Ich habe mal eine Frage in der es nicht wie so oft um das Anlegen einer Überspannung oder die elektrostatische Entladung geht sondern um die Einkopplung aus einer benachbarten 230V Leitung. Verwenden jemand Taster gegen Masse und die internen Pullups eines AVRs die ja ziemlich hochohmig sind und hatte hier schonmal Probleme das der Eingang hops gegangen ist weil er sich etwas aus der Luft geholt hat oder ungewollt angesteuert wurde? Es geht als einfach um die Widerstandsfähigkeit eines Eingangspins wenn da z.b. offen 20 cm Draht dran hängt und nur die internen Pullups das ganze hochziehen.
Hi Bisher noch keine Probleme mit gehabt - hatte aber die Testla-Spule dabei noch nie direkt neben der Schaltung betrieben :/ Offene Eingänge können sich 'was einfangen' und so die Innereien durch schnellstes hin- und herschalten töten, sobald aber zu irgend einer Seite gezogen wird 'Pull-Widerstand' ist diese Möglichkeit vorbei. Hast Du Entladungen, Die in die 20cm lange 'Antenne' einkoppeln können? MfG
Hi Bis auf 'ungewollt angesteuert wurde' eigentlich recht sinnig. Unbenutzter Pin am µC, als INPUT, PullUp ON (Port auf high) Was daran die 20cm Antenne macht - kommt vll. noch - auf jeden Fall vorher auf Vcc liegen (durch den PullUp). Und so hochohmig ist der PullUp gar nicht (einige zig K) - wird wesentlich Mehr (M), wenn der PullUp aus ist! MfG
Eine Tesla Spule kommt da nicht hin. Interne Pullups sind aktiviert. Gut das beruhigt mich etwas.
Bisher hatte ich da keine Fälle bei denen die internen Pullups nicht reichten. Da du aber von Taster sprichst, rate ich zu entstörenden und entprellenden Maßnahmen.
Thomas O. schrieb: > Eine Tesla Spule kommt da nicht hin. ... aber vielleicht irgend jemand, der bei kaltem Winterwetter über den Fußboden geschlurft ist und sich dank "günstigen" Schuhwerks/Fußbodenbelags elektrostatisch aufgeladen hat.
Ich möchte übrigens noch empfehlen, die Taster mit niedrigen externen Pullups im KOhm Bereich zu versehen um den Kontaktstrom zu erhöhen weil manche Kontakte zur zuverläßigen Langzeit Operation einen gewissen Mindeststrom benötigen. Siehe Erklärung hier: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Wetting_current http://www.teradyne.com/File%20Library/Defense-Aero/Technical%20Papers/2011/Paton_The-Test--Usage-and-Maintenance-of-Power-Switching-Subsystems_2011.pdf http://www.metretekfl.com/manuals/docs%5C600068A.pdf .
Oft sieht man diese Beispielschaltung:
1 | ____ 1...10k |
2 | GND |----- ----+----[===]---o +VCC |
3 | | |
4 | |-----||----+----[===]---------------> zum µC (ohne Pull-Up) |
5 | 10..100nF 10k |
Sie entprellt, schützt den µC vor Fremdspannung, filtert HF Einstreuungen heraus und reinigt die Kontakte des Tasters. Manche Elektroniker monieren, dass die Kontakte durch den Entladestrom des Kondensators geschädigt werden. Das kann ich zumindest für gewöhnliche Taster nicht bestätigen.
Stefan U. schrieb: > Oft sieht man diese Beispielschaltung: Die finde ich auch nicht schön! Es ist keine zusätzliche Arbeit, den Kondensator nicht parallel zum Taster zu setzen, sondern zwischen Pin und GND. Die dadurch flacheren Flanken sind kein Problem, da die AVR Schmitt-Trigger Eingänge haben. Zum "Kontaktreinigen" reicht es, den Pullup genügend klein zu wählen
> Es ist keine zusätzliche Arbeit, den Kondensator nicht parallel zum > Taster zu setzen, sondern zwischen Pin und GND. Wie gesagt ist das ein häufiger kritik Punkt. Ich platziere den Kondensator mit Absicht parallel zum Taster (aber auf der µC Platine, nicht am Ende der eventuell langen Leitung) weil ich damit gute Erfahrung hemacht habe. Faulheit ist nicht der Grund.
Das C sollte besser gegen Vcc geschaltet werden weil sonst beim Hochfahren der systemweiten Vcc und schnellem starten der FW wegen der zeitlichen Aufladung ein Tastendruck vorgetäuscht werden könnte. Bei Arduino wegen B.L. natürlich kein Problem.
So schnell fährt das System nicht hoch. Außerdem kann man alleine durch setzen der Fuse Bits bis zu 64ms Verzögerung einstellen. Oder das Programm beginnt mit einer kleinen Warteschleife. Muss man bei vielen Schaltnetzteilen ohnehin machen, bevor man beginnt, viel Strom zu verbrauchen (z.B. durch Motoren, LED's, etc). Meinst du das so?
