Forum: Haus & Smart Home Stromzähler zählen z.T. deutlich zu viel Uni Twente


von Arc N. (arc)


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Je nach Modell und Last bis zu 582%
"The greatest inaccuracies were seen when dimmers combined with energy 
saving light bulbs and LED bulbs were connected to the system."
Das freut den Stromsparer doch mal so richtig nach den ganzen 
Verteuerungen der letzten Jahre...
https://www.utwente.nl/en/news/!/2017/3/313543/electronic-energy-meters-false-readings-almost-six-times-higher-than-actual-energy-consumption

: Verschoben durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Frage ist doch eher umgekehrt interessant: Wie muß die Last 
aussehen, damit man möglichst viel Energie zum günstigsten Preis 
bekommt. Also der Zähler notorisch zu wenig zählt.

von Peter II (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Wie muß die Last
> aussehen, damit man möglichst viel Energie zum günstigsten Preis
> bekommt.

so wie ein negativer Widerstand (PV-Anlage)

von Jakob (Gast)


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Da bin ich aber beruhigt!
Mein Stromzähler zählt keine Uni Twente, sondern kWh.

von Michael B. (laberkopp)


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Arc N. schrieb:
> Je nach Modell und Last bis zu 582%
> "The greatest inaccuracies were seen when dimmers combined with energy
> saving light bulbs and LED bulbs were connected to the system."
> Das freut den Stromsparer doch mal so richtig nach den ganzen
> Verteuerungen der letzten Jahre...
> https://www.utwente.nl/en/news/!/2017/3/313543/ele...

Zuerst dachte ich: Unsinn, da hat einer Geräte gemessen nach dem sie per 
Magnet von aussen lahmgelegt worden sind.

Aber dann

http://ieeexplore.ieee.org/document/7866234/
http://ieeexplore.ieee.org/document/7739298/

Leider bin ich kein IEEE Mitglied.

: Bearbeitet durch User
von Bernd (Gast)


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Kann das hier in De auch Passieren? Eher nicht, Energiezähler benötigen 
recht strenge Auflagen wie z.B MID-Zulassung.

von Arc N. (arc)


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Bernd schrieb:
> Kann das hier in De auch Passieren? Eher nicht, Energiezähler benötigen
> recht strenge Auflagen wie z.B MID-Zulassung.

Sind die Niederlande aus der EU ausgetreten?

@Kein IEEE-Mitglied: Es gibt seit einigen Jahren eine Seite, die einen 
Wikipedia-Eintrag hat und mit Sci- anfängt und z.Z. mit Hub.ac 
aufhört...

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Dazu kommt noch daß der Eigenverbrauch der Smartmeter vom Kunden bezahlt 
wird. Bei den ollen Ferrariszähler gings noch auf die Versorger.
Aber dafür ist man modern!

von Elektrofan (Gast)


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> Dazu kommt noch daß der Eigenverbrauch der Smartmeter vom Kunden bezahlt
> wird. Bei den ollen Ferrariszähler gings noch auf die Versorger.

Nicht komplett: Den Verbrauch der Stromspule(n) zahlt der Kunde.

von Kurt (Gast)


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> Dazu kommt noch daß der Eigenverbrauch der Smartmeter vom Kunden bezahlt
> wird. Bei den ollen Ferrariszähler gings noch auf die Versorger.
> Aber dafür ist man modern!

Das stimmt nicht (habe ich getestet).

von Der Andere (Gast)


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Kurt schrieb:
>> Dazu kommt noch daß der Eigenverbrauch der Smartmeter vom Kunden bezahlt
>> wird. Bei den ollen Ferrariszähler gings noch auf die Versorger.
>> Aber dafür ist man modern!
>
> Das stimmt nicht (habe ich getestet).

Und welche der beiden Aussagen stimmt jetzt nicht?

von Torben H. (jera)


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Der Andere schrieb:
> Und welche der beiden Aussagen stimmt jetzt nicht?

Es stimmt quasi beides ;D

Der Stromverbrauch sämtlicher zur Messung gehörender Artikel und 
Zusatzgeräte geht zu Lasten des Netzbetreibers. Ganz egal ob 
Ferrariszähler, SmartMeter, Schaltuhr, Wandler oder Modem. Alles andere 
stellt einen Verstoß gegen die Eichgesetze dar. Genaueres kann ich jetzt 
leider nicht liefern.

Wie gesagt, grundsätzlich geht der Stromverbrauch IMMER zu Lasten des 
Netzbetreibers. Allerdings werden diese kW/h dann (genauso wie die 
allgemeinen Netzverluste) über die in den Netzentgelten enthaltenen 
Verlustkilowattstunden den Kunden in Rechnung gestellt. Diese müssen 
übrigens immer auf der Homepage der Netzbetreiber veröffentlicht werden.

PS: Auch die Stromdiebstähle werden so der Allgemeinheit in Rechnung 
gestellt. Der Netzbetreiber trägt hier keinen Schaden davon. Nur der 
Lieferant bleibt auf den Kosten sitzen, wenn die Rechnung nicht bezahlt 
wird (dazu müssen aber auch die kW/h erfasst werden, was bei 
manipulierten/überbrückten Zählern ja nicht der Fall sein kann).

PPS: In Deutschland darf ein Ferrariszähler im ungünstigsten Fall sogar 
+-8% Toleranz haben.

von Kurt (Gast)


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Arc N. schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Kann das hier in De auch Passieren? Eher nicht, Energiezähler benötigen
>> recht strenge Auflagen wie z.B MID-Zulassung.
>
> Sind die Niederlande aus der EU ausgetreten?
>
> @Kein IEEE-Mitglied: Es gibt seit einigen Jahren eine Seite, die einen
> Wikipedia-Eintrag hat und mit Sci- anfängt und z.Z. mit Hub.ac
> aufhört...

Auf https://sci-hub.ac/ ist der Artikel noch nicht :angekommen'.

von Cyborg (Gast)


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Torben H. schrieb:
> kW/h

Du bezahlst Kilowattstunden und nicht Kilowatt pro Stunde.

von Christian K. (at90s2313)


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Kurt schrieb:
> Arc N. schrieb:
>> @Kein IEEE-Mitglied: Es gibt seit einigen Jahren eine Seite, die einen
>> Wikipedia-Eintrag hat und mit Sci- anfängt und z.Z. mit Hub.ac
>> aufhört...
>
> Auf https://sci-hub.ac/ ist der Artikel noch nicht :angekommen'.

Eine Suche dort mit dem DOI 10.1109/MEMC.2016.7866234 fördert bei mir 
das Dokument zu Tage.

von Kurt (Gast)


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Christian K. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Arc N. schrieb:
>>> @Kein IEEE-Mitglied: Es gibt seit einigen Jahren eine Seite, die einen
>>> Wikipedia-Eintrag hat und mit Sci- anfängt und z.Z. mit Hub.ac
>>> aufhört...
>>
>> Auf https://sci-hub.ac/ ist der Artikel noch nicht :angekommen'.
>
> Eine Suche dort mit dem DOI 10.1109/MEMC.2016.7866234 fördert bei mir
> das Dokument zu Tage.

Danke.

von Elektrofan (Gast)


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Torben H. schrieb:
> Der Stromverbrauch sämtlicher zur Messung gehörender Artikel und
> Zusatzgeräte geht zu Lasten des Netzbetreibers.

Wie schon gesagt:
Beim Ferrariszähler liegt die Last in Reihe mit der Stromspule (bei 
jeder Phase), die Netzspannung wird vor dieser Spule gemessen.
Die Spannung an der Last ist etwas geringer; die (relativ kleine) 
Wirkleistung dieser Spule bezahlt der Kunde.

von Homo Habilis (Gast)


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Christian K. schrieb:
>> Auf https://sci-hub.ac/ ist der Artikel noch nicht :angekommen'.
>
> Eine Suche dort mit dem DOI 10.1109/MEMC.2016.7866234 fördert bei mir
> das Dokument zu Tage.

Danke euch beiden. (Arc Net und Christian)
Kannte ich noch nicht, und bin bei Recherchen schon oft an diese Grenzen 
gestoßen... und ja, zumeist IEEE.

von etablishmond (Gast)


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na zum glück hab ich noch kein "Electronic energy meters" sondern ne 
analoge drehscheibe..

von Uhu U. (uhu)


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Aus dem Artikel-Abstract:
1
Static, or electronic, energy meters are replacing the conventional
2
electromechanical meters.

Was sind static und electronic energy meters?

von Gerd E. (robberknight)


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Uhu U. schrieb:
> Was sind static und electronic energy meters?

Welche ohne bewegliche Teile. Wie bei der "Solid State Disk", da dreht 
sich auch nix mehr (außer der User am Rad wenn die Daten weg sind).

von Uhu U. (uhu)


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Aha... Danke.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Uhu U. schrieb:
> Was sind static und electronic energy meters?

Da steht "oder".

Schau mal hier:
http://www.reiljp.com/spmeter.html

Da steht:"Static Energy Meter is based on state-of-the-art electronics 
technology."

Dieses "Static" hat also die Bedeutung von "aktuelle oder moderne 
Technologie".

Dieses "static or electronic" bedeutet hier dass man für eine Sorte von 
Gerät  zwei unterschiedliche Bezeichnungen nutzt.


Arc N. schrieb:
> Je nach Modell und Last bis zu 582%

Besonders mit LED-Lampen fiel der Fehler sehr groß aus.
Ist das Absicht um den fehlenden Energieverbrauch bei den Nutzern 
auszugleichen? XD

Die haben geschrieben dass diese Strommesstechnik das Problem darstellt, 
denn die haben keine billigen Shunts genommen, so wie es in den normalen 
15 Euro China-Energiemessgeräten der Fall ist, sondern eine 
Rogowskispule.

