Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ersatz Kondensator 200µf für GF22 RC Generator


von Marco F. (marco_f753)


Lesenswert?

Hallo, Ich suche einen Kondensator 200µf 3V,der ist im RC Generator GF22 
verbaut.
Hab schon Überall gesuch aber vergebens.
Weiss jemand woher man die bekommt oder ob ich auch einen 220µf 
einsetzen könnte.

Bild kommt noch.

Gruss Marco

von MM (Gast)


Lesenswert?

Marco F. schrieb:
> Weiss jemand woher man die bekommt oder ob ich auch einen 220µf
> einsetzen könnte.

Oder ob natürlich.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Marco F. schrieb:
> Weiss jemand woher man die bekommt oder ob ich auch einen 220µf
> einsetzen könnte.

Die Dinger haben üblicherweise sowieso Toleranzen bis zu 40%, sollte 
also meist kein Problem sein.

Was sagt denn das Datenblatt zu deinem 200µF Kondensator.

von Автомат К. (dermeckrige)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Was sagt denn das Datenblatt zu deinem 200µF Kondensator.

Er meint sicherlich diesen "Schneemann" hier:

http://www.corvintaurus.de/werkstatt2/praecitronic/corvintaurus_praezitronic_gf22_24.jpg

Ja, der Austausch gegen einen 220µF sollte an der Stelle kein Problem 
sein.

von Marco F. (marco_f753)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich hab keine weiteren Unterlagen für das Gerät,nur den Schaltplan.
Ja das mit den Schneemännern hab ich auch schon gelesen aber da stand 
nichts weiter wegen der Grösse.
Und was der Kondensator genau für eine Funktion hat weiss ich nicht 
deshalb hab ich hier sicherheitshalber angefragt.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Marco F. schrieb:
> Ich hab ... nur den Schaltplan.
> ...
> Und was der Kondensator genau für eine Funktion hat weiss ich nicht

Dann guck doch mal in den Schaltplan rein ;-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Marco F. schrieb:
> Ich hab keine weiteren Unterlagen für das Gerät,nur den Schaltplan.

Dann hast du doch alles, was du brauchst?

> Ja das mit den Schneemännern hab ich auch schon gelesen aber da stand
> nichts weiter wegen der Grösse.

Schneemann bezieht sich auf das weiße Plaste-Gehäuse. Das ist für Elkos 
eine einigermaßen ungebräuchliche Bauform. Zumindest außerhalb der DDR.

> Und was der Kondensator genau für eine Funktion hat weiss ich nicht

Das scheint C5 zu sein (C6 ist auch ein 200µF Elko, aber der muß mehr 
als 3V aushalten). C5 bildet in Verbindung mit R18 einen Tiefpaß für die 
Arbeitspunktstabilisierung des Verstärkers. Ein 220µF Elko paßt auch. 
Spannungsfestigkeit ist unkritisch, kleiner als 6.3V kriegst du heute 
sowieso nicht zu kaufen. Und mehr schadet ja nicht.

von Marco F. (marco_f753)


Lesenswert?

Der Bereich von 200-2000hz spinnt rum,ich hoffe es liegt daran,sonst 
geht das Teil super.

Danke erstmal für die Hilfe.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Marco F. schrieb:
> Der Bereich von 200-2000hz spinnt rum,

Bereichsumschalter schon gereinigt?

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

Axel S. schrieb:
> Schneemann bezieht sich auf das weiße Plaste-Gehäuse. Das ist für Elkos
> eine einigermaßen ungebräuchliche Bauform. Zumindest außerhalb der DDR.

ALLE vohandenen Schneemänner wechseln, aber erstmal nur diese Elkos.
Unter den Elkos die Leiterplatte reinigen, die laufen alle aus und das 
schon in DDR-Zeiten...

Auch rote viereckige Scheibenkondensaturen (meist 47n) aus 
"Freundesland" in DDR-Geräten besser wechseln, die produzieren nette 
Feinschlüsse wenn sie mechanisch auch nur etwas angekratzt werden.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Michael U. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Schneemann bezieht sich auf das weiße Plaste-Gehäuse. Das ist für Elkos
>> eine einigermaßen ungebräuchliche Bauform. Zumindest außerhalb der DDR.
>
> ALLE vohandenen Schneemänner wechseln

Nein.

> Auch rote viereckige Scheibenkondensaturen (meist 47n) aus
> "Freundesland" in DDR-Geräten besser wechseln

Ebenfalls Nein.

Bauteile werden nur gewechselt, wenn sie kaputt sind. Ich habe noch gar 
nicht in meinen GF21 geschaut, aber da sind mit Sicherheit auch noch ein 
paar Schneemänner drin. So lange das Gerät funktioniert, tausche ich da 
gar nichts aus.

von Marco F. (marco_f753)


Lesenswert?

Hallo,wenn es funktionieren würde dann wäre ich garnicht auf die Idee 
gekommen das Gerät aufzuschrauben.
Jetzt wo ich weiss was man noch machen kann tue ich es auch,Bauelemente 
sind vorhanden oder kosten nicht viel.

gruss

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

Axel S. schrieb:
> Michael U. schrieb:
>> ALLE vohandenen Schneemänner wechseln
>
> Nein.
>
>> Auch rote viereckige Scheibenkondensaturen (meist 47n) aus
>> "Freundesland" in DDR-Geräten besser wechseln
>
> Ebenfalls Nein.
>
> Bauteile werden nur gewechselt, wenn sie kaputt sind. Ich habe noch gar
> nicht in meinen GF21 geschaut, aber da sind mit Sicherheit auch noch ein
> paar Schneemänner drin. So lange das Gerät funktioniert, tausche ich da
> gar nichts aus.

