Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sinus-VCO von ~1kHz bis ~1Mhz


von M. W. (rallini94)


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Hallo,

ich informiere mich seit einiger Zeit ein wenig über Sinus-Oszillatoren. 
Mein Ziel wäre ein durchstimmbarer Oszillator mit folgenden 
Eigenschaften:

- Signalform: Sinus   (Klirrfaktor so im Bereich < 1%)
- Ausgangsspannung: da reicht 1 V
- Frequenzbereich 1 kHz bis etwa 1 MHz (mehr stört dabei natürlich 
nicht)
- möglichst nur ein elektronisches Stellglied (Widerstand oder 
Steuerspannung)

Habe mir auch schon ein paar Schaltungen angesehen und simuliert (etwa 
Wien-Robinson-Oszillator, LC-Oszillator etc.) Allerdings haben diese 
immer irgendwo ein kleines Problem:

1. Beim Wien-Robinson muss man beide Widerstände gleichzeitig ändern --> 
hieße Stereopoti
2. Die LC-Oszillatoren lassen sich - soweit mir bekannt - nur durch 
Kapazitätsdioden verstimmen. Hier glaube ich, ist der Frequenzbereich 
das Problem
3. Gäbe es natürlich die Möglichkeit einen fertigen DDS Chip zu nehmen. 
Die, die ich gefunden habe, liegen aber bei etwa 8€ was ich schon 
ziemlich viel finde. Außerdem macht das analoge Gebastle Spaß ;)
4. Gut, man kann sich einen DDS auch selbst Programmieren. Habe aber nur 
ein Atmel MKII, sodass maximal Atxmega Controller mit maximal 32 MHz 
programmiert werden können. Da wird es mit 1 MHz Sinus dann auch schon 
eng.

Also hat jemand noch Schaltungen (die ich noch nicht gefunden habe) für 
mich, die einen Sinus erzeugen und um mehrere Dekaden verstimmbar sind?

Danke und viele Grüße

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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Klassiker: MAX038

Heute nur schlecht beschaffbar.

Falls DDS wirklich reicht, einfach mal bei IBei.com nach
DDS-Modul suchen.

von Possetitjel (Gast)


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M. W. schrieb:

> 1. [Wien-Robinson]
> 2. [LC-Oszillatoren]
> 3. [DDS-Chip]
> 4. [DDS selbst programmiert]

5. Abwaertsmischung

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

M. W. schrieb:
> Also hat jemand noch Schaltungen (die ich noch nicht gefunden habe) für
> mich, die einen Sinus erzeugen und um mehrere Dekaden verstimmbar sind?

Als Konzept bietet sich da noch an, mit einem Festfrequenzoszillator und 
einem abstimmbaren Oszillator zu arbeiten, beide Signale zu mischen 
(=multiplizieren) und die Differenzfrequenz beider als Ausgangssignal zu 
nehmen.
Wenn dein Fixoszillator z.b. bei 5MHz schwingt, dann musst du deinen 
abstimmbaren Oszillator nur noch zwischen 5.001 und 6MHz, also im 
Verhaeltnis  1:1.2 schieben koennen, um am Ausgang 1kHz..1MHz 
(Verhaeltnis 1:1000) zu erhalten....

Gruss
WK

von Mitmischer (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Als Konzept bietet sich da noch an

äääähhhmmmmm (ich weiss nicht ob das so einfach geht) .....
.... er will

M. W. schrieb:
> (Klirrfaktor so im Bereich < 1%)

von Jens W. (jensw)


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Schau dir das mal an:
http://www.abcelectronique.com/annuaire/montages/cache/2023/mini-dds.html

Das geht zwar nicht bis 1MHz aber dafür kann man das mit fast keinem 
Aufwand auf Lochraster aufbauen. Das ist weniger Aufwand als analog 
aufgebaut.
Ich habe das vor zwei Wochen getestet und das funktioniert prima! Ich 
bin echt überrascht wie gut der Sinus raus kommt.

Damit kannst du schnell Erfahrungen sammeln wie man das mit DDS macht.

Auf die Frequenz kann man das dann sicher auch noch aufbohren.
Einfach mal rumprobieren...

