Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zur theoretisch maximal möglichen Spannung


von Timmy (Gast)


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Hallo,

ein Kondensator enthält seine Spannung ja dadurch, dass auf der einen 
Seite Elektronen abgezogen werden und auf der anderen Seite hinzugefügt 
werden.

Da aber nicht mehr Elektronen reingepumpt werden können, als auf der 
anderen Seite rauskommen, muss es ja eine maximal mögliche Spannung 
geben, die dann erreicht ist, wenn auf der anderen Seite keine 
Elektronen mehr zum Abziehen vorhanden sind.

Wie gross wäre dann die Spannung eines idealen Kondensators, der niemals 
durchschlägt? (Plattenabstand beachten bzw. bitte angeben.)

von Sven B. (svb)


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Timmy schrieb:
> ein Kondensator enthält seine Spannung ja dadurch, dass auf der einen
> Seite Elektronen abgezogen werden und auf der anderen Seite hinzugefügt
> werden

NEIN

von Aber mit voller Überzeugung (Gast)


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Doch

von Aber mit voller Überzeugung (Gast)


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Man kann sogar noch ein Ventil einbauen...

von Der Andere (Gast)


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Timmy schrieb:
> Wie gross wäre dann die Spannung eines idealen Kondensators

Du brauchst die Masse deines idealen Kondensators und das Material der 
Platten.
Dann kannst du dir ausrechnen wie viele Elektronen im Leitungsband 
verfügbar sind. Damit hast du die max. Ladung.
Über die Kapazität kannst du dir jetzt die resultierende Spannung 
ausrechnen.

Mach mal und schreib das Ergebnis hier rein, ist eine gute Übung für 
dich.

von Pink S. (pinkshell)


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Timmy schrieb:
> keine Elektronen mehr zum Abziehen vorhanden sind

Da sind seeehr viele Elektronen. Bei Kupfer zum Beispiel sind es 29 pro 
Atom. Davon wird oft nicht mehr als eins zum Ladungstransport gebraucht. 
Wenn du alle 29 abziehen willst, bleibt nur noch der Atomkern übrig - 
eine ziemlich extreme Situation.

Der Gedankenversuch findet eher seine Grenze an der maximalen Feldstärke 
im Zwischenraum. Ja, auch für Vakuum kann die Feldstärke nicht beliebig 
groß werden.

von Aber mit voller Überzeugung (Gast)


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Aber, reicht das dann auch aus? Was passiert wenn die Feldstärke immer 
weiter ansteigt? Ich nehme mal an dass der Kondensator nicht 
durchschlägt.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Wobei irgendwann schlägt auch das Vakuum durch (Elektron-Positron 
Paarerzeugung)

von Aber mit voller Überzeugung (Gast)


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Ja, und ich dachte das der Kondensator einfach umfällt da die eine 
Platte sehr viel schwerer geworden ist...

von Der Andere (Gast)


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Ah ja, "Aber mit voller Überzeugung" und "Timmy" sind die gleiche 
Person?

Les mal die Forenregeln

von Aber mit voller Überzeugung (Gast)


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Nein!

von Np R. (samweis)


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Pink S. schrieb:
> Bei Kupfer zum Beispiel sind es 29 pro
> Atom. Davon wird oft nicht mehr als eins zum Ladungstransport gebraucht.
> Wenn du alle 29 abziehen willst,

Nur eines dieser Elektronen ist im 4s Orbital und damit im Leitungsband.
Die anderen kannst Du nicht einfach so "abziehen".

Pink S. schrieb:
> bleibt nur noch der Atomkern übrig -
> eine ziemlich extreme Situation.

Plasma mit 100% Ionisationsgrad. Aber auch da kannst Du nicht einfach 
alle Elektronen "abziehen" und einen Haufen dichte gepackter Atomkerne 
übrig lassen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Timmy schrieb:
> ein Kondensator enthält seine Spannung ja dadurch, dass auf der einen
> Seite Elektronen abgezogen werden und auf der anderen Seite hinzugefügt
> werden.

Die Spannung hängt nicht von der Menge der Elektronen ab. Die bestimmen 
nur die Ladung.

Lies Dir in Deinem Physikbuch nochmal die Geschichte mit dem 
Plattenkondensator durch.

von Aber mit voller Überzeugung (Gast)


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Steht dort nichts zur maximalen Spannung drin.

von Hurra (Gast)


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Aber mit voller Überzeugung schrieb:
> Doch

Stimmt. Irgendwann sind alle beweglichen Ladungsträger weg.

Darum würde ich mir jedoch keine Sorgen machen. Es sind sehr viele 
Elektronen. Nimm 1 Mol Elektronen, das sind:
Q=e*n = 6,022E23 * 1,602E-19 = 96kC (oder 96kAs)

Das ist ein Batzen Ladung. 1 Mol Kupfer wiegt etwa 63g.

Falls jetzt jedes Kupferatom 1 Elektron zur Verfügung stellt -> 96kAs / 
g CU.

