Forum: HF, Funk und Felder Fake Transistoren


von heavybyte (Gast)


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Hallo Gemeinde,

wie erkenne ich eine Transistor-Fälschung?

Hintergrund: Ich habe mir beim Chinesen einen PA-Bausatz bestellt, 
diesen: 
http://www.ebay.de/itm/252451549140?_trksid=p2060353.m1438.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Habe alles zusammengelötet und festgestellt, geht nicht.

Nach einiger Herum-Messerei, festgestellt, dass die Pin des einen 
Transistors nicht mit dem Platinenlayout übereinstimmen. 
Collector-Emitter vertauscht.

Es handelt sich um den 2SC1971 der laut Datenblatt die ungewöhnliche 
Pinfolge  aufzeigt: B-E-C ....der gelieferte hat aber B-C-E.

Entsprechend dem Datenblatt ist auch die Leiterbahnenführung des PCB.

Flugs habe ich die Beine verdreht und die Kiste läuft.
Da die Platine mit SMD bestückt wird und sehr filigrane Leiterbahnen 
hat, habe ich sie mittlerweile totgebruzzelt.

Nicht weiter schlimm, das Teil kostet ja nicht viel.
Flugs einen weiteren gleichen Bausatz bestellt, diesmal bei einem ganz 
anderen Anbieter in den USA.

Vorgewarnt habe ich gleich den C1971 untersucht und auch dieser hat 
nicht die Pinauslegung wie das Datenblatt ausgibt.
Also muss ich diesem ebenfalls die Beine verdrehen.

Von der Funktion her kann ich nichts negatives sagen, er tut was er 
soll.

Irgendwo in den Tiefen des WWW habe ich aber gelesen, dass schon sehr 
lange Zeit solche Fälschungen im Umlauf sind, nur, wie erkennt man 
diese?

Gruss

von andi6510 (Gast)


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heavybyte schrieb:
> Irgendwo in den Tiefen des WWW habe ich aber gelesen, dass schon sehr
> lange Zeit solche Fälschungen im Umlauf sind, nur, wie erkennt man
> diese?

Das hast Du doch schon getan: Durch die verdrehte Pinbelegung... :-)

Wenn die Hersteller von Faelschungen einfach ein grosses F auf das 
Gehaeuse drucken wuerden, dann waere alles viel einfacher. So muessen 
wir eben in jedem Einzelfall raetseln.

Sinnvoller waere die Frage, wie denn das Original auszusehen hat.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
die 2SC1971 werden schon seit Jahren nicht mehr hergestellt. Wo sollen 
sie also herkommen?

Gruß
Andreas

von Kurt (Gast)


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heavybyte schrieb:

> Habe alles zusammengelötet und festgestellt, geht nicht.

Daran kann man eindeutig einen gefälschten Transistor erkennen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wenns besonders billich war, zur Not einfach mal Messen.

Vertrauen ist gut (...)

von Gerald B. (gerald_b)


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Um eine Fälschung zu erkennen, brauchst du erst mal ein echtes 
Originalteil.
Anhaltspunkte sind "nachempfundene" Logos und Schriftzüge, wo ein 
Blinder mit dem Krückstock sieht, das es nicht passt.
Verwaschene Aufdrucke, matte Gehäuse, wenn die Originale blank sind und 
umgekehrt. Unsauberer Verguss kann ein Indiz sein, das die Pins, dort wo 
sie aus dem Gehäuse kommen, eine andere Form haben (bspw. die Originale 
verjüngen sich spitz zulaufend, die Fakes rund...
Unterschiedliches Gewicht kann auch ein Indiz sein. Im Inneren kann von 
Nichts über einen wesentlich billigeren Transistor dich alles erwarten. 
Da hilft nur, Kennlinie aufnehmen, röntgen oder aufsägen.
Von plumpen Fälschungen bis zu richtig gut gemachten, ist alles möglich.
Erschwerend kommt dann noch hinzu, das etliche Bauelemente von 
unterschiedlichen Fertigern produziert werden, wo es ebenfalls 
Abweichungen gibt.

von oszi40 (Gast)


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heavybyte schrieb:
> B-E-C ....der gelieferte hat aber B-C-E

Es soll auch schon Fälle gegeben haben wo Ausschuß oder Sonderlösungen 
produziert wurden. Es gab im letzten Jahrtausend auch Radios mit 
besonders vielen Transistoren, die sich dann als Plastik-Simulanten 
herausstellten.

von G. H. (schufti)


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es gab auch früher schon Transistoren selber Bezeichnung die von 
verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Belegungen gefertigt 
wurden, ja sogar mit unterschiedlichen Kennwerten ...
... waren die alle "fake"?

: Bearbeitet durch User
von Kurt (Gast)


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oszi40 schrieb:
> heavybyte schrieb:
>> B-E-C ....der gelieferte hat aber B-C-E
>
> Es soll auch schon Fälle gegeben haben wo Ausschuß oder Sonderlösungen
> produziert wurden. Es gab im letzten Jahrtausend auch Radios mit
> besonders vielen Transistoren, die sich dann als Plastik-Simulanten
> herausstellten.

Quelle(n)?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Und bei manchen Fälschungen muss es sich nicht einmal um minderwertige 
Produkte handeln, sondern nur um falsch gekennzeichnete, d.h. es wird 
lediglich ein "Upgrade" auf einen höherwertigen Typ vorgenommen. 
Früher(tm) wurden z.B. Mikroprozessoren umgelabelt, d.h. ein Freund war 
auch einmal auf einen vom Pentium-75 zum Pentium-100 gelabelten Typ 
hereingefallen. Auch bei Transistoren ist bekannt, dass dann plötzlich 
aus einem billigen 2N3055 ein teurer 2N3773 wurde, in der Erwartung, 
dass solch ein Bauteil die Wareneingangskontrolle des Kunden und die 
ersten paar Betriebsstunden übersteht.

