Hallo, ich möchte gerne mithilfe eines PT100 die Körperoberflächentemperatur im Bereich von ca. 30-40 Grad Celsius bestimmen. Dabei spielt die Genauigkeit eher weniger eine Rolle, sondern vielmehr die Auflösung. Diese sollte wenn möglich 0.1 Kelvin oder weniger betragen. Das soll dann später mit einem Mikrocontroller ausgewertet werden. Nun habe ich mir gedacht, Eine Viertelbrücke zu verwenden (3x 100Ohm, 1x PT100) und die Brückenspannung mit einem Instrumentenverstärker zu verstärken. Allerdings habe ich dann das Problem, dass ich einen DC-Offset am Ausgang habe, da mich der Bereich 0-30 Grad Celsius nicht interessiert. Wie wird sowas generell gehandhabt? Habt ihr vielleicht andere Ideen um die genannte Auflösung zu erreichen?
Suche im Forum nach ratiometrischer Messung im Zusammenhang zum PT100. Damit kriegt man sehr schnell und einfach hochauflösende Messungen hin.
Nimm einen NTC + Vorwiderstand. Die haben eine viel höhere Steigung. Du brauchst deshalb teilweise keinen Verstärker. Weniger Bauteile: weniger Fehler. Deshalb ist ein NTC + 0.1% Widerstand + guter ADC oft besser als viele PT100 Präzisionsverstärker.
Hallo, ich habe mal eine Temperaturerfassung mit PT100 und 5V Stromversorgung gemacht. Als Anhang meine Doku dazu. Das hilft vielleicht weiter bei ihren Überlegungen. Man kann den Messbereich ganz einfach ändern, durch eine Umbestückung des Messkanales. Viele Grüße Manfred
Der NTC: https://www.reichelt.de/Sensoren/HYG-NTC-202/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=3190&ARTICLE=117278 hat zum Beispiel bei 35Grad einen Fehler von nur +-0.18K Die Steigung ist 4% pro Grad. Er hat damit eine 12mal größere Widerstandsänderung als ein PT100. Vorteil vom PT100 ist, dass Du ihn gegen jeden anderen PT100 austauschen kannst.
3x 100Ohm, 1x PT100) ... Allerdings habe ich dann das Problem, dass ich einen DC-Offset am Ausgang habe, da mich der Bereich 0-30 Grad Celsius nicht interessiert. Du kannst die Brücke auch aus 113 Ohm Widerstände bauen.
1/10 Grad Auflösung ist auch mit PT100 kein großes Problem. Damit die Eigenerwärmung nicht zu groß wird sollte der Strom durch den PT100 i.A. nicht wesentlich über 1 mA liegen. Damit hat man etwa 100 mV am Sensor und bei konstantem Strom eine Änderung von etwa 0.3 mV / K. Für 1/10 Grad müsste man also rund 30 µV auflösen. Schwierig (aber nicht unmöglich) wird es wenn man feiner als 1/100 Grad auflösen will. Die Brückenschaltung wäre eine Möglichkeit. Für etwas mehr Empfindlichkeit aber eher 2 mal etwa 100 Ohm und 2 größere Widerstände von etwa 3-5 K, die den Strom einstellen. Nach einer passenden Verstärkung kann dann der µC interne ADC ausreichen, auch wenn der Messbereich etwa 0 - 50 Grad umfasst. Alternativ kann man auch einen höher auflösenden externen ADC nehmen und direkt mit Vorwiderstand als Spannungsteiler die Spannung am PT100 messen. Für 1/10 Grad braucht der ADC dafür aber mindestens 12 Bit, besser 16 Bit oder mehr an Auflösung. Gerade Sigma-Delta ADCs können eine Spannung im 100 mV Bereich ggf. auch direkt, ohne Vorverstärkung und differentiell (für eine 4 Leiter-messsung) erfassen. Mit einem NTC ist das Signal etwas größer. Schon die SI Sensoren wie KTY8x oder Ni Widerstände haben etwa eine doppelt so hohe relative Änderung.
