Hallo Leute, ich habe ein Problem mit meiner Trinkwarmwasserpumpe an meinem Broetje Warmwasserspeicher SPZ650. Er hat einen Wärmetauscher für Trinkwarmwasser (TWW) der mit besagter Pumpe geladen wird. Angesteuert wird die Pumpe über eine kleine (einfache) Schaltung hinter einem Paddelschalter --> wenn Warmwasser entnommen wird, läuft die Pumpe. Zusätzlich gibt es eine Zirkulationspumpe, aber die ist hier nicht das Problem. Die Heizung ist ein Boetje Gaskessel WBG-15E mit Solarunterstützung. Angefangen hat es vorgestern, als der 16 A LS für die Heizungsanlage geflogen ist. Er lies sich wieder anschalten, kam aber nach etwas einer Stunde wieder und bei weiteren Versuchen auch der FI. Dann ergab sich folgendes Fehlerbild: - beim Heizungs-Notschalter (2-polig) ist der N-Schließer festgeklebt. Nebenfrage: Hält der Schalter nur 10 A aus? Sollte die Heizungsanlage lieber mit einem 10 A LS abgesichert sein? - An der kleinen Platine für die TWW-Pumpe waren die L+N Zuleitungskontakte verschmort, d.h. von den Lötanschlüssen der Schraubklemmen ist nur noch die Hälfte übrig. Meine vorübergehende Lösung: - den Paddelschalter per Homematic Schließerkontaktinterface HM-SCI-3-FM anbinden [1] - die Pumpe per Homematic Schaltaktor HM-ES-PMSw1-Pl anbinden [2] Das hat auch etwa 24 Stunden funktioniert, bis der Schaltaktor in einen undefinierten Zustand übergegangen ist :) Konkret heißt das: er war nicht mehr per Funk erreichbar, die rote LED an Gerät hat schwach geblinkt. In einer 3er Steckdosenleiste, parallel zu dem Schaltaktor (und der Pumpe) sind 2 Steckernetzteile für Arduino und RasbPi, und auch diese beiden Geräte waren inaktiv (alle LEDs) aus. Erst als ich an einem der Steckernetzeile aus der 3er-Leiste gewackelt habe, kamen alle 3 Geräte (Schaltaktor, Arduino, RasbPi) wieder ans Leben. Meine Vermutung: die Warmwasserpumpe ist nicht (mehr) entstört und verursacht Funkenüberschläge an der kürzesten Distanz zwischen L und N in der Zuleitung. Das war in letzter Zeit natürlich die Platine, seit gester die beiden Steckernetzteile bzw. der Schaltaktor selbst. Die Frage: woran liegt das und wie kann ich das beheben? Schaltplan der Platine liefere ich nach. Schöne Grüße Marco [1] https://www.elv.de/homematic-schliesserkontakt-interface-fuer-oeffner-und-schliesserkontakte.html [2] https://www.elv.de/homematic-funk-schaltaktor-1fach-mit-leistungsmessung-zwischenstecker.html
Marco G. schrieb: > Angefangen hat es vorgestern, als der 16 A LS für die Heizungsanlage > geflogen ist. Er lies sich wieder anschalten, kam aber nach etwas einer > Stunde wieder und bei weiteren Versuchen auch der FI. Mal ehrlich, warum macht man sowas? Spätestens nach dem die Sicherung das 2x auslöst, suche ich den Fehler o. hol nen Fachmann!
