Hallo zusammen, habe in letzter Zeit zwei Angebote von Firmen bekommen, bei denen das Gehalt in einen fixen und variablen Teil aufgeteilt war. Letztere Firma hat mir sogar ein sehr deutlich geringeres Grundgehalt geboten, als das, was ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber fix bekomme. Für mich sind diese variablen Anteile irgendwie meistens Geschwätz. Auf mich wirkt es so, als ließen sich die Firmen damit einfach nur die Option offen, den Arbeitnehmern weniger zu zahlen. Mich würden diesbezüglich mal die allgemeinen Meinungen hier interessieren. Wie seht ihr das so?
Mark schrieb: > Mich würden diesbezüglich mal die allgemeinen Meinungen hier > interessieren. Wie seht ihr das so? Bei variablen Bestandteilen sollte man die Berechnungsgrundlage kennen. Da gibts alles von Gutsherrenart des Vorgesetzten über persönliche Zielvereinbarung bis hin zu fester Anteil vom Gewinn der Firma.
Sinnvoll ist sowas da, wo jemand einen direkten Einfluss darauf hat wieviel Umsatz generiert wird. Wenn also ein Vetriebler oder ein Verkäufer besonders viel verkauft, dann ist es durchaus gerechtfertigt ihm einen entsprechend hohen variablen Anteil zu bezahlen. Für Entwickler ist sowas eher unüblich.
> Für mich sind diese variablen Anteile irgendwie meistens Geschwätz. wenn du sie nicht mal kennst, oder dich dafür interessierst, bist du bei dem AG genau der "richtige" Typ für diese Taktik! > Auf mich wirkt es so, als ließen sich die Firmen damit einfach nur die > Option offen, den Arbeitnehmern weniger zu zahlen. wovon weniger zu zahlen, vom Grundgehalt? Für solche Typen, die das nicht tangiert sind solche Regeln u.a. gemacht. Kein Chef will sich hinter jeden seiner AN stellen und den laufend kontrollieren müssen. Allerdings gibt es da auch ganz gewiefte AG, die sind aber recht schnell und einfach zu erkennen. Vllt. erzählst du mal etwas mehr zu der Stelle, den Bereich und den Umständen?
> Sinnvoll ist sowas da, wo jemand einen direkten Einfluss darauf hat > wieviel Umsatz generiert wird. Wenn also ein Vetriebler oder ein > Verkäufer besonders viel verkauft, dann ist es durchaus gerechtfertigt > ihm einen entsprechend hohen variablen Anteil zu bezahlen. nur ein sehr kleines Bsp. von vielen, in dem Fall aber sehr prägnant. > Für Entwickler ist sowas eher unüblich. Das sollten sich vllt. auch mal ein paar "Erzeuger" von HW und SW durch den Kopf gehen lassen, vllt. würde dann damit die Qualität wieder steigen. Steht das vllt. auch mit der Formulierung leistungsgerechte Vergütung oder leistungsorientierte Bezahlung in engen Zusammenhang? Die beiden Schlagwörter in Bezug zum Lohn / Gehalt wo man vorsichtig sein sollte!
Niemand schrieb: >> Für Entwickler ist sowas eher unüblich. > Das sollten sich vllt. auch mal ein paar "Erzeuger" von HW und SW durch > den Kopf gehen lassen, vllt. würde dann damit die Qualität wieder > steigen. Deadlines, Pflichtenheft und Budget werden üblicherweise nicht von den Entwicklern festgesetzt. Die Qualität ist eine Funktion dieser Faktoren!
Mark schrieb: > Mich würden diesbezüglich mal die allgemeinen Meinungen hier > interessieren Hat meine Firma auch mal gemacht, reduziertes Grundgehalt und dafür höheren variablen Anteil der im ersten Jahr zu einem deutlichen Plus im Portomonnai führen sollte, so 20%. Einige Gierige haben sich drauf eingelassen, merkwürdigerweise hat die Firma seit dem nie wieder ihre Ziele erreicht und konnte leider nur einen stark verringerten variablen Anteil auszahlen, so daß all die nun Gehaltseinbussen haben. Vergiss Variaben die du nicht kontrollieren kannst. Und selbst solche die du meinst kontrollieren zu können, wie Neukundenabschlüsse oder Arbeitspensumsziele, liegen meist nicht in deiner Hand, sondern werden so gestaltet, daß du sie unmöglich erreichen kannst. Man könnte auf den Arbeitvertrag ja auch draufschreiben: Die Firma zahlt dir 5000 EUR monatlich und du garantierst dafür 6 Stunden pro Tag zu arbieten, bist aber variabel auch 8 oder 10 zu arbeiten wenn es deine sonstigen Aktivitäten erlauben. Schau mal, ob sie sich drauf einlassen.
