Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufseinstieg bei StartUp


von GS (chromosoma)


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Kurz zu mir.
Ich bin 30J, im Dez.2016 mein M.Sc. im Bereich der Halbleitechnologie 
abgeschlossen.

Berufserfahrung: ca. 3 J als Werkstudent bei einer fachrelevante Firma.


Nun bin auf die Jobsuche und habe folgendes Angebot bekommen:


Firma: relativ Jung (gegründet im 2007), ca. 70 MA.

Arbeitet im Bereich F&E neuen HL Materialien.

Ich habe eben ein Jobinterview gehabt  und mir wurde folgendes 
angeboten.


Erstmal auf 1 Jahr befristeter Vertrag.
40k€ + Bonus* @ 40h/w+ Schichtarbeit

"Wir sind ein Start Up Unternehmen**, alle hier bekommen den gleichen 
Lohn"

"Im Jahr 2015 waren wir hier nur 30 MA, jetzt sind es 70. Wir wachsen 
sehr schnell und unser Produkt hat viel Potenzial bei solchen Konzernen 
wie Samsung, Philips etc"


Die Arbeit die mir Angeboten wurde hat direkt was mit meiner 
Studienrichtung zu tun, ist aber nicht genau das, was ich machen wollte. 
Ich werde im Bereich Produktion (Proben herstellen, charakterisieren und 
weitergeben) tätig, will aber so Richtung F&E, na ja, vllt. später.

Der Gehalt ist natürlich einfach mickrig und das macht mir am meisten 
sorgen.

Ich habe  schon natürlich recherchiert, welche pros und cons ein startup 
hat, aber ich würde gerne ihre  Meinung dazu hören. Sicherlich gibt es 
hier Menschen, die schon bei Startups gearbeitet haben.


*Zum Bonus wurde nicht viel gesagt, nur das der zweimal pro Jahr kommt.

**Ab wann ist ein unternehmen kein Start-Up mehr ?

von Falk_die_Fachkraft (Gast)


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Tja, wenn du wenigstens das Bundesland dazu nennen würdest, dann könnten 
wir Dir sagen ob das Angebot "schlecht" (Das wäre es im Osten) oder 
"sehr schlecht" (Westen, Norden) oder "extrem schlecht" (Süden) wäre.
40+ Stunden bei 40k sind einfach überall schlecht. Der 
Ingenieurarbeitsmarkt sollte da mehr hergeben. Du verkaufst dich also 
auf jeden Fall unter Wert.

Die Aussage "Wir sind ein Start Up Unternehmen**, alle hier bekommen den 
leichen Lohn" ist zwar äußerst solidarisch, aber geht direkt am 
ArbeitsMARKT vorbei. Gesuchte Fachkräfte bezahlt man einfach besser als 
Fachkräfte bei denen es viele offene Stellen gibt. Oder sind dort nur 
Ingenieure beschäftigt?
Zudem ist die Aussage auch wegen einem weiteren Grund fatal: Wenn alle 
gleich verdienen, gibts keine Lohnanpassung. Maximal für alle. 
Dementsprechend mickrig fällt sie aber auch aus. Demnach wirst du nie 
viel mehr verdienen.

Also Annehmen und weiter bewerben. Nach einem Jahr nur bleiben, wenn es 
10.000€ mehr gibt. Ansonsten zur Konkurrenz. Sie sind selbst Schuld, 
wenn sie Dir nur einen befristeten Vertrag geben!

von Cyblord -. (Gast)


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Vorsicht, wenn man einen befristeten Arbeitsvertrag erhält unbedingt 
darauf achten eine Kündigungsregelung zu treffen, ansonsten bist du das 
ganze Jahr gebunden und kannst nicht einfach kündigen wenn sich 
zwischenzeitlich was besseres ergibt.

von Kolja L. (kolja82)


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Die Ausgründungen aus unsere Uni bezahlen auch mit Firmenanteilen.
Ist natürlich ein Risiko, aber das ist Arbeiten bei jungen Firmen immer.

von GS (chromosoma)


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Falk_die_Fachkraft schrieb:
> Tja, wenn du wenigstens das Bundesland dazu nennen würdest, dann könnten
> wir Dir sagen ob das Angebot "schlecht" (Das wäre es im Osten) oder
> "sehr schlecht" (Westen, Norden) oder "extrem schlecht" (Süden) wäre.
> 40+ Stunden bei 40k sind einfach überall schlecht. Der
> Ingenieurarbeitsmarkt sollte da mehr hergeben. Du verkaufst dich also
> auf jeden Fall unter Wert.

Das is in Baden-Württemberg


> Die Aussage "Wir sind ein Start Up Unternehmen**, alle hier bekommen den
> leichen Lohn" ist zwar äußerst solidarisch, aber geht direkt am
> ArbeitsMARKT vorbei. Gesuchte Fachkräfte bezahlt man einfach besser als
> Fachkräfte bei denen es viele offene Stellen gibt. Oder sind dort nur
> Ingenieure beschäftigt?
> Zudem ist die Aussage auch wegen einem weiteren Grund fatal: Wenn alle
> gleich verdienen, gibts keine Lohnanpassung. Maximal für alle.
> Dementsprechend mickrig fällt sie aber auch aus. Demnach wirst du nie
> viel mehr verdienen.


So hab ich es auch Verstanden.

von acab (Gast)


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Böser K. schrieb:
> Erstmal auf 1 Jahr befristeter Vertrag.
> 40k€ + Bonus* @ 40h/w+ Schichtarbeit

Das ist schlecht. Selbst in Berlin bekommst du in Startups ohne Probleme 
50k€ ohne Befristung und akzeptabler Stundenregelung. Dazu noch die 
lächerliche Schichtarbeit + Befristung.

Ich würde dir massiv davon abraten, diese Stelle anzunehmen. Zumal man 
sicher noch zwei Duzend Vertragsklauseln reinprügeln müsste, um halbwegs 
was brauchbares zu haben.

