Forum: Haus & Smart Home Leuchtstoffröhre (T8) durch LED ersetzen


von mati (Gast)


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Hi, ich würde gerne in einer Werkstatt die vorhandenen Leuchtstoffröhren 
jeweils beim Ausfall durch LED-Röhren ersetzen. Die vorhandenen Lampen 
sind ein schönes Sammelsurium, vmtl. einige EVG und andere alte 
Vorschaltgeräte/Starter.

LED als Ersatz für Leuchtstoffröhren gibt es für den Betrieb mit EVG 
(teuer) und VVG/KVG. In neuen Lampen, welche für den Einsatz von 
LED-Röhren vorgesehen sind, sehe ich öfters den Hinweis "ohne 
Vorschaltgerät".

Kann ich einfach bei den vorhanden Lampen im Zuge der Umrüstung auf LED 
das vorhandene Vorschaltgerät herausnehmen und die Netzspannung auf die 
Anschlusspins brücken? Würden damit die LED-Röhren funktionieren?

mfg
Mati

von ArnoR (Gast)


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mati schrieb:
> Kann ich einfach bei den vorhanden Lampen im Zuge der Umrüstung auf LED
> das vorhandene Vorschaltgerät herausnehmen und die Netzspannung auf die
> Anschlusspins brücken? Würden damit die LED-Röhren funktionieren?

http://www.eltako.com/fileadmin/downloads/de/_bedienung/LR_LRH_40006831-3_dt_internet.pdf

von Harald W. (wilhelms)


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mati schrieb:

> Hi, ich würde gerne in einer Werkstatt die vorhandenen Leuchtstoffröhren
> jeweils beim Ausfall durch LED-Röhren ersetzen.

Warum? Der Wirkungsgrad von LED-Röhren ist kaum besser als der
von Ls-Lampen. Allerdings bündeln LED-Röhren das Licht stärker
nach unten. Das kann je nach verwendeter Leuchte Vorteile bringen.

> LED als Ersatz für Leuchtstoffröhren gibt es für den Betrieb mit EVG
> (teuer) und VVG/KVG. In neuen Lampen, welche für den Einsatz von
> LED-Röhren vorgesehen sind, sehe ich öfters den Hinweis "ohne
> Vorschaltgerät".

Es gibt dort noch keinen festen Standard wie bei LS-Lampen.
Man muss bei LED-Röhren also sehr genau in der Bedienungs-
nachsehen, wie diese verschaltet werden müssen. Grundsätz-
lich wäre ein  Ausbau der Vorschaltgeräte natürlich ein
Vorteil, weil diese nur unnötige Verluste erzeugen.
Vielleicht wäre es ja auch das Beste, die kompletten Leuch-
ten gegen passende komplette LED-Leuchten zu tauschen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich würde das nicht tun. Mein Kumpel hat in seiner Werkstatt 2 
LED-Röhren
installiert: Beim Testen einer Schaltung  mit gemultiplexten 
7-Segmentanzeigen traten solche Interferenzen (ungarisch: Inter-Ferenc)
auf, daß man kaum noch etwas erkennen konnte.

Auch das Sehen auf den Bohrer beim Platinenbohren macht den Benutzer 
mürbe.
Ich war froh, als ich wieder draußen war...

MfG Paul

von Peter II (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Ich würde das nicht tun. Mein Kumpel hat in seiner Werkstatt 2
> LED-Röhren
> installiert: Beim Testen einer Schaltung  mit gemultiplexten
> 7-Segmentanzeigen traten solche Interferenzen (ungarisch: Inter-Ferenc)
> auf, daß man kaum noch etwas erkennen konnte.

dann sind es aber schlechte Lampen. LEDs werden doch meist mit 
Konstantstromnetzteil beitrieben - das flimmert nichts mehr. Oder hatte 
er noch einen Dimmer angebaut?

