Forum: PC Hard- und Software 2 WLAN (Router) per Coax Kabel verbinden?


von Heinzi (Gast)


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Moin,

Ich suche einen Weg, WLAN per Kabel zu verlängern.

Ich habe 2 Standorte, die über gut 200m RG59 75Ohm Coax Videoleitung 
verbunden sind.

Nun frage ich mich, ob es möglich ist

a) Über 2 Antennen ganz nah an den jeweiligen Geräten ein WLAN quasi 
volltransparent über dieses Kabel zu verlängern?

b) Ich zwei WLAN Geräte direkt mit diesem Kabel verbinden kann, also 
direkt das Kabel an die Antennenbuchsen angeschlossen.

Ich weiss, das sowas in 2004 schonmal gemacht wurde, aber beim WLAN hat 
sich ja seit dem so einiges getan...

Hat das schonmal jemand ausprobiert?

von MiWi (Gast)


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Heinzi schrieb:
> Moin,
>
> Ich suche einen Weg, WLAN per Kabel zu verlängern.
>
> Ich habe 2 Standorte, die über gut 200m RG59 75Ohm Coax Videoleitung
> verbunden sind.
>
> Nun frage ich mich, ob es möglich ist
>
> a) Über 2 Antennen ganz nah an den jeweiligen Geräten ein WLAN quasi
> volltransparent über dieses Kabel zu verlängern?
>
> b) Ich zwei WLAN Geräte direkt mit diesem Kabel verbinden kann, also
> direkt das Kabel an die Antennenbuchsen angeschlossen.
>
> Ich weiss, das sowas in 2004 schonmal gemacht wurde, aber beim WLAN hat
> sich ja seit dem so einiges getan...
>
> Hat das schonmal jemand ausprobiert?


Abgesehen davon das es elektrischer Blödsinn 1. Grades ist sowas zu tun 
-
wieso um Himmelswillen machst Du es nicht einfach selber? So schwer 2 
Adapterstecker mitsamt Anpassung an andere Impedanz zu beschaffen und 
das Zeug zusammenzustöpseln?

Vor was fürchtest Du dich?

MiWi

von Heinzi (Gast)


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MiWi schrieb:
> Abgesehen davon das es elektrischer Blödsinn 1. Grades ist sowas zu tun

Kannst du das etwas erläutern?

MiWi schrieb:
> wieso um Himmelswillen machst Du es nicht einfach selber? So schwer 2
> Adapterstecker mitsamt Anpassung an andere Impedanz zu beschaffen und
> das Zeug zusammenzustöpseln?

Ja, solange da noch analoge Überwachungstechnik dranhängt ist das nicht 
so mal eben gemacht. Ausserdem ist es jawohl nicht soooo 
unwahrscheinlich dass schonmal jemand eine ähnliche Idee hat und Tipps 
geben kann?

MiWi schrieb:
> Vor was fürchtest Du dich?

Vor zerstörter WLAN Hardware, etwa durch Überlastung, 
Potentialunterschiede, etc.
Hier bin ich für konstruktive Hinweise sehr dankbar.

von Tr (Gast)


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Such das Leerrohr in dem die Videoleitung hoffentlich steckt und zieh 
eine Glasfaser zusätzlich rein. Die ist schnell, potentialfrei, billiger 
als irgendwelche HF Koppler... Wenn die alte Technik da weiter laufen 
soll musst du ja die 2,4GHz ins Kabel bringen ohne die zu beeinflussen, 
das kann aufwändig werden.

von S. R. (svenska)


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Ein normales Satelliten-Coax-Kabel überträgt die 2,4 GHz vom WLAN 
problemlos. Damit kann man in alten Hausinstallationen (mit z.B. 
Kabelfernsehen) das Internet auch ohne Neuverdrahtung verteilen (ein 
normaler Sat/Kabel-Splitter vereinigt und trennt die Signale hinreichend 
gut). Das Kabel wird beim Router anstelle der Antenne angelötet und auf 
der anderen Seite hängt einfach die Seele ein Stück als Antenne raus. 
Das ist zwar übelstes Gepfusche, aber es funktioniert.

Ob dein Kabel die Frequenzen gut genug überträgt, müsstest du 
ausprobieren. Mit 5 GHz-WLAN dürfte das auch nicht funktionieren, also 
musst du die Router passend konfigurieren.

von Horst (Gast)


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Heinzi schrieb:
> Ich habe 2 Standorte, die über gut 200m RG59 75Ohm Coax Videoleitung
> verbunden sind.

Professionell würde man da zwei Medienwandler Ethernet-Coax setzen und 
am entfernten Ende einen Accespoint anbauen.

von oszi40 (Gast)


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Horst schrieb:
> Professionell würde man

Das mag sein. Ist im STörfall dann auch schnell Ersatz-HW da?

Heinzi schrieb:
> volltransparent über dieses Kabel zu verlängern

DIESES Kabel würde ich nicht anfassen. Gebäudeübergreifend sollte man 
was mit LWL machen. Es gibt auch vorkonfektionierte LWL-Kabel.

von Horst (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Das mag sein. Ist im STörfall dann auch schnell Ersatz-HW da?

Ja, die kann man kaufen und sich in den Schrank legen, wenn die 
Verbindung so wichtig ist, daß man nicht mal einen Tag auf die Lieferung 
warten kann. Genauso wie Medienkonverter für die Glasfaserleitung, ein 
AP oder WLan-Router.
Da die Kameratechnik aktuell überall von analog auf IP getausch wird, 
ist das schon Standardware. Aktuell setzt man auch da auf DSL-Technik, 
ich hab auch schon normale 2Draht-DSL-Stecken auf Coax eingesetzt.

oszi40 schrieb:
> Es gibt auch vorkonfektionierte LWL-Kabel.