Man sollte bei all den Fälschungen auch nicht vergessen, dass man für 
die Herstellung selbst allereinfachster Halbleiter bereits gigantische 
Investitionen tätigen muss, was für einen kleinen Fälscher weder 
finanzierbar ist noch sich irgendwann rechnen würde. Daher dürfte in den 
allermeisten Fällen entweder die Verwertung gebrauchter Bauteile, der 
Aufkauf bzw. die Entwendung von Ausschuss oder eben das Umlabeln 
billigerer Bauteile vorliegen.

von Harald W. (wilhelms)


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andi6510 schrieb:

> Wenn die Hersteller von Faelschungen einfach ein grosses F auf das
> Gehaeuse drucken wuerden, dann waere alles viel einfacher. So muessen
> wir eben in jedem Einzelfall raetseln.
>
> Sinnvoller waere die Frage, wie denn das Original auszusehen hat.

Siehe hier:
https://artsation.com/images/JanMPetersenOriginal.jpg

von Klaus R. (2hoch5)


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Der QRP-Shop hat noch ein paar "originale" 2SC1971:
http://www.qrp-shop.biz/epages/qrp-shop.sf/de_DE/?ObjectID=3649894
Nur kosten die so viel wie dein ganzer Bausatz.

Aber unabhängig davon: 45W linear aus einem einzigen 2SC1971 
herauszukitzeln halte ich doch für gewagt. Hast du einen 
Leistungsmesser, und kannst die PEP Leistung mal messen? Nach dem 
Tiefpassfilter?

Edit: Wobei natürlich dann das Spektrum interessant wäre. Evt. purzeln 
da wirklich 45W raus, wenn man den Transistor massiv übersteuert.

Die "legendäre" DL-QRP-AG PA von Helmut DL2AVH, hatte zwei 2SC1971 in 
Push-Pull und lieferte ca 10W.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> 45W linear aus einem einzigen 2SC1971

Wahrscheinlich ein Komma vergessen? Lt. DB von Box73 6W.
http://www.box73.de/download/bauelemente/2SC1971.pdf

von Klaus R. (2hoch5)


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oszi40 schrieb:
> Wahrscheinlich ein Komma vergessen?

Hast du dir das E-Bay Angebot mal durchgelesen? Nix mit Komma vergessen!
Da wird von max. 30W geredet: "When do transmitter, recommended output 
not exceeding 30W, this index will be very good. Of course, it can 40W 
output, as long as you do later-stage low pass."

Bei den Bildern sieht man dann noch einen 40 dB Unterschied vom 
Nutzsignal zur ersten(?) Oberwelle. Natürlich mit Tiefpass.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Es handelt sich um den 2SC1971 der laut Datenblatt die ungewöhnliche
> Pinfolge  aufzeigt: B-E-C

Damit Eingang und Ausgang gut entkoppelt sind, Masse ist dann in
der Mitte.  Das war/ist bei diesen typischen CB-Endstufen-Transistoren
völlig üblich gewesen.

Leider, wie du schon gelesen hast, werden diese nicht mehr hergestellt.
Hab' mich auch schon geärgert, seinerzeit nicht 10 Stück davon gekauft
zu haben, als sie noch preiswert waren. ;)

Trotzdem wäre der Preis für diese PA selbst mit dem Fake-Transi
(der wahrscheinlich ein 08/15-npn-Typ ist und die HF-Eigenschaften
kaum bringen dürfte) gar kein schlechter Deal.  Platine, Baluns und
Spulen sowie Kühlkörper sind das Geld eigentlich schon wert.

Hoffnungen auf deutlich mehr als 5 W würde ich mir aber auch nicht
machen damit.  Sind halt CB-PA-Transistoren.

: Bearbeitet durch Moderator
von heavybyte (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Trotzdem wäre der Preis für diese PA selbst mit dem Fake-Transi
> (der wahrscheinlich ein 08/15-npn-Typ ist und die HF-Eigenschaften
> kaum bringen dürfte) gar kein schlechter Deal.  Platine, Baluns und
> Spulen sowie Kühlkörper sind das Geld eigentlich schon wert.

Das ist der Punkt wo der Hund das Wasser lässt.
Das Gerät funzt super, die angegebenen Werte weden erreicht.

Zur Klärung: Der C1971 ist nicht der Endstufentransistor, sondern der 
Treiber!

Ich habe diesen Bausatz ausgewählt weil die PA dreistufig ist und am 
Eingang mit einer HF von 0,3Vss zur Vollaussteuerung gebracht werden 
kann. Damit kann ich bei meinen Selbstbau TRX direkt hinter dem Mischer 
das Signal abgreifen und der PA zuführen.

Natürlich kommt dann noch ein Tschebyscheff TP dahinter.

Der C1971 tut was er soll, aber es ist eine PITA (Pain in the arse) 
seine Beine so zu verdrehen, dass er auf die Platine passt.

Ich habe mir auch eine grössere (20 Stck) Sendung für kleines Geld vom 
Chinesen kommen lassen, alle haben das gleiche (falsche) Pin-Layout.
Jedoch tun sie alle ihre Arbeit, zumindest bis 30MHz, denn dafür habe 
ich eine kleine Testschaltung gebaut.

Ich hänge euch mal den kompletten Schaltplan hier an:

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Zur Klärung: Der C1971 ist nicht der Endstufentransistor, sondern der
> Treiber!

OK, dann mag auch Feld, Wald und Wiese dafür noch angehen.  Dann isses
eben nur doof, dass sie das Platinenlayout nicht gleich für einen
08/15-Transi gemacht haben, sondern für diese heutzutage eher exotischen
CB-PAs.

von Bitwurschtler (Gast)


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heavybyte schrieb:

> ..., wie erkennt man
> diese?

Transitortester (bspw. AVR-Transistortester), generell alle Bauteile 
vor dem Verlöten kurz ans Multimeter o.ä. .

von heavybyte (Gast)


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Bitwurschtler schrieb:
> Transitortester (bspw. AVR-Transistortester), generell alle Bauteile
> vor dem Verlöten kurz ans Multimeter o.ä. .

Sorry, aber damit unterscheidest du keinen Fake vom Original.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Sorry, aber damit unterscheidest du keinen Fake vom Original.

Wenn die Pins andersrum belegt sind schon. :-)

von heavybyte (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn die Pins andersrum belegt sind schon. :-)

So weit war ich doch schon .;
Ich suche nach weiteren Indizien.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Ich suche nach weiteren Indizien.

