Seid gegrüßt, unser eigentlich ganz schöner 39" Telefunken TV (D39F) funktioniert nicht mehr. Es tut sich gar nichts. Sogar die Standby LED bleibt dunkel. Verbaut wurde ein Vestel 17IPS20 Netzteil. Vorab muss ich sagen: Ich habe so gut wie alle Videos und deutschen Threads in div. Foren zum meinem Netzteil gelesen. Bei mir scheint ein anderer Fehler vorzuliegen. Mein Netzteil hat die Version R6. Die von mir gefundenen Schaltpläne passen leider auch nicht 100%ig überein. Die Sekundärseite ist komplett tot - nirgends liegen auch nur 1V an. Auf der Primärseite habe ich nur die beiden dicken Elkos unter Spannung gemessen. Dort liegen erst ca 20V an, sinkt dann langsam aber sicher Richtung 0V. Die Sicherung ist in Ordnung. Alle Dioden wurden mit einem DMM im Diodenmodus gemessen und sind ebenfalls in Ordnung. Den PNP Transistor BC327-25 habe ich auf Hinweis aus einem Video bereits getauscht. Die dicken Mosfets hatte ich mit Hilfe einer Anleitung im spannungsfreien Zustand gemessen. Diese scheinen auch in Ordnung zu sein. Vielleicht hatte jemand schon einmal mit dem Netzteil zu tun bzw ein ähnliches Netzteil mit dem selben Problem. P.S. Ich bin kein Elektroniker, daher bitte nicht gleich erschlagen, wenn ich nochmal nachfragen muss :-))) Vielen Dank
Jochen I. schrieb: > P.S. Ich bin kein Elektroniker, daher bitte nicht gleich erschlagen, > wenn ich nochmal nachfragen muss :-))) Hört sich nach einem primären Problem an und da muss man eben mit Netzspannung und über 300V Gleichspannung rechnen. Im Prinzip sind die Schaltnetzteile gleich. Die Wechselspannung geht über eine Reihe von Bauteilen die zum Entstören und dem Überspannungsschutz verbaut sind auf einen Brückengleichrichter. Evtl. ist davor noch eine Sicherung verbaut. Hier kann man schon mal vorsichtig schauen ob hier die Spannungen stimmig sind. Dahinter befindet sich dann ein Siebelko der aus der pulsierenden 100Hz Spannung dann die Gleichspannung formt. Diese Elkos verlieren oft an Kapazität und müssen dann getauscht werden. Je nach NT-Konzept kann noch ein NTC verbaut sein, der den Einschaltstrom begrenzen soll, aber oft übernimmt das auch der Schaltregler. Die geglättete Gleichspannung wird dann in der Regel dem Trafo zugeführt. Je nach dem, ob Gleichtakt oder Gegentakt, übernimmt ein oder mehrere Leistungstransistor/en dann die Bestromung des Trafos mit einer hohen Frequenz die der Regler zur Verfügung stellt. Hier braucht man dann ein Oszilloskop mit Tastkopf um sinnvolle Messungen machen zu können. Jochen I. schrieb: > Verbaut wurde ein Vestel 17IPS20 Netzteil. Schau mal bei elektrotanya, der hat die Pläne wahrscheinlich. Man muss da etwas warten bis aus "prossessing" "Get manual" wird. Dann kann man downloaden.
Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Zwar viele Böhmische Dörfer dabei, aber wat sollt! Entweder bekomme ich das Netzteil mit eurer Hilfe hin, suche mir ein gebrauchtes und bezahlbares Netzteil (gar nicht so leicht, die bei ebay sind irgendwie alle etwas anders bestückt, trotz gleicher Versionsnummer) oder ich habe einfach Pech gehabt. Cyborg schrieb: > Die Wechselspannung > geht über eine Reihe von Bauteilen die zum Entstören und dem > Überspannungsschutz verbaut sind auf einen Brückengleichrichter. > Evtl. ist davor noch eine Sicherung verbaut. > Hier kann man schon mal vorsichtig schauen ob hier die Spannungen > stimmig sind. > Dahinter befindet sich dann ein Siebelko der aus der pulsierenden > 100Hz Spannung dann die Gleichspannung formt. Diese Elkos verlieren > oft an Kapazität und müssen dann getauscht werden. Nach den Gleichrichterdioden, habe ich auf der Unterseite SMD Kondensatoren. Ich sehe 5 Stück (siehe Foto). 4 davon sind in irgendeiner Art und Weise mit zwei der o.g. Dioden verbunden. Die Werte sind nach dem nicht ganz passenden, aber dem am nähesten kommenden, Schaltplan (https://www.elektrotanya.com/vestel_17ips20-r6_sch.pdf/download.html) 2x 100p 50V, 1x 10u 25V und 2x 1n 50V. Wikipedia erzählt, dass Glättungskondensatoren meist Elektrolytkondensatoren sind. Könnte das bei mir auch einer der SMD Teile sein? :-) > Schau mal bei elektrotanya, der hat die Pläne wahrscheinlich. > Man muss da etwas warten bis aus "prossessing" "Get manual" wird. > Dann kann man downloaden. Die Seite hatte ich bereits durchsucht. Der o.g. Schaltplan trifft am besten zu. Danke nochmals. Ich tausche auch gerne auf Verdacht. Wenn jemand denkt, dass es hier oder daran liegen könnte - es ist immer gern gesehen. Bin für jede Hilfe dankbar.
Was ist mit der Sicherung? (Der rote Zylinder nahe der gelben Pille) Was ist mit der gelben Pille? Platine schwarz? Gruß Jobst
Die Sicherung beim Stromanschluss? Die ist in Ordnung. Sonst würde ich auch keine Spannung an den dicken Elkos haben, richtig? :-)
Jochen I. schrieb: > Die Sicherung beim Stromanschluss? Die ist in Ordnung. Sonst würde ich > auch keine Spannung an den dicken Elkos haben, richtig? :-) Würde ich nicht so sehen, denn immerhin sinkt die Spannung nur durch die Belastung durch dein Multimeter (10 Megaohm)...
Jochen I. schrieb: > foto.jpg Das Gerät scheint noch einen 'echten' Netzschalter zu besitzen, der unten rechts neben dem Netzeingang angeschlossen ist. Prüfe den doch bitte mal auf Durchgang, wenn er eingeschaltet ist. Den TV natürlich vorher vom Netz trennen.
was oftmals funzt: Das Primär Netzteil ganz tot legen und durch eine externe Versorgung ersetzen. müssen hier nicht auch erstmal nur 5V und 12V erzeugt werden? ggf ist noch eine 3.3V nötig. Das lässt sich jedenfalls alles mit einem PC-Netzteil machen Wenns dann läuft, kannst Du so weitere defekte ausschliessen. Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut"
● J-A V. schrieb: > Das Primär Netzteil ganz tot legen und durch eine externe Versorgung > ersetzen. Das ist hier keine gute Idee. Erstens werden hier zu viele verschiedene Spannungen gebraucht, zweitens hat der TE selber gesagt, das er nicht unbedingt ein Elektronik Genie ist und drittens handelt es sich hier anscheinend nur um eine Kleinigkeit oder höchstens eine defekte PFC. So ein TV braucht auch runde 70-100W und die bastelt man sich nicht mal eben aus einem Steckernetzteil.
Matthias S. schrieb: > So ein TV braucht auch runde 70-100W und die bastelt man sich nicht mal > eben aus einem Steckernetzteil. ● J-A V. schrieb: > Das lässt sich jedenfalls alles mit einem PC-Netzteil machen mein Link sollte auch nur ein Tipp für eine alternative Vorgehensweise sein. und das sollte gerade bei nicht so kundigen Leuten eher möglich sein.
● J-A V. schrieb: > was oftmals funzt: > > Das Primär Netzteil ganz tot legen und durch eine externe Versorgung > ersetzen. > > müssen hier nicht auch erstmal nur 5V und 12V erzeugt werden? > ggf ist noch eine 3.3V nötig. > Das lässt sich jedenfalls alles mit einem PC-Netzteil machen > > Wenns dann läuft, kannst Du so weitere defekte ausschliessen. > Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut" Lese ich mir nachher durch. Dankeschön. Matthias S. schrieb: > Das Gerät scheint noch einen 'echten' Netzschalter zu besitzen, der > unten rechts neben dem Netzeingang angeschlossen ist. Prüfe den doch > bitte mal auf Durchgang, wenn er eingeschaltet ist. Den TV natürlich > vorher vom Netz trennen. Genau, hat er. Hat allerdings Durchgang. Danke für den Hinweis. Mani W. schrieb: > Würde ich nicht so sehen, denn immerhin sinkt die Spannung nur durch > die Belastung durch dein Multimeter (10 Megaohm)... Interessant. Danke für den Hinweis. Sicherung ist trotzdem OK.