Scheinbar kann man damit ungleichmäßige Ströme nicht so genau messen.


Abdul K. schrieb:
> Die Frage ist doch eher umgekehrt interessant

Sicher ist das interessant, aber letztendlich ist es nur ein Fehler im 
System der entweder der einen Seite Probleme macht oder der anderen 
Seite.

Mein Zähler dreht sich im übrigen schon wenn ich nur eine kleine 2,5W 
LED-Lampe als Last nutze. Angeblich gibt es ja eine Grenze ab der er 
noch nicht zählt.

von Uhu U. (uhu)


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Mike J. schrieb:
> Da steht "oder".

Die Formulierung im Artikel kann man auch so interpretieren, dass das 
zwei verschiedene Dinge sind. (Ich hatte gehofft, dass der vermeintliche 
Unterschied dann aus dem Text klar würde, das tat er aber nicht.)

von Mike J. (linuxmint_user)


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Uhu U. schrieb:
> Die Formulierung im Artikel kann man auch so interpretieren, dass das
> zwei verschiedene Dinge sind.

Ja, das stimmt. Die Bedeutung des Ganzen habe ich auch nur aus den 
Informationen der Webseite die ich verlinkt habe geschlussfolgert.

von Michel M. (elec-deniel)


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.... ist aber doch von den  Rodgowski-Coils abhängig,
oder auch von der Auswertung dahinter ?!
Aber wer will dann solche "Schätzeisen" für  diesen Kauf-Preis .....

von Uhu U. (uhu)


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Michel M. schrieb:
> Aber wer will dann solche "Schätzeisen" für  diesen Kauf-Preis .....

Na rat mal, warum der Scheißdreck per Gesetz eingeführt wird...

von Michel M. (elec-deniel)


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? Gibt es auch weitere unabhängige Untersuchungen zu den Toleranzen ?!

Mich würde interessieren ob es schon eine größere Testreihe bzw 
weitergehende Informationen von den Herstellern dazu gibt ..... ??

von asd (Gast)


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> ? Gibt es auch weitere unabhängige Untersuchungen zu den Toleranzen ?!

Natürlich, aber die kommen alle zu dem Ergebnis dass die Smartmeter OK 
sind. Was in besagtem Paper auch erwähnt wurde dass die Smartmeter die 
geforderte Genauigkeit durchaus einhalten wenn man die Testfälle aus der 
Norm nimmt. Das neue Paper hat eben auch andere Verbraucher an die 
Zähler gehängt, die nicht in der Norm stehen aber in einem normalen 
Haushalt oft vorkommen. Die größten Abweichung haben wohl LED-Lampen an 
Dimmern (vermutlich Phasen_ab_schnittdimmern) gebracht, diese Art Last 
zu testen schreibt die Norm nicht vor (dort wird nur eine 
Messgenauigkeit bei Glühlampen an Phasen_an_schnitt-Dimmern gefordert).
Solche und ähnlich Situationen bewirken dass die Zähler laut Norm OK 
sind, aber in realen Situationen erhebliche Abweichungen zeigen.

von Hurra (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Torben H. schrieb:
>> kW/h
>
> Du bezahlst Kilowattstunden und nicht Kilowatt pro Stunde.

Nein, das stimmt schon. Das ist aber keine SI-Einheit sondern enstammt 
dem Galileo-PM-Einheitensystem (ebenso wie "Haare", "Badewannen", "kmh" 
usw usf).

Was das bedeutet weiß keiner so genau. Aber da Galileo-Zuschauer und 
PM-Leser sowieso keinen blassen Dunst haben, was Energie ist, ist das ja 
auch wurscht. Ist halt "das da mit dem Strom oder so".

@Topic:
Ich tippe darauf, dass die Zähler schon richtig funktionieren, aber sich 
die "modernen" Lasten nicht an gängige EMV -Normen halten. Würden die 
Lasten die Grenzwerte für Störströme und Netzoberwellen einhalten, 
würden auch die Zähler vermutlich auch richtig messen.

Denn dann dürften steile Strompeaks nämlich gar nicht auftreten.

Nur interessieren den Billigchinesen die EMV-Normen natürlich einen 
feuchten Dreck, drum wirds da eben Problem geben.

Ich finde es nur folgerichtig, dass es eine Deppensteuer für 
Billiggerätekäufer gibt. Schließlich versauen die das ganze Stromnetz 
mit ihren Chinaböllern...

von Michel M. (elec-deniel)


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zu  asd (Gast)
Phasen_an_schnitt-Dimmer  sind schon aber seit langem 
Standardanwendungen....
Also messen sie nicht wirklich,
sondern schätzen sehr grob und glauben an den Norm-Sinus...  :-(

zu Hurra (Gast)
Die Geräte wählt der E-Lieferant aus.... und natürlich könnte man auch 
die Verzerrungen bei einer echten Messung mit berücksichtigen ...
und Powerline-Anwendungen sind auch nicht gerade "Geräuschneutral"

: Bearbeitet durch User
von Korax K. (korax)


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asd schrieb:
> Was in besagtem Paper auch erwähnt wurde dass die Smartmeter die
> geforderte Genauigkeit durchaus einhalten wenn man die Testfälle aus der
> Norm nimmt.

So wie beim VW Schummeldiesel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michel M. schrieb:
> ist aber doch von den  Rodgowski-Coils abhängig, oder auch von der
> Auswertung dahinter ?!

Das Paper vermutet, dass die Auswertung dahinter bei der bei diesem
Verfahren notwendigen Integration in eine Sättigung läuft.

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Hier hat man sich auch Gedanken gemacht:
http://www.diesteckdose.net/forum/showthread.php?t=15985

von Michel M. (elec-deniel)


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Thomas G. schrieb:
> Hier hat man sich auch Gedanken gemacht:
> http://www.diesteckdose.net/forum/showthread.php?t=15985

besten Dank, daß ist interessant :-)

von Gerd E. (robberknight)


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asd schrieb:
> diese Art Last
> zu testen schreibt die Norm nicht vor (dort wird nur eine
> Messgenauigkeit bei Glühlampen an Phasen_an_schnitt-Dimmern gefordert).

Der EU-Normendschungel mal wieder von seiner besten Seite: Auf der einen 
Seite verbieten sie Glühbirnen zu verkaufen, auf der anderen Seite 
testen sie die Stromzähler nur mit Glühbirnen und nicht mit 
LED-Leuchten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> auf der anderen Seite testen sie die Stromzähler nur mit Glühbirnen und
> nicht mit LED-Leuchten.

Wenn du dir das Paper durchliest, scheint mir das eine unzulässige
Vereinfachung zu sein.  LED-Leuchten an sich waren nicht das
Problem, sondern nur sehr stark gedimmte LED-Leuchten.  Wenn man sich
überlegt, dass viele LED-Leuchtmittel gar nicht dimmbar sind (weil
sie intern eine Konstantstromquelle haben, die in weiten Bereichen
unabhängig von der Eingangsspannung arbeitet), dann dürfte das ein
verschwindend geringer Anteil der tatsächlichen Netzlast hierzulande
sein.  (Wenn ich mir unsere eigene Energiebilanz ansehe, dann dürften
Kühlschrank, Herd und Computer den weitaus größten Anteil einnehmen.)

Nichtsdestrotz dürften nach dieser Studie die Normengremien und die
Hersteller der Energiemessgeräte neue Hausaufgaben bekommen.

: Bearbeitet durch Moderator
von oldeurope O. (Gast)


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Da war doch hier mal ein Beitrag mit "seltsamen Gerätschaften":

Beitrag "Seltsame Gerätschaften auf eBay. Kann das einer erklären?"

LG
old.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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von Uhu U. (uhu)


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SPON:
1
Der Grund: Sie folgten bei der Stromaufnahme nicht mehr der bislang
2
üblichen Wellenbewegung, sondern einem "abrupteren Muster".

Nette Umschreibung...

von Rubel (Gast)


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Vlad T. schrieb:
> der "Vorfall" hat es in die Main-Stream-Medien geschafft:
> 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energie-intelligente-stromzaehler-liefern-falsche-daten-a-1138164.html

Wie beunruhigend ist der Befund der Studie? Kann/muss Otto Normalbürger 
überhaupt gegen den Energieversorger/Meßstellenbetreiber etwas 
unternehmen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rubel schrieb:
> Wie beunruhigend ist der Befund der Studie?

Wenn sich deine Energierechnung zum großen Teil aus auf 135° gedimmten
LED- oder Kompaktleuchtstofflampen zusammensetzt: beunruhigend.

> Kann/muss Otto Normalbürger
> überhaupt gegen den Energieversorger/Meßstellenbetreiber etwas
> unternehmen.

Können: kaum, da die Messgeräte ja der Norm entsprechen.

Allerdings kannst du natürlich deinen Energieversorger nerven, dass
er sich dafür stark macht, dass die von ihm eingesetzten Geräte
korrekt messen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vlad T. schrieb:
> der "Vorfall" hat es in die Main-Stream-Medien geschafft:
> 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energie-intelligente-stromzaehler-liefern-falsche-daten-a-1138164.html

Furchtbarer Text. Am besten aber der letzte Absatz: Ein Newsletter der 
immer samstags erscheint, sechsmal die Woche.
Aha, also 6x an einem Samstag einer Woche. Früher kam die Post auch 
sonntags.