Dafür müsstest du dann schon komplett die Datenblattparameter messen.

Das ist nicht ganz unaufwändig.

von heavybyte (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Dafür müsstest du dann schon komplett die Datenblattparameter messen.

Da hast du recht. Ich komme zu dem Schluss, dass es Zeitverschwendung 
ist für einen Artikel dieser Preisklasse nach der Authenzität zu fragen.

Bleibt nur die Frage, wie die Käufer eines solchen Bausatzes mit dem 
groben Layout-Fehler zurecht kommen.

Entweder erkennt man das Problem, oder der Bausatz landet im Müll.

Danke für die rege Teilnahme.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Da hast du recht. Ich komme zu dem Schluss, dass es Zeitverschwendung
> ist für einen Artikel dieser Preisklasse nach der Authenzität zu fragen.

Naja: die Nicht-Authentizität hast du ja ganz schnell erkannt. :)

Vermutlich hat der Bausatz-Zusammensteller ja auch geglaubt, er würde
2SC1971 gekauft haben und dir diese weiterverkaufen.  Kannst ihn ja
mal drauf hinweisen, dass da was nicht klappt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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heavybyte schrieb:

> Ich suche nach weiteren Indizien.

Hatten wir doch schon:

1. nicht mehr produzierte Transistoren, die günstig angeboten werden, 
gerade wenn sie spezielle Eigenschaften haben
2. abweichernde Gehäuseoberflächen vom Original
3. abweichende Beschriftungen (sogar mit Tintenpissern wurde das schon 
gemacht, also auch mal feste drüberwischen)

Gruß
Andreas

von heavybyte (Gast)


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Ich habe das Corpus delicti mal so gut es ging fotografiert.

Andreas B. schrieb:
> 1. nicht mehr produzierte Transistoren, die günstig angeboten werden,
> gerade wenn sie spezielle Eigenschaften haben

Ich weiss nicht ob der C1971 noch produziert wird, er hat keine 
speziellen Eigenschaften und wird an jeder Ecke günstig angeboten.
Ein Hinweis auf Fake?

> 2. abweichernde Gehäuseoberflächen vom Original
Dazu müsste ich das Original kennen. Das Logo und die Beschriftung sehen 
professionell aus.

> 3. abweichende Beschriftungen (sogar mit Tintenpissern wurde das schon
> gemacht, also auch mal feste drüberwischen)

Wie gesagt, sieht professionell aus, siehe Bild.

Wenn dieser Typ schon lange nichtmehr produziert werden würde, dann wäre 
auch der komplette Bausatz schon sehr alt, denn das Platinen-Layout ist 
auf diesen Typ ausgelegt.

Ob es ausser Mitsubishi noch andere Produzenten, mit vielleicht 
abweichendem Pin-Layout gibt, konnte ich nicht herausfinden.

Was auch immer, der Typ passt nicht zum Platinen-Layout.

Dennoch, die PA rennt jetzt und ich bin happy, dass ich mein Projekt so 
wie geplant zu Ende bringen kann.

Nochmal Danke an alle.

von Andreas B. (bitverdreher)


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heavybyte schrieb:
> Ich habe das Corpus delicti mal so gut es ging fotografiert.
>
> Andreas B. schrieb:
>> 1. nicht mehr produzierte Transistoren, die günstig angeboten werden,
>> gerade wenn sie spezielle Eigenschaften haben
>
> Ich weiss nicht ob der C1971 noch produziert wird, er hat keine
> speziellen Eigenschaften und wird an jeder Ecke günstig angeboten.
> Ein Hinweis auf Fake?

Ja. Daß er seit Ewigkeiten nicht mehr produziert wird, kann man alleine 
schon daran erkennen, daß auf der Mitsubishi Webpage keine Transistoren 
mehr zu finden sind (außer MosFets) und die Datenblätter im Internet 
meist nur noch als Kopie der Kopie der Kopie zu finden sind.
Daß er spezielle Eigenschaften hat (ich vermute mal eine gute 
Kombination von Leistung, Grenzfrequenz und Verstärkung) sieht man 
daran, daß er trotz daß er nicht mehr produziert wird, noch fleißig in 
allen Möglichen Applikationen weiterverwendet wird.
Google doch einfach mal nach Fälschungen und 2SC1971
>
>> 2. abweichernde Gehäuseoberflächen vom Original
> Dazu müsste ich das Original kennen. Das Logo und die Beschriftung sehen
> professionell aus.
Da muß man halt mal Bilder von alten Geräten googeln. Nicht so einfach, 
das gebe ich zu.

>
>> 3. abweichende Beschriftungen (sogar mit Tintenpissern wurde das schon
>> gemacht, also auch mal feste drüberwischen)
>
> Wie gesagt, sieht professionell aus, siehe Bild.
>
> Wenn dieser Typ schon lange nichtmehr produziert werden würde, dann wäre
> auch der komplette Bausatz schon sehr alt, denn das Platinen-Layout ist
> auf diesen Typ ausgelegt.
Nö, mangels Alternativen, Faulheit, neu zu designen und der Glaube an 
ewiger Erhältlichkeit läßt so etwas durchaus zu.

>
> Ob es ausser Mitsubishi noch andere Produzenten, mit vielleicht
> abweichendem Pin-Layout gibt, konnte ich nicht herausfinden.
>
> Was auch immer, der Typ passt nicht zum Platinen-Layout.
>
> Dennoch, die PA rennt jetzt und ich bin happy, dass ich mein Projekt so
> wie geplant zu Ende bringen kann.
>
> Nochmal Danke an alle.

Glück gehabt, daß der 2SC1971 in Deiner Schaltung nicht ausgereizt 
wurde.
Wenn ich Bausätze kaufe, schaue ich mir immer an, mit was der Bausatz 
aufgebaut wurde. Wenn dann seltene, teuere oder alte Schätzchen 
auftauchen läutet der Alarm.

Trotzdem: Viel Glück mit deinem Gerät.