Michael B. meinte > Hat meine Firma auch mal gemacht, reduziertes Grundgehalt und dafür > höheren variablen Anteil der im ersten Jahr zu einem deutlichen Plus im > Portomonnai führen sollte, so 20%. Sowas geht ja nur mit einem ganz speziellen Vorgang in ein laufendes AV hinein! Wer das als langjähriger MA sich dann antut, dem ist dann wirklich nicht mehr zu helfen. So spart man sich als GL dann die nötigen Mittel "überflüssige" Leute freizustellen und fähige auf eigene Kosten zuzukaufen. Leider bekommt man dann die unproduktiven Leute damit meist auch nicht wirklich los! > Einige Gierige haben sich drauf eingelassen, merkwürdigerweise hat die > Firma seit dem nie wieder ihre Ziele erreicht und konnte leider nur > einen stark verringerten variablen Anteil auszahlen, so daß all die nun > Gehaltseinbussen haben. Also haben nicht alle MA das Prozedere über sich mitgemacht, es gibt dann also verschiedene AV? > Vergiss Variaben die du nicht kontrollieren kannst. Und selbst solche > die du meinst kontrollieren zu können, wie Neukundenabschlüsse oder > Arbeitspensumsziele, liegen meist nicht in deiner Hand, sondern werden > so gestaltet, daß du sie unmöglich erreichen kannst. wird damit nicht so ein Vertrag einfach hinfällig? Aber ohne RA für AR wird das dann sicher auch nicht so einfach anfechtbar!
nicht annehmen! Gescheite Firma suchen, die dir Tarif zahlt oder eben entsprechendes AT mit Abstandsklausel zum Tarif...
> Deadlines, Pflichtenheft und Budget werden üblicherweise nicht von den > Entwicklern festgesetzt. Meine Ansage hast du damit nicht so recht verstanden, als Erzeuger waren nicht die Entwickler gemeint! > Die Qualität ist eine Funktion dieser Faktoren! Es gibt da aber noch mehr Faktoren bzgl. Qualität, die lassen sich nicht so einfach regeln.
> nicht annehmen! jede vertane Chance ist eine verlorene Schlacht, man lernt nicht daraus, auch nicht mal aus der Überlegung dazu! > Gescheite Firma suchen, die dir Tarif zahlt oder eben entsprechendes AT > mit Abstandsklausel zum Tarif... zeig mir aktuell die Firma die nach Tarif zahlt, das geht man ganz anders an - Nachfrage im Fachverband.
Ich arbeite als Software-Entwickler im Embedded Bereich, ohne Führungsverantwortung. Mein aktuelles Gehalt ist fix und beträgt auch noch mehr als das angebotene + variabler Anteil. Dieser würde sich zu einem geringen Teil aus Unternehmenserfolg und einem größeren, der sich aus der Zielerreichung "errechnet", zusammensetzen. Im Endeffekt also doppelt Minus. Sicherheit geht mir vor und da man diesen variablen Anteil eben nicht steuern kann, ist das nichts für mich. Bei Angestellten mit Führungsverantwortung mag das anders aussehen. Frage mich nur, ob solche Sachen (mittlerweile?) absolute Normalität sind.
Niemand schrieb: > Sowas geht ja nur mit einem ganz speziellen Vorgang in ein laufendes AV > hinein! Es war ein Angebot, daß einige Gierige angenommen haben. Es gab auch mal das Angebot Aktien zu bekommen.
Habe ich leider auch. Fixer Anteil sind 75% des "Zielgehalts bei 100% Zielerreichung". Bei mir geht das großteils über verrechenbare Stunden. Arbeite ich, wie diese Woche, 13 Stunden täglich, so bekomme ich 1:1 mehr Gehalt (Zuschläge usw. spart sich mein AG). Bin ich krank, gibt es gerade keine Aufträge oder sind interne Meetings angesetzt, so bekomme ich genau 0,00€. Mein Chef hat sein unternehmerisches Risiko also sehr schön auf mich abgewälzt. Aber zmd. ist es halbwegs nachvollziehbar und von mir zu beeinflussen. Würde ich aber nicht mehr annehmen, wenn nicht sehr viele $$$ herausschauen.