Gruß, Jens

von Horst (Gast)


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(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag 
#4918573:
> einfach mal bei IBei.com

Fehler: Server nicht gefunden

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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> Fehler: Server nicht gefunden

Flachwitz [x]

Jeder mit einem IQ oberhalb eines Wurstbrotes weiss was gemeint ist.

von Possetitjel (Gast)


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Mitmischer schrieb:

> äääähhhmmmmm (ich weiss nicht ob das so einfach geht)

Ja, das geht "so einfach".

> ......... er will
>
> M. W. schrieb:
>> (Klirrfaktor so im Bereich < 1%)

Sicher. Auch 0.1% muss noch gehen.

Beim gutenweka kommt nicht ganz so deutlich heraus, dass
hinter den Mischer natuerlich ein steiler Tiefpass hoeherer
Ordnung gehoert, der alle Mischprodukte auszer der Differenz
der Grundwellen ausfiltert.

Der Festfrequenzoszillator kommt an den RF-Port des Mischers;
sein Klirrfaktor muss gering sein. Der variable Oszillator
kommt an den Lokaloszillatorport, dessen Klirrfaktor ist
wurscht.

Ich wuerde die Frequenzen wohl auch etwas hoeher waehlen als
derguteweka es vorgeschlagen hat, aber das ist Korinthenkackerei.

von Erich (Gast)


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von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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> Schau dir das mal an:
> http://www.abcelectronique.com/annuaire/montages/c...

Das ist meilenweit an 1 MHz vorbei.
Aufbohren laesst sich da auch nicht.

von M. W. (rallini94)


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Vielen Dank schon einmal für die vielen Beiträge!

Zum Thema DDS: Wie es prinzipiell funktioniert, weiß ich, deswegen 
schrieb ich anfangs ja, dass es für mich ausscheidet, weil man mit einem 
32 MHz uC, für dessen Programmierung ich noch das Equipment hätte, keine 
1 MHz Sinus mehr hinbekommt. Denn selbst wenn man es schaffen würde, pro 
Taktzyklus einen neuen Wert and den DAC zu geben, würde der Sinus nur 
mit 32 Stützstellen approximiert werden. Glaube kaum, dass man dann noch 
unter 1% Klirrfaktor bekommt.


Dann schau ich mir nochmal die Mischung kann. Kenne bisher nur den 
Ringmischer. Werde bei Gelegenheit - neben der Arbeit ;) - mal ein paar 
LTspice Simulationen anschmeißen.

von Possetitjel (Gast)


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M. W. schrieb:

> Denn selbst wenn man es schaffen würde, pro Taktzyklus
> einen neuen Wert and den DAC zu geben, würde der Sinus
> nur mit 32 Stützstellen approximiert werden. Glaube kaum,
> dass man dann noch unter 1% Klirrfaktor bekommt.

Machst Du Witze? Natuerlich geht das.

Man muss dazu allerdings die mentale Staerke haben, sich
vom Bastlermainstream zu loesen und das ueberall erwaehnte
Tiefpassfilter im Ausgang auch EINBAUEN. Das ist erfahrungs-
gemaesz fur viele eine unueberwindliche Huerde... :)

> Dann schau ich mir nochmal die Mischung kann. Kenne bisher
> nur den Ringmischer.

Naja - ist doch genau richtig.

Schottky-Ringmischer hat nur den einen Nachteil in der
Handhabung, dass er relativ viel Oszillatorleistung (am
LO-Port) benoetigt. Aber im Bereich unter 10MHz ist das
noch kein so groszes Problem.

von M. W. (rallini94)


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Possetitjel schrieb:
> M. W. schrieb:
>
>> Denn selbst wenn man es schaffen würde, pro Taktzyklus
>> einen neuen Wert and den DAC zu geben, würde der Sinus
>> nur mit 32 Stützstellen approximiert werden. Glaube kaum,
>> dass man dann noch unter 1% Klirrfaktor bekommt.
>
> Machst Du Witze? Natuerlich geht das.
>
> Man muss dazu allerdings die mentale Staerke haben, sich
> vom Bastlermainstream zu loesen und das ueberall erwaehnte
> Tiefpassfilter im Ausgang auch EINBAUEN. Das ist erfahrungs-
> gemaesz fur viele eine unueberwindliche Huerde... :)


Ok, dann habe ich mich verschätzt. Bleibt jedoch das Problem mit einem 
32 MHz uC pro Taktzyklus einen neuen DAC-Wert rauszuhauen, vor allem, 
wenn man es noch einstellbar machen will. Oder aber meine 
Programmier-Einschätzung liegt auch hier daneben, dann dürft ihr mich 
gerne berichtigen

von Possetitjel (Gast)


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M. W. schrieb:

> Bleibt jedoch das Problem mit einem 32 MHz uC pro
> Taktzyklus einen neuen DAC-Wert rauszuhauen, vor
> allem, wenn man es noch einstellbar machen will.