Gruß
Andreas

von heavybyte (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Wenn ich Bausätze kaufe, schaue ich mir immer an, mit was der Bausatz
> aufgebaut wurde. Wenn dann seltene, teuere oder alte Schätzchen
> auftauchen läutet der Alarm.

Gut gebrüllt Löwe, aber da spielt der Chinese nicht mit.
Obgleich er doch Weltmeister im Kopieren ist, ziert er sich sehr einen 
Schaltplan herauszurücken ;)

Erst nach dem Kauf und Füsse stampfen und Grimassen ziehen hat er mir 
dann endlich den Plan geschickt.

Es kursiern eine ganze Menge dieser Bausätze, alle vom gleichen 
Designer, mit unterschiedlichsten Leistungen, mal 3-stufig, mal 
einstufig, im Internet.

Alle werden zunächst ohne zugehörigen Schaltplan geliefert. Dazu gibt es 
schon eine Unzahl an Kommentaren im Netz.

Anyway, für diesen Preis kannste nischt sagen und funzen tut es auch.

Gruss

von Andreas B. (bitverdreher)


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Schaltpläne habe ich auch nie bekommen. Da träume ich auch von. ;-)
Aber Bilder genau anschauen, googeln und Rückschlüsse ziehen kann man 
schon.
Das klappt halt nicht immer...
Aber bei den Preisen ist man ja flexibel. ;-)

Gruß
Andreas

von Bitwurschtler (Gast)


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heavybyte schrieb:
> Bitwurschtler schrieb:
>> Transitortester (bspw. AVR-Transistortester), generell alle Bauteile
>> vor dem Verlöten kurz ans Multimeter o.ä. .
>
> Sorry, aber damit unterscheidest du keinen Fake vom Original.

Wenns keine Unterschiede hat dann ist es kein Fake.

Klar kann ein Transistortester nachweisen das das Bauteil nicht die 
Parameter hat die laut Typbezeichner zu erwarten sind.

Manche Parameter wirst du mit diesen Hausmittel natürlich nicht abtesten 
können bspw. Alterungsverhalten. Und gut nachgeahmte Bauteile mit 
falschen Hersteller-logo auch nicht - das ist mir persönlich scheiss 
egal. Ob nun BAYER oder ratiopharm - Hauptsache es schaltet den Schmerz 
ab - schnell.

von heavybyte (Gast)


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Bitwurschtler schrieb:
> Wenns keine Unterschiede hat dann ist es kein Fake.
>
Du machst dir das Leben aber leicht ;)
Prinzipiell stimmt das, aber dazu müsste man alle Parameter vergleichen 
können.
> Klar kann ein Transistortester nachweisen das das Bauteil nicht die
> Parameter hat die laut Typbezeichner zu erwarten sind.

Welchen Transistortester würdest du mir dazu empfehlen?
Komm mir aber nicht mit Feld-Wald- und Wiesen-Tester, solche habe ich 
auch.
Mir käme es z.B. darauf an die Transitfrequenz einigermassen genau zu 
messen.

Das einzige Indiz welches bei diesem Exemplar auf ein Fake schliessen 
lässt, habe ich auch ohne Transistortester herausgefunden, die 
verdrehten Beine.

Gruß

von x0x (Gast)


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Also das ist etwas OT:
Für 'Alte Bauteile/Raritäten' Klapper ich gerne Flohmärkte ab. Dort habe 
ich zB. oftmals alte Funkgeräte für ein paar Euro geschossen. Darunter 
funktionierende und teils 'schlachtware' aus denen man auch Original 
Transistoren für Endstufen gewinnen kann.

Umständlich zwar und oft auch mit Glück verbunden. Aber ich hab glaube 
genug Ersatzteile das ich alle meine CB/KW Geräte zwei Mal reparieren 
kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
>> 2. abweichernde Gehäuseoberflächen vom Original
> Dazu müsste ich das Original kennen.

Ich müsste noch einen zu Hause haben, entweder in der Kiste, oder
in irgendeinem Tx-Experiment verbaut.  Ich kann mal zusehen, dass
ich ihn mal einigermaßen gut fotografieren kann.

> Ich weiss nicht ob der C1971 noch produziert wird,

Schon recht lange nicht mehr.  Er dürfte vom Design her 20 Jahre
alt sein oder mehr, aus der Hoch-Zeit der CB-Funken halt.

Damals konnte man den bei Tante Reichelt für'n paar Mark kaufen.

> er hat keine
> speziellen Eigenschaften

Doch, schon, hat er.  Wenn du mal versuchst, eine 5-W-PA einfach so
aufzubauen, wirst du deutliche Unterschiede (außer dem Pinout) zwischen
so einem dedizierten PA-Transistor und einem 08/15-npn-Transistor
gleicher Leistung feststellen.  Klar bekommt man die 5 W auch aus
letzteren heraus, aber aus einem 2SC1971 bekommst du sie nahezu im
ersten Versuch 'raus, ohne großartige Spielereien an der Anpassung
etc. pp.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Er dürfte vom Design her 20 Jahre alt sein oder mehr, aus der Hoch-Zeit
> der CB-Funken halt.

Ich korrigiere mich, hatte ich gedanklich mit dem 2SC1945 verwürfelt,
der war für CB-Funken.  Der 2SC1971 ist ähnlich alt, aber für
2-m-PAs konzipiert (im nicht-nur-Funkamateur-Sinn des 2-m-Bandes,
wird ja auch für Betriebsfunk und BOS benutzt).  Daher ist er auch
in einer Kurzwellen-PA unschlagbar einfach in Betrieb zu bekommen.

Trotzdem schon lange nicht mehr hergestellt.  Aktuell werden die
kommerziellen Geräte vermutlich alle entweder fertige PA-Module oder
FETs in der PA benutzen, sodass für diese alten Dinger nicht mehr
genügend Bedarf ist, als dass die Hersteller sie noch sinnvoll
produzieren können.

von Lukas (Gast)


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Hatte mal zum Spaß bei Ebay 2sc1945 bestellt. Alles Fakes.
Nach Reklamation gibt es aber immer das Geld zurück.

