Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Steuerung Servo


von Jessie (Gast)


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Hallo,

ich habe gelesen, dass die Versorgung des Mikrocontrollers und des 
Servos separat an zwei verschiedene Quellen angeschlossen werden müssen. 
Da ansonsten Störungen auftreten können. Welche Störungen können es 
sein? und wie entstehen diese?

Mfg

: Verschoben durch Moderator
von Michael S. (e500)


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Ich hab auch grad ein Projekt mit MC und Servo.
Ich versorge den MC sogar noch per BEC.

Klappt alles ohne Störungen, kann Deine Aussage oder Vermutung also 
nicht bestätigen!

von Stefan F. (Gast)


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Was man nicht machen soll ist: Sowohl Elektronik als auch die Motoren 
and den selben 5V (oder 6V) Spannunsgregler anschließen. Denn die 
Motoren erzeugen starke Störimpulse, die der Spannungsregler unter 
Umständen nicht ausreichend ausregeln kann.

Ich habe das beim Experimentieren schon oft erfolgreich gemacht, aber 
bei Geräten die zuverlässig funktionieren sollen macht man es besser 
nicht.

von Jessie (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich hab auch grad ein Projekt mit MC und Servo.
> Ich versorge den MC sogar noch per BEC.
>
> Klappt alles ohne Störungen, kann Deine Aussage oder Vermutung also
> nicht bestätigen!

In dieser Quelle steht dass Störungen mit Sicherheit zu erwarten sind:

http://rn-wissen.de/wiki/index.php/Servos

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Auch werden Servos nominal mit 6V und der µC mit 5,0V oder 3,3V 
betrieben.

Die GND müssen verbunden sein, da sonst das Steuer-Signal nicht 
'gesehen' werden kann.

MfG

von Wolfgang (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Die GND müssen verbunden sein, da sonst das Steuer-Signal nicht
> 'gesehen' werden kann.

Wenn man Gnd nicht verbinden möchte, kann man einen Optokoppler 
dazwischen setzen. Dann wird das Steuersignal, auch ohne GND-Verbindung, 
gesehen.

von Toxic (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich hab auch grad ein Projekt mit MC und Servo.
> Ich versorge den MC sogar noch per BEC.
>
> Klappt alles ohne Störungen, kann Deine Aussage oder Vermutung also
> nicht bestätigen!


Hast du schon mal mit den Servoanschluessen "gespielt"? Also ganz 
schnell mehrfach den Servo hintereinander ein und ausgestoepselt?


Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich blamiere:
Was meinst du mit BEC?
Basis/Emitter/Kollektor oder "Botswana Examinations Council" wohl nicht.

von Markus M. (adrock)


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BEC = Battery Eliminator Circuit

Früher wurden im Modellbau der Empfänger und die Servos aus einem 
separaten Akkupack (4x 1.2V AA) gespeist. Mit der BEC wird die Spannung 
für Empfänger und Servos aus dem Antriebsakku gewonnen.

Somit ist BEC == Spannungsregler. Früher oft ein Linearregler mit den 
damit verbundenen Nachteilen, mittlerweile auch dort immer mehr getakte 
(==Schaltregler).

Im Modellbau wird allerdings oft die ganze Elektronik von einem einzigen 
BEC gespeist, allerdings vermute ich dass der Empfänger selbst einen 
weiteren Regler enthält.

: Bearbeitet durch User
von Kolja L. (kolja82)


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Jessie schrieb:
> In dieser Quelle steht dass Störungen mit Sicherheit zu erwarten sind:
>
> http://rn-wissen.de/wiki/index.php/Servos

Da steht aber nicht welche...

Alle sagten "das geht so nicht, bis einer kam, der das nicht wusste und 
es einfach gemacht hat"

Solange nicht gut begründet wird, warum etwas nicht geht,
kann man erstmal von der Unfähigkeit des Gegenübers ausgehen.

von Toxic (Gast)


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Markus M. schrieb:
> BEC = Battery Eliminator Circuit

Damit waer dies ja wohl geklaert - man lernt halt nie aus.Mit
"Battery Eliminator Circuit" bekommt man natuerlich nun etwas bessere 
Google-Ergebnisse...?

von Toxic (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Solange nicht gut begründet wird, warum etwas nicht geht,
> kann man erstmal von der Unfähigkeit des Gegenübers ausgehen.

Eine von vielen Stoermoeglichkeiten:
Servo mehrfach schnell hintereinander ein/ausstoepseln & damit die 
Regelelektronik so richtig ausser Kontrolle bringen.Die dabei 
auftretenden hoehen Servostroeme - wegen des zappelnden Motors - 
duerften ausreichen die Spannungsquelle hin und wieder fuer ein paar 
Millisekunden so in die Knie zu zwingen,dass der uC sich wegen 
Unterspannung aufhaengt oder aber einen Brown-Out-Reset durchfuehrt....

Ich beziehe mich dabei auf simple Servolektronik und miesen 
Batterien....

von Klaus (Gast)


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Kleine Servos haben Anlaufströme von ca. 1,5A, normale 2,5 oder mehr. 
Kann man mit einem Shunt und einem Scope leicht nachvollziehen. Solange 
die Versorgung das mitmacht, ist alles gut. Die Erfahrung zeigt aber, 
daß das meistens schief geht. Statistisch ist die Aussage "es geht 
nicht" also schon ok.