Und wer zahlt mal nebenbei das Verlegen?

von Mac G. (macgyver0815)


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oszi40 schrieb:
> Horst schrieb:
>> Professionell würde man
>
> Das mag sein. Ist im STörfall dann auch schnell Ersatz-HW da?

Als ob die Lösung mit WLAN Router und irgendwie Antennenausgang ans 
Kabel basteln als "zuverlässig" betrachtet werden könnte ;-)



https://www.reichelt.de/CoaxNet/2/index.html?ACTION=2&LA=3&GROUPID=5833

von Gerd Symlink (Gast)


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Liebe Leute,

Es ist mal wieder typisch für dieses Forum. Es wird eine Problematik 
geschildert, eine klare Frage gestellt und von 10 Antworten sind 9 nach 
dem Motto: "Selber zu doof/ Nicht nach den Vorschriften/ Mach es so und 
so und so"

Heinzi schrieb:
> Ich suche einen Weg, WLAN per Kabel zu verlängern.

Es gibt ja nicht nur Router, sondern auch diverse Geräte mit eingebautem 
WLAN, daher kann es durchaus interessant sein, WLAN volltransparent zu 
verlängern.

Also mich würden Lösungen dahingehend auch sehr interessieren.

von Dune (Gast)


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Gerd Symlink schrieb:
> Also mich würden Lösungen dahingehend auch sehr interessieren.

Das einfachste und zuverlässigste ist, beide Enden des Kabels mit einer 
Antenne zu versehen und die Router so zu lassen, wie sie sind. Die Kabel 
direkt an den Router anschließen halte ich für suboptimal. Da ist die 
Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß man die Empfänger abschießt. Dafür 
sind sie nicht ausgelegt, direkt an den Senderausgang angeschlossen zu 
werden...

von MiWi (Gast)


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Heinzi schrieb:
> MiWi schrieb:
>> Abgesehen davon das es elektrischer Blödsinn 1. Grades ist sowas zu tun
>
> Kannst du das etwas erläutern?

bei 200m Kabel sind sehr schnell Potentialunterschiede da die sehr 
destruktiv sein können, vor allem bei Antenneneingängen, die mit 
mikroV-Pegeln arbeiten...



>
> MiWi schrieb:
>> wieso um Himmelswillen machst Du es nicht einfach selber? So schwer 2
>> Adapterstecker mitsamt Anpassung an andere Impedanz zu beschaffen und
>> das Zeug zusammenzustöpseln?
>
> Ja, solange da noch analoge Überwachungstechnik dranhängt ist das nicht
> so mal eben gemacht. Ausserdem ist es jawohl nicht soooo
> unwahrscheinlich dass schonmal jemand eine ähnliche Idee hat und Tipps
> geben kann?

Ah.... wieso sagst Du nicht gleich das die Leitung noch aktiv genutzt 
wird?

Wenn es nicht zu schnell gehen muß - es gibt verfügbare DSL-Technik, die 
Du dafür verwenden könntest.

>
> MiWi schrieb:
>> Vor was fürchtest Du dich?
>
> Vor zerstörter WLAN Hardware, etwa durch Überlastung,
> Potentialunterschiede, etc.
> Hier bin ich für konstruktive Hinweise sehr dankbar.


Es ist eh schon alles gesagt worden. Nimm LWL, kostet auch nicht die 
Welt

50€/Stk für den Medienkonverter, Kabel bekommt man inzwischen auf dem 
Gebrauchtmarkt nachgeschmissen, such Dir aus was Du brauchst:
https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/lwl-flatliner-speedpipes-in-diversen-laengen-und-groessen-190118439/


Ansonsten: Funkstrecke freilegen und paßt schon, so machen es die 
Großen:
http://www.wabweb.net/radio/sender/rifu-obertauern.htm

MiWi

von S. R. (svenska)


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MiWi schrieb:
> bei 200m Kabel sind sehr schnell Potentialunterschiede da die sehr
> destruktiv sein können

Deswegen schließt man das Kabel entweder garnicht oder nur einseitig an. 
Mindestens eine Seite bleibt eine Funkschnittstelle.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Das Ding, was WLAN sendet und/oder empfängt ist KEIN Router, sondern ein 
WLAN-Accesspoint bzw. WLAN-Client oder zwei WLAN-Bridges, aber KEIN 
Router !!!!!

Richtig ist, dass im Consmer-Bereich häufig Router und WLAN-Komponenten 
in ein gemeinsames Gehäuse gesteckt werden, das hat aber nichts mit der 
eigenen Funktionalität im Netzwerk zu tun.

Zum Thema: Für den Datentransport auf Coaxkabel gibts übrigens eine 
Spezialversion von Adaptern des PLC-Spezialisten Devolo:

http://www.lanline.de/devolo-powerline-adapter-fur-strom-coax-und-zweidrahtanschluss-html/

http://www.ebay.de/itm/Devolo-dLAN-500-AVpro-UNI-Powerline-schwarz-fur-Strom-und-Antennenkabel-2-/201816459644?hash=item2efd32c97c:g:bDYAAOSwLEtYiIop

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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>> bei 200m Kabel sind sehr schnell Potentialunterschiede da die sehr
>> destruktiv sein können
> Deswegen schließt man das Kabel entweder garnicht oder nur einseitig an.
> Mindestens eine Seite bleibt eine Funkschnittstelle.

Für RG59 findet man um 40dB Dämpfung pro 100 Meter bei 1000 MHz. Bei gut 
2400 MHz wird da nach 200 Metern herzlich wenig heraus kommen.

Ein Anpassglied von 50 auf 75 Ohm hat man auch nicht in der Schublade.

Kurz: Die Idee taugt nicht.

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