Siehe auch:
https://www.youtube.com/watch?v=Q5ahHJjA3ZI

Originale 1945 gibt es zwar noch aber zu sehr hohen Preisen 40€+

Zu den MRF455 gibt es aber mittlerweile Nachbauten welche genauso 
funktionieren.
http://www.funkkeller-weissach.de/shop/Transistor-Mas-MRF-455-SD-1446_p1181.html

von Bitwurschtler (Gast)


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heavybyte schrieb:
>> Klar kann ein Transistortester nachweisen das das Bauteil nicht die
>> Parameter hat die laut Typbezeichner zu erwarten sind.
>
> Welchen Transistortester würdest du mir dazu empfehlen?
> Komm mir aber nicht mit Feld-Wald- und Wiesen-Tester, solche habe ich
> auch.

Besser Wald+Wiese als gar keine Parameter getestet.

> Mir käme es z.B. darauf an die Transitfrequenz einigermassen genau zu
> messen.

Das mache ich mit Sinus Generator und Scope. Also Verstärkerstufe mit 
Transistorstufe aufbauen (Steckbrett) Scope am Ausgang, Generator am 
Eingang und dann f-hochdrehen und schauen wie am scope die Amplitude 
zusammenbricht. Natürlich sollte man den Aufbau auch mit einem orginären 
oder anderen Transistor mit bekannter Transitfrequenz Probelaufen 
lassen. Nicht das das Steckbrett der f-bestimmende Faktor ist.

Spectrumanalyzer wäre auch eine Idee, aber den müsste ich mir ausborgen.


Aber eigentlich wäre mal zu überlegen ob und wie man den 
AVR-Transistorteste umbauen kann um damit f-Abhängigkeiten zu messen.

von heavybyte (Gast)


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Also Leute, ich fasse mal zusammen was ich bisher  darüber gelernt habe:

Der C1971 wurde von Mitsubishi mit dem Pin-Layout B-E-C produziert und 
das seit geraumer Zeit nichtmehr.
Dass Mitsubishi damals während der Produktion das Pin-Layout geändert 
hat, ist mehr als unwahrscheinlich.

Jetzt tauchen Mitsubishi gelabelte C1971, aber mit einem anderen 
Pin-Layout auf.

Da bleibt doch nurnoch ein einziger Schluss übrig: "as fake as fake can 
be"

Da brauche ich keinen Transistortester um das festzustellen.

Okay, in meinem Fall arbeitet der Substitut zu meiner Zufriedenheit. 
Auch in meiner Testschaltung macht er einen ordentlichen Job, so was 
solls....

Ich habe ja jetzt noch 20 Stck. als Spielzeug und werde damit mal auf 2m 
eine Testschaltung aufbauen, wenn ers da auchnoch tut, solls mir recht 
sein.

Gruß

von Paul B. (paul_baumann)


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Du kannst mal sehen, ob Du den Typ "NTE342" zu kaufen kriegst. Der hat 
die gleiche Anschlußbelegung wie der 2SC1971 und die Daten sind auch für 
diesen
Zweck gut.

MfG Paul

von ArnoR (Gast)


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Also mir ist mal sozusagen das Gegenteil von gefaktem Transistor 
begegnet.

Ich hatte in einer Schaltung den 4-fach-PNP MPQ2907 von Motorola 
eingesetzt. Nach einiger Zeit war der von einem Tag auf den anderen 
nicht mehr lieferbar. Nach langem Suchen hatte ich einen Ersatztypen mit 
gleichen Daten gefunden, es war der ECG2322 von Philips. Der wurde vom 
Distri (ich denke es war Spoerle) auch geliefert und tat was er sollte. 
Aber sofort fiel mir auf, dass das Gehäuse eine ungewöhnliche Oberfläche 
hatte. Nachdem ich mit der Messspitze mal abgerutscht war, war auch klar 
wieso. Da hatte man die Originalbezeichnung mit schwarzer Farbe 
überdeckt und einen neuen Aufdruck (ECG2322, PH, usw.) gemacht. 
Natürlich habe ich das abgekratzt und darunter kam zum Vorschein: 
MPQ2907 von Motorola.

von Paul B. (paul_baumann)


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ArnoR schrieb:
> Natürlich habe ich das abgekratzt und darunter kam zum Vorschein:
> MPQ2907 von Motorola.

Manchmal ist es sogar gut, wenn man am abkratzen ist....

MfG Paul

von Ludwig K. (hellas)


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Wohl dem, der einen Kennlinienschreiber sein Eigen nennt.
Mit Hilfe eines passenden Datenblattes, kann man dann Fälschungen recht 
schnell aufdecken.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ludwig K. schrieb:
> Wohl dem, der einen Kennlinienschreiber sein Eigen nennt.

Für die hier wichtigen HF-Parameter hilft der aber auch nicht so sehr.

von heavybyte (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Du kannst mal sehen, ob Du den Typ "NTE342" zu kaufen kriegst. Der hat
> die gleiche Anschlußbelegung wie der 2SC1971 und die Daten sind auch für
> diesen
> Zweck gut.

Danke Paul, das ist sehr hilfreich.
Jedoch der Preis ist höher als der ganze Bausatz.

Da das Substitut ja seine Arbeit in vollem Umfang erledigt, gibt es für 
mich im Moment keinen Zugzwang. Werde mir den Typen aber auf die 
Merkliste für spätere Projekte setzen, mein Rentnerdasein muss ja 
sinnvoll ausgefüllt werden ;)

Mit drei Brillen übereinander gelingt mir mittlerweile auch das Löten 
von SMD-Bauteilen.

Gruß

von Paul B. (paul_baumann)


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heavybyte schrieb:
> Mit drei Brillen übereinander gelingt mir mittlerweile auch das Löten
> von SMD-Bauteilen.

Das kenne ich. Erst, wenn ein 100nF Kondensator der Bauform 0805 so groß 
wie ein handelsübliches Weißbrot aussieht, dann habe ich die richtige 
Optik auf der Nase.
:)
MFG Paul

von Bitwurschtler (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ludwig K. schrieb:
>> Wohl dem, der einen Kennlinienschreiber sein Eigen nennt.
>
> Für die hier wichtigen HF-Parameter hilft der aber auch nicht so sehr.