> Niemand schrieb: >> Sowas geht ja nur mit einem ganz speziellen Vorgang in ein laufendes AV >> hinein! > Es war ein Angebot, daß einige Gierige angenommen haben. also praktisch wie ein Honeypot? > Es gab auch mal das Angebot Aktien zu bekommen. das wäre die Steigerungsstufe davon, macht man aber eigentlich nur mit fähigen Führungsleuten, Es soll aber auch AG geben, die haben solche "Argumente" schon in der Stellenausschreibung • Überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeit durch leistungsorientierte Bezahlung Da gibt es eigentlich keinen sicheren und ordentlichen Grundlohn, max. den Mindestlohn! Das LV zum AV als Bestandteil dessen ist auch schon ein Witz an sich, deshalb suchen solche Firmen auch schon ein ganzes oder mehr als Jahrzehnt lang immer und immer wieder und weiter. Als Sub-Unternehmer nach LV gibt man damit das geschäftliche Risiko voll an die Angestellten in der Leistungsausführung durch. Nur die int. Verwaltung ist davon ausgenommen, wird aber sicherlich ähnlich marode bezahlt! Da fragt man sich, wer sich so etwas eigentlich freiwillig antut? Fachkräfte können das in meinen Augen nicht sein.
Große variable Anteile sind meistens eine Verlagerung des unternehmerischen Risikos auf den Arbeitnehmer. Nur, wenn ich Unternehmer sein wollte, dann wäre ich Unternehmer, nicht abhängig Beschäftigter. Hinzu kommt, dass man zwar das unternehmerische Risiko mittragen soll, aber keine entsprechende unternehmerische Entscheidungsbefugnis bekommt. Das ist dann wie Schwimmen mit gefesselten Händen. Ein großer variabler Anteil ist nur was für - die Typen im Verkauf, die wollen das so - das Topmanagement, das mit den selbst zugeteilten Boni die Firma plündert - aufgeblasene Karrieregeier, die davon träumen Topmanager zu werden. Ich habe mein Gehalt immer nach dem Grundsatz verhandelt, dass das Grundgehalt stimmen muss. Wenn eine Firma obendrauf Boni, variable Anteile oder was auch immer drauflegen mochte, dann habe ich nicht nein gesagt und das als Zubrot mitgenommen. Nicht selten habe ich in einem Jahr durch das ArbnErfG ein größeres Zubrot verdient als durch die wertlosen Versprechungen von Boni oder anderem Firlefanz.
> Ich habe mein Gehalt immer nach dem Grundsatz verhandelt, dass das > Grundgehalt stimmen muss. So sehe ich es auch. Variabel ist eben nicht gesichert. Wenn mir im VG beispielsweise gesagt wird, dass der variable Anteil normalerweise zwischen x und y liegt, ja warum dann nicht grundsätzlich mehr. In meinem Fall war der Fixanteil erschreckend wenig, sogar mehr als 10k weniger. Die anderen Faktoren unsicher, denn das habe ich nicht in der Hand, auch wenn ich doch meine Arbeit gut mache.
genervt schrieb: > Jan H. schrieb: > Arbeite ich, wie diese Woche, 13 Stunden täglich... > > USA? Nö, Dienstreise im Inland. Aber bevor ich mir an der Hotelbar einen antrinke, verdiene ich lieber noch ein paar Euro. Bei unserer Projektzeiterfassung, die für den Bonus relevant ist, kann ich auch 24h/Tag buchen wenn ich so viel arbeite. Der Arbeitsinspektor, oder wen auch immer das kümmern sollte, bekommt wohl eine gefakte Stundenaufzeichnung und scheint damit zufrieden zu sein.
Niemand schrieb: >> nicht annehmen! > jede vertane Chance ist eine verlorene Schlacht, man lernt nicht daraus, > auch nicht mal aus der Überlegung dazu! Das kann aber auch sehr schlau sein. Oder gibst du noch extra Gas, wenn du vor dir einen Blitzer auf der Straße siehst, um diese wertvolle Erfahrung mitzunehmen und daraus zu lernen? >> Gescheite Firma suchen, die dir Tarif zahlt oder eben entsprechendes AT >> mit Abstandsklausel zum Tarif... > zeig mir aktuell die Firma die nach Tarif zahlt, das geht man ganz > anders an - Nachfrage im Fachverband. Bosch, Siemens, Audi, ...
> Der Arbeitsinspektor, oder wen > auch immer das kümmern sollte, bekommt wohl eine gefakte > Stundenaufzeichnung und scheint damit zufrieden zu sein. Dann ist das Ziel, die Mitarbeiter durch variables Gehalt entsprechend zu motivieren, ja voll erreicht. Naja, es muss ja nicht Bezahlung nach Tarif sein. Ein vernünftiges Fixgehalt, das durchaus ja auch höher sein kann als so manches tariflich geregeltes, reicht zumindest mir.
