Reparaturbericht. Unsere (uralte) Türsprechanlage Siedle TLE01-01 war defekt - an der Tür war fast nichts mehr zu hören. Falls jemand mal ein ähnliches Problem hat, soll das hier ein kleine Unterstützung darstellen. Schon vor längerer Zeit war am Handapparat nichts mehr zu hören. Da half der Austausch der Mikrofonkapsel an der Tür. Die ist eben der Außenwelt (Luftfeuchtigkeit) ausgesetzt, da es keine hermetische Abdichtung gibt und wird wohl im Laufe der Zeit taub. Kürzlich war jetzt an der Tür nichts mehr zu hören. Die aktiven Elemente (zwei Transistoren) und auch die über 25 Jahre alten Kondensatoren waren noch fit. Letztlich konnte nur noch der eingebaute 2" Kleinlautsprecher die Ursache sein. Sein Spulenwiderstand noch 25Ω - ein eher ungewöhnlicher Wert. Ich kenne eher die Werte 8Ω, 16Ω und 32Ω und hatte zum Vergleich nur 8Ω-Teile in der Kiste. Mit denen ging es nicht besser. Eine Simulation mit LTSpice (Anhang) zeigte, dass die Leistung im Bereich von 40-50Ω für den LS am größten ist. Einen exakt (mechanisch) passenden 2" LS habe ich leider nicht gefunden, jedoch gibt es von Visaton eine Serie (K50) mit 8Ω, 16Ω oder 50Ω bei Pollin für ca. 5€ bzw. bei Völkner für die Hälfte - da aber nur die 50Ω-Ausführung, mit 50mm Durchmesser und Kunststoffmembran. Den habe ich mir besorgt. Gut, es war ein wenig mechanische Anpassarbeit zur Befestigung des kleineren Teils notwendig, aber das Ganze spielt jetzt wieder :-). Für mich neu war der im Handapparat verbaute Transistor 2SC3112A mit einem hfe von >600, und es ist kein Darlington!
HildeK schrieb: > Sein Spulenwiderstand noch 25Ω - ein eher ungewöhnlicher > Wert. Der DC-Widerstand ist natürlich deutlich kleiner als die Nennimpedanz, Pi*Daumen halb so groß. Es wird also ein 50 Ohm LS gewesen sein.
hinz schrieb: > Der DC-Widerstand ist natürlich deutlich kleiner als die Nennimpedanz, > Pi*Daumen halb so groß. Es wird also ein 50 Ohm LS gewesen sein. Der Neue ist mit 50Ω spezifiziert, DC gemessen sind es 44Ω. Vielleicht war der defekte LS ein 32Ω-Typ - war leider nicht aufgedruckt. Warum der fast nichts mehr her gab, habe ich nicht weiter ermittelt.
sehr schön, dass jemand auch mal eine Lösung postet. Bei dem defekten Lautsprecher war eventuell der Luftspalt zugerostet.
> Warum der fast nichts mehr her gab
Der Übergang von der Spule/Membran zur Lötöse besteht aus einem
weichen Faden mit drumherum gewickeltem feinem Kupferbändchen.
Diese Übergabestelle wird zum Schutz mit Kleber überstrichen.
Nach Jahrzehnten wird das Bändchen zerfressen und hochohmiger
bis hin zur Unterbrechung.
HildeK schrieb: > Der Neue ist mit 50Ω spezifiziert, DC gemessen sind es 44Ω. Dann hätte er einen mehr als katastrophal schlechten Wirkungsgrad.