Marco G. schrieb: > Die Frage: > woran liegt das und wie kann ich das beheben? Wenn die Platine erstmal angekokelt ist, fängt sie selber an, zu leiten und hat vermutlich deswegen den LS kippen lassen. Wenn du sie retten willst, solltest du alle Kohlereste entfernen (ausbohren) und dafür sorgen, das die Leiterbahnen wieder funktionieren, also z.B. mit isoliertem Schaltdraht nachfädeln. Dabei ist aber dafür zu sorgen, das der Draht auch rein mechanisch fest liegt, also nicht nur durch die Lötstellen gehalten wird. Besser wäre, die kleine Schaltung auf einer neuen Platine nachzubauen. Den Heizungschalter mit klebendem Kontakt musst du ersetzen. Eine saubere Lösung wäre, die Pumpe per Nulldurchgangschalter (SSR oder MOC3081) zu schalten, damit keine Schaltspitzen entstehen. Ansonsten lohnt es sich bei dir anscheinend, alle Kontakte mal zu überprüfen und festzuziehen, da scheint sich im Laufe der Zeit einiges losgewackelt zu haben.
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Marco G. schrieb: > Meine Vermutung: > die Warmwasserpumpe ist nicht (mehr) entstört und verursacht > Funkenüberschläge an der kürzesten Distanz zwischen L und N in der > Zuleitung. > Das war in letzter Zeit natürlich die Platine, seit gester die beiden > Steckernetzteile bzw. der Schaltaktor selbst. Das würde ich bezweifeln. Wenn der graue Würfel direkt über der verkohlten Stelle ein Relais ist, so vermute ich ganz stark, das das Relais etwas zu klein ist. Da wurden mit der Zeit die Übergangswiderstände zu groß, Dann wird das etwas warm. Wenn jetzt die Lötkontakte locker werden, so fängt das in den Lötaugen an zu spratzeln und dann verbrennt Dir die Platine. Das ist ein typischer Fehler von einigen Geschirrspülern und dem Heizungsrelais. Die verkohlte Platine fängt dann irgendwann an zu leiten und damit auch fremde Spannungsteile zu beeinflussen. Du musst entweder alles schwarze entfernen und die Leiterbahnen wieder flicken oder gleich die Platine ersetzen. ---- Prometheus
Prometheus schrieb: > Wenn der graue Würfel direkt über der verkohlten Stelle ein Relais ist, > so vermute ich ganz stark, das das Relais etwas zu klein ist. Nee, es ist auf der anderen Seite, direkt unter der Enstördrossel am Netzeingang/Schaltausgang. Das Relais ist auf der anderen Seite an der 5-er Klemmleiste (Circ. Pump/Schalter) und scheint was mit der Umwälzpumpe zu tun zu haben.
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Danke für die Antworten. Ich habe den Schaltplan abgezeichnet und angehängt. Bei den Widerstandswerten bin ich mit nicht 100% sicher weil die Farben schwer zu erkennen sind. Die Anlage ist knapp 3 Jahre alt, wurde von mir selbst verkabelt und vom Elektriker am Ende abgenommen. Matthias S. schrieb: > Wenn die Platine erstmal angekokelt ist, fängt sie selber an, zu leiten > und hat vermutlich deswegen den LS kippen lassen. Genau, das ist mir klar. > Den Heizungschalter mit klebendem Kontakt musst du ersetzen. Habe ich natürlich gemacht, es war noch ein Reserveschalter da der ursprünglich für eine Außensteckdose gedacht war. > Eine saubere Lösung wäre, die Pumpe per Nulldurchgangschalter (SSR oder > MOC3081) zu schalten, damit keine Schaltspitzen entstehen. Danke für den Tipp. Der momentan eingesetzte Triac ist also zu simpel? > Ansonsten lohnt es sich bei dir anscheinend, alle Kontakte mal zu > überprüfen und festzuziehen, da scheint sich im Laufe der Zeit einiges > losgewackelt zu haben. Werde ich machen. Hatte ich nach 3 Jahren noch nicht erwartet. Die Klemmen waren alle fest, teilweise sehr fest. Matthias S. schrieb: > Prometheus schrieb: >> Wenn der graue Würfel direkt über der verkohlten Stelle ein Relais ist, >> so vermute ich ganz stark, das das Relais etwas zu klein ist. > > Nee, es ist auf der anderen Seite, direkt unter der Enstördrossel am > Netzeingang/Schaltausgang. Das Relais ist auf der anderen Seite an der > 5-er Klemmleiste (Circ. Pump/Schalter) und scheint was mit der > Umwälzpumpe zu tun zu haben. Nein da ist gar kein Relais :) Der graue Würfel ist ein Kondensator. Geschalten wird über einen Triac. Mich wundert eben dass die Pumpe, die ja mit 93 W relativ schwach ist, trotzdem genug Induktivität hat um 5 mm Funkenstrecke zu überbrücken. Mit einem Zangenamperemeter (Bereich 40 A) habe ich etwas 0,2-0,3 A sowohl am L der Pumpe, als auch am 25 uF Kondensator der Pumpe gemessen. --> Zumindest keine x Ampere, ansonsten vermutlich wegen des Messbereichs nicht besonders aussagekräftig. Btw, die kleine Platine kostet als Ersatzteil im Netz 113 Euro...