Die LED Beleuchtung macht doch höchstens 1% des Energieverbrauchs aus. 
Zählen tun Herd, Waschmaschine, Geschirrspüler, Wasserkocher, Boiler und 
vor allem TV und PC. Und was ist mit den Leuten, die noch mit Strom 
heizen (müssen) und dafür kräftig EEG Umlage zahlen? Oder denen ganz 
ohne Strom.

von ArnoR (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Am besten aber der letzte Absatz: Ein Newsletter der
> immer samstags erscheint, sechsmal die Woche.
> Aha, also 6x an einem Samstag einer Woche.

Das steht da nicht. Sondern, dass 6x pro Woche ein Newsletter erscheint, 
und in der Sonnabendausgabe steht, was im neuen Spiegel zu lesen ist.

Abdul K. schrieb:
> Und was ist mit den Leuten, die noch mit Strom heizen (müssen)

Ich tue das und bin damit sehr zufrieden. Womit heizt ihr eigentlich, 
wenn es kein Öl, Gas, Kohle mehr gibt?

von Mike J. (linuxmint_user)


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ArnoR schrieb:
> Ich tue das und bin damit sehr zufrieden. Womit heizt ihr eigentlich,
> wenn es kein Öl, Gas, Kohle mehr gibt?

Diese Klimaanlagen können ja kühlen und heizen, laut Angabe steckt man 
da 1kW rein und erhält bis zu 4kW an Wärme raus ... oder im Sommer eben 
umgekehrt.

von Paul B. (paul_baumann)


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ArnoR schrieb:
> Womit heizt ihr eigentlich,
> wenn es kein Öl, Gas, Kohle mehr gibt?

Mit Fern.

Ja. Nicht Öl-, Gas-, oder Kohle- sondern Fern-Heizung.
:)
MfG Paul

von B.A. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Womit heizt ihr eigentlich, wenn es kein Öl, Gas, Kohle mehr gibt?

Dann muss man eben im Sommer Strom+Wasser+CO2 zu Wasserstoff oder Methan 
machen. Vielleicht wäre auch eine Verflüssigung (Methanol) sinnvoll.

Also chemische Energiespeicherung.

Man kann auch große Wassertanks nutzen um die Wärme zu speichern. (Also 
die Energiedichterenz die von der Solarzelle in Wärme umgewandelt wird 
... 80 bis 85℅)

@Paul
Meinst du die Wärme aus dem fernen Süden ?
(Afrika)
Ist auch eine Art von Fernwärme.

von Michel M. (elec-deniel)


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... der Artikel in Golem
bringt weiterführende Informationen....  :-)

"Warum manche Stromzähler extrem falsch messen"  ...

wie würde man es messen wenn man es extrem genau haben wollte ?!

von Lurchi (Gast)


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Wenn man es sehr genau haben will, würde man den Strom per Shunt oder 
ggf. bei höheren Strömen mit Stromtransformator Messen. Wenn man weiß in 
welchem Strombereich man sich bewegt, kann man ggf. auch noch den 
Messbereich anpassen. Bei einem Geräte für 100 A sollte man halt im sub 
mA Bereich nicht mehr so viel verlangen.

Die Auswertung um dann auf RMS Werte und den Energieverbrauch zu kommen 
kann man schon so wie in den smart metern machen: also auf je einen ADC 
für Spannung und Strom, und dann rechnen. Wenn es auch das Geld nicht 
ankommt halt mit besseren ADCs. Die ADCs in den smart meter chipssets 
sind in der Regel schon nicht so schlecht, vor allem die für den Strom.

Wenn man mehrere Meter in Reihe schaltet sollte man natürlich darauf 
achten, dass die Meter selber einen Eigenverbrauch haben. Außerdem 
sollte natürlich das Vergleichsmessgerät nicht das älteste / schwerste 
sein, sondern das beste. Beim Ergebnis interessiert auch nicht ein bis 
zu, sondern eher Mittelwerte oder Standardabweichungen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Ferraris ist breitbandig und dann noch ein Optokopppler, fertig. 
Beim ADC muß man heftig oversampeln um die Oberwellen zu erwischen. 
Fortschritt?

von Michel M. (elec-deniel)


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bleiben wir doch erste einmal bei den extrem genauen ...
für die Physiker ...
wir sind ja hier im Labor  ;-)

von F. F. (foldi)


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Ich hatte auch mal so einen modernen Zähler  in dem Haus, welches ich 
hatte. Im dritten Jahr musste ich fast 11000 Euro Stromkosten bezahlen.
Ich zweifelte das an, der Zähler wurde geprüft (von denen selbst) und 
dann durfte ich noch 1000 Euro für den Wechsel der Zähler und für die 
Prüfung oben drauf zahlen.
Ob man nach 15 Jahren noch mal dort mit diesem Ergebnis hingehen sollte?

von Michel M. (elec-deniel)


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Elektroheitzung ?!

von F. F. (foldi)


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Nein.

von Counter (Gast)


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F. F. schrieb:
> Ich hatte auch mal so einen modernen Zähler  in dem Haus, welches ich
> hatte. Im dritten Jahr musste ich fast 11000 Euro Stromkosten bezahlen.
> Ich zweifelte das an, der Zähler wurde geprüft (von denen selbst) und
> dann durfte ich noch 1000 Euro für den Wechsel der Zähler und für die
> Prüfung oben drauf zahlen.

Weil Du falsch lagst, oder was? Oder obwohl der Zähler "sponn" (#)?

Denn:

--- Der Zählerwechsel impliziert eine Notwendigkeit dazu (= Zähler 
zählte(n) entscheidend falsch.)

--- Diesen Wechsel (mitsamt vorherg. Prüfung(en)) aber selbst bezahlen 
zu müssen, verträgt sich nicht so ganz mit einer Schuld (falsche(n) 
Zähler eingesetzt) "von denen"...

(# --- und wenn der nachweislich "sponn" - wie sehr? Also prozentuale 
Abweichung von kWh oder Geldbetrag oder... irgendwas halt.)

Seit wann verschweigst Du denn Fakten? ;-)

von F. F. (foldi)


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Ich konnte das nicht beweisen, was ich mit eigenen Augen sah, dass er 
manchmal mit einem Affenzahn zählte.
Deren Prüfung hat das nicht ergeben.
Wie hätte ich das beweisen sollen.
Ist aber auch egal. Lange her und vorbei.

von 汽车​驾驶员 (Gast)


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Bernd schrieb:
> Kann das hier in De auch Passieren? Eher nicht, Energiezähler benötigen
> recht strenge Auflagen wie z.B MID-Zulassung.

Natürlich nicht. Dieselmotoren müssen auch hohe Abgasnormen erfüllen, 
die bei der Typzulassung durch das KBA geprüft werden.

Beitrag #4931645 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4931706 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lurchi (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Der Ferraris ist breitbandig und dann noch ein Optokopppler, fertig.
> Beim ADC muß man heftig oversampeln um die Oberwellen zu erwischen.
> Fortschritt?

Die alten Zähler sind nicht so breitbandig: Die Wirbelströme höherer 
Frequenz kommen nicht durch die Scheibe. Auch bei kleiner Leistung die 
die alten mechanischen Zähler nicht so genau, einfach wegen nicht ganz 
reproduzierbarer Reibung.

Soweit ich weiß orientieren sich die Vorgaben an den alten Zählern und 
erlauben daher bei kleiner Leistung auch so große Fehler.

Beim Elektronischen Zähler muss man nicht einmal oversampeln. Da die 
Wellenform üblicherweise relativ konstant bleibt, wäre im Prinzip sogar 
subsampling möglich. Die Bandbreite wird durch die S&H Zeit (beim SD 
Wandler integrationszeit) begrenzt, nicht durch die Abtastrate. Soweit 
ich es weiss arbeiten die Zähler mit Bandbreiten so um 10-20 kHz - halt 
ADCs ähnlich dem Audio Bereich.

Bei der Leistung sind die höheren Oberwellen an sich auch nicht so 
kritisch: die Netzspannung sollte nicht so starke Oberwellen enthalten. 
Die Leistung in den Oberwellen geht mit dem Produkt der Amplitude der 
Oberwellen in Strom und Spannung - entsprechend klein ist die Leistung 
in den Oberwellen, auch wenn der Strom ggf. schon nennenswerte 
Oberwellen hat.

Mit all den modernen elektrischen Geräten in Standby sind da 
üblicherweise relativ viele Entstörkondensatoren am Netz. Viel vom 
höherfrequenten Strom fließt also nicht mal über die Zähler sondern nur 
im Haus.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Arc N. schrieb:
> Je nach Modell und Last bis zu 582%

naja die smart-meter/plc lobby selbst hat doch in ihrem study report 1 
zugegeben, dass plc  die plc zähler stören kann :)

73

Beitrag #4931823 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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So ähnlich wie mit dem Schlepper per Erdöl den Weizen ernten.

Hat jemand ne Referenz für die Bandbreite von Ferrariszählern?
Wenn es denn nicht die Bandbreite beim elektronischen Zähler ist, was 
mißt dann falsch?

Ich hatte vor Jahren mal Induktivität und Widerstand beim Ferraris 
gemessen. Die waren praktisch Null. Da ja die Scheibe per Wirbelstrom 
mitgeschleppt wird, kann ich das Argument von Lurchi nicht 
nachvollziehen. Interessante Frage.

von Soso (Gast)


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Leistung messen im Netz ist eigentlich nicht wirklich so schwierig. Mist 
man zum Beispiel bis zur 100. harmonischen, kommt man mit 10kSPS aus. 
Nicht wirklich schlimm.

Galvanisch getrennt Strommessen mit Shunts kann man hiermit:
http://www.digikey.de/product-detail/en/AD7403BRIZ/AD7403BRIZ-ND/4875944?WT.z_cid=ref_findchips_standard
(4€/Stk)

Spannung messen mit zig kSPS ist jetzt auch keine abendfüllende Aufgabe, 
weil das nicht galvanisch getrennt sein muss (gegen Sternpunkt messen).