Beim Pollin gibt es gerade "Lagerräumumg Frühjahr 2017". Seite 22, Kleinlautsprecher HANICS HSP-305A Kunststoffmembran 35mm D, 64 Ohm Bestell-Nr. 27-641 041
Hallo Leute, ich habe heute auch eine TLE051-01 Türeinheit auf den Tisch bekommen. Was scheinbar nicht funktioniert ist der Weg Tür >> Haussprecheinheit; die Gegenrichtung ist akzeptabel. Das Servicehandbuch von Siedle spricht bei diesem Problem immer davon das Mikro auszutauschen. (wird wohl Taub über die Zeit) Scheinbar ist die Türeinheit auf meinem Tisch einen Zacken älter als die oben verwendete. (siehe Anhang) Das eingebaute Micro hat 4 Anschlüsse (2x schwarz, 1x blau, 1x rot). Ich habe im Web immer wieder diversen Angaben von Spannungen gelesen, welche als Prüfung gemessen werden sollen. Konnte eine Übersicht zu meinem Modul aber nichts konkretes finden. Ich würde gern erst mal einen Ersatz des Mikrofons testen bevor ich die einzelnen Transistoren und Elkos auslöte. Das Ersatzteil im Web ist überraschend teuer. Ich konnte keine Angaben zum original Mikro finden, denn im Grunde würde ich eine alternative Kapsel einsetzen wollen. Ich habe in der Grabbekiste nur ein MCE201 gefunden. Dieses habe ich auch angeschlossen, konnte aber absolut keine Reaktion auf den Klemmen + und 11 messen. (Oszi vorhanden) Habt ihr ein paar Tipps für mich was man am besten tut? Danke und schönen Abend jan
Jan D. schrieb: > Ich würde gern erst mal einen Ersatz des Mikrofons testen bevor ich die > einzelnen Transistoren und Elkos auslöte. Das Ersatzteil im Web ist > überraschend teuer. Ich konnte keine Angaben zum original Mikro finden, > denn im Grunde würde ich eine alternative Kapsel einsetzen wollen. Ich hatte ja schon länger vor dem LS-Tausch auch die Mikrofonkapsel getauscht (s.o. im Eröffnungspost) und zwar einfach mit einer Elektretkapsel, die die selben mechanischen Abmessungen (zumindest Durchmesser) hatte. Das ging problemlos. Ich weiß leider nicht mehr, ob ich die damals in der Bastelkiste gefunden hatte oder irgendwo bei Reichelt oder so extra bestellte. Es war jedenfalls ein Standardteil. > Ich > habe in der Grabbekiste nur ein MCE201 gefunden. Dieses habe ich auch > angeschlossen, konnte aber absolut keine Reaktion auf den Klemmen + und > 11 messen. (Oszi vorhanden) Wo hast du gemessen? Mit der vollständigen Anlage? Das Mikrofon ist ein Elektret und braucht auf jeden Fall einen Arbeitswiderstand und eine Spannungsversorgung, falls du es außerhalb dieser Schaltung messen willst. Wenn du nur das Oszi dran hängst, wird nichts herauskommen.
HildeK schrieb: > Jan D. schrieb: >> Ich habe in der Grabbekiste nur ein MCE201 gefunden. Dieses habe ich auch >> angeschlossen, konnte aber absolut keine Reaktion auf den Klemmen + und >> 11 messen. (Oszi vorhanden) > > Wo hast du gemessen? Mit der vollständigen Anlage? > Das Mikrofon ist ein Elektret und braucht auf jeden Fall einen > Arbeitswiderstand und eine Spannungsversorgung, falls du es außerhalb > dieser Schaltung messen willst. Wenn du nur das Oszi dran hängst, wird > nichts herauskommen. Hallo, leider habe ich nicht die ganze Anlage hier, sondern nur das TLE051-01. Ich habe die Klemme + mit 9V und die Klemme 9 mit entsprechend GND versorgt. Die Idee war nun, dass ich entsprechende Mikro-Spannungen zwischen den Klemmen 11 und 9 aufnehmen kann. Der Tipp mit dem Lastwiderstand war gut. Ich habe dann mal mit Last zwischen 11 und GND gemessen und konnte so mit der neuen Mikrokapsel Spannungen aufnehmen. Dies war beim alten Mikro nicht der Fall. Ich kann natürlich schlecht abschätzen wie die Lautstärke in der gesamten Anlage sein wird und ob das dann so klappt. Aber so lohnt sich ein Besuch am späteren Einsatzort auf jeden Fall. Ich werde nochmals abschließend berichten wie das ausging. Danke! jan
Jan D. schrieb: > Ich kann natürlich schlecht abschätzen wie die Lautstärke in der > gesamten Anlage sein wird und ob das dann so klappt. Aber so lohnt sich > ein Besuch am späteren Einsatzort auf jeden Fall. Ich glaube nicht an erhebliche Unterschiede der Kapseln, außerdem hat die Anlage eine Einstellmöglichkeit (P32) für die Lautstärke, die ggf. leicht nachkorrigiert werden muss. > Ich werde nochmals abschließend berichten wie das ausging. Ja, das wäre schön!