Wie wärs mit LMT70 (analog) oder TMP107 (digital). Beide recht genau und beim TMP107 kommt die Temperatur direkt digital raus.
2kf schrieb: > Nimm einen NTC + Vorwiderstand. Die haben eine viel höhere Steigung. > Du brauchst deshalb teilweise keinen Verstärker. > Weniger Bauteile: weniger Fehler. > Deshalb ist ein NTC + 0.1% Widerstand + guter ADC oft besser als viele > PT100 Präzisionsverstärker. Es gibt da spezielle Sensoren für Fieberthermometer, die in diesem Bereich eine hohe Genauigkeit bieten. Auflösung ohne Genauigkeit macht keinen Sinn. Wenn es Dir (Andreas) nur um die Auflösung geht, kannst Du auch ein 5-EUR-Thermometer aus dem nächsten Supermarkt nehmen. Die haben heutzutage alle 0,1° Auflösung.
Andreas L. schrieb: > Habt ihr vielleicht andere Ideen um die genannte Auflösung zu erreichen? LM 35 und Co haben eine Auflösung von 10 mV/C° Und sind linear. Kurt
Andreas L. schrieb: > Hallo, > ich möchte gerne mithilfe eines PT100 die Körperoberflächentemperatur im > Bereich von ca. 30-40 Grad Celsius bestimmen. Dabei spielt die > Genauigkeit eher weniger eine Rolle, sondern vielmehr die Auflösung. > Diese sollte wenn möglich 0.1 Kelvin oder weniger betragen. Das soll > dann später mit einem Mikrocontroller ausgewertet werden. Mache - nachdem Du dieses pdf gelesen hast - aus "später mit einem uC..." ein "gleich mit einem uC..." Das rennt hier seit Jahren vollkommen unauffällig mit 1/100° Auflösung, da sieht man einen Menschen in 2m daran vorbeigehen.... MiWi
Andreas L. schrieb: > Nun habe ich mir gedacht, Eine Viertelbrücke zu verwenden > (3x 100Ohm, 1x PT100) und die Brückenspannung mit einem > Instrumentenverstärker zu verstärken. Allerdings habe ich > dann das Problem, dass ich einen DC-Offset am Ausgang habe, > da mich der Bereich 0-30 Grad Celsius nicht interessiert. Du hast schon verstanden, dass die Brueckenschaltung primaer dazu da ist, einen Offset von der Messgroesze abzuziehen? Der PT100 hat seine 100 Ohm bei 0°C; deswegen liefert die Bruecke 0V bei 0°C. > Wie wird sowas generell gehandhabt? Man dimensioniert die Bruecke passend. Es genuegt, wenn Du einen 100-Ohm-Widerstand (den richtigen) durch 110 Ohm ersetzt, dann liegt Dein Nullpunkt bei ungefaehr 25°C.
Andreas L. schrieb: > ich möchte gerne mithilfe eines PT100 die Körperoberflächentemperatur im > Bereich von ca. 30-40 Grad Celsius bestimmen. Dabei spielt die > Genauigkeit eher weniger eine Rolle, sondern vielmehr die Auflösung. > Diese sollte wenn möglich 0.1 Kelvin oder weniger betragen. Hast du schon mal an einen DS18B20 gedacht. Der liefert dir die Temperaturdaten per digitaler Schnittstelle mit einer Auflösung von 67mK mundgerecht für den µC. Allerdings ist die Zeitauflösung dann nicht berühmt.
Worauf soll den die Oberflächentemperatur gemessen werden? Wie soll/kann Kontaktiert werden? Da ist die Wahl des Sensors erstmal entscheidend! Der Sensor gibt immer die Temperatur wieder, die er fühlt, das kann die Temperatur von Interesse sein.