Mit den paar kByte Daten pro Sekunde sollte ein flotter 32-Bit µC 
fertigwerden. Der nicht viel kostet.

--> Nichts davon kostet exorbitant viel Geld.

Da frage ich mich schon:
Sind die Zähler wirklich so schlecht, oder ziehen die LED-Lampen 
wirklich Ströme im oberen kHz-Bereich?
Was ist dann mit Normen, wie der EN61000-3-2? Alles jenseits von 500Hz 
sollte doch eigentlich keine Rolle mehr für den Energiebedarf spielen, 
oder?

Hat jemand schon mal einen Zähler zerlegt?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Zählerschaltungen folgen den Apps der Chiphersteller. Also wozu 
zerlegen?
Gibt es eigentlich oft Einweggleichrichtung bei LED Lampen?

Auf Wikipedia stehts auch deutlich, daß das Ferraris-Prinzip die 
Oberwellen richtig mißt.

Beitrag #4932030 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mike J. (linuxmint_user)


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Abdul K. schrieb:
> Gibt es eigentlich oft Einweggleichrichtung bei LED Lampen?

Nein, habe solch einen Fall noch nie gehabt und ich habe schon recht 
viele verschiedene (teure und billige) LED Lampen zerlegt.

von Lurchi (Gast)


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Halbwellengleichrichtung findet man gelegentlich im Föhn für die halbe 
Leistung. Das ist dann auch schon gleich ein bisschen mehr Leistung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lurchi schrieb:
> Halbwellengleichrichtung findet man gelegentlich im Föhn für die halbe
> Leistung.

Dürfte aber den aktuellen TABs widersprechen.  TAB2007 begrenzt die
maximal per Einweggleichrichtung anschließbaren Lasten auf 100 W.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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So ein Fön läuft aber auch nicht stundenlang und mit halber Leistung 
erst, wenn die Haare bereits fast trocken sind.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Dirk J. schrieb:
> So ein Fön läuft aber auch nicht stundenlang und mit halber Leistung
> erst, wenn die Haare bereits fast trocken sind.

Außerdem altert die Bevölkerung und bei immer mehr Glatzköpfen braucht 
man immer weniger Dioden in Fönen.

->Wer nur noch die Hälfte der Haare hat, der kann auch mit nur einer 
Halbwelle eine Dauerwelle trocknen.

MfG Paul

von Mike J. (linuxmint_user)


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Mein Steinel Heißluftgebläse macht das auch so mit der Nutzung nur einer 
Halbwelle wenn man auf eine niedrige Stufe stellt. Das sind glaube ich 
800W und 1600W, also deutlich über 100W.

Muss mal schauen ob das Ding vor 2007 hergestellt worden ist.

von Schreiber (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Dürfte aber den aktuellen TABs widersprechen.  TAB2007 begrenzt die
> maximal per Einweggleichrichtung anschließbaren Lasten auf 100 W.

Das ist aber (aus rechtlicher Sicht) nicht das Problem des Hrstellers, 
sondern das des Kunden. Muss der sich halt eine Genehmigung beim 
Netzbetreiber holen, wenn er den Fön mit halber leistung betreiben will.

Eine Genehmigung des Netzbetreibers braucht es übrigens auch für andere, 
haushaltsübliche Geräte wie etwa Durchlauferhitzer, 
Elektroautoladeanschlüsse, Wärmepumpen oder Saunaöfen.

von Uhu U. (uhu)


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Schreiber schrieb:
> Muss der sich halt eine Genehmigung beim Netzbetreiber holen

Und was, wenn man das nicht macht? Lebenslänglich und in der Türkei 
Todesstrafe?

Vorschriften, deren Nichteinhaltung nicht überprüfbar ist, sind das 
Papier nicht wert, auf dem sie stehen...

: Bearbeitet durch User
von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Soweit ich weiß, sitzt die Halbwellengleichrichtung nur im Motorzweig 
und nicht im Heizungskreis. Die umgesetzte Leistung ist somit sehr 
gering.

von Schreiber (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Vorschriften, deren Nichteinhaltung nicht überprüfbar ist, sind das
> Papier nicht wert, auf dem sie stehen...

Das wird nur überprüft, wenn es maßlos übertrieben wird oder es zu 
Problemen kommt.

Etwa wenn ein ganzer Statteil von Fernwärme auf Durchlauferhitzer für 
die Warmwasserbereitung und Wärmepumpe für den Rest umstellt.
Oder wenn im Neubauvirtel zu viele ein Elektroauto kaufen und abends 
pünktlich um 17:30 mit 22kW Schnellladen wollen.

Uhu U. schrieb:
> Und was, wenn man das nicht macht? Lebenslänglich und in der Türkei
> Todesstrafe?

Ersatz der zusätzlichen Aufwendungen reicht schon. Wenn 10 Haushalten es 
schafften durch TAB-wiedrige Nutzung täglich die Überstromsicherung vom 
Dorftrafo durchbrennen zu lassen, dann darf man sich an den Kosten für 
eine Neue beteiligen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Muss der sich halt eine Genehmigung beim Netzbetreiber holen
>
> Und was, wenn man das nicht macht?

582 % Energierechnung :-)

> Vorschriften, deren Nichteinhaltung nicht überprüfbar ist, sind das
> Papier nicht wert, auf dem sie stehen...

Naja: wenn die Dinger TAB-widrig sind, werden wohl zumindest in
dieser Form keine Neugeräte mehr auf den Markt geworfen.  Damit dann
doch nicht völlig sinnlos.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Alexander S. schrieb:
> Soweit ich weiß, sitzt die Halbwellengleichrichtung nur im Motorzweig
> und nicht im Heizungskreis. Die umgesetzte Leistung ist somit sehr
> gering.

Bei voller Heizleistung und halber Gebläseleistung würde der Fön 
abbrennen, da die Luftkühlung (für das Gehäuse) zu gering wäre.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg W. schrieb:
> Naja: wenn die Dinger TAB-widrig sind, werden wohl zumindest in
> dieser Form keine Neugeräte mehr auf den Markt geworfen.  Damit dann
> doch nicht völlig sinnlos.

Die Vorschrift wird doch durch Schaltnetzteile, Phasenan- und 
-abschnittsteuerungen & Co. sowieso ad absurdum geführt.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #4934543 wurde vom Autor gelöscht.
von Homo Habilis (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Bei voller Heizleistung und halber Gebläseleistung würde der Fön
> abbrennen, da die Luftkühlung (für das Gehäuse) zu gering wäre.

Kann ich bestätigen. Bei einer Obduktion vor x Jahren war kein Eingriff 
in der Serienschaltung Motor/Heizung, die Gleichrichtung also für 
beides.

Ob das immer so ist/sein muß, kann ich nicht sagen... Edelstahlfön?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Die Vorschrift wird doch durch Schaltnetzteile, Phasenan- und
> -abschnittsteuerungen & Co. sowieso ad absurdum geführt.

Schaltnetzteile müssen daher seit vielen Jahren (ab einer gewissen
Gesamtleistung) mit PFC ausgeführt sein.  In den ersten Versionen
bestanden dann Computernetzteile zu gefühlt einem Drittel aus 'ner
fetten Drossel, mittlerweile ist das auch alles elektronisch.

Dimmer sind auch nur bis zu ähnlich kleinen Leistungsgrenzen
zulässig.  Dimmer wiederum benutzt man ja eher bei kleinen Lasten,
größere Lasten (alles was heizt) braucht man nicht dimmen, sondern
man kann eine Wellenpaketschaltung benutzen, denn sie sind ja träge.
Wellenpaketschaltungen bekommst du auch fertig als Optotriac mit
eingebautem Nullspannungsschalter, das wird also tatsächlich in der
Praxis so gemacht.  Solche Teile findest du beispielsweise auch in
den Heizungssteuerung der billigen chinesischen Heißluft-Lötstationen.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg W. schrieb:
> Dimmer sind auch nur bis zu ähnlich kleinen Leistungsgrenzen
> zulässig.

Aber viele kleine Dimmer machen eben auch viel Dreck...

Dass die Vorschrift von der Realität längst überholt ist, zeigt sich ja 
gerade an den Smartmeters, bei denen man sich für die Zertifizierung auf 
ein synthetisches Schönwetternetz verlässt.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu U. schrieb:
> Aber viele kleine Dimmer machen eben auch viel Dreck...

Daher das Sprichwort: "Klein Phi macht auch Mist."

MfG Paul

von Schreiber (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Dimmer sind auch nur bis zu ähnlich kleinen Leistungsgrenzen
>> zulässig.
>
> Aber viele kleine Dimmer machen eben auch viel Dreck...

Korrekt. Aber die Kombination aus Dimmer und hoher Leistung macht noch 
viel mehr Freude.
Etwa wenn man einen 27kW Durchlauferhitzer mit einer 
Phasenanschnittsteuerung auf 50% der Nennleistung regeln würde. Das kann 
bei einer kleinen Trafostation bereits zu Problemen führen.

von Arc N. (arc)


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Ein Hersteller wäre dann schon mal bekannt...
https://www.golem.de/news/elektronische-stromzaehler-landis-gyr-haelt-messverfahren-fuer-absolut-zuverlaessig-1703-126694.html

und der "Bundesnetzagentur in Bonn ist die Studie bislang nur in 
Grundzügen bekannt." (Hat da wirklich niemand Zugriff auf die relevanten 
Publikationen?)
"Man werde sich die Ergebnisse ansehen und gegebenenfalls reagieren, 
heißt es dort."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energie-intelligente-stromzaehler-liefern-falsche-daten-a-1138164.html

von Michel M. (elec-deniel)


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unter
"major smart meter glitch"
finden sich weitere Betroffene ..
Dabei scheint es aber ein Übertragungsproblem zu sein ...  :-(

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Wenn ich im Golem las: "Einer Studie der Universität Twente (PDF) 
zufolge können moderne Stromzähler dafür sorgen, dass der Verbrauch bei 
stark gedimmten Lasten (135 Grad Phasenanschnitt) bis zu 582 Prozent 
höher angegeben wird, als es tatsächlich der Fall ist." ...

