Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Welle im Wasser lagern


von Boatman (Gast)


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Hallo,

ich muss eine 5mm-Welle (max 400 U/min) im (Teich-)Wasser lagern.
Welches Lager benötigt dabei den geringsten Wartungsaufwand bzw. hält am 
Längsten durch?
Ein wasserdichter Aufbau der Welle/Lager ist nicht möglich.
Es gibt ja "wartungsfreie" Kunststofflager, da werden wohl 
Verschmutzungen das Hauptproblem sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Boatman schrieb:

> Ein wasserdichter Aufbau der Welle/Lager ist nicht möglich.

Wie gut, das das sämtliche Schiffsbauer nicht wissen.

von Stefan M. (derwisch)


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Evtl ein keramisches Kugellager, das aber trotzdem mit einer Manschette 
gegen Sand ( nicht gegen Wasser ) geschützt wird.
Ein ganz freiliegendes Lager wird sicher nicht sehr lange halten.

von Helmut L. (helmi1)


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Was du brauchst ist eine Stopfbuchse vor dem Lager.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stopfbuchse

von gtzbnuii (Gast)


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Boatman schrieb:
> ich muss eine 5mm-Welle (max 400 U/min) im (Teich-)Wasser lagern.
> Welches Lager benötigt dabei den geringsten Wartungsaufwand bzw. hält am
> Längsten durch?
> Ein wasserdichter Aufbau der Welle/Lager ist nicht möglich.
> Es gibt ja "wartungsfreie" Kunststofflager, da werden wohl
> Verschmutzungen das Hauptproblem sein.

Kauf eine Teichpumpe, da ist die Lagerung dabei.

gtzbnuii

von Michael B. (laberkopp)


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Boatman schrieb:
> Welches Lager benötigt dabei den geringsten Wartungsaufwand bzw. hält am
> Längsten durch?

Die üblichen Pumpen (konventionelle Laugenpumpe von Waschmaschine, alte 
KFZ Hilfswasserpumpen) verwenden Gummimanschetten um eine polierte 
glatte (Edelstahl oder Messing)achse.

Wenn es wirklich ewig halten soll, macht man gar keine Durchführung, 
sondern koppelt die Welle mit dem Antrieb durch Magnetkraft 
(Heizungspumpe, moderne KFZ Hilfswasserpumpen, BLDC Laugenpumpe).

Boote verwenden Stevenrohre, also lange Rohre in denen Fett ein 
Eindringen von Wasser verhindern soll mit Gleitlagern. Gelegentlich wird 
Fett nachgepresst.

von Boatman (Gast)


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Also konkret geht's es darum:
Vorhanden ist eine fest verbaute, wasserdichte Welle mit einer 
10"-Schraube.
Die Schraube möchten wir mittels Gelenk klappbar machen für den 
Transport des Bootes, dafür muss die Welle nach dem Gelenk gelagert 
werden.
Wenn wir das Lager nur 1x jährlich tauschen müssten, wäre das i.O.

von Michael B. (laberkopp)


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Boatman schrieb:
> dafür muss die Welle nach dem Gelenk gelagert werden.

Da es in Betrieb unter Wasser ist bietet sich ein hydrodynamisches Lager 
an, also ein einfaches Gleitlager (Rotguss) passend geformt.

Patent ist abgelaufen
http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj170/ar170089

von gtzbnuii (Gast)


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Boatman schrieb:
> Vorhanden ist eine fest verbaute, wasserdichte Welle mit einer
> 10"-Schraube.

Aha, es geht also wiedermal um ganz andere Leistungsklassen als 
anzunehmen war. Das haette wiedermal in den ersten Post gehoert. 
Schoenen Tag noch.

gtzbnuii

von Thomas P. (topla)


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Boatman schrieb:
> ich muss eine 5mm-Welle (max 400 U/min) im (Teich-)Wasser lagern.

Boatman schrieb:
> Vorhanden ist eine fest verbaute, wasserdichte Welle mit einer
> 10"-Schraube.

An einer 5mm-Welle hängt also eine 10"-Schraube??