Das wird vermutlich nicht funktionieren, da hast Du
schon Recht.

Das ist aber vielleicht auch nicht notwendig, denn die
Erfahrung sagt, dass man mit DDS einen vernuenftigen
Sinus erzielen kann, wenn man etwa fuenf (oder mehr)
Abtastpunkte je Periode hat. Steilflankiger Tiefpass
ist natuerlich Pflicht. Mit etwa 5MSps ist man also
dabei.
Jitter sollte natuerlich nicht auftreten, also die
Schleife muss immer genau gleich lang sein.

DDS ist prinzipbedingt nicht frei von Nebenwellen,
die in abstrusen krummen Frequenzverhaeltnissen
zur Zielfrequenz stehen. Die Amplituden sind aber
i.d.R. ziemlich gering.

von Erich (Gast)


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Mit Binärzähler statt uC!
Siehe 28.02.2017 13:04
Schnelle Zähler sind 74AC161 oder 74LVC161, passt für 64 oder 128 MHz 
Takt.
Dann 6 oder 7 Widerstände + OP + Filter.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein DDS bedeutet hier einen DDS Chip. Die koennen das perfekt. Mit einem 
Controller sollte man DDS oder so eher sein lassen. zB einem AD9833, 
AD9835, oder aehnlich

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Erich schrieb:

> Mit Binärzähler statt uC!

Du meinst die klassische Sinus-Approximation mit Ringzaehler
und Widerstaenden?

Stimmt, die Idee fehlt in der Liste noch. Schande!

> Schnelle Zähler sind 74AC161 oder 74LVC161, passt für 64
> oder 128 MHz Takt.
> Dann 6 oder 7 Widerstände + OP + Filter.

Hmm. Normale Binaerzaehler finde ich unguenstig. Ringzaehler
aus 74AC74 sollte aber funktionieren.

Abstimmbereich wird aber schwerlich groeszer als eine Dekade,
ansonsten schlagen die Schaltflanken durch und versauen das
Spektrum.
Umschaltbare bzw. nachgefuehrte Filter will man i.d.R. nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Possetitjel schrieb:

> Du meinst die klassische Sinus-Approximation mit Ringzaehler
> und Widerstaenden?
>
> Stimmt, die Idee fehlt in der Liste noch. Schande!

Nee:
Beitrag "Re: Sinus-VCO von ~1kHz bis ~1Mhz"

von Lurchi (Gast)


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Bis etwa 1 MHz gibt es noch den zum max038 ähnlichen XR2206. Der ist 
zwar auch schon abgekündigt, aber wohl noch zu bekommen und noch etwas 
günstiger als die üblichen DDS chips. 1 MHz ist da aber schon an der 
Grenze und der Klirfaktor ist auch nur knapp unter 1%.

Wenn es sein muss könnte man einen ähnliche Generator (Dreieck + 
Sinusformer) ggf. auch von Hand Aufbauen.

DDS in Software auf dem XMEGA ist grenzweritg: Wenn man sich anstrengt 
sollte man alle 8 oder 9 Zyklen ein Sample hinbekommen und damit ggf. 4 
MHz Sampling. Mit einem guten Rekonstruktionsfilter reicht das bis etwa 
1-1.3 MHz. Mit dem Optimismus der DDS Chip Datenblätter auch noch 1.6 
MHz.

von M. W. (rallini94)


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Possetitjel schrieb:
>> Dann schau ich mir nochmal die Mischung kann. Kenne bisher
>> nur den Ringmischer.
>
> Naja - ist doch genau richtig.
>
> Schottky-Ringmischer hat nur den einen Nachteil in der
> Handhabung, dass er relativ viel Oszillatorleistung (am
> LO-Port) benoetigt. Aber im Bereich unter 10MHz ist das
> noch kein so groszes Problem.