Startup = Immer viel Panik und Bücken, wenn es um das Heranschaffen 
neuer Investorengehälter geht. Endlose Überstunden. Das macht einen 
schon nach wenigen Monaten krank.

von Sebastian (Gast)


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40h/w+ kann schnell ausarten, wenn man nicht vertraglich definiert, wie 
viel "plus" da rein darf. Unbezahlte Nacht- und Wochenendschichten sind 
auf Dauer nicht so witzig, das habe ich am Anfang meines Berufslebens 
auch lernen müssen.
Gerade für diesem Fall ist die Klausel zum vorzeitigen Ausstieg, wie von 
meinem Vorposter empfohlen wichtig. Bei Start-Ups sollte man etwas 
vorsichtig sein, obwohl 70 MA eigentlich kein Start-Up mehr ist.

von Zoltan (Gast)


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70 MA und vor 10 Jahren gegründet ist doch kein Start-Up mehr, auch 
nicht in der Halbleiterbranche.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Abradolf L. schrieb:
> Vorsicht, wenn man einen befristeten Arbeitsvertrag erhält unbedingt
> darauf achten eine Kündigungsregelung zu treffen, ansonsten bist du das
> ganze Jahr gebunden und kannst nicht einfach kündigen wenn sich
> zwischenzeitlich was besseres ergibt.

Wie soll das gehen mit der "Bindung"?
Gilt immer noch die Berufsfreiheit in D-land, oder etwa nicht?

Beitrag #4922539 wurde von einem Moderator gelöscht.
von genervt (Gast)


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Drecksladen! Finger weg!

Bei dem was du erzählt hast, würde ich dort keinesfalls anfagen - alle 
Alarmglocken am Anschlag!

von 1-Up-Pilz (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Unbezahlte Nacht- und Wochenendschichten sind
> auf Dauer nicht so witzig, das habe ich am Anfang meines Berufslebens
> auch lernen müssen.

Vor allem nicht legal, Nachtarbeit muss zusätzlich vergütet werden, wenn 
kein Tarif es regelt oder der Arbeit:

https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/verguetung-gesetzlicher-anspruch-auf-25-prozent-nachtzuschlag_76_332050.html

Frage, warum muss bei einem Tätigkeitsprofil, was mind. Bachelor 
voraussetzt, nachts gearbeitet werden? Was soll dabei nachts für 
intellektuelle Glanzleistungen rauskommen?
Entweder Troll oder der Arbeitsmarkt ist abseits von klassischen 
Unternehmen wirklich noch kaputter als angenommen.
Das erinnert doch alles frappierend mehr an Rumänien und Bulgarien, wo 
man sich nur noch mit niedrigen Gehältern über Wasser halten kann als an 
einen Hochtechnologiestandort.

Beitrag #4922573 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mark B. (markbrandis)


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Zoltan schrieb:
> 70 MA und vor 10 Jahren gegründet ist doch kein Start-Up mehr, auch
> nicht in der Halbleiterbranche.

Sehe ich auch so. Nach so langer Zeit sollte doch wohl feststehen, ob 
eine Firma:

-ein tragfähiges Geschäftsmodell hat
-am Markt bestehen kann
-Gewinne erwirtschaften kann.

von 1-Up-Pilz (Gast)


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neth schrieb im Beitrag #4922573:
> 1-Up-Pilz schrieb:
>> Frage, warum muss bei einem Tätigkeitsprofil, was mind. Bachelor
>> voraussetzt, nachts gearbeitet werden?
>
> In der Softwareentwicklung oder IT-Sicherheit gibt es durchaus
> "Brandlöscher"-Tätigkeiten.

Den Programmcode will ich sehen, der nachts um 2:00 Uhr in die Tasten 
gekloppt wird. Wahrscheinlich noch mit Arbeitszeitverletzung und 
Ruhezeitsunterschreitung. Würde aber auch den ganzen Pfusch erklären, 
der hier abgeliefert wird. IT ist wohl im InternetNeuland abseits der 
paar größeren Unternehmen ziemlich chaotisch und von Frondiensten und 
Frickellösungen dominiert.

von Jack (Gast)


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Böser K. schrieb:
> Kurz zu mir.
> Ich bin 30J, im Dez.2016 mein M.Sc. im Bereich der Halbleitechnologie
> abgeschlossen.

Abschluss mit 30 ist ein bisschen spät.

> Berufserfahrung: ca. 3 J als Werkstudent bei einer fachrelevante Firma.

Das zählt trotzdem nicht als Berufserfahrung.

> Erstmal auf 1 Jahr befristeter Vertrag.

Schlecht.

> 40k€

Nicht berauschend, aber für einen älteren Berufsanfänger, wenn es nicht 
gerade in einer der teuersten Regionen Deutschlands ist, noch 
akzeptable.

> + Bonus*

Interessiert nicht. Eine Kombi aus niedrigem Gehalt und Karotte vor der 
Nase des Esels heißt nur, dass du als Esel ein Teil des 
unternehmerischen Risikos mittragen sollst.

> @ 40h/w+ Schichtarbeit

40+ und Schichtarbeit? Schlecht und nochmal Schlecht.

Darüber hinaus passt das nicht zusammen. Echte Arbeitsschichten sind 
zeitlich streng organisiert. Man will nicht dass sich die Frühschicht 
und die Nachtschicht gegenseitig auf den Füßen stehen.

An der Aussage stimmt was nicht. Wenn die so gemacht wurde, dann ist was 
faul.

> "Wir sind ein Start Up Unternehmen**, alle hier bekommen den gleichen
> Lohn"

Ja, ist klar ... Das muss man nicht glauben, aber eigentlich ist es 
egal. Wichtig ist nicht was die anderen verdienen, sondern was man 
selbst verdient. Die 40k werden dadurch dass alle nur 40k bekommen nicht 
besser.

> "Im Jahr 2015 waren wir hier nur 30 MA, jetzt sind es 70. Wir wachsen
> sehr schnell und unser Produkt hat viel Potenzial bei solchen Konzernen
> wie Samsung, Philips etc"

Potential? Das soll in dem Zusammenhang wohl heißen, man erhofft sich 
signifikanten Umsatz mit diesen Firmen, hat ihn aber noch nicht. 
Schlecht.

> Der Gehalt ist natürlich einfach mickrig und das macht mir am meisten
> sorgen.

Das würde mir die wenigsten sorgen machen. Für mich klingt das so, dass 
diese Firma dich schon im Vorstellungsgespräch auf die Rolle geschoben 
hat.

> *Zum Bonus wurde nicht viel gesagt, nur das der zweimal pro Jahr kommt.

Wie geschrieben, vergesse den Bonus. Das ist nur die Karotte vor der 
Nase des Esels.

> **Ab wann ist ein unternehmen kein Start-Up mehr ?