Den gleiche Effekt gibt es auch bei Leuchtstoffröhre, deswegen sollte 
man sie in Werkhallen auf die 3 Phasen aufteilen.

von waflija (Gast)


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Peter II schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Ich würde das nicht tun. Mein Kumpel hat in seiner Werkstatt 2
>> LED-Röhren
>> installiert: Beim Testen einer Schaltung  mit gemultiplexten
>> 7-Segmentanzeigen traten solche Interferenzen (ungarisch: Inter-Ferenc)
>> auf, daß man kaum noch etwas erkennen konnte.
>
> dann sind es aber schlechte Lampen. LEDs werden doch meist mit
> Konstantstromnetzteil beitrieben - das flimmert nichts mehr. Oder hatte
> er noch einen Dimmer angebaut?

Einfache KSQ regeln aber intern über PWM, dadurch entstehen dahinter 
10-30kHz Flackern. Gerade bei drehenden Teilen nicht zu empfehlen.

von Peter II (Gast)


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waflija schrieb:
> Einfache KSQ regeln aber intern über PWM, dadurch entstehen dahinter
> 10-30kHz Flackern.
dahinter ist aber noch eine Spule - die glättet das schön.

> Gerade bei drehenden Teilen nicht zu empfehlen.
das gleiche ist bei EVGs der Fall.

von waflija (Gast)


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Peter II schrieb:
> waflija schrieb:
>> Einfache KSQ regeln aber intern über PWM, dadurch entstehen dahinter
>> 10-30kHz Flackern.
> dahinter ist aber noch eine Spule - die glättet das schön.

Wenn es bei ihm flackert scheint es nicht zu reichen. Kommt halt auf die 
Qualität der Röhre an.

>> Gerade bei drehenden Teilen nicht zu empfehlen.
> das gleiche ist bei EVGs der Fall.

richtig.

von Reinstein (Gast)


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Ein dickes DoppelPlus an Mati dass er die Lampen erst gegen LED tauschen 
will wenn sie kaputt gehen!

Ich hab letztens am Wertstoffhof eine kaputte Röhre vorbeigebracht, da 
lagen viel zu viele noch ohne die Verschleissspuren (Flecken am 
Röhrenende). Da kann mir keiner weismachen dass die wirklich alle schon 
kaputt waren.

Der klare Vorteil der LED ist das sofortige einschalten. Ich habe daheim 
'Mischverbau' wo möglich(Im der Doppel-Lampe eine LED und eine LS mit 
elektronischem Starter, beide mit Einzel-KVG).
Die LED ist sofort da, die LS je nach Starter 0,5-3sec später, aber ohne 
stressiges Flackern. Meine el. Starter sind dabei teilweise >15 jahre 
alt (Palmstep in Gelb,Grün und Rotem Gehäuse)

Neukauf von LS-Röhren findet bei mir allerdings nicht mehr statt, es 
werden 'nur noch' vorhandene Lagerbestände aufgebraucht.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter II schrieb:

> Den gleiche Effekt gibt es auch bei Leuchtstoffröhre, deswegen sollte
> man sie in Werkhallen auf die 3 Phasen aufteilen.

Normalerweise werden LS-Lampen in Duoschaltung verwendet. Die sind
weitgehend flimmerfrei. Bei LED-Röhren gibts noch keine Standard-
Schaltungen. Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen und
so etwas wie Flimmerfreiheit kümmert die Hersteller nur wenig.

von Der Andere (Gast)


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Peter II schrieb:
> Den gleiche Effekt gibt es auch bei Leuchtstoffröhre

Die Leuchtschicht hat eine gewisse Nachleuchtdauer, die das reduziert.

von mati (Gast)


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Danke für die Hinweise. Insbesondere der Link von ArnoR ist informativ, 
hoffentlich lässt sich das auch auf die anderen LED-Röhren übertragen.

Zum warum: Leuchtstofflampen und Energiesparlampen mögen gut für längere 
Brenndauern/Schaltzeiten sein. In einem Werkstattlager nervt es einfach 
nur, wenn nach dem Einschalten des Lichtes erstmal längeres Flackern 
oder Aufwärmzeiten angesagt sind. Hier soll es gleich leuchten, und zwar 
auch bei Frosttemperaturen im Lager.

Der Austausch soll auch nur schrittweise erfolgen, je nachdem welche 
Röhren/Starter ausfallen und nicht mehr aus den Beständen ersetzt werden 
können.