Ach so, die vier Pins in Reihe sind die Klemme. Na gut, dann halt so Ähnlich. Letztendlich hat es irgendwie die Lötstellen vorgeschädigt (Zugbelastung, schlechte Lötstelle, was weiß ich..) Das sieht meine Meinung nach wie eine langsame Zerstörung durch Erwärmung und verkokeln aus. Bei einem Überschlag hast Du einen leitfahigen Strompfad. Der wird dann auch von der Netzspannung genutz und sieht typischerweise anders aus. Da ist dann meistens metallischer Niederschlag des verdampften Kupfers zu erkennen. Ich würde also bei meiner Grundthese bleiben. Erwärmung der Lötstelle bis es zum verkohlen gekommen ist. Das ist dann Leitfähig und kokelt von alleine unter Spannung. ---- Prometheus
Hi, woher der schwarze Fleck auf der Platine kommt und warum dann der LS fliegt, darüber sind wir uns nun einig :) Bleibt aber die Frage warum auch ohne der Platine - also wenn die Pumpe an der Homematic Schaltsteckdose hängt - Störungen auftreten die die Steckernetzeile außer Tritt bringen? Marco G. schrieb: > [der Schaltaktor] war nicht mehr per Funk erreichbar, > die rote LED an Gerät hat schwach geblinkt. > > In einer 3er Steckdosenleiste, parallel zu dem Schaltaktor (und der > Pumpe) sind 2 Steckernetzteile für Arduino und RasbPi, und auch diese > beiden Geräte waren inaktiv (alle LEDs) aus. > > Erst als ich an einem der Steckernetzeile aus der 3er-Leiste gewackelt > habe, kamen alle 3 Geräte (Schaltaktor, Arduino, RasbPi) wieder ans > Leben. Kann man den Kondensator auf Funktion prüfen oder auf Verdacht tauschen? Der 3-fach Drehschalter an der Pumpe steht auf höchster Stufe.
Marco G. schrieb: > Bleibt aber die Frage warum auch ohne der Platine - also wenn die Pumpe > an der Homematic Schaltsteckdose hängt - Störungen auftreten die die > Steckernetzeile außer Tritt bringen? Das kann viele Ursachen haben. Wenn so ein Motor einfach mittendrin abgeschaltet wird, erzeugt er eine Spannungsspitze, die zurück auf die Schaltung geht und bei wackliger (also hochohmiger) Netzanbindung irgendwo in der Boilerschaltung bleibt, bzw. randaliert. Eine saubere, niederohmige Verbindung zum 230V Netz lässt die Gegen-EMK ins Netz abfliessen und nicht in die 3-Fach Steckdose. Entweder nimmt man also eine anständige Netzleitung oder ein Filter in der Motorzuleitung. Marco G. schrieb: > Kann man den Kondensator auf Funktion prüfen oder auf Verdacht tauschen? Klar, es geht beides, wenn du ein Messgerät für Kapazitäten hast. Allerdings ist 2,6µF nicht gerade ein Wert, der in jedem Laden vorrätig ist - hilft vermutlich auch nix, weil die Pumpe ja funktioniert.
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