Ohne den Thread sprengen zu wollen, was bräuchte man um einen 
Transistortester für die (hier wichtigen) HF-Parameter anzupassen?

Bspw. einen steilen Flanken-Generator und eine DSP-FFT bis 40 MHz könnte 
für die Selektion eines ausreichend schnellen Transistors für 10m-Band 
reichen? Also statt einem AVR einen TI Piccolo oder einen anderen DSP 
mit integrierten 40 MSPS-ADC?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitwurschtler schrieb:
> Ohne den Thread sprengen zu wollen, was bräuchte man um einen
> Transistortester für die (hier wichtigen) HF-Parameter anzupassen?

Transitfrequenz ist das eine, aber am Ende müssen ja auch so Dinge
wie s-Parameter passen.  Das braucht einen NWA.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> Das kenne ich. Erst, wenn ein 100nF Kondensator der Bauform 0805 so groß
> wie ein handelsübliches Weißbrot aussieht,

... dann sehen die feinen Fädeldrähte aus wie Stromschienen im 
Kraftwerksbau. Ich bin selbst auch schon mehrmals darauf reingefallen, 
dass ich dachte: "Oha, wie soll ich denn noch diese dicken Kupferstange 
verschieben. Dafür muss ich erst einmal eine große Zange holen."

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Mit drei Brillen übereinander gelingt mir mittlerweile auch das Löten
> von SMD-Bauteilen.

Wenn du es dir leisten kannst: nimm ein Stereomikroskop.  Wenn du
dann noch brauchbares Lötwerkzeug hast, wirst du dich fragen, warum
du nicht schon viel früher SMD genommen hast. :)

von heavybyte (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn du es dir leisten kannst: nimm ein Stereomikroskop.  Wenn du
> dann noch brauchbares Lötwerkzeug hast, wirst du dich fragen, warum
> du nicht schon viel früher SMD genommen hast. :)

Eigentlich wäre das ja ein neues Thema, aber jetzt sind wir gerademal 
dabei.

Der Vorteil von CocaColaFlachenbodengläsern ist, dass sie mit der 
Kopfbewegung mitwandern und nur der Abstand zum Objekt den Focus 
beeinflusst.

Bei Mikroskopen ändern sowohl der Abstand zum Objekt, alsauch der 
Abstand der Augen zum Okular den Focus.

Jetzt könnte man sagen, der Abstand Mikroskop zum Objekt kann man fest 
einstellen. Prinzipiell ja, aber diese SMD-Dinger spritzen bei mir in 
der Gegend herum wenn ich sie ein bisschen fest mit der Pinzette greife. 
Um die Dinger dann wiederzufinden löte ich immer auf eine weissen 
Papierunterlage (Flip Charts).
Beim Suchen hilft mir dann die Brille(n) weiter.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Es hat sich ohnehin bewährt, ein paar SMD-Bauelemente abzuzählen und auf 
einem Stück weißen Papiers bereitzulegen. In manchen Fällen ist es sehr 
hilfreich, dass Papier vorher in der Mitte einmal stramm zu falten und 
wieder auseinanderzufalten. Auf diese Art und Weise kann man 
überschüssige Bauelemente auch schnell in der Falte konzentrieren, um 
sie anschließend in ein Aufbewahrungsgefäß zurückzufüllen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> um sie anschließend in ein Aufbewahrungsgefäß zurückzufüllen.

Rundablage? ;-)

Bei den kleinen Bauteilen steht doch eh nichts mehr drauf.  Ich
lege immer den Streifen mit unters Mikroskop und entnehme dann das
benötigte Bauteil an Ort und Stelle mit der Pinzette.

Naja, jetzt sind wir von den Fake-Transis schon recht weit weg …

von Paul B. (paul_baumann)


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Jörg W. schrieb:
> Naja, jetzt sind wir von den Fake-Transis schon recht weit weg …

Gott sei Dank. Da brauchen wir sie wenigstens nicht wieder runter zu 
löten.

MfG Paul

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Bei den kleinen Bauteilen steht doch eh nichts mehr drauf.  Ich
> lege immer den Streifen mit unters Mikroskop und entnehme dann das
> benötigte Bauteil an Ort und Stelle mit der Pinzette.

Klar, bei Streifen geht das gut. Dort lassen sich Bauteile auch am 
Besten abzählen. Teilweise setze ich jedoch Mäuseklos oder kleine 
Kunststoffdöschen ein, in die man nicht benötigte Teile auch einfach 
zurückfüllen kann, z.B. Sortimenten von Mira.

von heavybyte (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> ... dann sehen die feinen Fädeldrähte aus wie Stromschienen im
> Kraftwerksbau.

....und mit drei Brillen am Kopf sieht bei mir eine Platine aus wie der 
Himalaya. Da soll man dann in den Schluchten nochwas finden....

von heavybyte (Gast)


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Ich muss jetzt doch nochwas bezüglich der Fakes nachreichen:

Ich hatte den Chinesen bei dem ich die 20Stck. gekauft hatte, vorgestern 
angemailt und ihn auf die Fakes hingewiesen.
Heute kam eine Mail zurück wo mir lapidar mitgeteilt wurde, dass der 
Kaufpreis meinem Paypal-Konto zurück erstattet wird, die Ware könne ich 
behalten und eben kam die Meldung von Paypal, dass das Geld eingetroffen 
ist.

Na super

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Na super

Und was hast Du stattdessen erwartet? Dass er persönlich per 
Stretchlimosine bei Dir vorfährst und eine Tüte Original-Transistoren 
auf dem Silbertablett serviert?

Der Händler ist vermutlich selbst auf einen Schwindler hereingefallen, 
der ihm die gefälschten Transistoren angedreht hat. Woher soll er nun 
also Originale zu einem akzeptablen Einkaufspreis beziehen? Oder habt 
Ihr ausdrücklich vertraglich eine Vertragsstrafe oder Lieferpflicht 
vereinbart?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> Der Händler ist vermutlich selbst auf einen Schwindler hereingefallen,
> der ihm die gefälschten Transistoren angedreht hat.

