volt, 1 Ampere

Falls das wer überlesen hat - das sind die Daten vom Netzgerät.

Hält der lm317 die 48 Volt aus?

Walta

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Walta S. schrieb:
> Hält der lm317 die 48 Volt aus?

Steht im Datenblatt - ggf. googeln.

von Stefan F. (Gast)


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Walta S. schrieb:
>> Hält der lm317 die 48 Volt aus?

Dirk J. schrieb:
> Steht im Datenblatt - ggf. googeln.

Hier auch auf die Verlustleistung achten.
Maximale Spannung multipliziert mit maximalem Strom = kaputt.

von (prx) A. K. (prx)


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Walta S. schrieb:
> Hält der lm317 die 48 Volt aus?

Zwischen Eingang und Ausgang nicht, zwischen Ein/Ausgang und Masse ja.
Der LM317HV kann bis 60V.

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