Nimm einen LTC2440, versorge ihn mit 5V. Mit einem Spannungsteiler erzeugst du dir 2.5V die du auf den REF des ADC schaltest und auf einen Spannungsteiler bestehend aus deinem PT100 und einem weiteren Widerstand. Jetzt misst du mit dem ADC den Spannungsabfall über deinem PT100. So funktioniert vom Prinzip her das MST-System von Digiraster: http://www.digiraster.de/systeme/mst-systeme.html und damit sind, nach Kalibrierung (6 Punkte, DKD), sogar Messabweichungen von <0,02K über einen Temperaturbereich von -40 ... +140°C (Messunsicherheit 0,04K) erreichbar.
Andreas L. schrieb: > ich möchte gerne mithilfe eines PT100 Meine Fresse, hier sind wieder alle Fortentypen vertreten die keine Antwort liefern. Christian L. schrieb: > Suche im Forum 2kf schrieb: > Nimm einen NTC Kolja L. schrieb: > Infrarot? Schorsch X. schrieb: > Wie wärs mit LMT70 Henrik V. schrieb: > Worauf soll http://atomaffe.de/blog/index.php/2015/02/die-typologie-der-forenbenutzer-eine-dokumentation-des-grauens/ Andreas L. schrieb: > Wie wird sowas generell gehandhabt? Ohne Instrumentenverstärker, nur ein (Rail-2-Rail) OpAmp, man braucht keine Konstatstriómquelle wenn man ratiometrisch misst, und keinen 24 bit A/D-Wandler
1 | +------+---+--------- AVCC |
2 | | | | |
3 | 10k 10674 | MCP 6V11T |
4 | | | | |
5 | +------)--|+\ |
6 | | | | >------+-- 30 bis 40 GradC (0.1 bis 4.9V) |
7 | | +--|-/ | |
8 | | | | | |
9 | Pt100 +---)-298830-+ |
10 | | | | |
11 | | 119,16 | |
12 | | | | |
13 | +------+---+--------- AGND |
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.7.8 mit Linearisierung http://www.ti.com/lit/an/slyt442/slyt442.pdf
Sorglos Paket. Konstantstromquelle & ADC. Hat alles in einem Chip. Einfach per SPI Auslesen und fertig. Man muss sich um den ganzen Analogkram nicht kümmern. Auflösung 0,03 Grad. https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX31865.pdf
Achso. Wenn dir das Löten zu viel Arbeit ist. Es gibt den Chip auch schon fertig aufgelötet auf ein EVAL-Board. Einfach PT100 drannklemmen, µC drann und fertig. http://www.mouser.de/ProductDetail/Maxim-Integrated/MAX31865PMB1/?qs=sGAEpiMZZMtp5ziQ9mm%252bArFB%252bTb7TQpq95JRdeXQSZE%3d
Michael B. schrieb: > Meine Fresse, hier sind wieder alle Fortentypen vertreten die keine > Antwort liefern. Michael B. schrieb: > Ohne Instrumentenverstärker, nur ein (Rail-2-Rail) OpAmp, man braucht > keine Konstatstriómquelle wenn man ratiometrisch misst, und keinen 24 > bit A/D-Wandler Und deine Lösung ist jetzt besser? Ganz ehrlich, wenn ich auf OPVs verzichten und schnell digital werden kann und dann noch mit wenigen Bauelementen (24bit ADC, Blockkondensatoren und ein 5ppm-Widerstand) auskommen kann, dann tu ich das. Mein Vorschlag misst ebenfalls ratiometrisch und ist ein "fast digital"-Ansatz, der nachweislich funktioniert. Ich muss nicht mit Zwang analog vorverarbeiten, was nur wieder zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Aber das magst du anders sehen. Hier wurden diverse Vorschläge geliefert, letztlich muss der TO selbst entscheiden welche Variante er umsetzt.