Hat denn jemand eine Quelle, wo beschrieben wird, wie man einen 
Ringmischer auslegt? Habe bisher in Netz nichts vernünftiges gefunden. 
Und wenn ich einfach die Schaltung aus Wikipedia zusammen klicke und mit 
Werten simuliere, die ich für passende halte, kommt zwar das 
Summensignal mit einer tollen Amplitude raus, aber die Amplitude der 
Differenz ist mickrig

von Mitlesa (Gast)


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M. W. schrieb:
> kommt zwar das
> Summensignal mit einer tollen Amplitude raus, aber die Amplitude der
> Differenz ist mickrig

Der passive Mischer mit 0dB Mischdämpfung wurde noch nicht 
er(ge-)funden.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

M. W. schrieb:
> kommt zwar das
> Summensignal mit einer tollen Amplitude raus, aber die Amplitude der
> Differenz ist mickrig

Kanns sein, dass dir das nur optisch nicht so ins Auge faellt? Bau' 
einfach mal einen (ruhig popeligen RC-)Tiefpass an deine Simulation und 
guck' dann mal.

Gruss
WK

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ein Mischer ergibt nur in Verbindung mit einem Filter einen Sinn. Denn 
das Mischprodukt enthält ja sowohl die eingespeisten Frequenzen als auch 
deren Summe und Differenz.

Was die "Aufgabe" des TE angeht: mir ist unklar, wofür man das brauchen 
sollte. Klar gibt es Generatoren, die 1kHz bis 1MHz überstreichen. Aber 
die haben i.d.R. mehrere umschaltbare Frequenzbereiche und sind dann 
typisch 1:10 durchstimmbar. Für einen sauberen Sinus meist als Wien- 
Brücke aufgebaut oder, wenn als VCO gewünscht mit MAX038 oder dessen 
Vorgängern XR2206, XR8038. Oder analog nach dem gleichen Prinzip: 
Integrator+Schmitt-Trigger als Dreieck/Rechteckgenerator und 
Dreieck-zu-Sinusformer mit einem progressiven Begrenzernetzwerk.

VCO ist sehr praktisch für Wobbelmessungen, aber auch da braucht man 
keinen 1000:1 Durchstimmbereich, sondern eher 2:1.

Praktisch sind heute DDS das Mittel der Wahl. Wenn man sich auf NF 
beschränkt, kann man das a'la Jesper mit einem kleinen µC bauen. Wenn 
man wirklich Sinus bei 1MHz braucht, dann halt ein DDS-IC. Kostet ja 
nicht die Welt.

von M. W. (rallini94)


Angehängte Dateien:

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Mitlesa schrieb:
> Der passive Mischer mit 0dB Mischdämpfung wurde noch nicht
> er(ge-)funden.

Mitlesa schrieb:
> M. W. schrieb:
>> kommt zwar das
>> Summensignal mit einer tollen Amplitude raus, aber die Amplitude der
>> Differenz ist mickrig
>
> Der passive Mischer mit 0dB Mischdämpfung wurde noch nicht
> er(ge-)funden.

Das ist mir schon klar, aber meine Simulationsergebnisse (siehe Anhang) 
lassen mich doch glaube, dass da mehr rauszuholen sein müsste


Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> M. W. schrieb:
>> kommt zwar das
>> Summensignal mit einer tollen Amplitude raus, aber die Amplitude der
>> Differenz ist mickrig
>
> Kanns sein, dass dir das nur optisch nicht so ins Auge faellt? Bau'
> einfach mal einen (ruhig popeligen RC-)Tiefpass an deine Simulation und
> guck' dann mal.
>
> Gruss
> WK

Habe in der Simulation ein Bessel TP 4. Ordnung, der zugegebenermaßen 
noch nicht ganz auf den Einsatzzweck abgestimmt ist (fg liegt etwa bei 
2,2 MHz)

von Bartol (Gast)


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Axel S. schrieb:

> Ein Mischer ergibt nur in Verbindung mit einem Filter einen Sinn. Denn
> das Mischprodukt enthält ja sowohl die eingespeisten Frequenzen als auch
> deren Summe und Differenz.