Es gibt keine genaue Definition, aber wenn eine Firma sich nach 10 
Jahren noch als Startup bezeichnet, dann stinkt das. Das ist kein 
Startup, das ist ein Krauter.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Mark B. schrieb:
> Zoltan schrieb:
>> 70 MA und vor 10 Jahren gegründet ist doch kein Start-Up mehr, auch
>> nicht in der Halbleiterbranche.
Start-up?
http://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/startup

> Sehe ich auch so. Nach so langer Zeit sollte doch wohl feststehen, ob
> eine Firma:
>
> -ein tragfähiges Geschäftsmodell hat
> -am Markt bestehen kann
> -Gewinne erwirtschaften kann.

Hmm, wer nach 10 Jahren am Markt ist, hat wohl den Beweis erbracht!

Aber vllt. gehört das Neppen von Leuten zum Geschäftsmodell!

von Karl (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Wie soll das gehen mit der "Bindung"?
> Gilt immer noch die Berufsfreiheit in D-land, oder etwa nicht?

Vollpfosten, es herrscht in Deutschland auch Vertragsfreiheit. Und bei 
bis 2-jähriger Befristung sind gesetzlich weder Probezeit noch reguläre 
Kündigung vorgesehen. Wenn man das haben will, muss man es in der 
Vertrag schreiben.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Böser Kommunist,

ich bin branchenfremd!

Zehn Jahre Existenz und "Start-Up" sein zu wollen, passt nicht zusammen.

Bedenke:

Du hast einen Marktpreis x, den Du bei anderen Unternehmen realisieren 
kannst, zzgl. eines eventuellen Bonus.

Bei Deinem "Start-Up" kriegst Du aber nur weniger, nämlich x-y.
Bei fairer Vertragsgestaltung sollten die Dir für den Nachteil y einen 
Ausgleich bieten.

Bei einem richtigen Start-Up gibt es für die Differenz 
Unternehmensanteile.
Da sich Dein möglicher Arbeitgeber als "Start-Up" tituliert, muss er für 
Deine Wünsche Verständnis haben.

Gibt es für y keinen finanziellen Ausgleich, sondern nur eine vage 
Hoffnung auf Bonus, erschiene mir das Ganze als Verlade.

Gefühlt ist für mich ein Unternehmen nach vier oder fünf Jahren kein 
Start-Up mehr. Aber Du kannst dieses Argument ja nun für Dich ummünzen. 
:)

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
> Drecksladen! Finger weg!
>
> Bei dem was du erzählt hast, würde ich dort keinesfalls anfagen - alle
> Alarmglocken am Anschlag!

Das sehe ich genauso! Das ist eine Klitsche, auf jeden Fall meiden, da 
gibt es gar nichts weiter zu überlegen. Geh lieber in einen Konzern, 
wenn sie dich denn nehmen.

von Mark B. (markbrandis)


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Böser K. schrieb:
> Die Arbeit die mir Angeboten wurde hat direkt was mit meiner
> Studienrichtung zu tun, ist aber nicht genau das, was ich machen wollte.
> Ich werde im Bereich Produktion (Proben herstellen, charakterisieren und
> weitergeben) tätig, will aber so Richtung F&E, na ja, vllt. später.

Vergiss es.

Wenn Du in die Entwicklung willst, dann such Dir einen Job bei dem Du 
als Entwickler tätig bist.

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Eine Frage, die man auch mal stellen darf:

Böser K. schrieb:
> Berufserfahrung: ca. 3 J als Werkstudent bei einer fachrelevante Firma.

Wollen die Dich nicht haben?

von GS (chromosoma)


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Mark B. schrieb:
> Eine Frage, die man auch mal stellen darf:
>
> Böser K. schrieb:
>> Berufserfahrung: ca. 3 J als Werkstudent bei einer fachrelevante Firma.
>
> Wollen die Dich nicht haben?

Die haben im Moment keine Offene stellen
:(

von Mark B. (markbrandis)


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Im Moment hat nahezu jede (größere) Firma offene Stellen. Okay, 
vielleicht nicht immer genau in dem Bereich in den man will.

von genervt (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Zehn Jahre Existenz und "Start-Up" sein zu wollen, passt nicht zusammen.

Damit wollen die sich für billige und willige Bewerber attraktiv machen, 
die gerne bereit sind, sich für die Sache aufzuopfern. Der Laden kann so 
gut in Fahrt kommen, wie er will, die Mitarbeiter mit dieser 
"Startup-Mentalität" wird man immer kurz halten.

von A. S. (Gast)


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Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Wenn die "Probenaufbereitung" Dich 
wirlich fachlich weiterbringt, wäre ein Jahr OK. Wenn es nur ein 
Laborantenjob ist, dann wirst Du dort versacken (was auch OK sein 
kann).

Ich habe beispielsweise zu Anfang in einer "alterwürdigen" Klitsche 
gearbeitet (Graetz(!)), zum Dumping-Preis, aber ich konnte mich dort 
entfalten und reichlich Erfahrungen sammeln. Dort fehlte einfach das 
Geld für angemessene Bezahlung.

Ich würde jedoch die Aussage "alle verdienen das gleiche" prüfen. Wenn 
das wirklich so ist, ist das fürs Klima nicht schlecht. Aber meist 
verschlucken die Leute einen Halbsatz wie:
"all die Kollegen da in der Abstellkammer",
"und die richtigen Mitarbeiter natürlich noch Anteile",
"so umgerechnet auf die Anforderungen",
"gestaffelt nach, ..."

von genervt (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Der Spruch ist hier völlig daneben, es geht nicht um eine Ausbildung.

Achim S. schrieb:
> Ich habe beispielsweise zu Anfang in einer "alterwürdigen" Klitsche
> gearbeitet (Graetz(!)), zum Dumping-Preis, aber ich konnte mich dort
> entfalten und reichlich Erfahrungen sammeln. Dort fehlte einfach das
> Geld für angemessene Bezahlung.

Selbst schuld und wenn der Laden nicht angemessen bezahlen kann, dann 
hat er eigentlich auf dem Markt nichts zu suchen.

von Mark B. (markbrandis)


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Achim S. schrieb:
> Wenn die "Probenaufbereitung" Dich wirlich fachlich weiterbringt, wäre ein
> Jahr OK.

Dass ihn diese fachlich weiterbringt, ist meiner Ansicht nach zu 
bezweifeln. In der Produktion zu arbeiten hat schließlich nicht gerade 
viel mit Entwicklung zu tun.

von Nop (Gast)


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Achim S. schrieb:

> Dort fehlte einfach das Geld für angemessene Bezahlung.