>Und deine Lösung ist jetzt besser? Ganz ehrlich, wenn ich auf OPVs >verzichten und schnell digital werden kann und dann noch mit wenigen >Bauelementen (24bit ADC, Blockkondensatoren und ein 5ppm-Widerstand) >auskommen kann, dann tu ich das. Genau. Sehe ich ähnlich. So wenige Bauteile wie möglich. Hier gab es viele unterschiedliche Antworten. Auch die integrierte Lösungen haben ihren Charme. Bei laberkopps Vorschlag sollte man auch beachten, dass ein 1% Toleranz beim Brückenwiderstand etwa 3 Grad Fehler verursachen. Und 3 der 4 Widerstände haben direkt Einfluss. Bei einem NTC macht ein 1% Widerstand nur 0.2Grad aus.
Michael B. schrieb: > Meine Fresse, hier sind wieder alle Fortentypen vertreten die keine > Antwort liefern. Und deine Schaltung mit akademischen Widerstandswerten ist jetzt eine praxistaugliche Lösung?
Ich verwende jeweils einen 10k NTC in Serie mit einem 10k 0.1% Referenzwiderstand ratiometrisch gespiesen an einem 24 bit Wandler. Das ergibt Ausloesung ohne Ende, zu praktisch Null Kosten.
Michael B. schrieb: > Andreas L. schrieb: >> ich möchte gerne mithilfe eines PT100 > > Meine Fresse, hier sind wieder alle Fortentypen vertreten die keine > Antwort liefern. > Ach Michael.... wer lesen kann ist klar im Vorteil. Es ist nicht unser Problem daß Du immer wieder Deinem Nickname alle Ehre machst. Denn die brauchbaren Vorschläge sind schon lange bevor Du da warst gekommen. Manche \so\, manche so. Und mit einem 3,5€ 22Abit ADC auf der digitlen Ebene ein Problem zu erschlagen das sonst nicht ganz trivial zu lösen ist - gerade für Laien, die solche Fragen stellen müssen - vollkommen ok. doch wie fast immer rennt das Forum zur Höchstform auf und der TO schaut zu und sagt nix mehr... MiWi
Die Lösung von branadic gefällt mir am besten: Ein ADC ein Kondensator und ein einziger Widerstand (wenn man ADC mit "echtem" differential Eingang verwendet) erzielt erstaunlich hohe Genauigkeit.
Christian L. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Meine Fresse, hier sind wieder alle Fortentypen vertreten die keine >> Antwort liefern. > > Und deine Schaltung mit akademischen Widerstandswerten ist jetzt eine > praxistaugliche Lösung? Behauptet er doch gar nicht. Er vertitt eher die Forentypfraktion "Theoretiker" ;-)
Die Variante mit dem OP kann man auch mit größtenteils normalen Widerstandswerten aufbauen: als oben 10 K wie beim PT100. In der Brücke halt den einen Widerstand von rund 110 Ohm den man anpassen muss (d.h. wohl 120 Ohm und eine Widerstand parallel) und dann der Widerstand am OP, der die Verstärkung festlegt - da kommt es nicht so sehr drauf an, wenn man nicht das letzte Bit an ADC Auflösung ausnutzen will grob geschätzt 24 K sollten passen. Der Bereich ist dann zwar nicht genau 30-40V sondern vielleicht 23 - 48 C, dass sollte aber trotzdem von der Auflösung ausreichen, sofern der ADC mehr als 8 Bits schafft. Die Variante mit hochauflösendem ADC hat heute auch was für sich: der ADC ist ggf. günstiger (und besser zu bekommen) als die 2 extra Widerstände mit TK im unter 5 ppm(K Bereich die man bräuchte um eine ähnliche Genauigkeit mit der klassischen Brückenschaltung zu erreichen. Für nur 0,1 K Auflösung geht es aber ggf. günstiger mit der klassischen Brücke mit 1 OP.