Prinzipiell würde ich Dir zustimmen...
Die Fehlerbilder der auslaufenden "Schneemänner" waren schon zu 
DDR-Zeiten so unberechenbar und teilweise fast unauffällig, das Reinugen 
der Leiterplatten wegen Kriechströmen nervig.
Rema Andante mit Balancefehlern, erhöhtem Rauschen, div. 
Kassenttengeräte mit fehlerhafter Aussteuerungsautomatik, Kofferradios 
mit schlechter Empfindlichkeit usw. usw.
Es sind speziell bei diesen Bauteilen leider oft keine Totalausfälle.
Die "Schneemänner" waren schon damals für ihre Fertigungsqualität 
berüchtigt, die roten "Russen-Scheiben" für ihre mechanische 
Empfindlichkeit. Eine kleine angekratze Ecke und man hatte einen 
schwankenden 100k Widerstand parallel zum Basisspannungsteiler.
Das passierte leider oft schon, wenn man eine etwas versteckte Schraube 
neben dem C raus- oder reindrehte.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Michael U. schrieb:
> Die "Schneemänner" waren schon damals für ihre Fertigungsqualität
> berüchtigt, die roten "Russen-Scheiben" für ihre mechanische
> Empfindlichkeit. Eine kleine angekratze Ecke und man hatte einen
> schwankenden 100k Widerstand parallel zum Basisspannungsteiler.
> Das passierte leider oft schon, wenn man eine etwas versteckte Schraube
> neben dem C raus- oder reindrehte.

Da gebe ich Dir vollkommen Recht, wenn ich auch sonst keinen Grund 
hatte, auf elektronische Bauelemente aus DDR-Produktion zu schimpfen. 
Bei diesen weißen Elkos schrumpfte die (blaue) Vergussmasse, so daß der 
Elektrolyt "verschwand" und die Kapazität sonstwohin sank.

Wenn der TO den Generator sowieso offen hat, dann kann er auch alle Mann 
dieses Typs rausschmeißen. Das würde ich auch machen.

MfG Paul

von Marco F. (marco_f753)


Lesenswert?

Gab es eigentlich verschiedene Geräte mit der Bezeichnung GF22, da bei 
meinem nichts von Präzitronic steht.
Baujahr 71 wenn ich das richtig sehe.

Gruss

von MM (Gast)


Lesenswert?


von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

Präcitronic war bis 1972 Clamann & Grahnert Dresden.
http://thumbs.picclick.com/00/s/MTA2NlgxNjAw/z/2CIAAOSwux5YKdSN/$/altes-Messgerat-Generator-GF22-DDR-Clamann-Grahnert-an-_57.jpg

Gruß aus Berlin
Michael

von Marco F. (marco_f753)


Lesenswert?

Ok,hätte ich auch selber mal suchen können.

gruss

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Marco F. schrieb:
> Hallo,wenn es funktionieren würde dann wäre ich garnicht auf die Idee
> gekommen das Gerät aufzuschrauben.

So wie es aussieht, weißt du aber auch nicht, ob es überhaupt an C5 
liegt. Bauteile einfach auf Verdacht zu tauschen, kann man natürlich 
machen. Besonders effizient ist diese Methode aber nicht. Und für manche 
Bauteile (im GF2x z.B. den Heißleiter zur Amplitudenstabilisierung) gibt 
es einfach mal gar keinen Ersatz.

Für den GF21 hätte ich übrigens eine Service-Anleitung. So groß 
unterscheiden sich die beiden Geräte nicht. Allerdings muß man doch 
schon ein bißchen Schaltungstechnik können, um damit etwas anzufangen.

von Marco F. (marco_f753)


Lesenswert?

Stimmt schon,ist alles nur Hobby bei mir.
Hab jetzt erstmal die Schneemänner getausch und mit Oszi getestet,die 
Probleme von vorher sind weg.
Mit kleinen Lautsprecher dran hört sich das Signal gut an in allen 
Bereichen.
Eine Serviceanleitung würde ich gern nehmen.

Gruss

: Bearbeitet durch User
von Ingolf O. (headshotzombie)


Lesenswert?


von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Die weißen Elkos waren sehr lötempfindlich, bei zu heißem oder zu langem 
Löten wurde das PVC-Gehäuse undicht und man sah schnell Grünspan an den 
Anschlüssen.

Da die Geräte oft in Handarbeit als Ferienjob von Schülern gemacht 
wurden, die nichts von Lötprofilen wußten, war der Ausfall 
vorprogrammiert.

: Bearbeitet durch User
von Ingolf O. (headshotzombie)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Da die Geräte oft in Handarbeit als Ferienjob von Schülern gemacht
> wurden, die nichts von Lötprofilen wußten, war der Ausfall
> vorprogrammiert.

Das wird wohl eher im Rahmen der PA im polytechn. Unterricht gefertigt 
worden sein! Bei Ferienjobs wäre man wohl nie auf diese Stückzahlen 
gekommen.

Auch denke ich, ist wohl eher die Vergußmassenqualität ausschlagebend 
und weniger die des weißen Plastgehäuses, an denen ich noch keine Risse 
o.ä. feststellen konnte.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Michael U. schrieb:
> die roten "Russen-Scheiben" für ihre mechanische
> Empfindlichkeit. Eine kleine angekratze Ecke und man hatte einen
> schwankenden 100k Widerstand parallel zum Basisspannungsteiler.

Nein, die hatten ihre Raschelfehler auch ohne mechanische Verletztung.
Einfach so.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.