So erinnert mich das an eine Prüfung einiger Wasserzähler, wo 1m³ bei 
MEHRFACHER EINZELabnahme auch als wesentlich mehr angezeigt wurde. Was 
bei mechanischen Zählern mit Masseträgheit begründet werden kann, ist 
wahrscheinlich im obigen Fall eher die Faulheit eines Programmierers die 
Halbwellengeometrie ~~~~~ ausreichend gründlich zu messen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Faulheit eines Programmierers

Bevor du solche überheblichen Vermutungen rausposaunst, lies dir doch
das Paper lieber durch.  Wie man rankommt, wurde ja oben gepostet.

von Uhu U. (uhu)


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Schreiber schrieb:
> Das kann bei einer kleinen Trafostation bereits zu Problemen führen.

Wie wirken die sich aus?

von Lurchi (Gast)


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Zu viel Dimmer oder ähnliches mit viel Oberwellen kann die Aufteilung 
der Ströme aus den 3 Phase durcheinander bringen. Die drei um  6.6 ms 
Verzögerten Phasen Ströme kompensieren sich dann nicht mehr, sondern 
addieren sich. Es muss aber schon extrem sein um so den Sternpunk / 
Nullleiter zu überlasten. Einfach nur eine Oberwelle beim Strom stört 
den Trafo noch nicht so wirklich.

Wenn dadurch aus die Spannung nicht mehr Sinusförmig ist, steigen auch 
die Verluste in Trafos, wegen der höheren Frequenzen.
Auch werden die Verlust in Kompensationskondensatoren ggf. größer als 
für einen sauberen Sinus. Einige Geräte haben ggf. auch Probleme mit 
einer verzerrten Wellenform, z.B. Kondenstornetzteile oder einfach 
Gleichrichter wegen der Spannung.

Viel DC auf dem Netz kann Trafos (besonders etwas größere Ringkerne) in 
die Sättigung treiben und so zu Geräuschen und ggf. sogar Überlastung 
führen.

von Michel M. (elec-deniel)


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Michel M. schrieb:
> bleiben wir doch erste einmal bei den extrem genauen ...
> für die Physiker ...
> wir sind ja hier im Labor  ;-)


.... und welche Zähler weisen diese Fehler nicht auf bzw. arbeiten auch 
bei diesem „Extrem-Fall“ noch korrekt?? Keiner ??

von Beumel (Gast)


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von Manfred (Gast)


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von Michel M. (elec-deniel)


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"Normungslückenproblem...
um Fehlmessungen mit elektronischen Zählern mit ausreichender 
Wahrscheinlichkeit ausschließen zu können"  ?? ...
:-(
Bitte mehr verifizierbare Daten .....
hilft den Verbrauchern und den Herstellern ....

von oszi40 (Gast)


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Ob jede Halbwelle ausreichend GRÜNDLICH gemessen werden konnte oder ob 
sich der Fehler durch EMV eingeschlichen hat?

von Jacko (Gast)


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Gibts hier kein Esoterikforum?

Ist mir doch sch...-egal, was an Uni Twente gezählt wird.

Ich bezahl nur kWh.
+/- 0,x%, aber das macht einen vernünftig-sparsamen
Verbraucher auch nicht arm.

von Michel M. (elec-deniel)


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ertaunlich .... news von ...

https://www.topagrar.com/news/Energie-Energienews-Intelligente-Stromzaehler-Versagen-mit-Ansage-8024082.html

vermutlich bezieht sich der Journalist auf diesen Artikel ...

https://www.bee-ev.de/home/presse/mitteilungen/detailansicht/alibi-gesetz-zur-digitalisierung-der-energiewende-vermeidbare-kostenlawine-droht/

... und in dieser Produktsparte müssen sicherlich mehrere Zähler pro 
Hersteller installiert werden ....

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich weiss nicht was Ihr alle habt.
Wir sind doch alle mündige Bürger und können uns unseren Lebensstil
jederzeit ändern. Euch zwingt doch keiner den Strom auf, oder?

machts doch wie Öff Öff, der lebt strom- und abflussfrei

;)

von Gästchen (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Ich weiss nicht was Ihr alle habt.
> Wir sind doch alle mündige Bürger und können uns unseren Lebensstil
> jederzeit ändern. Euch zwingt doch keiner den Strom auf, oder?
>
> machts doch wie Öff Öff, der lebt strom- und abflussfrei

Na dann geh mit dem guten Beispiel voran und schicke deine Beiträge zu 
diesem Forum per Brieftaube.

von Gästchen (Gast)


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Arc N. schrieb:
> Je nach Modell und Last bis zu 582%
> 
https://www.utwente.nl/en/news/!/2017/3/313543/electronic-energy-meters-false-readings-almost-six-times-higher-than-actual-energy-consumption

Was ich an solchen Fällen immer interessant finde dass die Toleranz nie 
zugusten den Kunden geht sondern andersrum. Irgendein Nerd muss doch 
dafür beauftragt sein die Firmware so auszulegen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Na dann geh mit dem guten Beispiel voran und schicke deine Beiträge zu
> diesem Forum per Brieftaube.

PV?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Was ich an solchen Fällen immer interessant finde dass die Toleranz nie
> zugusten den Kunden geht sondern andersrum.

Noch einer, der die Studie nicht gelesen hat, aber trotzdem mit einer
fundierten Meinung aufwartet …

von oszi40 (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> aber trotzdem mit einer fundierten Meinung aufwartet …

Originaltext Uni: “The energy meters we tested meet all the legal 
requirements and are certified."
Es ist auch nicht neu, daß die Alu-Scheibe des bisherigen 
Ferraris-Zählers eine mechanische Trägheit hat und bei recht hohem 
Einschaltstromstoß evtl. etwas länger flitzen kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromz%C3%A4hler
Aufgrund eines nicht regulierten Störfrequenzbereichs zwischen 3 kHz und 
150 kHz kann es bei elektronischen Zählern zu starken Messabweichungen 
gegenüber der wirklichen Energiemenge kommen. Insbesondere bei der 
Einspeisung erneuerbarer Energie über Wechselrichter ist dieses Problem 
in der Praxis spätestens seit 2010 bekannt.[4]

von oldeurope O. (Gast)


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Da die Zähler ja den aktuellen Leistungsbedarf
genau anzeigen, kann man ja selbst prüfen.

LG
old.

von Mike J. (linuxmint_user)


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oszi40 schrieb:
> Insbesondere bei der
> Einspeisung erneuerbarer Energie über Wechselrichter ist dieses Problem
> in der Praxis spätestens seit 2010 bekannt.

Dann zählt der Zähler auch die 6-Fache Menge wenn man Strom in das Netz 
einspeist?

Da heben sich ja dann quasi zwei Fehler gegenseitig auf.

von oszi40 (Gast)


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Es gab Leute, die sind durch Abbuchungen blitzartig arm geworden.
MAKE TUBES G. schrieb:
> Da die Zähler ja den aktuellen Leistungsbedarf
> genau anzeigen, kann man ja selbst prüfen.

Es ist wunderschön wenn Du alles ablesen kannst. Aber wie beweist Du, 
daß DU es nicht verbaucht hast, sondern z.B. einige kurze, externe 
HF-Störungen die Ursache waren?

von F. F. (foldi)


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oszi40 schrieb:
> Es ist wunderschön wenn Du alles ablesen kannst. Aber wie beweist Du,
> daß DU es nicht verbaucht hast, sondern z.B. einige kurze, externe
> HF-Störungen die Ursache waren?

Ich schrieb das ja schon weiter oben. Mit Zählerprüfung waren das (ich 
glaube das war 2002) ca.13000 Euro.
Vor einigen Tagen sah ich im Fernsehen, dass das mit Wasserzählern auch 
passieren kann. "Rollensprung". Die Frau musste wohl auch die 5000 Euro 
zahlen. Der Witz ist, die prüfen alle selbst. Ein Schelm wer dabei Böses 
denkt.

von Lurchi (Gast)


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Die großen Messfehler treten nur bei sehr kleiner Leistung auf. Der 
absolute Fehler bleibt also auch dann noch in Grenzen wenn der Zähler da 
tatsächlich das 6 fache messen würde.

Bei dem Text den ich von der Uni Twente gefunden habe ist noch sehr zu 
bezweifeln das die Messungen der Studie das Papier wert sind. Da wurden 
als Referenz der alte Feraris Zähler genutzt, der bei so kleinem Strom 
auch fast beliebig weit daneben liegen darf. Für die kleinen Ströme ist 
sogar anzunehmen das alte Zähler eher zu wenig anzeigt - die angeblich 
um den Faktor 6 zu hohen Werte könnte also sogar der genauere sein und 
nur der alte Zähler war um den Faktor 5 zu niedrig. Eine Netznachbildung 
über einen lokalen Generator erhöht die Gefahr, dass auch die Spannung 
nicht mehr Sinusförmig ist - im echten Netz bringen ein paar gedimmte 
LEDs die Sinusform der Spannung noch nicht durcheinander.