Das mit den Flimmern und drehenden Teilen ist mir bekannt, deshalb habe 
ich an der Werkbank auch noch eine klassische 60 W Glühlampe - und einen 
größeren Vorrat an Ersatzlampen. Eine optimale Lösung dafür scheint mir 
noch nicht gefunden, aber ich hoffe dass dies mit der Zeit besser wird 
(Kondensatoren auf Niederspannungsseite einer LED-Schaltung dürften auch 
in Asien bekannt sein).

von Peter II (Gast)


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mati schrieb:
> (Kondensatoren auf Niederspannungsseite einer LED-Schaltung dürften auch
> in Asien bekannt sein).

nur dumm das man mit einem großen Kondensator an einer KSQ genau das 
Gegenteil erreicht.

von Nein Danke (Gast)


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Vor etwa 2 Jahren hatte ich mir auch mal überlegt, LED anstelle 
klassischer Röhren zu verwenden. Daraufhin habe ich mir die Mühe gemacht 
(nach bestem Wissen und Gewissen) die technischen Daten mal in 
Korrelation zu setzen. Also Watt/Lumen, Euro/Watt, Euro/Lumen, 
Lebensdauer usw. Es ist ja irrig zB 2900lm durch 1800lm zu ersetzen und 
das für besser zu halten; außer man will es dunkler. T5 waren hier noch 
besser als T8.

Im Endeffekt kam ich zu dem Schluß daß es billiger ist die "alten" 
Röhren zu verwenden, selbst wenn ich für die LED die angegebene 
Lebensdauer voll zugestehe.

Eine Frage ist auch ob LED überhaupt umweltfreundlicher sind.

von J. S. (pbr85)


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Nein Danke schrieb:
> Vor etwa 2 Jahren hatte ich mir auch mal überlegt, LED anstelle
> klassischer Röhren zu verwenden. Daraufhin habe ich mir die Mühe gemacht
> (nach bestem Wissen und Gewissen) die technischen Daten mal in
> Korrelation zu setzen. Also Watt/Lumen, Euro/Watt, Euro/Lumen,
> Lebensdauer usw. Es ist ja irrig zB 2900lm durch 1800lm zu ersetzen und
> das für besser zu halten; außer man will es dunkler. T5 waren hier noch
> besser als T8.
>
> Im Endeffekt kam ich zu dem Schluß daß es billiger ist die "alten"
> Röhren zu verwenden, selbst wenn ich für die LED die angegebene
> Lebensdauer voll zugestehe.
>
> Eine Frage ist auch ob LED überhaupt umweltfreundlicher sind.

Eine LED-Lösung mit "nur" 1800Lm kann durchaus mehr nutzbares Licht 
erzeugen als 2900lm einer LSR. Neben der gerichteten Abstrahlung kommt 
hier auch die Eigenabschattung manchmal durchaus stark zum Tragen. 
Gerade die alten T8-Röhren können hier bei besonders kompakten Leuchten 
stark im Nachteil sein, da sie wegen ihrer großen Dicke das Licht 
behindern.

Ansonsten würde ich schauen, dass ich nicht den allerneusten Kram kaufe, 
der am teuersten ist, und möglichst selbst baue. LEDs die schon 1-2 
Jahre alt sind, bieten da gewöhnlich das beste 
Preisleistungs-Verhältnis. dazu eine Bestromung von ~2/3 des max. 
Stromes.

Da weiß man in jeder Hinsicht, was man hat. Also welche LED-Typen und 
wie genau man diese verbaut hat und ansteuert, weil selbst 
"Marken-Hersteller" gerne mal absoluten Nonsens verbauen, wie mehrere 
parallele Stränge unselektierter LEDs an eine KSQ und das ganze dann 
noch auf eine Alu-Ronde, welche nur mit einigen Klecksern von vllt 1cm² 
Gesamtfläche Wärmeleitpaste zur Wärmeübertragung zur Verfügung hat. Da 
sind Ausfälle vorprogrammiert.

von Mani W. (e-doc)


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LSR gegen Leds(T8) tauschen ist kein Problem, bei KVGs wird nur
der Starter durch eine Sicherung ersetzt(1A) im selben Startergehäuse...

