Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik We funktioniert ein Einschaltstrombegrenzer?


von Verkrachte Existenz (Gast)


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Hallo Forum ich habe da diverse Schaltnetzteile und einen 400VA 
Netztrafo. Da es beim gemeinsamen Einschalten immer den FI raushaut 
brauche ich wohl einen Einschaltstrombegrenzer.  Siehe Bild.  Kann man 
sowas selbst bauen und 94€ sparen? Was steckt da drin?

von Peter II (Gast)


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Verkrachte Existenz schrieb:
> Da es beim gemeinsamen Einschalten immer den FI raushaut
> brauche ich wohl einen Einschaltstrombegrenzer.

sicher? Ein Einschaltstrombegrenzer sorgt dafür das die Sicherung nicht 
auslöst. Ob das bei einem FI funktioniert? oder ist es ein FI-LS 
Schalter?

Wenn es die Ableitstöme der Netzteile sind (kleine Kondensatoren gegen 
PE), hilft ein Einschaltstrombegrenzer zumindest nicht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Verkrachte Existenz schrieb:
> Da es beim gemeinsamen Einschalten immer den FI raushaut brauche ich
> wohl einen Einschaltstrombegrenzer.
Das würde ich aber vorher ausprobieren. Denn der Einschaltstrombegrenzer 
sorgt nur dafür, dass der Leitungsschutz (aka Sicherungsautomat) nicht 
auslöst.

von Verkrachte Existenz (Gast)


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Peter II schrieb:
> nn es die Ableitstöme der Netzteile sind (kleine Kondensatoren gegen
> PE), hilft ein Einschaltstrombegrenzer zumindest nicht.

Ne, es sind die 100úF Elkos in den Schaltnetzteilen. Plus der 
Rush-Einschaltstrom des 400VA Netztrafo.

2. Was tue ich gegen die Ableitströme der Y-Kondensatoren nach PE?

von Peter II (Gast)


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Verkrachte Existenz schrieb:
> 2. Was tue ich gegen die Ableitströme der Y-Kondensatoren nach PE?

getrennte Stromkreise - FI mit 300mA (wenn keine Allzwecksteckdose 
verwendet wird)

von Uwe S. (regionalligator)


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Peter II schrieb:
> Ob das bei einem FI funktioniert?

Kurioserweise ja! Und zwar so gut, daß ggf. nie mehr ein Leitungsschutz 
früher kommt.

Möglicherweise werden die Dinger alt und das 1:1-Verhältnis der 
"Primärspulen" dabei gestört?! Anders wäre das kaum erklärbar.
Vielleicht weiß es jemand, würde mich interessieren.

von Der Andere (Gast)


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Verkrachte Existenz schrieb:
> Was steckt da drin?

Entweder ein Heißleiter oder ein Lastwiderstand, der nach 1-3 Sekunden 
durch ein Relais überbrückt wird.
Um bei einem Versagen des Relais keinen Brandsatz zu haben ist zwingend 
noch eine thermisch mit dem Widerstand/Heißleiter gekoppelte 
Thermosicherung notwendig.

von chris (Gast)


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Verkrachte Existenz schrieb:
> allo Forum ich habe da diverse Schaltnetzteile und einen 400VA
> Netztrafo. Da es beim gemeinsamen Einschalten immer den FI raushaut

Kannst die nicht nach und nach, also einzeln oder in Gruppen 
Einschalten?

mmhh vllt ist die Leitungslänge zu lang bevor der FI den Rückstrom sieht 
und löst deshalb aus ?

Weiß einer vllt wie hoch die Ableitströme von Netzteilen ungefähr sind ?
Kann mich da mal an allgemeine 3,5mA erinnern...

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Da der Strom in einer Reihenschaltung überall gleich ist, und das 
Netzgerät hier an Seinem Stromkabel keine Sonderrolle einnimmt, werden 
der Strom auf L und N gleichzeitig auftreten.

Bei einem Delta-I 30mA FI muß die Fehler-Stromstärke zwischen 15mA und 
30mA betragen, damit der FI auslöst (darüber natürlich auch, aber beim 
Test MUSS der FI bei spätestens 30mA abschalten, sonst Schrott).