Lurchi schrieb: > Für nur 0,1 K Auflösung geht es aber ggf. günstiger mit der klassischen > Brücke mit 1 OP. ... und dem µC internen ADC >= 10 Bit. Andreas L. schrieb: > Allerdings habe ich dann das Problem, dass ich einen > DC-Offset am Ausgang habe, da mich der Bereich 0-30 Grad Celsius nicht > interessiert. Wie wird sowas generell gehandhabt? Indem der µC den Offset herausrechnet: ADC-Werte für jeweils 30 °C und 40 °C messen und die Spanne dazwischen linear (müßte noch reichen) interpolieren.
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten :) Ich werde die Tage mal ein paar Vorschläge recherchieren. Die ratiometrische Messung mit dem Delta-Sigma-ADC hört sich schon einmal vielversprechend an.
Andreas L. schrieb: > Die ratiometrische Messung mit dem Delta-Sigma-ADC hört sich schon > einmal vielversprechend an. Die ist nicht vielversprechend, sondern funktioniert nachweislich. Alles was du brauchst ist: - Spannungsteiler: PT100 + 2,4k +/-5ppm/K Widerstand versorgt mit 2,5V (1mA) - ADC: LTC2440 - Kondensatoren am ADC: 100nF Keramik, 10µF Tantal - 2,5V aus 5V: zwei Widerständen (z.B. 10k) + OPV (z.B. ADA4522) als Buffer + 100nF Keramik zur Stabilisierung der OPV-Versorgung - ein vernünftiges Leiterplattenlayout mit 4W-Verdrahtung bis zum PT100 - geeignete geschirmte Kabel, Stecker, Gehäuse, Kabeldurchführungen, Kabelknickschutz ... - µC mit Firmware Hast du dir denn schon Gedanken gemacht wie du die Kalibrierung angehen möchtest? Kommst du vielleicht günstiger, wenn du ein fertiges MST-System kaufst? Das ist dann schon kalibriert und garantiert dir schwarz auf weiss was es kann. Wenn du alles zusammenrechnest musst du abwägen ob die Zeit die du aufbringst und das ganze Material das du benötigst wirklich rechtfertigt selbst etwas aufzubauen. Mein MST-System verfügt über RS485/Modbus, hat zwei Temperaturfühler mit je zwei Temperatursensoren pro Fühler und steckt in einem Edelstahlgehäuse. Die Kalibrierung an 6 Punkten auf max. 0,02K hat dabei fast genauso viel gekostet wie das System selbst. In Summe ist das Teil wirklich sehr günstig, ich war selbst erschrocken. branadic
Andreas L. schrieb: > Die ratiometrische Messung mit dem Delta-Sigma-ADC hört sich schon > einmal vielversprechend an. Dann mache es so. Andererseits hast Du ja nur minimale Anforderungen an die Genauigkeit, weshalb auch ein OP - beschaltet mit Standard-Widerständen - völlig ausreichend ist. So oder so mußt Du allerdings verstehen, wie der µC die gemessenen Spannungen richtig auswertet. Daß 30 °C exakt 0 V und 40 °C exakt 5 V entsprechen, wird bei keiner Schaltung der Fall sein.
branadic schrieb: > Hast du dir denn schon Gedanken gemacht wie du die Kalibrierung angehen > möchtest? Nein. Vom Delta-Sigma Wandler habe ich hier zum ersten Mal gehört. Ich kannte vorher nur die Methode über die Brückenschaltung, da ich mich zurzeit noch im Studium befinde und das Ganze Teil einer Projektarbeit werden soll. Die Materie ist relativ neu für mich, deshalb überlege ich ob es für mich nicht doch mehr Sinn machen würde, die Brückenschaltung zu verwenden.