Natürlich hat Kupfer satte 29 Elektronen. Wieviele man entnehmen kann, 
bevor das auseinanderfliegt, wäre interessant. Da habe ich keinen Dunst.

von c.m. (Gast)


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wie groß ist denn die spannung zwischen einem freien proton und einem 
elektron?
und… ist die entfernungsabhängig?

von Timmy (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Timmy schrieb:
>> ein Kondensator enthält seine Spannung ja dadurch, dass auf der einen
>> Seite Elektronen abgezogen werden und auf der anderen Seite hinzugefügt
>> werden.
>
> Die Spannung hängt nicht von der Menge der Elektronen ab. Die bestimmen
> nur die Ladung.

Darum schrieb ich ja auch Kondensator mit Plattenabstand x.

Ladungsunterschied / Abstand = Spannung. (vereinfacht)

von Aber mit voller Überzeugung (Gast)


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Ah, ich habs....


Man kann so viele Elektronen in die negative Platte pressen bis sie 
auseinander fällt wegen der Abstoßungskräfte. Das ist die absolute 
Obergrenze.

von Timmy (Gast)


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Hurra schrieb:
> Falls jetzt jedes Kupferatom 1 Elektron zur Verfügung stellt -> 96kAs /
> g CU.
>
> Natürlich hat Kupfer satte 29 Elektronen. Wieviele man entnehmen kann,
> bevor das auseinanderfliegt, wäre interessant. Da habe ich keinen Dunst.

Wenn ich also einen Kondensator nehme, dessen Platten 2*1g Kupfer 
enthalten und ich einen Stromfluss von 96kC verursacht habe, dann ist 
auf einer Kupferseite im Durschnitt jedes Kupferatom um 1 e ärmer?

von Der Andere (Gast)


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Timmy schrieb:
> Wenn ich also einen Kondensator nehme, dessen Platten 2*1g Kupfer
> enthalten und ich einen Stromfluss von 96kC verursacht habe, dann ist
> auf einer Kupferseite im Durschnitt jedes Kupferatom um 1 e ärmer?

gehen sie nicht über Los, gehen sie zurück in die Schule Chemie 8. oder 
9. Klasse
Definition von Mol!

von Theor (Gast)


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@ Timmy

Die Frage geht von einer falschen Voraussetzung aus:

Die Spannung an einem Kondensator wird dadurch erzeugt, dass 
Ladungsträger durch Umwandlung einer bestimmten Menge an Energie von 
einem Ort zum anderen transportiert werden. Nicht an sich dadurch, dass 
die Ladungsträger transportiert werden. Der Unterschied ist die 
Einbeziehung der Energie in die Betrachtungsweise. Aber er ist nicht 
nebensächlich.

Würde man die Frage für den idealisierten Kondensator, der nicht durch 
schlägt, beantworten wollen, müsste die Antwort lauten: Es gibt keine 
maximale Spannung (sie kann beliebig hoch werden). Oder in Bezug auf die 
Anzahl der Elektronen: Es werden alle beweglichen Ladungsträger 
transportiert, bis keine mehr vorhanden sind, die sich verlagern lassen.

Beim Kondensator sind die Verhältnisse allerdings ein wenig kompliziert, 
da auch der Aufbau des elektrischen Feldes selbst Energie benötigt. Die 
Stärke des elektrischen Feldes selbst ist aber in der Realität begrenzt. 
Nimmt man wiederum einen idealen Kondensator, so gibt es auch eine 
Obergrenze für die Feldstärke.


Das Problem scheint mir hier aber in dem Verständnis der Grösse Spannung 
zu liegen. Das oft verwendete Modell der Spannung als Höhenunterschied 
ist nur dann vollständig, wenn es im Zusammenhang mit einem Schwerefeld 
und und beweglichen Massen gesehen wird. Dann nämlich ist die oft 
verwendete Analogie zur potentiellen Energie erst vollständig.

Umgekehrt entspricht in diesem Modell der Höhenunterschied nicht dem 
Plattenabstand. Der Höhenunterschied allein hat keine Entsprechung in 
den Begriffen von Spannung, Strom, Widerstand, Energie oder Arbeit.


Mit anderen Worten findet man das auch in dem Wikipedia-Artikel zur 
elektrischen Spannung erklärt.

von Theor (Gast)


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Oh. Mist. Es muss natürlich heissen:

Nimmt man wiederum einen idealen Kondensator, so gibt es auch keine
                                                              ^
Obergrenze für die Feldstärke.

Sorry.

von Der Andere (Gast)


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Hmm, ist ein "idealer kondensator" jetzt unendlich schwer oder hat er 
die Masse 0?

Duck und weg :-)

von THOR (Gast)


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von Huh (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Hmm, ist ein "idealer kondensator" jetzt unendlich schwer oder hat
> er die Masse 0?
>
> Duck und weg :-)

Die Masse 0 kann er nicht haben, du schriebst ja selbst:

Der Andere schrieb:
> Du brauchst die Masse deines idealen Kondensators

:-)

von Sven B. (scummos)


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Die elektromagnetische Wechselwirkung ist unglaublich stark. Bevor du 
irgendeinen nennenswerten Anteil der Leitungsband-Elektronen in einer 
auch sehr kleinen Kondensatorplatte irgendwo hin verschoben hast, reißt 
es dir alles auseinander. In der Praxis.

von THOR (Gast)


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Aber mit voller Überzeugung schrieb:
> Doch

OH!

(Forensoftware hat Zitat geändert wie es scheint)

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