Jochen I. schrieb: > Könnte das > bei mir auch einer der SMD Teile sein? :-) Ne, das wird einer oder zwei der schwarzen Zylinder auf der Oberseite des Boards sein und zwar in dem Bereich (Hochvoltbereich) der Platine die mit der Schraffur von der anderen Hälfte (Niedervoltbereich) getrennt ist. Da gibts ja nur die beiden langen. Bevor man die misst und dazu bedarf es eines Kapazitätmessgeräts, muss man die vor dem Auslöten erst mal vorsichtig entladen. Besonders mutige lassen es auch gern mal mit einem Schraubendreher knallen, aber die wissen dann auch was sie tun. Jochen I. schrieb: > suche mir ein gebrauchtes und > bezahlbares Netzteil (gar nicht so leicht, die bei ebay sind irgendwie > alle etwas anders bestückt, trotz gleicher Versionsnummer) oder ich habe > einfach Pech gehabt. Da kann es schon mal Abweichungen geben, wenn der Hersteller ein Redesign vorgenommen hat. Ob die dann 100% kompatibel sind weiß man nicht.
Genau wegen diesen Abweichungen muss ich mich damit anfreunden, dass ich das Netzteil reparieren muss :-) Die Primärseite hat drei Elkos. Die zwei großen in der Mitte und der kleine oben links beim bereits getauschten Transistor. Hatte gelesen, dass die großen so gut wie nie den Geist aufgeben, aber wenn du das vermutest, werde ich die nachher auslöten und messen. Ein entsprechendes Messgerät ist sogar vorhanden. Die Methode mit dem PC Netzteil lasse ich zunächst außen vor. Weitere Vorschläge? :-) Ich hatte noch gelesen, dass ,leckende' Dioden ein Problem sein können. Die haben keinen Kurzschluss, verlieren aber wohl langsam die Spannung. Wie ich das messe, weiß ich nicht. Wenn ich mein DMM länger und unverändert an eine Diode halte, sinkt die Spannung dort alle 5-20 Sekunden leicht ab. Keine Ahnung ob jemand etwas damit anfangen kann. Das ist mir bei mehreren Dioden aufgefallen und ob das normal ist, wisst nur ihr :-)
Jochen I. schrieb: > Genau wegen diesen Abweichungen muss ich mich damit anfreunden, dass ich > das Netzteil reparieren muss :-) Musst du nicht, gibt Alternativen: http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_sacat=0&_nkw=17IPS20&_sop=15 Musst nur die Bucht auf niedrigsten Preis einstellen und wenn du dir die Angebote genau durch liest, findest du auch Angaben zu den Geräten, wo das Netzteil verbaut wurde. Gebrauchte defekte Geräte, z.B. Display- Schaden kann man vielleicht mit etwas Glück für Lau ersteigern. > Die Primärseite hat drei Elkos. Die zwei großen in der Mitte und der > kleine oben links beim bereits getauschten Transistor. Hatte gelesen, > dass die großen so gut wie nie den Geist aufgeben, aber wenn du das > vermutest, werde ich die nachher auslöten und messen. Normalerweise gehen die Geräte auch selten kaputt, aber Serienprodukte leiden manchmal an Mängeln, die die Hersteller nicht vermeiden konnten. Primärseitig sind Elkos da schon am auffälligsten, dann die Leistungstransistoren und ganz am Schluss der Trafo. Sekundärseitig, die Dioden, die Elkos oder andere Bauteile. > Ein entsprechendes > Messgerät ist sogar vorhanden. Aber nicht geladene Elkos messen, sonst hast du gleich einen neuen Defekt und zwar in deinem Schätzeisen. > Die Methode mit dem PC Netzteil lasse ich zunächst außen vor. > > Weitere Vorschläge? :-) > > Ich hatte noch gelesen, dass ,leckende' Dioden ein Problem sein können. Dioden "lecken" nicht, sie legieren. Elkos lecken -> Leckstrom. Gerade Elkos in Schaltnetzteilen sind da ziemlich gestresst. Nicht jeder Kommentar im Netz ist von Fachkräften verfasst. Oft sind das Informationen aus zweiter, dritter oder x-ter Hand. Selbst hier muss man damit rechnen. > Die haben keinen Kurzschluss, verlieren aber wohl langsam die Spannung. Weil sich der nachgeschaltete Elko über dein Messgerät vermutlich entlädt. Man nennt das auch parasitäres Messen, weil an der Messung auch andere Bauteile beteiligt sind. Da muss man verdächtige Bauteile auslöten und direkt das Bauteil messen. Dioden werden unipolar gemessen. In einer Richtung hochohmig, die andere Richtung ein Widerstandswert der auch mal in den Kiloohmbereich gehen kann. Legierte Dioden haben dann in beide Richtungen Widerstand oder sogar Kurzschluss. > Wie ich das messe, weiß ich nicht. Wenn ich mein DMM länger und > unverändert an eine Diode halte, sinkt die Spannung dort alle 5-20 > Sekunden leicht ab. Keine Ahnung ob jemand etwas damit anfangen kann. > Das ist mir bei mehreren Dioden aufgefallen und ob das normal ist, wisst > nur ihr :-) Weil einige das beruflich gelernt aber und andere es als Hobby machen.
Wenn du in eingeschaltetem Zustand an den beiden langen Elko-Zylinder im Bild mitte links nur 20V misst, die langsam immer weniger werden, hat es zunächst keinen Sinn, deren Kapazität zu messen oder in Frage zu stellen. Es liegt eine Unterbrechung der Netzversorgung vor, die du, beginnend vom Netzeingang über die Filterdrosseln unten an der Kante bis zum Gleichrichter weiter verfolgen solltest. Wenn du schon direkt am Gleichrichter + und - keine etwa 325V messen kannst, muss der Fehler davor liegen, wenn da noch die Spannung anliegt, weiter nach hinten. Der GR besteht hier aus vier Dioden auf Südwest (unten links) unter dem PFC Transistor mit dem Alu-Kühlblech. Die Leiterbahn, an die 2 Dioden mit dem Strich gehen, ist + , die Leiterbahn, an die die anderen beiden Dioden mit der Anode (ohne Strich gehen, ist -. Dazwischen müssen 325V liegen. Wie immer, bitte Vorsicht und auf keinen Fall mit den Messspitzen abrutschen.
Matthias S. schrieb: > Dazwischen müssen 325V liegen. Wie immer, bitte Vorsicht und auf keinen > Fall mit den Messspitzen abrutschen. Hätte die Warnung nicht vor deiner Beschreibung stehen müssen? So unter hohen Spannungen zu messen sollte man Profis überlassen. Nur mit einem Messgerät die Bauteile frei von hohen Spannungen zu checken, ist dagegen weitest gehend harmlos, wenn man ein paar Tipps beachtet.
Cyborg schrieb: > Nur mit einem Messgerät die Bauteile frei von hohen Spannungen > zu checken, ist dagegen weitest gehend harmlos, wenn man ein > paar Tipps beachtet. Naja, du schreibst ja auch, das die Profis Kondensatoren mit dem Schraubenzieher entladen, und das kenne ich nun wirklich nicht: Cyborg schrieb: > Besonders > mutige lassen es auch gern mal mit einem Schraubendreher knallen, aber > die wissen dann auch was sie tun. Das hat auch nichts mit Mut zu tun, sondern mit Dummheit. Sowas zu schreiben finde ich deutlich fahrlässiger als die Tipps, die ich im o.a. Beitrag geschrieben habe.
Nicht zanken! :-) Elko mit Schraubendreher entladen wäre mir auch nicht in den Sinn gekommen. Thema erledigt: Lag tatsächlich an dem größten SMD Kondensator auf der Rückseite. Getauscht, TV geht wieder an, alles gut. Danke euch
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