Wenn das Geschäftsmodell ist, mit mäßigen Einfällen am Markt zu bestehen 
UND den Chefs trotzdem ein gutes Einkommen zu bescheren, dann muß man 
halt die Mitarbeiter beklauen. Voraussetzung ist, daß man welche findet, 
die verzweifelt genug sind, es mit sich machen zu lassen. Was den Bogen 
zu den mäßigen Produkten schlägt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Karl schrieb:
> Vollpfosten, es herrscht in Deutschland auch Vertragsfreiheit.

Hirnie du müssen mal lesen:
....
Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge (Teilzeit- und 
Befristungsgesetz - TzBfG)
§ 15 Ende des befristeten Arbeitsvertrages
(1) Ein kalendermäßig befristeter Arbeitsvertrag endet mit Ablauf der 
vereinbarten Zeit.
(2) Ein zweckbefristeter Arbeitsvertrag endet mit Erreichen des Zwecks, 
frühestens jedoch zwei Wochen nach Zugang der schriftlichen 
Unterrichtung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber über den Zeitpunkt 
der Zweckerreichung.
(3) Ein befristetes Arbeitsverhältnis unterliegt nur dann der 
ordentlichen Kündigung, wenn dies einzelvertraglich oder im anwendbaren 
Tarifvertrag vereinbart ist.
(4) Ist das Arbeitsverhältnis für die Lebenszeit einer Person oder für 
längere Zeit als fünf Jahre eingegangen, so kann es von dem Arbeitnehmer 
nach Ablauf von fünf Jahren gekündigt werden. Die Kündigungsfrist 
beträgt sechs Monate.
(5) Wird das Arbeitsverhältnis nach Ablauf der Zeit, für die es 
eingegangen ist, oder nach Zweckerreichung mit Wissen des Arbeitgebers 
fortgesetzt, so gilt es als auf unbestimmte Zeit verlängert, wenn der 
Arbeitgeber nicht unverzüglich widerspricht oder dem Arbeitnehmer die 
Zweckerreichung nicht unverzüglich mitteilt.
...

Also:
> (3) Ein befristetes Arbeitsverhältnis unterliegt nur dann der
> ordentlichen  Kündigung,
ausserordentlich geht also immer!
> wenn dies einzelvertraglich
Naja, schreibt`s man rein in den Vertrag!
> oder im anwendbaren Tarifvertrag
> vereinbart ist.
Genau, für Hirnies natürlich ein Ding was sie nicht kennen!

http://arbeits-abc.de/fristlose-kuendigung-durch-arbeitnehmer/
...
Wie bereits erwähnt, müssen für die Gültigkeit einer fristlosen 
Kündigung durch den Arbeitnehmer schwerwiegende Gründe vorliegen (vgl. 
BGB § 626 Abs. 1). Diese können beispielsweise sein:

- ausbleibende oder unpünktliche Bezahlung des Gehaltes 
(Wiederholungsfall)
- unwiederbringlicher Verlust des Vertrauens zum Arbeitgeber
- Gesundheitsgefährdung
- anhaltende Arbeitsunfähigkeit
- grobe Verletzung der Pflichten des Arbeitgebers
- Verlangen einer Straftat
- sexuelle Belästigung
- Mobbing
- Diskriminierung
- aggressives Verhalten
- Einbehaltung der Sozialabgaben
...

Immer wieder verwunderlich wie Hirnies es jeden Tag  schaffen 
aufzustehen!

Notfalls sagt man Cheffe das er mal mehr Zahlen soll!
Andernfalls  reduzierst (Anpassung an`s Gehalt)  man seine 
Arbeitleistung!

von Falk_die_Fachkraft (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Der Spruch ist veraltet und zielt auf etwas völlig anderes ab als die 
Bezahlung ab. In früheren Zeiten war meist eine sehr srenge Ausbildung 
gegeben. Die verbreitete Meinung war, dass man ja selbst streng 
ausgebildet wurde und es einem nicht geschadet hat. Für Fehler wurde man 
sehr stark bestraft und vieles war stures Schema F-Lernen. So ähnlich 
wie es in China in den 70ern oder 80er war. In Deutschland ist der 
Spruch übrigens schon vor 1900 zu finden. Meist als Rechtfertigung für 
Schinanierungen. Heute weiss man glücklicherweise, dass Kreativität und 
einige Fehler eben auch sein müssen.

Wer den Spruch heute noch in den Mund nimmt, bei dem weiss man was man 
zu erwarten hat. Ewiggestrige und nicht gerade die angenehmsten 
Zeitgenossen. Einfach widerlich.

http://www.hauptsache-bildung.de/2012/lehrjahre-sind-keine-herrenjahre-ein-furchtbarer-spruch/

https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/azubis/lehrjahre-sind-keine-herrenjahre-ist-das-noch-so/

von Qwertz (Gast)


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Falk_die_Fachkraft schrieb:
> Achim S. schrieb:
>> Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
>
> Der Spruch ist veraltet und zielt auf etwas völlig anderes ab als die
> Bezahlung ab.
> Ewiggestrige und nicht gerade die angenehmsten
> Zeitgenossen. Einfach widerlich.

Ich gebe dir zwar grundsätzlich recht, aber ein wenig Wahrheit ist immer 
noch an dem Spruch. Anfänger in einem Bereich, und dazu zählen auch 
insbesondere Absolventen beim Berufseinstieg, können sich halt nicht 
gleich die Rosinen herauspicken, sondern müssen sich erst einmal ein 
paar Sporen verdienen. Das ist auch heute noch so und aus meiner Sicht 
auch völlig in Ordnung.

von genervt (Gast)


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Von welchen Rosinen sprichst du eigentlich?

von Falk_die_Fachkraft (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Falk_die_Fachkraft schrieb:
>> Achim S. schrieb:
>>> Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
>>
>> Der Spruch ist veraltet und zielt auf etwas völlig anderes ab als die
>> Bezahlung ab.
>> Ewiggestrige und nicht gerade die angenehmsten
>> Zeitgenossen. Einfach widerlich.
>
> Ich gebe dir zwar grundsätzlich recht, aber ein wenig Wahrheit ist immer
> noch an dem Spruch. Anfänger in einem Bereich, und dazu zählen auch
> insbesondere Absolventen beim Berufseinstieg, können sich halt nicht
> gleich die Rosinen herauspicken, sondern müssen sich erst einmal ein
> paar Sporen verdienen. Das ist auch heute noch so und aus meiner Sicht
> auch völlig in Ordnung.