Nach welchem Prinzip der ADC arbeitet spielt für dich in erster Linie keine Rolle, auf die eine oder andere Art wirst du deine Signale ohnehin digitalisieren müssen und dich um das Thema "Auslesen des ADCs" kümmern müssen. Worin sich dieser Ansatz von der Brücke unterscheidet ist, dass es sich um einen "Fast Digital"-Ansatz handelt und wenn man das richtig macht keine großen analogen Wegstrecken hat, auf denen man sich "Dreck" einfangen kann. Die Regeln bei der Umsetzung und entsprechende hochwertige Komponenten sind für beide Ansätze im Wesentlichen dieselben. Letztlich ist es an dir zu entscheiden, welchen Ansatz du nimmst. Ich möchte dich jedoch zu modernen Ansätzen ermutigen. Ich selbst habe diesen Ansatz gerade erst für eine Applikation umgesetzt, bei der es allerdings nicht um einen PT100 geht.
Andreas L. schrieb: > Die Materie ist relativ neu für mich, deshalb überlege ich ob es für > mich nicht doch mehr Sinn machen würde, die Brückenschaltung zu > verwenden. Du schreibst, daß du dich "noch" im Studium befindest, und dann überlegst du dir, daß du Materie, die für dich noch neu ist, lieber bleibenlassen willst? Was soll nach deinem Studium nur aus dir mal werden? Taxifahrer? Vernünftig auflösende Sigma-Delta-Wandler gibt es seit über 20 Jahren, wenn ich mich rect erinnere, kam der AD7714 so etwa 1994..1995 heraus und der ist auch heute noch ein respektabler Chip. Seitdem gibt es solche Wandler zuhauf, sowas ist heutzutage Stand der Technik und sollte von einem Absolventen schlichtweg beherrscht werden - und du scheust davor??? W.S.
>Was soll nach deinem Studium nur aus dir mal werden? Taxifahrer?
Immer diese dummen Kommentare hier im Forum.
Hallo Michael B., Michael B. schrieb: > Andreas L. schrieb: >> ich möchte gerne mithilfe eines PT100 > > Meine Fresse, hier sind wieder alle Fortentypen vertreten die keine > Antwort liefern. > > Christian L. schrieb: >> Suche im Forum > 2kf schrieb: >> Nimm einen NTC > Kolja L. schrieb: >> Infrarot? > Schorsch X. schrieb: >> Wie wärs mit LMT70 > Henrik V. schrieb: >> Worauf soll > > http://atomaffe.de/blog/index.php/2015/02/die-typologie-der-forenbenutzer-eine-dokumentation-des-grauens/ Die oben genannte Foristen kenne ich nicht persönlich. Einen aber schon, den Henrik V. Ich kann Dir versichern, dass er beim Thema Sensoren und Messtechnik gar nicht so unbeschlagen ist, um es mal sehr defensiv auszudrücken. Henrik ist ein wirklich hilfsbereiter Mensch und seine Kommentare zum Thema sollte man sich schon genau durchlesen. Insbesondere hilft es doch ungemein, wenn man dann nach Lektüre nicht mehr Mist misst. Ich habe seinen Hinweis verstanden und fand ihn zielführend. Du nicht? Du tust ihm Unrecht, wenn Du ihn der Typologie zuordnest.
