Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Strahler mit Li-Ionen Akku


von Simon H. (elektrosmog)


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Hallo,

ich bräuchte mal fachkundigen Rat. Zunächst sei gesagt dass ich bis 
jetzt keinerlei Kontakt zu Li-Ionen Akkus hatte.
Jetzt habe ich mir diese woche, blauäugig wie ich nunmal bin, einen 
akkubetriebenen LED Baustrahler aus dem Geschäft gekauft.
Inhalt mehr als spartanisch, eine 36650 Zelle mit 3.7V und 4000mAh, ein 
Schalter, eine Buchse und ein Vorwiderstand für die LED. Das "Ladegerät" 
ist ein Steckernetzteil mit USB Buchse, konsequenterweise hat das eine 
Leerlaufspannung von über 5V.

Ich hab das jetzt mal ausgemessen, den Akku im Betrieb bis 2.5V entladen 
und anschließend mit dem "Ladegerät" geladen. Ladestrom waren ca 500mA, 
die Spannung ging bis 4.2V, da hab ich aufgehört.

Jetzt stellt sich mir die Frage wie ich mit dem Ding umgehen soll. So 
werde ich das auf jeden Fall nicht betreiben.
Wie weiß ich ob die Zelle protected ist? Btw. würde sich eine protected 
Zelle überhaupt bis 2.5V entladen lassen?

Ich dachte jetzt daran einen Tiefentladeschutz bei 3V und eine 
Ladeschaltung mit einem MCP73831 aufzubauen, was meinen die Profis dazu?

: Verschoben durch Moderator
von Teo D. (teoderix)


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Hans W. schrieb:
> Zelle überhaupt bis 2.5V entladen lassen?

Ne, natürlich nich, das soll die Schaltung ja grad verhinder.

Dein auf 2,5V entladene ist nu eine Zeitbombe. Laden bitte nur noch in 
Schutzräumen und unter Aufsicht!

Hans W. schrieb:
> Ich dachte jetzt daran einen Tiefentladeschutz bei 3V und eine
> Ladeschaltung mit einem MCP73831 aufzubauen, was meinen die Profis dazu?

Google ist voll mit Beispielen....!

von Volle (Gast)


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Das hängt von der Zellchemie ab
36650 ist  nur die Bauform und sagt nichts über den Inhalt

LFP Chemie, die bei solchen Anwendungen gerne genommen wird, ist eher 
unkritisch und kann auch 2.0V  überleben.

NMC LMO LCO NCA  Zellen überleben das nicht


Denn Lithium Batterie !=  Lithium Batterie

von Simon H. (elektrosmog)


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Teo D. schrieb:

> Dein auf 2,5V entladene ist nu eine Zeitbombe.

Dachte das Entladen auf 2.5V würde maximal die Lebensdauer verkürzen und 
es wäre nur das Überschreiten der Ladeschlussspannung gefährlich.

Dann werde ich einfach eine kleine Schutzbeschaltung basteln und damit 
dann im Bereich von 3.0V bis 4.2V betreiben.

von THOR (Gast)


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Absolut tödlich, Gottseidank bist du damit hierher gekommen! Anzeige ans 
Bauhaus ist raus!

von Manfred (Gast)


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Hans W. schrieb:
> Zunächst sei gesagt dass ich bis
> jetzt keinerlei Kontakt zu Li-Ionen Akkus hatte.
Bis vor wenigen Jahren hatte ich die auch nicht, aber ich kann lesen. 
Per Google und Co. lassen sich Grundlagen finden, z.B. bei 
Batterieuniversity oder Panasonic.

> Jetzt habe ich mir diese woche, blauäugig wie ich nunmal bin, einen
> akkubetriebenen LED Baustrahler aus dem Geschäft gekauft.
Weder verboten noch verwerflich :-)

> Inhalt mehr als spartanisch, eine 36650 Zelle mit 3.7V und 4000mAh, ein
> Schalter, eine Buchse und ein Vorwiderstand für die LED.
Die Bauform 36650 wäre eine Rundzelle mit 36mm Durchmesser und 65mm 
Länge. Ich vermute, es sind zwei Zellen zu je 18mm zusammenpeschweißt.

> Das "Ladegerät"
> ist ein Steckernetzteil mit USB Buchse, konsequenterweise hat das eine
> Leerlaufspannung von über 5V.
Nicht schlimm, eher normal. Es gibt jede Menge billige Ladecontroller, 
die mit USB-Speisung arbeiten, und das sogar korrekt. Falls Du 
einigermaßen Englischkenntnisse hast, gucke mal den an: 
https://www.youtube.com/watch?v=wfrm6lbt8Pc
Der spricht sehr klar und erklärt anhand eines verbreiteten China-ICs 
den Ladeverlauf.

> Ich hab das jetzt mal ausgemessen, den Akku im Betrieb bis 2.5V entladen
> und anschließend mit dem "Ladegerät" geladen. Ladestrom waren ca 500mA,
> die Spannung ging bis 4.2V, da hab ich aufgehört.
Tue das nicht, überwache die Spannung und den Strom. Wenn eine Weile 
nach Erreichen der 4,2V der Strom geringer wird und die Spannung bleibt, 
ist die Ladeschaltung korrekt. Wenn die Spannung noch leicht ansteigt, 
bis 4,25V und dann abgeschaltet wird, ist das auch kein Grund zur Sorge.

Eine Entladung bis 2,5V herunter ist grenzwertig, je nach Akkuhersteller 
und Last evtl. sogar zulässig. Wenn die Zelle etwa 10-20s nach 
Abschalten wieder auf 3Volt hoch kommt, ist das zwar nicht optimal, aber 
vertretbar.

Wenn Du wirklich Hand anlegen willst, kannst Du z.B. sowas einsetzen: 
http://www.aliexpress.com/store/product/Free-Shipping-5V-1A-Micro-USB-18650-Lithium-Battery-Charging-Board-Charger-Module-Protection-Dual/2138141_32649780468.html

Diese Dinger sind nicht sauber spezifiziert, bei welcher Spannung oder 
wieviel Strom die Schutzschaltung tatsächlich greift, muß man ausmessen.

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