Möglicherweise ist er gar nicht „reingefallen“, sondern ist ihm im
Prinzip klar, dass das nur so laufen kann.  Was er nur nicht bedacht
hat im Falle der 2SC1971 ist, dass man bei denen den Schwindel eben
aufgrund der (im Vergleich zu 08/15-Transis) unüblichen Anschlussfolge
schon auf 10 m gegen den Wind riecht, sodass er für diese selbst bei
sehr gutgläubigen Kunden eigentlich keine Chance hat, sie ihnen
unterjubeln zu können.

von heavybyte (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Und was hast Du stattdessen erwartet? Dass er persönlich per
> Stretchlimosine bei Dir vorfährst und eine Tüte Original-Transistoren
> auf dem Silbertablett serviert?

Ich habe eigentlich garnichts erwartet, schon garnicht eine 
Stretchlimousine...auch nicht, dass er plötzlich Originalteile aus der 
Tasche zaubert.

Andreas S. schrieb:
> Der Händler ist vermutlich selbst auf einen Schwindler hereingefallen,
> der ihm die gefälschten Transistoren angedreht hat. Woher soll er nun
> also Originale zu einem akzeptablen Einkaufspreis beziehen?

Ich gehe mal davon aus, dass er weiss was er verkauft. Ich bin ja nicht 
sein einziger Kunde.
Die schnelle Reaktion lässt auch darauf schliessen, dass er das ganz 
genau weiss, denn er verkauft sie auch munter weiter: 
http://www.ebay.de/itm/5pcs-RF-VHF-UHF-Transistor-MITSUBISHI-TO-220-2SC1971-C1971-100-NEW-/141976503713?hash=item210e7585a1:g:s3kAAOSwo4pYWy7V

Deine Geschichte vom unschuldigen Händler der selbst betrogen wurde, 
kaufe ich dir nicht ab.

von Paul B. (paul_baumann)


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heavybyte schrieb:
> Ich gehe mal davon aus, dass er weiss was er verkauft.

Das glaube ich wiederum nicht. Der verkauft Hunderte von verschiedensten 
Halbleiterbauelementen und hat >221000 Verkäufe getätigt. Dabei hat er 
99,4% positive Bewertungen erzielt. Das gelänge ihm nicht, wenn er sehr 
viele falsche Bauelemente verkaufen würde, denn die Leute merken ja, 
daß sie ihnen "um die Ohren fliegen", respektive andere Belegungen 
aufweisen.
Außerdem sind 5 Stück der Transitoren m.E.n. so billig (und er muß ja 
auch noch etwas dran verdienen), daß sich das doch nicht lohnt.

Das sind ja keine Luxusuhren...

MfG Paul

von heavybyte (Gast)


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Ich habe nicht gesagt, dass er viele falsche Bauteile verkauft!

Jedoch sollte ein seriöser Händler, nachdem er Kenntnis von Fälschungen 
erhält, den Artikel sofort aus dem Sortiment nehmen.

Dass er den Kaufpreis sofort erstattete zeigt, dass er den Vorwurf 
Fälschungen zu verkaufen, akzeptiert hat. Zumindest hat er jetzt die 
Möglichkeit den Vorwurf zu verifizieren und Konsequenzen zu ziehen.
Wobei die Verifizierung sicher keine grosse Anstrengungen erfordert.

Der geringe Preis hat ihn sicher dazu gebracht, keinen Lärm um die 
Geschichte zu machen, zumal eine negative Bewertung schwerwiegender ist, 
als der finanzielle Verlust.

Ich wette, dass er diesen Artikel auch in Zukunft noch verkauft.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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heavybyte schrieb:

> Dass er den Kaufpreis sofort erstattete zeigt, dass er den Vorwurf
> Fälschungen zu verkaufen, akzeptiert hat.

Nö, der will nur Stress vermeiden. Du intepretierst da zu viel rein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Ich wette, dass er diesen Artikel auch in Zukunft noch verkauft.

Wenn jeder ihn zurückgibt, weil die Dinger einfach aufgrund der
anderen Pinreihenfolge nicht wie ein 2SC1971 funktionieren, dann wird
auch er merken, dass man damit eben kein Geld machen kann.

Sicher wird es immer ein paar Leute geben, die zu faul sind, das zu
reklamieren, aber selbst bei 50 % Verlustrate dürfte es sich für den
Verkäufer nicht mehr lohnen.

von heavybyte (Gast)


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Leute versteht mich nicht falsch.

Ich will keineswegs den Dealer an den Pranger stellen. Für das bisschen 
Geld habe ich 20 Transistoren bekommen die man sehrgut im KW-Bereich 
einsetzen kann, man muss nur die Besonderheiten des Transistors 
berücksichtigen.

Das ist nicht mein Problem!

Meine Absicht war es, per se darauf hinzuweisen, dass beim Kauf eines 
KW-PA-Bausatzes die Möglichkeit besteht, dass auf Grund einer 
Transistorfälschung im Ende der ganze Bausatz nicht funktioniert und 
deshalb manche Hobbybastler sich den Wolf suchen und das Ding im Müll 
landet.
Erst durch die falsche PIN-Belegung wird der Bausatz unbrauchbar, sofern 
man den Fehler nicht entdeckt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Meine Absicht war es, per se darauf hinzuweisen, dass beim Kauf eines
> KW-PA-Bausatzes die Möglichkeit besteht, dass auf Grund einer
> Transistorfälschung im Ende der ganze Bausatz nicht funktioniert und
> deshalb manche Hobbybastler sich den Wolf suchen und das Ding im Müll
> landet.

Naja, mal ehrlich: wer sich so einen Bausatz kauft, sollte Funkamateur
sein, und er sollte ausreichend technische Kenntnisse haben, ihn auch
in Betrieb nehmen zu können.  Schließlich ist er ja auch für die
Einhaltung geforderter technischer Parameter am Ende verantwortlich,
bspw. Grenzwerte bezüglich unerwünschter Aussendungen.

Wenn jemand nichtmal in der Lage ist, eine Fehlfunktion aufgrund eines
falschen Transistors festzustellen, dann ganz ehrlich, wäre es mir sogar
sehr lieb, wenn der nicht funktionierende Bausatz auf dem Müll landet,
statt uns aufgrund der Ahnungslosigkeit des Betreibers noch zusätzliches
QRM zu bescheren.