Bei EVGs hatte ich den Fall, dass in einer gewerblichen Küche mit
14 ausgetauschten T8-Ledbalken dann Interferenzen entstanden, die
an Nordlichter erinnerten...

Alle EVGs abgetrennt und die Led-Röhren direkt angeschlossen,
dann war Ruhe im Licht...

Weiters gebe ich zu bedenken, dass bei drehenden Maschinen der
Stroboskopeffekt auftritt und weiters die Werkstatt nicht optimal
ausgeleuchtet wird im oberen Bereich (Decke), weil eben nur ein
gewisser Abstrahlwinkel erfolgt...

Folglich ist die Decke dann mehr dunkel als unten, was den Raum
dann "drückt" und das empfinden sehr viele als unangenehm, wobei
ich mich auch dazu zähle...

Eine LSR leuchtet immer "rundherum", auch ist die Lebensdauer
höher als bei LEDs, weil da fast immer die Elektronik in die Knie
geht...

von oszi40 (Gast)


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Mani W. schrieb:

> höher als bei LEDs, weil da fast immer die Elektronik in die Knie
> geht...

Das ist genau der Grund warum ich bisher meine alte Lichtleiste behalte 
und NUR bei Notwendigkeit eine etwas teurere LED-Röhre einbaue anstatt 
bei jeder Störung eine komplette Lichtleiste tauschen zu müssen.

von Mani W. (e-doc)


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oszi40 schrieb:
> anstatt
> bei jeder Störung eine komplette Lichtleiste tauschen zu müssen.

Stichwort: Störung durch Led-Lampen, nachweisbar mit MW-Radio auf
Batteriebetrieb...

Nicht alle stören, aber die meisten...

von Matthias T. (mati123)


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Um den Thread abzuschließen hier die Erfolgsmeldung:

Ich habe testweise die günstigste LED-Röhre, die es bei "C" gab einer 
anderen Bestellung hinzugefügt (Sygonix G13 22 W Neutralweiß für 4,49 
Euro).

Im Datenblatt steht gefühlt in jedem zweiten Absatz, dass diese Röhre 
nicht für EVG geeignet ist. So habe ich die Lampe mit EVG entsprechend 
der Umbauanleitung im zweiten Beitrag in diesem Thread (Danke ArnoR) 
umgeklemmt und die Röhre läuft perfekt.

Zu der unvermeidlichen Grundsatzdiskussion:
- die Röhre ist Matt und hat einen "fast Rundum" Abstrahlwinkel von ca. 
300 Grad.
- gefühlt flimmert die Röhre weniger als die übrigen alten LSR in der 
Werkstatt
- den Stroboskop-Effekt habe ich mehr oder weniger bei allen Lampen - 
zumindest funktioniert mein optischer Drehzahlmesser, mit dem ich 
berührungsfreie Drehzahljustierungen durchführe, nur bei Tageslicht und 
einer klassischen Maglight. Bei allen anderen Arten von Kunstlicht, 
sogar bei alten Glühleuchten gibt der keine verlässlichen Werte aus.
- Ein noch nicht angesprochener Nachteil von Energiesparleuchten ist für 
mich, dass es bei einer Lampe mit mehreren Leuchtmitteln nach zwei 
Jahren fast unmöglich ist, eine in Farbtemperatur und Leuchtkraft zu den 
anderen Leuchtmitteln passende Leuchte nachzukaufen.

von oszi40 (Gast)


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Matthias T. schrieb:
> - Ein noch nicht angesprochener Nachteil von Energiesparleuchten ist für
> mich, dass es bei einer Lampe mit mehreren Leuchtmitteln nach zwei
> Jahren fast unmöglich ist, eine in Farbtemperatur und Leuchtkraft zu den
> anderen Leuchtmitteln passende Leuchte nachzukaufen.

Stimmt. Jede LED-Lieferung hatte eine etwas andere Lichtfarbe. Jetzt 
vorsorglich 100 Stück auf Lager zu legen, hat auch wenig Sinn, wenn die 
verbauten Elkos altern...

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