Hallo Leute, ich konnte das TLE051-01 erfolgreich reparieren. Einfach + und - der Kapsel an rot und blau der Türanlage. Die weiteren Leitungen (Versorgung) vom alten Mikro bleiben unangeschlossen. Ich musste im Betrieb die Verstärkung auf maximal drehen und auch dann ist der "sound eher dürftig". Das liegt aber wohl eher am Aufnahme-Winkel der von mir eingesetzten Kapsel. Ich wollte dann aber mangels Spieltrieb nicht beginnen den Verstärker noch weiter aufzudrehen (Widerstandstausch). Von den Abmaßen passt das besser als zuvor. Die Kapsel füllt den Platz für das Mikro genau aus ohne zu wackeln. Danke für eure Hilfe! Grüße jan
Hallo Jan, Ich steh bei meiner Anlage auch gerade vor dem Problem, dass das Mikrofon defekt ist. Was für ein Mikro hast du verbaut und wo hast du es her bekommen? MFG
Hallo zusammen, danke für eure Erfahrungen! Ich dachte erst der Netzgleichrichter (NG 602-0) ist defekt, weil es am Hörer so gebrummt hat. Das war allerdings nicht der Fall wie der testweise Tausch gegen einen anderen Netzgleichrichter gezeigt hat. An das Mikrofon im Außenmodul hatte ich gar nicht gedacht. Gut, dass ihr es hier aufgeschrieben habt. Am Außenmodul war kein Brummen zu hören, nur am Hörer im Haus. Testweise habe ich das Mikrofon vom Außenmodul abgesteckt, womit das Brummen weg war. Es ist ja wirklich unglaublich welcher Preis (um die 70 Euro) für das Originalteil 200011800-00 (https://www.siedle.de/de-de/produkte/tlm-511-01-mikrofon/) verlangt wird... Ich konnte das TLM 512-0 mit der Mikrofonkapsel EMY-63M/P reparieren, Preis (ohne Versand, Juni 2024) war 95 Cent bei Reichelt (https://www.reichelt.de/mikrofonkapsel-printausfuehrung-emy-63m-p-p145850.html). Die Variante mit den bereits angelöteten Füßchen fand ich praktischer als die ohne (EMY-63M) und der Preis ist derselbe. Die Mikrofonkapsel ist mit Heißkleber in einem Gummistopfen verklebt. Den Kleber habe ich vorsichtig mit einem Heißluftlötgerät entfernt, um die Isolierung originalen Kabel zu erhalten. Danach habe ich die alte Mikrofonkapsel abgelötet, die neue angelötet und mit Heißkleber abgedichtet. Unbedingt beim Auseinanderbauen Fotos machen, wie die Kabel am Modul außen und innen angeklemmt sind, um beim Zusammenbauen keine Fehler zu machen!
Hallo Dominik, habe auch den Mikrofontausch probiert, leider ohne Erfolg. Ich habe 2 Fragen an dich und hoffe, du erinnerst dich noch: 1. Das Reichelt-Mikro hat nur 2 gleiche Anschlüsse: Ist es egal, wo der rote bzw. blaue Draht angelötet wird? 2. Was hast du mit den 2 schwarzen Kabeln der Zuleitung gemacht? Viele Grüße Wilfried
Wilfried L. schrieb: > 1. Das Reichelt-Mikro hat nur 2 gleiche Anschlüsse: Ist es egal, wo der > rote bzw. blaue Draht angelötet wird? Nein, aber miss einfach die Polarität an den beiden Anschlüssen der Anlage, rot kommt an den positiven Pol.
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