Der Spruch zielt aber nicht darauf ab, dass man sich erst mal beweisen 
muss. Er spielt auf totale Unterordnung und Gehorsamkeit ab. Das kann 
leistungsfördernd sein, muss es aber nicht. Vielmehr ist es gerade im 
Ingenieurbereich unangebracht, weil es an Kreativität und dem Einbringen 
von eigener Methodenkompetenz hindert. Und gerade die Methodenkompetenz 
ist es, was die allermeisten Absolventen überhaupt mitbringen können (An 
den Unis wird vor allem das erworben) und ein Unternehmen kann davon 
sehr profitieren.

Vielleicht sollte man statt "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" lieber 
"Beweis dich erst mal" sagen. Das klingt auch gleich viel motivierender 
und herausfordernder.

von Daniel (Gast)


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Böser K. schrieb:
> [Verstörendes Job-Angebot]

Man kann ja wirklich über das ein (Gehalt) oder andere (Arbeitszeit) 
Detail hinwegsehen bei Jobangeboten. Wenn aber gar nix passt, muss man 
eigentlich nicht mal 5 Minuten drüber nachdenken.

von Niemand (Gast)


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Methodenkompetenz - ein ganz toller neuer Begriff, braucht man die nun 
zwingend bei einem Start-Up, oder bekommt man die nur über ein Studium?

Der To sagte zu seiner Arbeitsregion
> Das is in Baden-Württemberg
also im Schwabenländle .... na ja Sparsamkeit oder Geiz ist dort das 
Lebenskredo, von daher also nicht sonderbar ungewöhnlich.

Dann sollte man sich wohl mal mit etwas Methodenkompetenz beschäftigen, 
um aus dieser Zwickmühle wieder heraus zu kommen?

Nop (Gast)
Datum: 04.03.2017 02:03
seine Fakten sollte man als Prinzipien verinnerlichen, entweder man wird 
für seine Arbeit entsprechend bezahlt oder nebenbei noch beklaut,
da greift dann wieder die Möglichkeit der fristlosen Kündigung , wie 
hier
Beitrag "Re: Berufseinstieg bei StartUp"
so klar in ähnlicher Form stand!

von Rick M. (rick-nrw)


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Böser K. schrieb:
> Nun bin auf die Jobsuche und habe folgendes Angebot bekommen:

Hast du noch andere "bessere" Angebote?

Cha-woma M. schrieb:
> Notfalls sagt man Cheffe das er mal mehr Zahlen soll!
> Andernfalls  reduzierst (Anpassung an`s Gehalt)  man seine
> Arbeitleistung!

Das könnte Cheffe als Drohung verstehen.

von Niemand (Gast)


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Rick McGlenn (rick-nrw)

Böser K. schrieb:
>> Nun bin auf die Jobsuche und habe folgendes Angebot bekommen:

> Hast du noch andere "bessere" Angebote?
na vllt. ÖD oder so?

Cha-woma M. schrieb:
>> Notfalls sagt man Cheffe das er mal mehr Zahlen soll!
>> Andernfalls  reduzierst (Anpassung an`s Gehalt)  man seine
>> Arbeitleistung!

> Das könnte Cheffe als Drohung verstehen.
Das soll man ja auch nicht aussprechen also nicht nur Drohen, sondern 
auch wirklich praktisch umsetzen.
Man muß nur dabei aufpassen, wenn man im Job die Handbremse ständig 
angezogen hat, dass man diese nach Feierabend wieder lösen muß!

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Falk_die_Fachkraft schrieb:

>> ... sondern müssen sich erst einmal ein
>> paar Sporen verdienen. Das ist auch heute noch so und aus meiner Sicht
>> auch völlig in Ordnung.
>
> Der Spruch zielt aber nicht darauf ab, dass man sich erst mal beweisen
> muss. Er spielt auf totale Unterordnung und Gehorsamkeit ab.
...
> Und gerade die Methodenkompetenz
> ist es, was die allermeisten Absolventen überhaupt mitbringen können (An
> den Unis wird vor allem das erworben) und ein Unternehmen kann davon
> sehr profitieren.


Das klingt als ob die Absolventen der Praxis erst mal zeigen müssen, wie 
es richtig geht. Die Erfahrung lehrt das Gegenteil.

Und das nicht nur, weil es neben der wie sauer Bier angepriesenen 
Methodenkompetenz noch die Produkt- (was stellt die Firma über her und 
was erwarten die Kunden davon?) und Prozesskompetenz (Wie tickt der 
Laden?) auf der "MustHave" Liste für Fachkräfte steht. Diese beiden 
essential wichtigen Eigenschaften bringt kein Absolvent mit der nicht 
vorher Werksstudent bei der gleichen Bude war.

Und die "Methodenkompetenz" ist oft nur partiell ausgebildet. Meist 
kennt der Absolvent nur 1 oder 2 wie "Software from the Scratch nach 
TopDown schreiben" oder "Schaltung mit Spice simulieren und dann 
PCB-Layout zeichnen". In der Praxis und insbesonders bei StartUp gibt es 
nocht etliche Methoden mehr, wie "Einen Freelancer anheuern" oder 
"Standard-Evalboard bei C kaufen und Sonderlocken dranfädeln" - 
Hauptsache es reicht um den Investor einen Entwicklungsfortschritt zu 
präsentieren. Ein Hochschul-Frischling mit dem wilden Drang sein 
begrenztes Wissen unbedingt  anzuwenden bringt den Kahn dann gefährlich 
ans Schlingern.

Und von Sozialkompetenz wie Integration ins bestehende Team haben wir 
noch garnicht gesprochen. Manche scheinen da ja auch nur eine Methode zu 
kennen, die des "Sklavischen Unterordens" - es gibt aber auch die des 
"Einordnens und dabei durch Beobachten Lernen" Methode.

Es gilt eher der Spruch: "Für einen wahren Meister enden Lehrjahre nie".

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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vor 10 Jahren gegründet = kann schnell mal wieder dicht gemacht werden.

Böser K. schrieb:
> Die Arbeit die mir Angeboten wurde hat direkt was mit meiner
> Studienrichtung zu tun, ist aber nicht genau das, was ich machen wollte.