Auch die alten mechanischen Zähler sind bei starken Oberwellen nicht 
mehr so gut. Der Abgleich der Phase erfolgt i.A. nur bei der Grundwelle, 
d.h. Blindströme bei höherer Frequenz können da schon deutlich falsch 
gemessen werden. Nur weil die alt und bewährt sind, müssen die nicht 
genau sein. Auch die alten Zähler werden für ein eher ungestörtes Netz 
getestet.
Der Schwung durch so etwas wie Anlaufstromspitzen sind für den Zähler 
kein Problem: die Schwingmasse mittelt nur die Leistung etwas - die 
Energiemessung bleibt weiter korrekt.

Es gibt aber schon ein gewisses Problem mit den Elektronischen Zählern: 
die Möglichen Fehler / Ausfälle sind nicht so ohne weiteres 
vorherzusagen und nicht immer reproduzierbar oder im Nachhinein einfach 
zu testen. Von daher ist ein Aufzeichnung von mehr als nur der Summe 
(z.B. Stände je Tag oder Woche) schon nötig um die Plausibilität 
wenigstens prüfen zu können.

von oszi40 (Gast)


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Lurchi schrieb:
> im echten Netz bringen ein paar gedimmte
> LEDs die Sinusform der Spannung noch nicht durcheinander.

Für die saubere Sinusform würde ich meine Hand nicht mehr ins Feuer 
legen nachdem ich vor langer Zeit einige Oszillogramme im Hochschullabor 
gesehen habe. Manches Schaltnetzteil hat schon reichlich Dreck auf die 
Leitung gebracht. Ein Kollege hat die Störung im ganzen Haus gesucht bis 
er ein altes TV-Netzteil als Quelle des Übels fand. 
Solar-Wechselrichter-Spezis werden wohl auch einige Geschichten erzählen 
können?

von F. F. (foldi)


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oszi40 schrieb:
> Solar-Wechselrichter-Spezis werden wohl auch einige Geschichten erzählen
> können?

Nicht nur die.
War vorhin noch an einem HF Ladegerät und da konnte man den Dreck im 
neben stehenden Radio hören.

von Jupp (Gast)


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Die Aufgabe kann doch jetzt nur sein, die bestehenden Schwächen kreativ 
(lies: andersherum wirkend) zu nutzen ;)

"Intelligente" Wohnungs-PFC?

Jupp, schonmal einen 50kW-Trenntrafo bestellend...

von Lurchi (Gast)


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Die Netzspannung ist kein perfekter Sinus, aber es ist besser geworden, 
seit die PCs PFC im Netzteil haben. Die Solar-wechselrichter sind eine 
andere Baustellen: da hat man vor allem höherfrequentes Ripple (z.B. 
5-20 kHz) drauf, weniger eine verzerrte Wellenform mit den eher 
niedrigen Oberwellen. Auch das kann die Stromzähler (auch die alten 
Ferraris) durcheinander bringen.

Mit dem Testbau mit vermutlich relativ kleinem Trafo hat man eine 
Wellenform die von der Last verzerrt wird - da passen also Oberwellen 
vom Strom und Spannung dann zusammen und können tatsächlich zur 
Wirkleistung beitragen. Trotzdem sollten die Zähler natürlich richtig 
arbeiten, auch wenn die Bedingungen nicht so realitätsnah sind.

Beim einem idealen Sinus bei der Spannung Tragen die Oberwellen im Strom 
gar nicht zur Wirkleistung bei. In der Hinsicht müssten die 
Prüfvorschriften für die Zähler ggf. schon angepasst werden, dass auch 
geprüft wird wie die Oberwellen gezählt werden.

von Schreiber (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Es gibt aber schon ein gewisses Problem mit den Elektronischen Zählern:
> die Möglichen Fehler / Ausfälle sind nicht so ohne weiteres
> vorherzusagen und nicht immer reproduzierbar oder im Nachhinein einfach
> zu testen. Von daher ist ein Aufzeichnung von mehr als nur der Summe
> (z.B. Stände je Tag oder Woche) schon nötig um die Plausibilität
> wenigstens prüfen zu können.

Als Abhilfe kann man einen zusätzlichen ferraris-zähler in den 
Schaltschrank bauen.

Alternativ kann der Stromanbieter natürlich auch die 
Smart-Meter-Funktionen nutzen und den Lastgang, unterteilt nach Wirk- 
und Scheinleistung aufzeichnen.
Wäre auch für die Polizei interessant, mittels automatischer Auswertung 
kann man Indoor-Hanfplantagen lokalisieren.

von oszi40 (Gast)


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Schreiber schrieb:
> mittels automatischer Auswertung kann man Indoor-Hanfplantagen lokalisieren.

Nicht nur das! Lt. Wiki kann so auch der Strom aus der Ferne abgestellt 
werden OHNE die Wohnung zu betreten. Wenn der erste Strom-Virus in den 
Zähler kommt, könnte es sehr finster werden ...

von Bernd K. (prof7bit)


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Gibts das Orginal-PDF irgendwo?

von Uhu U. (uhu)


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von Schreiber (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Nicht nur das! Lt. Wiki kann so auch der Strom aus der Ferne abgestellt
> werden OHNE die Wohnung zu betreten. Wenn der erste Strom-Virus in den
> Zähler kommt, könnte es sehr finster werden ...

Noch lustiger wird es, wenn der Zählervirus periodisch an-und 
aussschaltet. Das freut dann die Kraftwerksbetreiber...

von Lurchi (Gast)


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Den Stromkreis trennen und den Strom messen sind 2 Dinge. Die normalen 
elektronischen Zähler haben keine Möglichkeit den Strom zu unterbrechen. 
Es gibt ggf. nur eine Steuersignal um Geräten wie Wärmepumpen, die über 
einen speziellen Tarif laufen zu sagen sie sollen ausschalten.

Auch wenn die Meter als smart Meter angeboten werden ist die Gefahr 
eines virus da doch eher gering: die Geräte werden einen µC nutzen, der 
den Code aus dem Flash ausführt. Schon wegen der Eichung dürfte es nicht 
erlaubt sein den Code nachträglich zu ändern. D.h. man kann ggf. über 
das Netz den Zähler mit ggf. Zusatzinformationen auslesen und falls 
vorhanden die speziellen Verbraucher steuern, aber das Programm in 
Zähler nicht ändern.

Zurück zu originalen Problem:
So wie es aussieht ist das Problem wohl, das sich einige der Zähler 
durch steilen Strom anstiege aus dem Konzept bringen lassen. In der 
Regel wird das nicht vorkommen, zumindest nicht dauerhaft. 50 Lampen an 
einem Dimmer sind halt schon ungewöhnlich - ein Dimmer für den 500 W 
Deckenfluter wäre aber ggf. schon denkbar, wenn auch nicht mehr 
zeitgemäß und ggf. wegen der Störungen gar nicht erlaubt. In normalen 
Haushalt sind üblicherweise auch andere Verbraucher am Netz, die auch 
filternd wirken.

Wenn sich so eine Zähler durch heftige Störungen aus dem Konzept bringen 
lässt, sollte der das eigentlich merken und auch anzeigen. Im Prinzip 
könnten die Zähler ja auch gleich eine Netzüberwachung mit machen - so 
dass man weiss ob etwa kurze drop-outs oder Spannungsspitzen im Netz 
waren.

von oszi40 (Gast)


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Die Rechnung bezahlt totzdem der Kunde und welche Hausfrau wird/kann 
schon nachpüfen ob ihre Küchen-LEDs heute 0,01kWh od. 100 kWh verbraucht 
haben? Es fehlt scheinbar eine geeignete Plausibilitätsprüfung?

von Schreiber (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Den Stromkreis trennen und den Strom messen sind 2 Dinge. Die normalen
> elektronischen Zähler haben keine Möglichkeit den Strom zu unterbrechen.
> Es gibt ggf. nur eine Steuersignal um Geräten wie Wärmepumpen, die über
> einen speziellen Tarif laufen zu sagen sie sollen ausschalten.

Es gibt beides. Die Spezialversion für Stadtteile mit bonitätsschwacher 
Bevölkerung können auch schalten.

von Schreiber (Gast)


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...per Fernwirkvorrichtung. Entweder per Rundsteuersignl/Powerline oder 
per GSM.

von agathepower (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Es gibt beides. Die Spezialversion für Stadtteile mit bonitätsschwacher
> Bevölkerung können auch schalten.

Gibts dafür irgendwelche Belege?
Ich kann es mir nicht vorstellen, ein 63A Leistungsschütz ist nicht 
billig, ist nicht klein, kostet viel und zieht ggf. noch permanent 
Strom.

Außerdem hat der Netzbetreiber kein übermäßiges Interesse daran, den 
Kunden permanent Strom abzuschalten. Die sollen erstmal verbrauchen, 
bringt alles Umsatz und irgendwann zahlen die dann schon.

Gleich abschalten führt nur zu unschönen Klemmstellen an Haussicherung 
oder Abzweigdose im Treppenhaus. Und für den Strom gibts dann überhaupt 
keinen Nachweis oder Rechnung...

von Arc N. (arc)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> welche Hausfrau wird/kann schon nachpüfen ob ihre Küchen-LEDs heute
> 0,01kWh od. 100 kWh verbraucht haben?

Es geht allerdings um 0,01 oder 0,06 kWh.  Die 100 kWh für
Waschmaschine, Kühlschrank und Herd werden ja ohnehin im Rahmen der
zulässigen Toleranzen einigermaßen richtig gezählt.

von Cotta (Gast)


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agathepower schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Es gibt beides. Die Spezialversion für Stadtteile mit bonitätsschwacher
>> Bevölkerung können auch schalten.
>
> Gibts dafür irgendwelche Belege?