Thomas

von Boatman (Gast)


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Thomas P. schrieb:

>
> An einer 5mm-Welle hängt also eine 10"-Schraube??
>
> Thomas

Sorry, es ist eine 8mm-Welle - so werden die verkauft, ist keine 
Eigenentwicklung.

von stefan (Gast)


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Einfaches Kugellager 2RS? Das hätte keine Anforderung an die 
Oberflächenbeschaffenheit der Welle.

von Boatman (Gast)


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Ich denke auch, wir testen mal 2RS Edelstahllager und gucken, wie lange 
die durchhalten.

von Lager (Gast)


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Schau doch mal bie Igus oder frag nach nem Muster ;-)

von UBoot-Stocki (Gast)


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Als robust und preiswert haben sich Standart-Simmerringe bewährt. Sie 
haben zwar mehr Reibung und sind größer, aber auch sehr viel 
unempfindlicher gegen Wellenverlagerung oder rauhe Wellen als Lippringe 
oder Teflon-Mini-Dichtungen. Daher läßt er sich notfalls sogar ohne 
extra Drehteil auf ein Stevenrohr aufkleben.
Ab 4mm WellenØ haben die Dichtungen eine Spiralfeder aus Stahl. Der 
Federeinbauraum muß mit Fett gefüllt werden, um sie vor Rost zu 
schützen. Oder man entfernt sie und nimmt die verringerte Robustheit in 
kauf.
http://modelluboot.de/Zubehoer/Dichtungen.html#WDR

von Boatman (Gast)


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UBoot-Stocki schrieb:
> Als robust und preiswert haben sich Standart-Simmerringe bewährt.

Perfekt, damit ist Welle "ab Werk" abgedichtet, wollte die schon mal 
tauschen, habe aber ohne den Namen nichts gefunden.

von Der Andere (Gast)


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Boatman schrieb:
> wollte die schon mal
> tauschen, habe aber ohne den Namen nichts gefunden

? Wie meinst du das? Du kennst das Wort "Wellendichtring" oder 
"Simmerring" nicht?

von Schreiber (Gast)


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UBoot-Stocki schrieb:
> Als robust und preiswert haben sich Standart-Simmerringe bewährt.
> Sie
> haben zwar mehr Reibung und sind größer, aber auch sehr viel
> unempfindlicher gegen Wellenverlagerung oder rauhe Wellen als Lippringe
> oder Teflon-Mini-Dichtungen. Daher läßt er sich notfalls sogar ohne
> extra Drehteil auf ein Stevenrohr aufkleben.

Preiswert? Ja!
Robust? Sicher nicht!!!

Wenn es robust werden soll, nimmt man eine nachstellbare Stopfbuchse und 
presst regelmäßig Fett oder Öl rein.
Gegen Verschleiß kann man mittels Flammspritzen eine Hartmetallschicht 
auf der Welle auftragen, anschließend schleifen und polieren

von W.S. (Gast)


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Boatman schrieb:
> ich muss eine 5mm-Welle (max 400 U/min) im (Teich-)Wasser lagern.
> Welches Lager benötigt dabei den geringsten Wartungsaufwand bzw. hält am
> Längsten durch?

Gleitlager aus graphitgefülltem Teflon. Sowas gibt's fertig mit und ohne 
Bund.

W.S.

von Michael Ohlhorst (Gast)


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Fettgefüllte Stevenrohre gibt's ab nur noch historisch wie auf meinem 
Schiff. Moderne Schiffe benutzen Wassergschmierte Stevenrohre mit 
Gummieinsätzen und Keramische Gleitringe auf der Innenseite. Ein kleiner 
Teil des Kühlwassers wird durchs Stevenrohr gepumpt.
Magnetisch gekuppelte Pumpen brauchen leider auch mindestens ein Lager 
für den Läufer und diese sind einfache Gleitlager im Wasser. Bronzelager 
mit Edelstahlwellen können sehr alt werden im Wasser.

mfg
Michael

von Als Gast hier (Gast)


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Mein Tip: mach das Ding nicht klappbar, sondern steckbar!
Dann braucht es kein zusätzliches Lager. Ob du das Tel nun zum
umklappen entriegeln musst, oder absteckst, das ist fast das selbe!

von Wolfgang (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wie gut, das das sämtliche Schiffsbauer nicht wissen.

Die verwenden eine Stopfbuchse, einen Pumpensump und eine Lenzpumpe ;-)

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