Wenn du wissen willst, wie ein Mischer funktioniert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mischer_(Elektronik)

von Helmut L. (helmi1)


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M. W. schrieb:
> kommt zwar das
> Summensignal mit einer tollen Amplitude raus, aber die Amplitude der
> Differenz ist mickrig

Auch den richtigen Port des Ringmischers genommen? Es gibt nur einen 
Port der bis DC runtergeht, die beiden anderen sind Trafogekoppelt und 
koennen das nicht. Dann sollten die Ports fuer jede Frequenz auch die 
gleiche Abschlussimpedanz besitzten sonst funktioniert der Mischer nicht 
sauber.

Du hast den falschen Port erwischt. Du must V2 und das Filter tauschen.

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Wenn ich mich da bei deinen Spannungswerten nicht verguck', dann wuerd' 
ich mich mal Tim Taylor, dem Heimwerkerkoenig anschliessen: Mehr Power 
hrhrh!

Sonst kommen ja die Dioden im Mischer kaum aus dem Quark.

Gruss
WK

von M. W. (rallini94)


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Helmut L. schrieb:
> M. W. schrieb:
>> kommt zwar das
>> Summensignal mit einer tollen Amplitude raus, aber die Amplitude der
>> Differenz ist mickrig
>
> Auch den richtigen Port des Ringmischers genommen? Es gibt nur einen
> Port der bis DC runtergeht, die beiden anderen sind Trafogekoppelt und
> koennen das nicht. Dann sollten die Ports fuer jede Frequenz auch die
> gleiche Abschlussimpedanz besitzten sonst funktioniert der Mischer nicht
> sauber.
>
> Du hast den falschen Port erwischt. Du must V2 und das Filter tauschen.

Mist! Vielen Dank. Werde es weiter probieren und simulieren

von Possetitjel (Gast)


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M. W. schrieb:

> Hat denn jemand eine Quelle, wo beschrieben wird, wie
> man einen Ringmischer auslegt?

Am ehesten in der AFu-Literatur. Detlef Lechner ("Kurzwellen-
empfaenger") hat Hinweise dazu.

Aber ehrlich: Den Mischer wuerde ich nicht selber bauen.
(Habe es mal versucht und bin auch die Nase gefallen...)

Die Dinger von MiniCircuits sind zwar nicht billig, aber
preiswert.

von Michael B. (laberkopp)


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Dergute W. schrieb:
> Als Konzept bietet sich da noch an, mit einem Festfrequenzoszillator und
> einem abstimmbaren Oszillator zu arbeiten, beide Signale zu mischen
> (=multiplizieren) und die Differenzfrequenz beider als Ausgangssignal zu
> nehmen.

Natürlich nicht.

Er will:

M. W. schrieb:
> (Klirrfaktor so im Bereich < 1%)

Das kannst du vergssen, das Mischen erhöht den Klirr, so daß selbst bei 
2 Originalsinus mit 0.1% klirr das Mischprodukt lcker die 1% reisst.

Sapperlot W. schrieb:
> Ein DDS bedeutet hier einen DDS Chip. Die koennen das perfekt.

Richtig (allerdings brauchen die einen Ausgangsfilter, und damit es 
perfekt wird, sollte der zur Frequenz passen, also abstimmbar sein und 
mitgeführt weren).

Lurchi schrieb:
> DDS in Software auf dem XMEGA ist grenzweritg

Vor allem bis 1MHz. Man sollte schon einen expliziten Chip dafür nehmen. 
Damit ist dann auch egal, wie schnell der uC ist.

von Possetitjel (Gast)


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Michael B. schrieb:

> Dergute W. schrieb:
>> Als Konzept bietet sich da noch an, mit einem Festfrequenzoszillator
>> und einem abstimmbaren Oszillator zu arbeiten, beide Signale zu
>> mischen (=multiplizieren) und die Differenzfrequenz beider als
>> Ausgangssignal zu nehmen.
>
> Natürlich nicht.

Natuerlich doch.

> Er will:
>
> M. W. schrieb:
>> (Klirrfaktor so im Bereich < 1%)

Ja -und?!

> Das kannst du vergssen, das Mischen erhöht den Klirr, so daß
> selbst bei 2 Originalsinus mit 0.1% klirr das Mischprodukt
> lcker die 1% reisst.

