Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OpAmp x1000 wird durch Oszi gestört


von Hannes (Gast)


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Hallo,

         ----------------
         |    -         |
GND--1k-------|         |
                >------1M------OSC
          ----|
              +

1000x verstärkt. Wenn ich jetzt mit dem Oszi rangehe, oszilliert der 
OpAmp mit dem Netzbrummen. Das liegt offensichtlich an der 
Stromschleife. Wenn ich nämlich meine Finger in die Luftschleife lege, 
verschwindet es. Nehme ich die Massefeder, ist es stark abgeschwächt. 
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich das ECHTE Signal am OpAmp 
Ausgang messen kann?

von Falk B. (falk)


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Mit einem vollgeschirmten Aufbau. Ein x1000 VErstärker hört das Gras 
wachsen.

von Hannes (Gast)


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Und als Notlösung bei Basteleien?

von nachtmix (Gast)


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Hannes schrieb:
> Wenn ich jetzt mit dem Oszi rangehe, oszilliert der
> OpAmp mit dem Netzbrummen.

Vermutlich schwingt nicht der Opamp, sonder du fängst das Feld der 
Hintergrundbeleuchtung des LCDs auf.

Dagegen hilft vorzugsweise Abstand.

von Sebastian S. (amateur)


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Es gibt so etwas wie "einfache" Mathematik!

Fast Nix mal 1000 ist einiges - man höre (im wahrsten Sinne des Wortes) 
und staune.

Das ganze noch "hinter" einem 1 MOhm Widerstand ist ein Kunstfehler. So 
hohe Verstärkungen würde ich keinem OP zumuten.
Ich würde so etwas auf 2 oder 3 OPs verteilen.

von Pink S. (pinkshell)


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Aus dem Schaltbild geht nicht eindeutig hervor, auf welcher Seite des 
1-MOhm-Widerstandes gemessen wird.

Am Ausgang des OP sollte der Oszi-Einfluss eher gering sein, denn der 
OP-Ausgang ist sehr niederohmig und wird kapazitiv eingekoppelte 
Störungen klein halten.

Die Seite des Widerstandes, die mit dem (-)-Eingang verbunden ist, ist 
viel empfindlicher gegen Störungen (ist ja einer der Eingänge).

Genau genommen oszilliert der OP nicht, sondern er verstärkt eine 
Störung. In diesem Fall wird die Störung wohl kapazitiv aus 
netzspannungsführenden Strukturen eingekoppelt, zum Beispiel Netzkabel.

Wie oben erwähnt, Abstand ist immer gut. Erden an der richtigen Stelle 
auch.

von Nebeltroll (Gast)


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Bei der GND Fuehrung wird's interessant. Zeig mal den Aufbau. Mit Bild.
So eine Versterkung wuerde man eher differentiell machen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Hannes schrieb:
1
    |
2
    |
3
---1M---

Poti?


Gruß

Jobst

von Anja (Gast)


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Hannes schrieb:
> Und als Notlösung bei Basteleien?

es gibt sooo schöne Keksdosen aus Weißblech.

Gruß Anja

von Achim S. (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Poti?

Hab ich mich auch gefragt.

Wenn es denn wirklich ein Poti ist und wenn die Verstärkung wirklich auf 
1000 eingestellt ist (also der Schleifer "ganz rechts"), dann misst 
Hannes nicht am Ausgang des OP sondern (genau wie von Pink Shell 
beschrieben) an dessen Eingang.

Hannes schrieb:
> Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich das ECHTE Signal am OpAmp
> Ausgang messen kann?

Klemme das Oszi an den Ausgang des OPV und nicht innerhalb dessen 
Rückkopplung.

Ansonsten: mach mal ein Bild von deinem Aufbau

von Hannes (Gast)


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Ja, das ist ein Fehler in der Zeichnung. Ungenau. Es wird direkt am 
Ausgang gemessen. Hinter den 1M würde ich mit einem Oszi auch gar nichts 
messen können, da dort doch nur noch 1-2 mV anliegen. Es ist kein Poti, 
sondern ein Festwiderstand.

Es ist definitiv eingekoppelte Netzspannung am Eingang. Ich habe 
testweise die Schaltung mal mit Knopfbatterien betrieben. Das Rauschen 
ist aber gleich! Ich denke, der Strom fliesst jetzt über die Oszimasse 
ab. Gibts da einen Trick?

von OP (Gast)


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Warum hängt der nicht-invertierende Eingang des Operationsverstärkers 
eigentlich in der Luft, statt an Masse. Soll das eine Antenne für 
Störungen sein?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Allenfalls einen Puffercap ueber dem speisungsanschluss des OpAmps.

von TestX (Gast)


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Häng an den ausgang einen op mit verstärkung 1 (eingang- und ausgang 
verbunden) als imedanzwandler. Das ermöglicht dir dann sehr hochomige 
messungen. Der aufbau scheint trotzdem murks zu sein, sry. Poste mal ein 
foto!

von ernstj (Gast)


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Probiere mal, die Kabel die an die Eingänge des OpAmp angeschlossen 
sind, als twisted pair auszuführen (dabei nur ein Ende des Begleitkabels 
an GND legen)

von Paul H. (powl)


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Lad dir bitte mal AACircuit runter und zeichne einen vernünftigen 
Schaltplan mit mehr Details:

http://www.tech-chat.de/files/AACircuit1_28_6.zip

von Bernhard S. (b_spitzer)


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Wie ist die Schaltung aufgebaut? Steckbrett, Lochraster, geätzte 
Platine?
Hast Du einen Guard-Ring um die Eingänge des OPV gelegt?

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