Glückwunsch, wenn Du "genau" das findest.

und wenn, dann zieht Die Fa. erst mal schnell um, weil man wächst ja.

von Gästchen (Gast)


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Böser K. schrieb:
> Erstmal auf 1 Jahr befristeter Vertrag.
> 40k€ + Bonus* @ 40h/w+ Schichtarbeit

Du wirst sogar in Zeitarbeit zum Teil deutlich mehr bekommen und keine 
Schichtarbeit machen müssen.
Die Arbeit an sich würde eher zu einem Techniker passen oder sogar 
Facharbeiter, Proben zu nehmen, braucht man dafür wirklich ein Studium? 
Oder du nimmst es an und schaust dich in der Firma erstmal um, es kann 
sein dass du erst innen drin mehr Chancen siehst. Bist du eher 
chancenlos, schaust du dich entspannt nach einem anderen Job um.

Böser K. schrieb:
> "Wir sind ein Start Up Unternehmen**, alle hier bekommen den gleichen
> Lohn"
Die Ausrede halte ich für Blödsinn. So nach dem Motto "jede neue Firma 
muss eine Niedriglohn-Firma sein". Wir wollen qualifizierte Leute haben, 
aber bitte sehr billig. Ist nicht gerade ein Zeichen für 
Fachkräftemangel, ...oh Mist, schon wieder habe ich mich verschrieben, 
in Bangladesch findet man ja Ingenieure für 80ct/Stunde, doch, doch, der 
Fachkräftemangel ist natürlich voll da.

von xxx (Gast)


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Jack schrieb:
>> 40k€
>
> Nicht berauschend, aber für einen älteren Berufsanfänger, wenn es nicht
> gerade in einer der teuersten Regionen Deutschlands ist, noch
> akzeptable.

Das ist inakzeptabel, vor allem wenn man keine Schichtzulage und keine 
Überstundenvergütung hat. Ich hatte als Anfänger 1995 in einer 20 Mann 
Firma ein Gehalt von 50000 DM, wenn man die Inflation seither berechnet 
ist 40 k€ jetzt ca. 20% weniger Wert.

Als Anfänger ist man auf ein gutes/sehr gutes Zeugnis angewiesen -> 
diese Firma unbedingt vermeiden wenn da nichts besseres kommt.

von Nop (Gast)


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Gästchen schrieb:

> Die Ausrede halte ich für Blödsinn. So nach dem Motto "jede neue Firma
> muss eine Niedriglohn-Firma sein".

Das Lustige dabei ist, daß die Firma mit der Einstellung eine Truppe aus 
Anfängern und Verzweifelten zusammenstellen wird - und die sollen das 
dann alles neu aufsetzen. Das gibt einen Berg aus technischen Schulden, 
Dauerchaos und Terminproblemen, eigentlich das Ticket in die Pleite, 
oder zumindest ins fortgesetze Elend.

Wenn man Kaufmann ist im Sinne von Erbsenzähler, soll man lieber in die 
Buchhaltung eines Unternehmens gehen. Unternehmer wissen, wann Geld 
ausgeben soviel wie investieren heißt. Da spart man eher an irrevanten 
Sachen wie beispielsweise Firmenstandort in günstiger Lage, 
Firmenfahrzeugen und dergleichen.

Ein interessantes Indiz wäre ja, was für ein Auto der Chef der 
fraglichen Startup-Firma denn fährt. Gut möglich, daß "kein Geld" für 
gute Leute da ist, weil es für Firlefanz verballert wird.

von Jürgen (Gast)


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Jack schrieb:
> Böser K. schrieb:
>> Kurz zu mir.
>> Ich bin 30J, im Dez.2016 mein M.Sc. im Bereich der Halbleitechnologie
>> abgeschlossen.
>
> Abschluss mit 30 ist ein bisschen spät.
>
>> Berufserfahrung: ca. 3 J als Werkstudent bei einer fachrelevante Firma.
>
> Das zählt trotzdem nicht als Berufserfahrung.
>
>> Erstmal auf 1 Jahr befristeter Vertrag.
>
> Schlecht.
>
>> 40k€
>
> Nicht berauschend, aber für einen älteren Berufsanfänger, wenn es nicht
> gerade in einer der teuersten Regionen Deutschlands ist, noch
> akzeptable.

Kann man dass den so pauschal sagen, dass ein älterer Berufsanfänger 
generell mit Abstrichen rechnen muss?

Immerhin wird aus dem Post ja nicht ersichtlich ob der TO nach dem Abi 
ewig lange studiert hat, oder er z.B. eine Ausbildung gemacht hat und 
ein paar Jahre gearbeitet hat.

Macht es denn einen Unterschied ob ein Berufsanfänger 5 Jahre älter als 
die Konkurrenz, bei ähnlichen/gleichen Noten und Studiendauer?

von WinMa (Gast)


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Jack schrieb:

> Nicht berauschend, aber für einen älteren Berufsanfänger, wenn es nicht
> gerade in einer der teuersten Regionen Deutschlands ist, noch
> akzeptable.

Welche Rolle spielt sein Alter? Das ist doch vollkommen egal und kein 
Manko. Die Frage ist die fachliche Qualifikation. Die kann ich hier 
nicht beurteilen, aber drei Jahre Tätigkeit als Werksstudent sind 
alleine schon eine Menge wert.

von WinMa (Gast)


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Böser K. schrieb:

> Erstmal auf 1 Jahr befristeter Vertrag.
> 40k€ + Bonus* @ 40h/w+ Schichtarbeit

Und das noch in BaWü? Da kriegst du doch bei jedem Dienstleister bessere 
Konditionen, sowohl bei der Bezahlung als auch dem Arbeitsvertrag. Die 
Frage ist natürlich, wie es mit Alternativen aussieht. Außerdem, wäre 
die Frage, wie hoch der Bonus ist.

Das ganze hört sich merkwürdig an. Mach lieber was anderes.

von Jack (Gast)


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WinMa schrieb:
> Welche Rolle spielt sein Alter?

Firmen wollen keine älteren Leute, sogar wenn sie sonst niemanden 
bekommen. Warum? Das musst du die Firmen fragen.

von Türsteher an der Ritze, St. Pauli (Gast)


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Jack schrieb:
> Firmen wollen keine älteren Leute, sogar wenn sie sonst niemanden
> bekommen. Warum? Das musst du die Firmen fragen.

Lassen schlechter verarschen.

von gnugnu (Gast)


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Türsteher an der Ritze, St. Pauli schrieb:
> Jack schrieb:
>> Firmen wollen keine älteren Leute, sogar wenn sie sonst niemanden
>> bekommen. Warum? Das musst du die Firmen fragen.
>
> Lassen schlechter verarschen.