Qwertz > Das kann aber auch sehr schlau sein. Die Ironietags vergessen " " ? Der Rest von deinem Äpfel-mit-Birnen-Vergleich spricht für dich. Mit etwas Überlegung warst du ja drauf gekommen, was gemeint war! Wer aber nicht will und auch nicht kann, dann kommt sowas halt bei raus! > Bosch, Siemens, Audi, ... Witz komm raus du bist umzingelt, der beste Beweis dass du auch hier keine Ahnung hast! Prinzipienreiterei sagt gar nichts aus. Bosch Sicherheitstechnik zahlt jedenfalls nicht nach Tarif und stellt auch keine erfahrenen Leute ein. Sub- und Fremdvergabe und nicht alle sind auch Entwickler, denn dort wird i.d.R nichts mehr hier in DE entwickelt, nur ´noch verkauf und max. verbaut. Nur mal so als Fakten damit du nicht weiter rumtrollst!
Niemand schrieb: > Bosch Sicherheitstechnik zahlt jedenfalls nicht nach Tarif und stellt > auch keine erfahrenen Leute ein. Die waren auch nicht gemeint, wenn da Bosch steht, dann ist damit die Konzernmutter gemeint und die zahlt meines wissens noch nach IGM.
genervt schrieb: > Niemand schrieb: >> Bosch Sicherheitstechnik zahlt jedenfalls nicht nach Tarif und stellt >> auch keine erfahrenen Leute ein. Vllt. Praktikanten? Die Jobbörse von denen ähnelt eher einer Praktikumsbörse: https://www.stepstone.de/5/stellenanzeigen-arbeitgeber.html?isDetailedSearch=false&of=0&thr=-1&od=DESC&stf=companysearch&co=78345&obf=refdate&an=numResults&suid=3e380f73-3e2c-49a6-a720-bcf8eb105983&li=100 > Die waren auch nicht gemeint, wenn da Bosch steht, dann ist damit die > Konzernmutter gemeint und die zahlt meines wissens noch nach IGM. Hmm, in Ansbach zahlen die auch nicht mehr nach IGM, vllt. noch "angelehnt"!
Cha-woma M. schrieb: > Hmm, in Ansbach zahlen die auch nicht mehr nach IGM, vllt. noch > "angelehnt"! Was ist in Ansbaach angesiedelt.
> Porsche, Daimler, Valeo, Stihl, BMW, Conti... die beiden in Leipzig .... willst du mich auf den Arm nehmen? Die größten Leiharbeits-Skl_ven-Firmen dort in der Region, ja aber klar doch: da gibt es nach Tarif IGZ oder wünsch dir was von Zeitarbeit!!!! > Was ist in Ansbaach angesiedelt. Lern du erstmal richtig Lesen und Schreiben, Und noch etwas: mit so Stammtischweisheiten bla bla kannst du dich bitte mit dir selber unterhalten!
Ich hab Porsche geschrieben, nicht Porsche Leipzig GmbH, aber den Unterschied begreifst du ja offenbar nicht, auch wenn sich der Fall Grad wiederholt.
Niemand schrieb: > Bosch Sicherheitstechnik zahlt jedenfalls nicht nach Tarif und stellt > auch keine erfahrenen Leute ein. Es gibt keine Firma die Bosch Sicherheitstechnik heißt. Die Firma heißt Bosch Sicherheitssysteme GmbH und zahlt sehr wohl nach IGM. Die haben aber auch eine Tochter: Bosch Sicherheitssysteme Engineering GmbH Die zahlt wirklich nicht nach IGM, dafür hockt man halt im billigen Nürnberg, von dem was man dort nach Miete oder Kauf übrig hat kann man uU sogar besser leben als am Hauptstandort in München. Cha-woma M. schrieb: > Die Jobbörse von denen ähnelt eher einer Praktikumsbörse: Gerade sind nicht viele Stellen frei, letztes Jahr wurden aber aber recht viele Entwickler und Co eingestellt, auch von Extern. Da wir viele duale Studenten haben ist der Bedarf aber auch nicht so hoch, die besten Leute zieht man sich halt selber ran.
Achja, PS: Niemand schrieb: > Sub- und Fremdvergabe und nicht alle sind auch Entwickler, denn dort > wird i.d.R nichts mehr hier in DE entwickelt, nur ´noch verkauf und max. > verbaut. Absoluter Käse, für Hardware die für EMEA gedacht ist sitzen die Entwickler auch "hier".
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