Jeder kann sich die Datenblätter der Smartmeter ansehen.

von oszi40 (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Es geht allerdings um 0,01 oder 0,06 kWh.

Es geht NICHT NUR um die an der Uni-Twente gemessenen 500% mit den 50 
gedimmten LED-Lampen. Es geht auch weiterhin darum, daß der smarte 
Zähler im RICHTIGEN Modus vom Elektriker installiert wurde. Es gibt 
mehrere Modi! Davon hängt z.B. auch ab, ob selbst erzeugter Solarstrom 
rechnerich richtig abgerechnet oder hinzugerechnet wird. Der 
Normalbürger wird das Wunder erst bei der "etwas" größeren Rechnung 
bemerken.

z.B. F. F. schrieb:
> Im dritten Jahr musste ich fast 11000 Euro Stromkosten bezahlen.
Ursache?

von F. F. (foldi)


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oszi40 schrieb:
> z.B. F. F. schrieb:
>> Im dritten Jahr musste ich fast 11000 Euro Stromkosten bezahlen.
> Ursache?

Laut denen, ich selbst. Und angeblich war vorher zu wenig abgerechnet.

Nachdem die Rechnung kam und vor dem Austausch hatte ich mich zu 
verschiedenen Zeiten davor gesetzt, auch nachts. Die Led (was 
vergleichbar mit dem roten Fleck auf einem herkömmlichen Zähler ist) 
blinkte manchmal für kurze Momente (wenige Sekunden) irre schnell. 
Selbst wenn keine großen Verbraucher mehr dran waren, weil es in der 
Nacht war.
Da haben sich wohl diese kurzen, schnellen Zählungen summiert.
Ich konnte es nicht beweisen und der RWE hatte den Zähler ja getestet 
und auch meine Kommentare (vor Ort; ich war in der Prüfstelle) fanden 
kein Gehör.
Danach, mit herkömmlichen Zähler hatte ich wieder ca. 6000 kWh pro Jahr.

Auch alle anderen Argumente fanden keinen Anklang.
Selbst wenn ich 2000 Euro pro Jahr (also das Doppelte) verbraucht hätte, 
in den ersten drei Jahren, dann hätte ich 3000 Euro drauf zahlen müssen.
Du kannst das nicht beweisen und musst zahlen.
Zum Glück hatte ich gerade meine Eigentumswohnung verkauft.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Lurchi schrieb:
> Zurück zu originalen Problem:
> So wie es aussieht ist das Problem wohl, das sich einige der Zähler
> durch steilen Strom anstiege aus dem Konzept bringen lassen.

Die messen die erste Ableitung des Stroms mit einer Rogowskispule 
welches sie dann integrieren um so den Momentanwert des Strom messen 
(schätzen) zu können.

Ich sehe da zwei Probleme:

* wenn ein Gleichstrom überlagert ist (der besagte Fön oder Heizlüfter 
mit der Diode auf Stufe 1)

* wenn die Ableitung so groß wird daß irgendein OpAmp in oder vor der 
Integratorschaltung oder der ADC selbst (wenn sie rechnerisch 
integrieren) in die Begrenzung knallt.

Möglicherweise könnte man einen Umrichter konstruieren (und an dankbare 
Abnehmer verkaufen) die den entnommenen Strom in einer speziell für 
dieses Messprinzip optimierten[TM] Weise zeitlich so moduliert daß trotz 
erheblicher Leistungsentnahme der Zähler deutlich zu wenig davon 
mitbekommt und am Ausgang handelsübliche 230V~ Sinus zur Verfügung 
stellt um die Pflanzlampen im Keller zu betreiben.

Ich persönlich würde nicht auf die Idee kommen eine Schaltung zu 
konstruieren die die ersten Ableitung bildet und es danach wieder 
integriert was den DC-Anteil entfernt um daraus dann noch irgendwelche 
Absolut-"Messungen" des ursprünglichen Signals herbeizudichten. Ich 
würde versuchen den zeitlichen Verlauf des Strom direkt zu messen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Ich würde versuchen den Strom direkt zu messen.

Ist halt keine triviale Aufgabe.  Da, wo so ein Zähler zum Einsatz
kommt, musst du halt mit Transienten im Kilovoltbereich rechnen.
Das macht die Nutzung eines Shunts nicht so einfach, vor allem
nicht in dreiphasigen Zählern.  (Einphasig könnte man ja vielleicht
im Neutralleiter messen.)

von Bernd K. (prof7bit)


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Jörg W. schrieb:
> eines Shunts

Es gibt ja auch Hall oder xMR Sensoren, damit bekomm ich einen 
Momentanwert absolut und ohne den Umweg über das Integrieren einer 
bloßen Änderung desselben.

von Analog OPA (Gast)


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Stomsensoren von LEM oder VAC können kA messen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> eines Shunts
>
> Es gibt ja auch Hall oder xMR Sensoren,

Die Zähler mit den Hallsensoren waren ja auch die, die besser
abgeschnitten haben als die mit einer Rogowskispule.

von Schreiber (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Es gibt ja auch Hall oder xMR Sensoren, damit bekomm ich einen
> Momentanwert absolut und ohne den Umweg über das Integrieren einer
> bloßen Änderung desselben.

Korrekt, aber ein Stromzähler ist ein Massenprodukt, da kommt es auf den 
Preis an. Mit einem guten Messwandler wird der nicht konkurenzfähig 
werden.

Ziel: so billig wie möglich, so gut wie nötig

von F. F. (foldi)


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Schreiber schrieb:
> so gut wie nötig

Das ist das Problem, weil all zu oft festgestellt wird, dass es eben 
nicht so gut wie nötig ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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F. F. schrieb:
> dass es eben nicht so gut wie nötig ist

Naja, für die Norm war es eben gut genug.  Es wäre also wichtig, dass
die Norm mehr Anwendungsfälle erfasst.

Bezüglich der Photovoltaik-Geschichte hält sich mein Mitleid dagegen
in Grenzen: die Dinger sind als HF-Dreckschleudern verrufen.  Es ist
höchste Zeit, dass dort die Ursache des Übels beseitigt wird, dann
wird auch der Energiezähler damit ordentlich klarkommen.  Jedes
08/15-Schaltnetzteil muss ausreichend entstört sein, da geht es
einfach nicht an, dass diese Teile massiv höherfrequentes Ripple ins
Netz füttern, ohne dass sich wer drum schert.  (Es gibt durchaus auch
Beispiele von Wechselrichtern, die diesbezüglich ordentlich arbeiten,
ist also nicht so, dass das prinzipiell nicht funktionieren könnte.)

von Lurchi (Gast)


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Eine Rogowski spule und dann analog per RC-Glied integrieren sollte 
keine Probleme mit den Spitzen haben. So schnell kommt der Widerstand 
nicht an die Grenzen. Das Problem wäre höchstens, dass die Genauigkeit / 
Alterung des Kondensators mit eingeht.

Wenn die digitale Integration des Signals von der Rogowski spule öfter 
an die Grenzen stößt, sollte es eigentlich eine Warnung geben und dann 
ggf. auch eine Ersatzmethode (z.B. analoge Integration) oder kleinere 
Verstärkung zurückgegriffen werden. An sich ist der Weg über die 
Integration nicht so abwegig - nur halt das Problem mit den Spitzen, die 
ggf. den Messbereich sprengen können. Je nachdem wo in der Wellenform 
die Begrenzung auftritt kann der Fehler in die eine oder andere Richtung 
gehen.

Die in der Studie der Niederländer aufgefallenen Zähler waren auch schon 
recht alt - ggf. also noch eine Kinderkrankheit. Angesichts der 
Anwendung der elektronischen Zähler auch für die Abrechnung von PV Strom 
besteht die Hoffnung das neuere Zähler nicht mehr so empfindlich sind.

Strengere Anforderungen an die Umrichter (weniger HF Störungen im Netz) 
und Zähler (bessere Toleranz, Messgenauigkeit bei Oberwellen) wären 
sicher nicht verkehrt. Viele HF Störungen im Netz können ggf. auch 
Funkentstör-kondensatoren altern lassen. LW Radio hat sich ja 
größtenteils erledigt.

von Michel M. (elec-deniel)


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Strengere Anforderungen scheinen ja zu kommen.

Schade, daß es bei FNN
"Leitfaden zur Bewertung der Zuverlässigkeit und Messbeständigkeit von 
Messsystemen"
nur als Bezahlversion gibt ....
wäre sicherlich auch für die Vermieter entscheidend....

immerhin scheint es jetzt auch in Österreich vermehrten 
Diskussionsbedarf zu Thema zu geben ..

https://www.unzensuriert.at/content/0023495-Konsumentenschutz-Ungenaue-Smartmeter-bei-Stromzaehlern-werden-Fall-fuers-Parlament

von Artur K. (Gast)


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Hallo,

ich nehme an, dies ist bekannt:

Smart Meter messen bei nichtlinearen Lasten bis zu 582% zu viel ab. 
Betroffen sind z.B. Schaltnetzteile, LED-Beleuchtung, etc.

Artikel: 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Smart-Meter-messen-oft-falsch-3644942.html

Und die Studie in Englisch: 
https://www.utwente.nl/en/news/!/2017/3/313543/electronic-energy-meters-false-readings-almost-six-times-higher-than-actual-energy-consumption

Wie schätzen die Profis das Problem ein?

Gruss
Artur

von Mani W. (e-doc)


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Ich glaube den normalen "Wirbelstromzählern"!

von Artur K. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Ich glaube den normalen "Wirbelstromzählern"!