Naja, so pauschal lässt sich das nicht sagen. ich kenne genügend Firmen, 
in denen Ältere auch noch geheuert werden und wo Leute als Entwickler in 
Rente gehen (also nicht den Vorruhestand als Produktmanager oder 
Normenwächter abwettern.

Allerdings lässt sich leider nicht verleugnen, dass man mit dem Alter 
seinen Altersstarrsinn gerne mal als Erfahrung verkauft und damit 
zuweilen den Entwicklungsprozess auch mal ausbremst, so nach dem Motto 
"Wozu Eclipse?? Ich habe schon Linux Kernel nur mit vi geschrieben, als 
Du noch als Joghurt bei Edeka im Regal standst." Tja, vielleicht, aber 
vielleicht habe ich die Zeit damals sinnvoller verbracht... ;-) 
Ausserdem ist es in einem Autoritätsverhältnis immer schwierig, wenn der 
Vorgesetzte Jünger ist als der Untergebene, also müssen oftmals beide 
versuchen, daraus ein gutes Arbeitsverhältnis zu schmieden, was Energie 
kostet. Dann kommt die Kosten-Nutzungsrechnung rein: Lohnt sich für das, 
was der MA bringt, der Zusatzaufwand?

Also als Hiring Manger würde ich nicht primär auf das Alter gucken, 
sondern wie der Kandidat damit umgeht und ob die Erfahrung, die er 
mitbringt, die potentiellen Probleme überpunktet.

von N. N. (clancy688)


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Habe gerade einen sehr netten Artikel zum Thema StartUps gelesen. Ich 
hab zum Glück noch nie in einem gearbeitet, aber er unterstreicht so ein 
bisschen das, was ich mir naiv unter einem StartUp vorstelle. ^^

http://digitalpresent.tagesspiegel.de/in-startups-zu-arbeiten-ist-die-hoelle

> Kostenloses Frühstück. Bier im Kühlschrank. Ein Tischkicker. Das sind
> einige der Versprechen, mit denen meine Firma um neue Angestellte wirbt.
> Auch ein attraktiver Lohn wird versprochen – und „die Gelegenheit, die
> Technik-Industrie zu revolutionieren“. Startups geben sich gerne als
> Arbeitnehmerparadies. Ich habe in den letzten Jahren für mehrere Berliner
> Startups gearbeitet. Was ich stattdessen erlebt habe, sind Ausbeutung und
> absichtlich unterentwickelte Produkte am Rande der Legalität.

von Ing (Gast)


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Lu R. schrieb:
> Habe gerade einen sehr netten Artikel zum Thema StartUps gelesen.
> Ich hab zum Glück noch nie in einem gearbeitet, aber er unterstreicht so
> ein bisschen das, was ich mir naiv unter einem StartUp vorstelle. ^^
> http://digitalpresent.tagesspiegel.de/in-startups-...
>
> Kostenloses Frühstück. Bier im Kühlschrank. Ein Tischkicker. Das sind
> einige der Versprechen, mit denen meine Firma um neue Angestellte wirbt.
> Auch ein attraktiver Lohn wird versprochen – und „die Gelegenheit, die
> Technik-Industrie zu revolutionieren“. Startups geben sich gerne als
> Arbeitnehmerparadies. Ich habe in den letzten Jahren für mehrere
> Berliner Startups gearbeitet. Was ich stattdessen erlebt habe, sind
> Ausbeutung und absichtlich unterentwickelte Produkte am Rande der
> Legalität.

Sehr interessanter Artikel. Danke für die Info!

von genervt (Gast)


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Wenig überraschend.

von MaWin (Gast)


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Böser K. schrieb:

> Erstmal auf 1 Jahr befristeter Vertrag.
> 40k€ + Bonus* @ 40h/w+ Schichtarbeit

Am besten noch mit 6 Monaten Probezeit. NEXT!

Beitrag #4997906 wurde von einem Moderator gelöscht.
von genervt (Gast)


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pomodoro schrieb im Beitrag #4997906:
> Ich habe eine (Fast-)Zusage bei einem Vorzeige-Start-Up.

Und was bieten die dir - was bietest du denen?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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pomodoro schrieb im Beitrag #4997906:
> Ich bin gespannt!

Und wir, wo du aufschlägst!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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genervt schrieb:
> Und was bieten die dir - was bietest du denen?

Haste wohl übersehen:
"Fast" eine Anstellung!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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pomodoro schrieb im Beitrag #4997906:
> Ich habe eine (Fast-)Zusage bei einem Vorzeige-Start-Up.
Ist doch schön.

> Office in fantastischer Lage, nebenan haben Google, Check24, Cancom,
> PWC, SalesForce, Ernst & Young [...] ihre Filialen.
Was ist daran jetzt genau "fantastisch"?
An welchem Wertebereich orientiert sich diese "Fantasie"?

von Cyblord -. (cyblord)


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pomodoro schrieb im Beitrag #4997906:
> Ich habe eine (Fast-)Zusage bei einem Vorzeige-Start-Up.

Heißt übersetzt du hast eigentlich gar nichts.

> Äußerlich sehr, sehr attraktiv: Bestnoten auf kununu und Facebook,
> Awards, namhafte Kunden.
Gehalt zahlen sie aber trotzdem oder reicht das kostenlose Sojalassi und 
Mate schon aus?

> Office in fantastischer Lage, nebenan haben
> Google, Check24, Cancom, PWC, SalesForce, Ernst & Young [...] ihre
> Filialen.
Hört sich wie der Vorhof der Hölle an. Aber auch sonst, was hat man 
davon?

> Die Geschäftsidee/das Produkt sind absolut genial.
Sag bloß die machen das "next big Thing". Wow da sind sie sicher die 
einzigen auf der ganzen Welt die das machen. Glückwunsch.

> Ich bin gespannt!
... sagte der Typ der den Kuhfladen probierte.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
>> Ich bin gespannt!
> ... sagte der Typ der den Kuhfladen probierte.

gut dass er da nicht rein getreten ist

:D

von Pandur S. (jetztnicht)


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> .. und absichtlich unterentwickelte Produkte am Rande der Legalität.


Nicht ganz. Normalerweise sind die Entwickler bei Startups Absolventen. 
Die haben keine Ahnung von Nichts und kriegen das Ziel grad mal so hin, 
unter Laborbedingungen. Haben aber weder eine Ahnung was die Kunden 
wollen, wie man das macht, dh herausfinden was der Kunde will, noch die 
Realisation davon, noch von den Normen, was die bedeuten, und wie man 
sie erreicht.  Sie haben auch keine Ahnung wie man ein Produkt gleich zu 
Beginn weg auch noch guenstig plant. Eigentlich geht der Prototyp schon 
raus. Es muss ja auch was reinkommen.