1 | |
2 | Taster 100nF |
3 | ____ |
4 | GND |----- -----+----||-------o VCC |
5 | | |
6 | | 4,7k |
7 | +----[===]----o |
8 | | |
9 | | |
Hier würde der Kpondensator die elektromagnetisch eingekoppelten Störungen nicht abblocken, sondern an die Versorgungsspannung ableiten. Ob das eine gute Idee ist? Und jedesmal wenn der Taster gerdückt wird, hätte man einen kurzen Kurzschluss, das mag die Versorgungsspannugn auch nicht.
1 | |
2 | Taster 100 Ohm 100nF |
3 | ____ |
4 | GND |----- -----[===]---+---||-------o VCC |
5 | | |
6 | | 4,7k |
7 | +----[===]---o |
8 | | |
9 | | |
Das wäre wohl besser für die Versorgungsspannung, habe ich so allerdings noch nie ausprobiert.
Stefan, deine Lösungen sind aber kein Pull-Ups.
sind ja einige interessante Sachen dabei, speziell mit dem Mindeststrom
da ich 230V Taster aus dem Standard Busch-Jaeger Programm verwende.
Ich werde diese Lösung probieren. Der Kerko lädt sich über den internen
Pullup und den 4,7kOhm Widerstand in Reihe zum Taster auf, bei
Tastendruck entlädt sich dieser gegen Masse und reinigt die Kontakte, so
kann ich erstmal auf der Platine die Widerstände einsetzen, die Kerkos
direkt am Schalter nachrüsten und brauche keine weitere VCC Leitung am
Schalter.
Der Kerko sollte aber immer noch HF gegen GND ableiten können, da er ja
AC durchlassen sollte. Über welche Frequenz spricht man da bei nem 100nF
Kerko die er durchläßt?
>
1 | > 100nF |
2 | > |----||----| |
3 | > | | |
4 | > | Taster | |
5 | > | ____ | 4,7k |
6 | > GND |-+---- ----+----[===]----o Portpin (interner Pullup) |
7 | > |
:
Bearbeitet durch User
Ja, die Schalter können das sicher haben... Aber den Reihenwiderstand halte ich für viel zu groß Eine 10er Potenz kleiner... Thomas O. schrieb: > Über welche Frequenz spricht man da bei nem 100nF > Kerko die er durchläßt? Gar nicht, spricht man da drüber... Du meinst ein RC-Glied! Und da sind alle Berechnungen öffentlich verfügbar.
Der Reihenwiderstand soll ja den Strom durch die internen Diode schützen, war da nicht mal die rede von wenigen µA die diese vertragen, wo ja die 4,7kOhm schon viel zu neidrig wären. Wie gesagt vor ESD habe ich weniger bedenken da wir in der Wohnung ohne Schuhe laufen und keine Teppiche rumliegen (bis auf vielleicht nen Badvorleger) und der Taster ja selber auch aus Kunsstoff ist weiterhin wird da auch mechanisch keine höhere Spannung aufgelegt, denn es ist festverkabelt und da gibts nur 5V die schon Filtermaßnahmen haben.
Thomas O. schrieb: > Der Reihenwiderstand soll ja den Strom durch die internen Diode > schützen, war da nicht mal die rede von wenigen µA die diese vertragen, Es gibt Hersteller, die das spezifizieren. Von Xilinx weiß ich, dass sie max. 10mA zulassen. Da gab es auch schon Applikationen, bei denen mit einem (recht niederohmigen) Widerstand der 2.5V-Eingang an 3.3V angeschlossen wurde. Rechnerisch waren das die vollen 10mA. Im unteren, einstelligen mA-Bereich würde ich das immer für zulässig halten, außer es ist definitiv was anderes spezifiziert. Thomas O. schrieb: > Über welche Frequenz spricht man da bei nem 100nF > Kerko die er durchläßt? Er lässt Wechselströme jeglicher Frequenz durch, das ist nur eine Frage, wie groß die sein werden bei gegebener Spannung. Man berechnet den kapazitiven Widerstand mit Xc=1/(2π*f*C). Irgendwann bei 10...100MHz nimmt dann der induktive Anteil Überhand (je nach Größe, Bauform, SMD usw.) und der Widerstand wird wieder größer. Da sind wir aber im Bereich 0.1...10Ω.
Thomas O. schrieb: > Es geht als einfach um die Widerstandsfähigkeit eines Eingangspins wenn > da z.b. offen 20 cm Draht dran hängt und nur die internen Pullups das > ganze hochziehen. Um auf die Ursprungsfrage zu antworten: man nimmt keine internen Pullups bei einer solchen Konstellation, sondern externe, möglichst niederohmige - was halt die Schaltung und der Stromverbrauch noch sinnvoll erscheinen lassen. Einkopplungen passieren gewöhnlich durch induktive und/oder kapazitive Kopplung, die nicht besonders niederimpedant ist und deshalb reicht ein kräftiger Pullup. Bei sehr langen Leitungen, die auf einen digitalen Eingang müssen und mit z.B. einem Taster bedient werden, würde ich zum OK greifen und mit dem eine quasi Stromschleife erstellen.
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