Sobald Du mehr als 6000 kWh pro Jahr verbrauchst, darf der 
Energieversorger Dir den Smart Zähler aufzwingen.

von T.roll (Gast)


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von Hp M. (nachtmix)


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Abdul K. schrieb:
> Wie muß die Last
> aussehen, damit man möglichst viel Energie zum günstigsten Preis
> bekommt. Also der Zähler notorisch zu wenig zählt.

Das ist relativ einfach: Mittels MOSFET oder IGBT den Strom nur dann 
entnehmen, wenn der ADC im Zähler nicht hinschaut.
Evtl. braucht man noch eine PLL, um den Schalter mit den Innereien des 
Zählers zu synchronisieren.

von Michel M. (elec-deniel)


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Hp M. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Wie muß die Last
>> aussehen, damit man möglichst viel Energie zum günstigsten Preis
>> bekommt. Also der Zähler notorisch zu wenig zählt.
>
> Das ist relativ einfach: Mittels MOSFET oder IGBT den Strom nur dann
> entnehmen, wenn der ADC im Zähler nicht hinschaut.
> Evtl. braucht man noch eine PLL, um den Schalter mit den Innereien des
> Zählers zu synchronisieren.


welcher Hersteller bietet so etwas an ;-)

von Armin X. (werweiswas)


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Moin Gemeinde

Darf ich noch etwas praktisches dazu beitragen?
Ich habe meinem Ferraris Zähler, weil ich befürchte, dass er zu viel 
zählt, einen gebrauchten digitalen Zähler in Serie gebaut.
Der Digitale bestätigt zwar meine Befürchtung, aber leider nicht in dem 
Ausmaß wie erhofft.
Die gezählte Arbeit beträgt seit Start am 12.03.(eben abgelesen) am 
Ferraris 1011kWh und am digitalen Zähler 995kWh. Ein wenig mehr als 1% 
Differenz. Da brauch ich beim Versorger nicht anstinken.
Bezüglich des Berichts kann man da mal wieder sagen: Traue nur der 
Statistik die Du selber gefälscht hast.
Das mit dem Falschzählen beim Leerlauf von Schaltnetzteilen ist für mich 
daher so wichtig wie das Falschzählen von Tropfverlusten beim 
Wasserzählern.
Wenn Bilder vom Innenleben des digitalen Zählers interessieren bitte 
hier posten.

von oszi40 (Gast)


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Armin X. schrieb:
> einen gebrauchten digitalen Zähler in Serie gebaut

Dein Genauer Typ=? Es gibt nicht NUR einen!
Messprinzip=? Hallelement, Shunt oder Rogowski-Spule?
Last=? Wenn ich mich erinnere, hatte die Uni einen Berg LED-Lampen 
angeschaltet, als es zu den auffällig erhöhten Messwerten kam. Das 
heimtückische ist auch, daß heute noch recht wenig dieser Lampen in 
Gebrauch sind und mit der wachsenden Anzahl sich schleichend der 
Anzeigewert auf 500% des wahren Messwerts verändern könnTe.

von Armin X. (werweiswas)


Angehängte Dateien:

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Bilder sagen mehr als viele Worte.Messprinzip müsste Hall sein.
Last ist unser Haushalt mit mittlerweile vorwiegend LED Beleuchtung, 
reichlich Kochaktivität und zwei sporadisch laufenden Frequenzumrichtern 
sowie einer zusätzlichen elektrischen Bodenheizung im Bad.
Zer Uni Geschichte hab ich meinen Kommentar schon abgegeben.

MfG

von Armin X. (werweiswas)


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Schreiber schrieb:
> Korrekt, aber ein Stromzähler ist ein Massenprodukt, da kommt es auf den
> Preis an. Mit einem guten Messwandler wird der nicht konkurenzfähig
> werden.
>
> Ziel: so billig wie möglich, so gut wie nötig

Noch ein Nachtrag.
Der zitierte Beitrag scheint hier auch zuzutreffen. Garantiezeit 
erfolgreich durchgestanden. Ausgefallen nach etwa 10 Jahren wegen tauber 
Netzelkos(die Dickeren in der Mitte der Platine)
Da kommt noch reichlich Beschäftigung auf die Elektrozunft zu. Mein 
Ferraris ist seit 1990 eingebaut...

MfG

von oszi40 (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Ferraris ist seit 1990 eingebaut...

Wenn ich bedenke, wie einfach ein alter Ferraris funktioniert und was 
bei dem elektronischen alles eingestellt werden könnte, besteht schon 
eine viel größere Fehlerwahrscheinlichkeit bei der Inbetriebnahme! Hier 
96 Seiten  Celsa MDVH als Beispiel (Handbuchcode D440097.000000): 
http://www.celsa-messgeraete.de/fileadmin/dateien/Downloads/Handbuch_Drehstromzaehler_MDVH.pdf

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Armin X. schrieb:
> Die gezählte Arbeit beträgt seit Start am 12.03.(eben abgelesen) am
> Ferraris 1011kWh und am digitalen Zähler 995kWh. Ein wenig mehr als 1%
> Differenz.

sind beide Zähler geeicht?

von Armin X. (werweiswas)


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Der Ferrars wurde vor gut 25 Jahren in neuem Zustand vom 
Energieversorger eingebaut. Den Digitalen habe ich mit Elkopest 
übernommen und wieder instandgesetzt. Einen Neuen zwecks Überprüfung des 
Ferraris wollte ich nicht kaufen selbst bei einer Differenz von 30-50kWh 
wäre ich mit dem "Messergebnis" noch zufrieden gewesen.
Von Geeicht kann man da, glaube ich, wohl bei keinem der beiden 
sprechen.

Armin

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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naja, das müsste man letztlich aber schon machen,
um eine echte Aussage treffen zu können.

nicht geeichte/kalibrierte Multimeter
selbigen Alters und Altersunterschieds
dürften ähnlich voneinander abweichen.

jeden Wochenmarkt-Händler kriegste ran,
wenn seine Waage nicht geeicht ist.
-Kann sich der Globalkonzern davon entziehen und bewusst eigenmächtig
Messungenauigkeiten durchboxen?

von Armin X. (werweiswas)


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Die Energieversorger müssen jährlich ein gewisses Kontingent überprüfen 
und wenn die innerhalb der Toleranz sind gelten alle als gut.

MfG

von oszi40 (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Energieversorger müssen jährlich ein gewisses Kontingent überprüfen

Das werden die auch tun (gemäß der Anforderungen). Was aber der 
Elektriker vor Ort an den elektronischen Zählern eingestellt hat??? Ob 
er alle 96 Seiten des jeweiligen Handbuchs gelesen und verstanden hat? 
Es reicht nicht mehr ein paar Drähte anzuklemmen.

von aslegha (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Was aber der
> Elektriker vor Ort an den elektronischen Zählern eingestellt hat??? Ob
> er alle 96 Seiten des jeweiligen Handbuchs gelesen und verstanden hat?
> Es reicht nicht mehr ein paar Drähte anzuklemmen.

Das bekommt der aber gar nicht in die Finger (bei uns - Stadtwerke 
Elbtal). Die Zaehler werden vom EVU bestellt und fertig zum Einbau 
uebergeben. Bei uns kommt zum Einbau auch das EVU selbst.

aslegha

von ArminX (Gast)


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aslegha schrieb:
> Das bekommt der aber gar nicht in die Finger (bei uns - Stadtwerke
> Elbtal).

Und warum soll der "Herr Elektriker" das Handbuch nicht in die Finger 
bekommen?

MfG

von F. F. (foldi)


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...  und vor allem, warum soll er das nicht verstehen?

von Armin X. (werweiswas)


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F. F. schrieb:
> und vor allem, warum soll er das nicht verstehen?

Vielleicht auch gerade deshalb...

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Ich habe auch schon ziemlich dumme Ingenieure erlebt.
Intelligenz hat nicht unbedingt was mit Ausbildung zu tun, obgleich 
jemand der ein Ingenieursstudium absolviert sicher nicht total blöd ist. 
Deshalb ist jemand mit einer Berufsausbildung nicht zwangsläufig dumm.

von oszi40 (Gast)


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aslegha schrieb:
> Bei uns kommt zum Einbau auch das EVU selbst.

Wer kommt, dürfte dem Kunden egal sein. Wie jedoch ganz weit oben zu 
lesen war, kann da auch einiges schief gehen ...

F. F. schrieb:
> Im dritten Jahr musste ich fast 11000 Euro Stromkosten bezahlen

Ob dieser zuständige EVU-Techniker das ganze Zähler-Handbuch VOR der 
Installation gelesen und verstanden hat??

von Mike J. (linuxmint_user)


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F. F. schrieb:
> Ich konnte das nicht beweisen, was ich mit eigenen Augen sah, dass er
> manchmal mit einem Affenzahn zählte.

Waren das die Stromkosten für ein normales Haus?

11000€

(11000/0,25)/365/24=5,023kW
Also 5kWh über das ganze Jahr über zu verbraten ist echt nicht leicht.
Da würde dir wohl mit der Zeit die Bude abfackeln ... und man würde es 
merken.

Vor einer Weile gab es auch solch einen Fall und da hat der Richter dann 
gesagt dass solche Werte nicht glaubhaft für solch eine Wohnung sind.
Die Familie musste dann nur noch den normalen, ortsüblichen Durchschnitt 
für solch eine vergleichbare Wohnung bezahlen.

Ich glaube dass es sich um 6000kWh handelte, also ein Streitwert von 
etwa 1500€.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Mike J. schrieb:
> Waren das die Stromkosten für ein normales Haus?

Ja! Es war die Nachzahlung für drei Jahre. Voraus bezahlt hatten wir ja 
auch. Der übliche Verbrauch lag danach unter 6000 kWh.

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