Dann gibt es noch Firmen, die sind spezialisiert auf das Einstellen (& 
Ausbeuten) von Absolventen. Dann sind alle Produkte Prototypen. Die 
Absolventen gehen dann nach zwei Jahren wieder, und das Produkt ist 
nicht mehr wartbar und wird 20 Jahre lang genau so kopiert, weil sie's 
nicht mehr hinkriegen, auch nicht muessen, weil's der Markt auch so 
abnimmt.

: Bearbeitet durch User
von klausi (Gast)


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pomodoro schrieb im Beitrag #4997906:
> Office in fantastischer Lage, nebenan haben Google, Check24, Cancom,
> PWC, SalesForce, Ernst & Young [...] ihre Filialen. Die
> Geschäftsidee/das Produkt sind absolut genial.
>
> Der sehr locker-legere Bewerbungsprozess bislang stimmt mich allerdings
> skeptisch.

Haha, unglaublich. Musste mal wieder lachen, welche naiven Typen es da 
so tatsächlich gibt. Gut dass ich das jetzt weiss, solch billige 
Arbeitskräfte gibt es noch.

Tatsächlich reicht da schon die Nähe des Offices zu  Suchmaschinen und 
ein lässiges Vorstellungsgespräch, inkl. gratis Mangosaft, um solch 
einen Bewerber zu überzeugen. Nicht schlecht und ich dachte, das sind 
eher Leute mit Masterabschluss, die den Braten eigentlich riechen 
müssten.

Was ist dein Angebot, Code monkey?

von genervt (Gast)


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klausi schrieb:
> Haha, unglaublich. Musste mal wieder lachen, welche naiven Typen es da
> so tatsächlich gibt. Gut dass ich das jetzt weiss, solch billige
> Arbeitskräfte gibt es noch.

Ähhhmmmm, was hast du den gedacht, WARUM es Startups gibt?

von BlowUp (Gast)


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Sapperlot W. schrieb:
> Dann sind alle Produkte Prototypen. Die
> Absolventen gehen dann nach zwei Jahren wieder, und das Produkt ist
> nicht mehr wartbar und wird 20 Jahre lang genau so kopiert, weil sie's
> nicht mehr hinkriegen, auch nicht muessen, weil's der Markt auch so
> abnimmt.

Der end-consumer market ist eh anspruchslos geworden und nicht 
nachtragend.
Wenns keine besseren Alternativen gibt, dann fährt die Industrie mit dem 
Unbrauchbar-Einheits-Kartell im sicheren Fahrwasser.

von klausi (Gast)


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genervt schrieb:
> Ähhhmmmm, was hast du den gedacht, WARUM es Startups gibt?

Startup heisst nicht unbedingt immer billig, ich kann auch ein Startup 
gründen, das erfahrene Experten braucht, z.B. Management bzw. C-Level 
Consulting.
Kommt ganz auf deine Firmenstrategie an.

von genervt (Gast)


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klausi schrieb:
> Startup heisst nicht unbedingt immer billig, ich kann auch ein Startup
> gründen, das erfahrene Experten braucht, z.B. Management bzw. C-Level
> Consulting.

Die gründen dann aber mit und lassen sich dort nicht auf ein 
Angestelltenniveau herab.

von precht (Gast)


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Ich verstehe nicht, was das Start-Up Bashing soll. Start-Up ist keine 
Unternehmensphilosophie, sondern eine Phase, die jedes Unternehmen 
durchläuft.

Und sie sind für eine aktive Marktwirtschaft völlig unerlässlich. Die 
Dinosaurier Volkswagen, ThyssenKrupp könnten alle noch ihren Meteor 
erleben und dann seid ihr verknöcherte Konzernbeamte noch froh, in neuen 
Unternehmen unterzukommen, die ihr vor Jahren noch als riskanten Hype 
belächelt habt.

von genervt (Gast)


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precht schrieb:
> Ich verstehe nicht, was das Start-Up Bashing soll. Start-Up ist keine
> Unternehmensphilosophie, sondern eine Phase, die jedes Unternehmen
> durchläuft.

JA, schön und gut, aber warum sollte man das als Angestellter 
durchlaufen wollen?

von genervt (Gast)


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precht schrieb:
> verknöcherte Konzernbeamte

Ich glaub, du bastelst dir deine Welt hier zurecht...

von Max (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> Vorsicht, wenn man einen befristeten Arbeitsvertrag erhält unbedingt
>> darauf achten eine Kündigungsregelung zu treffen, ansonsten bist du das
>> ganze Jahr gebunden und kannst nicht einfach kündigen wenn sich
>> zwischenzeitlich was besseres ergibt.
>
> Wie soll das gehen mit der "Bindung"?
> Gilt immer noch die Berufsfreiheit in D-land, oder etwa nicht?

Bist du besoffen? Was hat das mit Berufsfreiheit zu tun?

Sagt die Vertragsfreiheit etwas? Wenn OP sich für ein Jahr vertraglich 
binden will, dann darf er das.

Nur bei unbefristeten Arbeitsverträgen sagt der Gesetzgeber, daß es 
geregelte Kündigungsmöglichkeiten geben muß, denn sonst käme man da ja 
nie raus.

von jojo (Gast)


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Gibt es denn Anhaltspunkte, um vorherzusagen, wie lange

Das Angebot, das ich bekommen habe, gefällt mir super. Doch eine 
Festanstellung bei einem etablierten Unternehmen zugunsten eines 
Start-Up aufzugeben, scheint mir ein Schritt in die Unsicherheit. 
Andererseits, sollten gross rauskommen - und danach schaut es aus - wäre 
das jetzt DIE Gelegenheit, einzusteigen.

von Cyblord -. (cyblord)


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jojo schrieb:

> Andererseits, sollten gross rauskommen - und danach schaut es aus - wäre
> das jetzt DIE Gelegenheit, einzusteigen.

Und warum sollten ausgerechnet die jetzt groß rauskommen? Was treibt 
dich zu dieser Annahme?

Wenn du das wirklich glaubst, dann investiere Kapital in die Firma.

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
> precht schrieb:
>> verknöcherte Konzernbeamte
>
> Ich glaub, du bastelst dir deine Welt hier zurecht...

Das ist einfach nur Neid, sonst nichts.

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