Verstehe nicht, warum der TO nicht einfach einen Chip nimmt, der exakt für die Aufgabenstellung entwickelt wurde. Es gibt RTD-Chips (einen habe ich genannt), da kann man direkt den PT100 anschließen und wahlweise in 2,3 oder 4 Drahtmessung auslesen. Ist alles enthalten inklusive ADC. Der Anwender sieht einfach eine SPI-Schnittstelle, welche so einfach auszulesen ist, dass dazu bereits ein Azubi im 2 Lehrjahr dazu in der Lage sein sollte :-) Ich habe manchmal das Gefühl ihr denkt alle viel zu kompliziert. Es gibt für gefühlte 99% der Aufgabenstellungen bereits einen fertigen Chip. Wirkliche Neuentwicklungen sind heutzutage eigentlich sehr selten. Die Kunst besteht darin vorhandene Räder zu finden und zu nutzen und nicht darin ständig neue Räder neu zu entwickeln (auch wenns ev. Spaß macht)
Peter M. schrieb: > Du tust ihm Unrecht, wenn Du ihn der Typologie zuordnest. "Worauf soll den die Oberflächentemperatur gemessen werden?" Warum willst du denn eine Banane essen ? "Wie soll/kann Kontaktiert werden?" Wie soll sie zubereitet werden, gekocht oder roh, kandiert oder püriert, gegrillt oder in der Pfanne gebraten ? "Da ist die Wahl des Sensors erstmal entscheidend!" Da stellt sich schon die Frage ob eine Banane überhaupt die richtige Zutat ist. "Der Sensor gibt immer die Temperatur wieder, die er fühlt, das kann die Temperatur von Interesse sein." Eine Banane schmeckt halt immer ein bischen süss, da ist die Frage, ob das überhaupt zu deinem Gericht passt. Wutz schrieb: > Verstehe nicht, warum der TO nicht einfach einen Chip nimmt, der exakt > für die Aufgabenstellung entwickelt wurde. Wer nichts kann, muss halt einen vorgefertigen Chip nehmen, wer selbst entwicklen kann, braucht die nicht und kommt billiger bei weg. Man denke an all die Leute, die Phasenanschnittsteuerungen per IC wie TDA1024 oder TCA785 oder U208 aufgebaut haben, und heute Beschaffungsprobleme bekommen.
Michael, Henrik weist ganz banal darauf hin, dass erst einmal ein passender Sensor gefunden werden muss, der auch die Oberflächentemperatur erfasst und eben nicht die Temperatur der Umgebungsluft daneben. Ansonsten besteht die Gefahr, dass trotz möglicher Auflösung im Milli-Kelvin-Bereich der Sensor überwiegend die angrenzende Lufttemperatur misst und nicht die Oberflächentemperatur. Das muss doch der erste Filter bei der Suche über dem Sensoruniversum des Distributors sein. Das dann gefundene Suchergebnis bestimmt, ob für diese Sensorbauform* ein integriertes Digitalprodukt vorhanden ist, ein integriertes analoges Produkt, das Werte im Bereich 0-10V ausgibt, oder der Fadenstarter ein diskretes Baurezept verwenden muss. *Ich weiß nicht, ob man bei den integrierten Produkten die Sensoren frei wählen kann, habe bisher nur KTY81-110 und NTCs in eigener Beschaltung benutzt.
> Wer nichts kann, muss halt einen vorgefertigen Chip nehmen, wer selbst > entwicklen kann, braucht die nicht und kommt billiger bei weg. Man denke > an all die Leute, die Phasenanschnittsteuerungen per IC wie TDA1024 oder > TCA785 oder U208 aufgebaut haben, und heute Beschaffungsprobleme > bekommen. Entwickeln tut man eh nichts (ist eine Illusion). Ein Ingenieur (sofern er kein ASIC-Entwickler oder ist) tut im Prinzip nichts anderes als Legosteine zusammenstecken. Ein guter Ingenieur nimmt das, was mit möglichst wenigen diskreten Bauteilen auskommt (sofern dem keine Kostengründe oder andere Gründe entgegenstehen). Und von teuer kann hier keine Rede sein. So ein Chip kostet vielleicht 2 oder 3 Euro. Ein ADC mit hoher Auflösung und Hünerfutter kostet praktisch genauso viel. Nebenbei: Der TO ist wohl kaum dabei eine Großserie aufzulegen ;-). Wenn er in solch einer Position wäre, würde er nicht zu solch simplen Aufgabenstellungen Fragen stellen. Ich habe solche Sachen damals schon als Minderjähriger zusammengebastelt. Und nein - ein Genie bin ich bestimmt nicht.