Beleg?

von Andrew T. (marsufant)


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Possetitjel schrieb:

>
>> Das kannst du vergssen, das Mischen erhöht den Klirr, so daß
>> selbst bei 2 Originalsinus mit 0.1% klirr das Mischprodukt
>> lcker die 1% reisst.
>
> Beleg?

Kommt wie fast immer auf die Schaltung an .-)

Das kann man, nach dem Prinzip des Schwebungssummers, auch 
schaltungstechnisch so auslegen, das der Klirrfaktor weit unter 0,01% 
geht.

Ich habe hier einen Selbstbau nach einem Vorschlag aus der FS der 80er 
Jahre, und der ist in diesem niedrigen Bereich.

Eine andere gute Quelle:

http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an14f.pdf, ab Fig. 14 .-)

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

Mischen ist doch die günstigste Lösung so einen grossen
Frequenzbereich zu erschlagen. Vielleicht habe ich es überlesen,
aber mir ist immer noch nicht klar, ob der TO es in einem Bereich
haben will.
Bei unseren Vorfahren hiess so ein Teil 'Schwebungssummer'.
In Röhrentechnik wurde als Mischer eine ECH.. genommen; dann kamen
die Dual-Gate MOS-Fets auf; den Dioden Ringmischer gibt es
auch schon sehr lange, nicht zu vergessen die Gilbert-Zelle (NE612)
Eine Beschreibung eines Schwebungssummers gibt es z.B. in
RPP 325/327 'Sinus-, Rechteck- und Impulsgeneratoren' von
Lothar Sabrowsky aus dem Jahr 1971. Auch in der Funkschau haben
damals einige Artikel zu diesem Thema gestanden.
Das wird doch wohl hin zu bekommen sein.

@ M.W.
Zum Üben:
Ich gehe mal davon aus, dass du Zugriff auf einen (oder mehrere)
Funktionsgenerator(en) hast.
Stricke dir einen Diodenringmischer:
Dioden 1N4148 oder was auch immer
Wickele die beiden trifilaren Trafos. Bei ein paar MHz ist das
Kernmaterial nicht so wichtig.
Als ZF-Abschluss unbedingt einen Diplexer und einen entspr. Tiefpass.
Dann sieh mal, was da rauskommt.


73
Wilhelm

von Possetitjel (Gast)


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Andrew T. schrieb:

>>> Das kannst du vergssen, das Mischen erhöht den Klirr, so daß
>>> selbst bei 2 Originalsinus mit 0.1% klirr das Mischprodukt
>>> lcker die 1% reisst.
>>
>> Beleg?
>
> Kommt wie fast immer auf die Schaltung an .-)

Natuerlich.

Eine hinreichend schlechte Schaltung kann auch 10%
Klirrfaktor liefern, keine Frage.

Ich hatte den Absatz oben so verstanden, dass das Mischen
angeblich PRINZIPBEDINGT den Klirrfaktor erhoeht - und dafuer
haette ich gern einen Beleg, denn es stimmt meiner Ansicht nach
nicht.

> Das kann man, nach dem Prinzip des Schwebungssummers, auch
> schaltungstechnisch so auslegen, das der Klirrfaktor weit
> unter 0,01% geht.

Ja, wundert mich nicht.

von Andrew T. (marsufant)


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Possetitjel schrieb:
> denn es stimmt meiner Ansicht nach
> nicht.

Genau, deshalb bestätige ich ja deine Ansicht mit meinem Beitrag oben 
.-)

Ebenso weist Wilhelm darauf hin wo man geeignete Schaltungen 
findet/finden kann.

von Michael B. (laberkopp)


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Possetitjel schrieb:
> dass das Mischen angeblich PRINZIPBEDINGT den Klirrfaktor erhoeht

Natürlich.

> und dafuer haette ich gern einen Beleg

Jeder Mischer hat Unlinearitäten.

Aber du simulierst vermutlich nur.

Zudem wirkt sich Klirr im Originalsignal im Mischprodukt stärker aus.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

> Jeder Mischer hat Unlinearitäten.
Sonst würde er auch nicht mischen.

> Ich hatte den Absatz oben so verstanden, dass das Mischen
> angeblich PRINZIPBEDINGT den Klirrfaktor erhoeht...