Die 3,5mA können zwas dazu führen, daß ein bereits bestehender 
Fehlerstrom zur Auslösung weit genug angehoben wird, sind aber an sich 
uninteressant.

Hast Du an diesem FI elektrische Heizungen egal welcher Art?
Diese haben, alleine durch das Funktionsprinzip, einen höheren 
Ableitstrom.

MfG

von chris (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Da der Strom in einer Reihenschaltung überall gleich ist, und das
> Netzgerät hier an Seinem Stromkabel keine Sonderrolle einnimmt, werden
> der Strom auf L und N gleichzeitig auftreten.

Ich mach mir eher um die Menge Gedanken ^:)

von Manfred (Gast)


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Verkrachte Existenz schrieb:
> Kann man sowas selbst bauen
Google nach "Einschaltstrombegrenzung bauen"!

> Was steckt da drin?
Google nach "Einschaltstrombegrenzung"!

Letztendlich brauchst Du einen Vorwiderstand, in Deinem Falle würde ich 
um 33 Ohm wählen. Dieser wird nach kurzer Zeit überbrückt, das kann ein 
zweistufiger Schalter sein oder, besser, ein Relais machen. In meinen 
Anwendungen habe ich die Zeit auf 100-300 ms ausgelegt.

Es macht Sinn, einen Thermoschalter an den Widerstand zu packen, falls 
das Relais nicht schaltet.

von Werner H. (werner45)


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Ich hatte für einen 4-kW-Stelltrafo eine Heizfläche eines alten Toasters 
als Vorwiderstand verwendet. Zum Schalten einen starken Stufenschalter, 
den man dann weiterschalten muß (Ähnlich Stern-Dreieck bei Motoren).
Die Toasterheizung ist temperaturfest, da brauche ich keine 
Thermosicherung.

Gruß   -   Werner

von Homo Habilis (Gast)


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Werner H. schrieb:
> 4-kW-Stelltrafo

Für´s "Heimbasteln"? Holla... ^^

Werner H. schrieb:
> eine Heizfläche eines alten Toasters als Vorwiderstand

Okay, insoweit ginge - halbwegs korrekt dimensioniert - so einiges zur 
Strombegrenzung. Draht in allen Geschmacksrichtungen. Z.B. auch 
Trafo-Wicklungen oder Drosseln.

von Homo Habilis (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> Drosseln

...könnte man - auf nicht weniger als I(max) im Betrieb ausgelegt - auch 
dauerhaft dran lassen. Hebt den PF, braucht nicht unbedingt Elektronik.

von Werner H. (werner45)


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...Schreibfehlerkorrektur: Das waren 5 kW für 220 V.
Danach folgte nämlich ein UI-Trafo mit 10 V und 500 A sekundär.
War das erste kommerzielle Steuergerät für einen Grafitrohrofen, der bis 
2800 °C hochgeheizt wurde. Verwendet für Spektrometer im Chemielabor 
(Massmann-Küvette), erschienen 1970. Später wurden die Rohre verkleinert 
und handlichere M180-Trafos mit 11V und 210 A verwendet, 10 % ED 
genügten für die Anwendung.
Den Kasten mußte ich vor der Verschrottung retten...

Wegen des zu hohen Gewichts wurden der Stelltrafo und der Folgetrafo 
getrennt, waren jetzt gerade noch tragbar. Der Stelltrafo kam in ein 
gelochtes Gehäuse mit dem erwähnten Toasterstart. Da ein Ringkern 
theoretisch kein Streufeld hat, wurden zwei Dreheiseninstrumente an den 
Gehäuseecken mit eingebaut. In der Praxis waren sie aber nicht ablesbar, 
weil sie wild zappelten (an der Leitungsführung lag es nicht). Abhilfe 
durch externes Voltmeter.
An einem japanischen 10-kW-Trenntrafo waren die Dreheiseninstrumente mit 
zwei Schalen dickem Eisenblech umgeben, da wußte ich auch, warum.

Mit dem 500-A-Trafo habe ich Aluminiumstangen (bis 10x20 mm) erhitzt, um 
sie gut biegen zu können. Stahl bekam man bis zur Rotglut. Der 
Stelltrafo dient zur Temperatur-Einstellung.

Das war nicht für die Bastelstube, sondern für die Werkstatt.

Gruß   -   Werner

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