Peter M. schrieb: > Henrik weist ganz banal darauf hin, dass erst einmal ein passender > Sensor gefunden werden muss, der auch die Oberflächentemperatur erfasst > und eben nicht die Temperatur der Umgebungsluft daneben. Sehr schön. aber voll am Thema vorbei. Es ist eben NICHT eine Frage des Sensors, ob man damit die Temperatur der Oberfläche mißt oder die der eigenen Hand oder die der Luft, sondern es ist eine Frage der Konfektionierung des Sensors und des tatsächlichen Wärmekontaktes und damit der fachgerechten Benutzung. Um die temperatur einer Oberfläche zu messen, schmiert man oftmals einen Klecks von irgendwas Wärmeleitenden drauf (Wärmeleitpaste kennt ja wohl jeder, Silikonfett würde auch gehen) und packt den Sensor dort hinein. Dann noch ne Abschirmung gegen direkte Sonnen- oder Lampenlicht-Einstrahlung darüber und man kann recht zuverlässig die Oberflächentemperatur messen. Das ist alles völlig unabhängig, ob man einen PT100 oder NTC oder elektronischen Sensor benutzt. Wutz schrieb: > Verstehe nicht, warum der TO nicht einfach einen Chip nimmt, der exakt > für die Aufgabenstellung entwickelt wurde. Dann erkläre ich es dir: Man kann durchaus mit fertigen Bauklötzern spielen, aber lehrreicher ist es allemal, die Sache selbst verstanden zu haben und die dafür richtige Meßstrategie und Schaltung zu beherrschen. Dazu gehören heutzutage eben auch SigmaDelta-Wandler wegen ihrer zumeist enormen Auflösung, ihrer Linearität und ihrer integrierenden Art, die einem das Leben ggü. Störungen erleichtert. W.S.
> Dann erkläre ich es dir: Man kann durchaus mit fertigen Bauklötzern > spielen, aber lehrreicher ist es allemal, die Sache selbst verstanden > zu haben und die dafür richtige Meßstrategie und Schaltung zu > beherrschen. Dazu gehören heutzutage eben auch SigmaDelta-Wandler wegen > ihrer zumeist enormen Auflösung, ihrer Linearität und ihrer > integrierenden Art, die einem das Leben ggü. Störungen erleichtert. Ich verstehe schon was du meinst, aber der von dir genannte AD-Wandler ist auch nur ein Bauklotz. Das dieser Klotz zufällig eine SPI (oder I2C) Schnittstelle hat ist dabei nur Nebensache. Um den Wandler zu benutzen ist es vollkommen egal, ob es sich um einen SigmaDelta-Wandler handelt oder im Inneren ein kleiner Quantenrechner samt Fluxkompensator verbaut ist :-) Genau genommen könnte der Hersteller auch lügen. Das würde keiner merken, solange das was er ausspuckt den Erwartungen entspricht. Es ist wahrlich keine Leistung das Klötzchen gemäß Datenblattangaben mit Hühnerfutter zu versorgen. Mal ehrlich: Wir leben im 21 Jahrhundert. Die Zeiten in denen eine Analogschaltung aus hunderten diskreten Bauteilen aufgebaut wurde ist vorbei. Heutzutage wird das analoge Signal so direkt wie möglich an einen AD-Wandler geführt und der Rest ist pure Software. Das nimmt immer extremere Züge an, aber so ist das eben. :-)
Wutz schrieb: > Heutzutage wird das analoge Signal so direkt wie möglich an einen > AD-Wandler geführt und der Rest ist pure Software. Das nimmt immer > extremere Züge an, aber so ist das eben. :-) Naja, es muss nicht unbedingt ein ADC sein, sagen wir doch etwas allgemeiner xDC. Und ganz genau genommen ist ein ADC auch kein Wandler, sondern ein Umsetzer, denn in der deutschen Sprache kann zwischen Wandler und Umsetzer differenziert werden.
Wutz schrieb: > Mal ehrlich: Wir leben im 21 Jahrhundert. Die Zeiten in denen eine > Analogschaltung aus hunderten diskreten Bauteilen aufgebaut wurde ist > vorbei. Dann ist die Darstellung von Dr. Schärer hier unten ja eigentlich auch total überflüssig, oder? :) http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/uregspec.htm
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