Wie mögen wohl die Video- und Fernsehbären das machen, dass sie ihren
IM-Abstand (Klirrfaktor) auf -60dBc referenzieren?
Da liegen wohl die SSB-Leute mit -30dB PEP (24dBc) schwer daneben.
Dass es immer Pferdefüsse gibt, ist wohl klar. Nach dem Motto:
Mit den Händen etwas neu aufbauen und das Alte mit dem Arsch
umreissen.

73
Wilhelm

von Possetitjel (Gast)


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Michael B. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> dass das Mischen angeblich PRINZIPBEDINGT den Klirrfaktor
>> erhoeht
>
> Natürlich.

Nun ja... nur in dem trivialen Sinne, dass das Mischen Spektral-
komponenten hinzufuegt, die vor dem Mischer nicht vorhanden
waren - aber das ist ja gerade seine Aufgabe. In diesem trivialen
Sinne ist die Aussage richtig.

Fuer das Nutzsignal ist die Aussage falsch.

Am Zwischenfrequenz-Port finden sich exakt die (umgesetzten)
Spektralkomponenten wieder, die am Eingangsport anlagen. Wenn
das Eingangssignal oberwellenfrei war, dann ist es auch das
Ausgangssignal.
(Die Oberwellen des Lokaloszillators produzieren natuerlich
weitere Mischprodukte, aber das ist eine andere Baustelle.)

Vorausgesetzt wird, dass man im quasilinearen Bereich des
Mischers bleibt - also deutlich Abstand vom Kompressionspunkt
haelt.

>> und dafuer haette ich gern einen Beleg
>
> Jeder Mischer hat Unlinearitäten.

Bitte keine niveaulosen Ausfluechte.

Bipolartransistoren sind extrem nichtlinear, und trotzdem kann
man Verstaerker mit Klirrfaktor 10^-5 bauen.

Du hast 1% Klirrfaktor fuer den Mischer in die Diskussion
geworfen, und das sind mindestens zwei Groeszenordnungen
zuviel. (Genuegend Abstand zu Kompressionspunkt mal
vorausgesetzt.)

Waere es anders, wuerde kein Kurzwellenempfaenger vernuenftig
funktionieren.

> Aber du simulierst vermutlich nur.

Dass Du Dich da mal nicht taeuschst...

von Possetitjel (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:

>> Jeder Mischer hat Unlinearitäten.
> Sonst würde er auch nicht mischen.

Hmpf!

>> Ich hatte den Absatz oben so verstanden, dass das Mischen
>> angeblich PRINZIPBEDINGT den Klirrfaktor erhoeht...
>
> Wie mögen wohl die Video- und Fernsehbären das machen, dass
> sie ihren IM-Abstand (Klirrfaktor) auf -60dBc referenzieren?

Nun ja, sie wissen halt, dass die Welt des Ueberlagerungs-
empfaengers recht einfach gestrickt ist: Oberwellen, die am
Eingang nicht vorhanden sind, werden auch nicht zum Ausgang
gemischt. Uebersteuerung mal auszen vor gelassen.

> Da liegen wohl die SSB-Leute mit -30dB PEP (24dBc) schwer
> daneben.

Naja, das ist wohl eine andere Baustelle.
Es genuegt ja nicht, das porentief spektralreine Signal zu
erzeugen - man muss es auch so sauber durch den Endstufe
bringen. Da haengt es dann.

> Dass es immer Pferdefüsse gibt, ist wohl klar. Nach dem
> Motto: Mit den Händen etwas neu aufbauen und das Alte
> mit dem Arsch umreissen.

Hoere ich da eine Abneigung gegen SSB heraus...?

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo Possetitjel.

> Hoere ich da eine Abneigung gegen SSB heraus...?

Weiss Gott nicht, aber CW ist mir lieber. Ausserdem hat mich an dem
Hobby Amateurfunk nie der kommunikative Aspekt interessiert; es waren
immer das Basteln, Forschen und Finden, das mich nun seit mehr als
50 Jahren umtreibt. Die minimalistischste Art Amateurfunk -> WSPR.
Man ist dabei, muss nichts tun und mit niemanden Kontakt aufnehmen,
in welcher Form auch immer.
Wer es mag...

73
Wilhelm

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