Klaus

von Michael S. (e500)


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Toxic schrieb:
> Servo mehrfach schnell hintereinander ein/ausstoepseln

Hallo und guten Morgen,

welchen realen Betriebsfall bildet diese Simulation denn ab?

Bestimmt kommt es auch auf die Größe und die Last des Servos an.
Ganz sicher kann ich mir vorstellen, dass ein größerer Servo mit 
ordentlich Last mehr Strom zieht und somit die Versorgungsspannung in 
die Knie zwingen kann.
Ich relativiere daher meine erste zu globale Aussage. Nur, weil es bei 
mir (mit einem kleinen Servo und kaum Last und BEC) geht muss das nicht 
pauschal bedeuten, dass es geht. Im Gegenteil, das mit der einbrechenden 
Spannung bei heftiger Arbeit des Servos halte ich für realistisch.

Bessere Antwort wäre also die Antwort eines Juristen gewesen: Es kommt 
drauf an!

von Wolfgang (Gast)


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Toxic schrieb:
> Hast du schon mal mit den Servoanschluessen "gespielt"? Also ganz
> schnell mehrfach den Servo hintereinander ein und ausgestoepselt?

Alleine durch die Surge Ströme für das Nachladen ggf. in der Elektronik 
vorhandener Elkos dürfte dabei Chaos in Versorgungsspannung 
vorprogrammiert sein.
Spielst du auf der Autobahn auch ab und zu auch mal mit der Autotür und 
steigst bei voller Fahrt kurz mal aus - das geht auch nicht unbedingt 
gut ;-)

Soetwas tut man nicht.

von HildeK (Gast)


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Toxic schrieb:
> Was meinst du mit BEC?

Abkürzungen sind immer so eine Sache. Für BEC hat der Acronymfinder 103 
Einträge parat. Trotzdem ist er hilfreich, man kennt ja den Kontext:
http://www.acronymfinder.com/BEC.html
Nur so als Hinweis, wenn wieder mal was dem AKüFi zum Opfer fällt :-)

von Thomas E. (picalic)


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Michael S. schrieb:
> Toxic schrieb:
>> Servo mehrfach schnell hintereinander ein/ausstoepseln
>
> Hallo und guten Morgen,
>
> welchen realen Betriebsfall bildet diese Simulation denn ab?
>
> Bestimmt kommt es auch auf die Größe und die Last des Servos an.
> Ganz sicher kann ich mir vorstellen, dass ein größerer Servo mit
> ordentlich Last mehr Strom zieht und somit die Versorgungsspannung in
> die Knie zwingen kann.

Wenn die Betriebsspannung unter normalen Lastbedingungen soweit 
zusammenbricht, daß die Steuerelektronik nicht mehr ausreichend versorgt 
werden kann, ist das wohl in erster Linie das Problem einer unzureichend 
dimensionierten Stromversorgung.

> Ich relativiere daher meine erste zu globale Aussage. Nur, weil es bei
> mir (mit einem kleinen Servo und kaum Last und BEC) geht muss das nicht
> pauschal bedeuten, dass es geht. Im Gegenteil, das mit der einbrechenden
> Spannung bei heftiger Arbeit des Servos halte ich für realistisch.

S.o. - Allerdings kann es natürlich schon sein, daß eine 
Spannungsversorgung in der Praxis zwar genug Leistung für den 
eigentlichen Betrieb bereitstellt, aber bei impulsförmigen Lasten 
trotzdem kurz (z.B. für Millisekunden) einbricht. Trotzdem muß man 
deshalb nicht gleich eine unabhängige Versorgungsquelle für den µC 
bereitstellen. Ein paar hundert µF Pufferkondensator mit Diode davor 
(gegen Entladen des Kondensators in die Servos) sollte schon ausreichen, 
um das System gegen Aussteigen bei Impulslasten abzusichern.
Wer z.B. bei seinem selbstgebauten Empfänger für's Flugmodell bloß einen 
7805 mit 2x 100nF zwischen Spannungsversorgung der Servos und seinem 
Mikrocontroller hat, muss sich nicht wundern, wenn das Fluggerät unsanft 
im Dreck landet.

von Jessie (Gast)


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Also meine Frage bzgl. der Fehlerart hat sich nicht erledigt. Mir fehlen 
die Grundlagen und daher muss ich mich noch mit dem Thema intensiv 
beschäftigen. Meine Frage lautet, welche Arten von Fehler können 
entstehen und wie nennt man Sie ( spannungsspitzen?)?

Lg

von Stefan F. (Gast)


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Ich bin sicher, dass die Frage hinreichen beantwortet wurde.

Wenn du eine wissenschaftliche Abhandlung benötigst, solltest du einen 
Student beauftragen. Der kann das dann im Rahmen seiner Diplomarbeit 
erarbeiten.

von Der Andere (Gast)


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Jessie schrieb:
> Also meine Frage bzgl. der Fehlerart hat sich nicht erledigt.

Dann lese dir mal die DSE FAQ bzgl Störungen im KFZ Bordnetz durch. Das 
gilt ähnlich auch für Modellbau, auch hier ist ein Niederspanungsakku 
verbaut und hochstromige Verbraucher mit kapazitivem und vor allem 
induktivem Verhalten sowie Elektromotoren.
Siehe also:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Wenn dann noch Fragen sind, stelle sie.
Übrigens sind auch die anderen Kapitel der FAQ sehr hilfreich wenn dir 
Grundlagen fehlen.

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