Nichtsdestoweniger ist dein Beitrag hier natürlich denjenigen OMs, die
diesen Bausatz ebenfalls mit nicht-2SC1971 in Betrieb nehmen wollen,
gewiss erstmal eine gute Hilfe, „auf die Sprünge“ zu kommen.
Erfahrungsgemäß wird mikrocontroller.net von den Suchmaschinen ja recht
gut erfasst.

: Bearbeitet durch Moderator
von heavybyte (Gast)


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Klar kann ein geübter OM den Fehler finden. Ich habe ihn ja auch 
gefunden. Es gibt aber auch genügend Frisch-Lizenzierte die sich auf 
sowas stürzen und erstmal selbst ihre Erfahrungen sammeln müssen.

Auch wenn ein versierter Funkamateur an die Kiste herangeht und den 
Fehler findet, geschieht das meist erst nach dem vollständigen 
Assembling.
Dann wird erstmal auf der Platine herumgebruzzelt, so wie es mir 
ergangen ist und schlimmstenfalls die Platine zu Tode gebruzzelt.

Nix für ungut, ich wollte nur helfen.

von G. H. (schufti)


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tja, und wenn es diese "Fälschungen" nicht gäbe, könntet ihr euch den 
Bausatz aufzeichnen ... denn dann würde er wegen nicht lieferbarem 
Bauteil gar nicht mehr verkauft.
Also seid froh, dass ein findiger Chinese einen (fast) passenden 
Ersatztyp gefunden hat.

Selbst bei ECG Ersatzteilservice hatte man hin und wieder "100%ige 
Ersatztypen" denen dann ein Zettelchen beilag, wie die Einbaulage zu 
korrigieren ist, damit das Ding läuft.

Natürlich könnte der Chines das auch als "2SC1971 Ersatztyp mit 
geänderter Pinbelegung" ungestempelt anbieten, und dann gegen die 
anderen "Schummler" Verkäufe verlieren.

Wenn das wirklich die Probleme sind, die uns im Westen tagelang plagen, 
geht es uns wohl doch zu gut....

von heavybyte (Gast)


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G. H. schrieb:
> Also seid froh, dass ein findiger Chinese einen (fast) passenden
> Ersatztyp gefunden hat.

Juhu, ich muss froh sein, dass mir ein Chinese einen falschen Transistor 
verkauft hat.

So langsam glaube ich im falschen Forum zu sein.

Muss ich mich jetzt entschuldigen, dass ich einen Betrug aufgedeckt 
habe?

von G. H. (schufti)


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Wenn sie denken für nicht mal 3Euro inkl. Versand 5 Stück Transistoren 
im Original zu erhalten, die zu Zeiten der Produktion einzeln schon etwa 
so viel kosteten, und dann von "Betrug" reden, sind sie nicht nur im 
falschen Forum sondern in der falschen Realität...

: Bearbeitet durch User
von G. H. (schufti)


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Naja, wenn ich mir so manchen thread ansehe ev. sogar doch im richtigen 
Forum :)

von Hp M. (nachtmix)


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In welchem Frequenzbereich soll das Teil eigentlich spielen?

Hab in der Annonce keinerlei Angaben dazu gesehen.

von heavybyte (Gast)


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G. H. schrieb:
> Wenn sie denken für nicht mal 3Euro inkl. Versand 5 Stück Transistoren
> im Original zu erhalten, die zu Zeiten der Produktion einzeln schon etwa
> so viel kosteten, und dann von "Betrug" reden, sind sie nicht nur im
> falschen Forum sondern in der falschen Realität...

Also ist es legal Fälschungen zu verkaufen, wenn sie nur billig genug 
sind.

Abstruser kann man nicht denken!

von Elektrolurch (Gast)


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heavybyte schrieb:
> Also ist es legal Fälschungen zu verkaufen, wenn sie nur billig genug
> sind.

Nach der Aussage Eingangspost wurde hier in China ein billiger Bausatz 
(Kit) gekauft und nicht etwa ein Transistor´oder ein bestimmtes Bauteil.

Der Vorwurf geht also vollkommen ins Leere.

von heavybyte (Gast)


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Elektrolurch schrieb:
> Nach der Aussage Eingangspost wurde hier in China ein billiger Bausatz
> (Kit) gekauft und nicht etwa ein Transistor´oder ein bestimmtes Bauteil.

Falsch, hier wurde nichtnur ein Bausatz mit Fake-Transistoren gekauft, 
sondern auch ein Bündel Transistoren.

Bevor du dich hier auslässt, solltest du den Thread auch verstanden 
haben!

von Elektrolurch (Gast)


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heavybyte schrieb:
> Bevor du dich hier auslässt, solltest du den Thread auch verstanden
> haben!

Warum so ungehalten, Herr Betrugsaufdecker?

Was erwartest du denn? Dass die Kavallerie in China einreitet, um dich 
zu rächen? Oder dass dir kollektiv die Tränen getrocknet werden, weil 
der Chinamann einen einfältigen Schnäppchenjäger so grausam getäuscht 
hat?

Der Vorposter hatte Recht. Wer einen "45 Watt Linear SSB Power Amplifier 
Kit" für 14 Euro incl. Versand in China erwirbt und dann hier 
rumjammert, dass die mitgelieferten Transistoren (deren Typen nirgendwo 
in der Verkaufs-Beschreibung zugesichert sind) keine Originalteile sind, 
lebt in der falschen Realität.

von 2⁵ (Gast)


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Elektrolurch schrieb:
> Wer einen "45 Watt Linear SSB Power Amplifier
> Kit" für 14 Euro incl. Versand in China erwirbt und dann hier
> rumjammert, dass die mitgelieferten Transistoren (deren Typen nirgendwo
> in der Verkaufs-Beschreibung zugesichert sind) keine Originalteile sind,
> lebt in der falschen Realität

Jetzt mal langsam: Wer Realist ist, erwartet hier wohl nicht ein 
Originalteil, aber wohl einen FUNKTIONIERENDEN Bausatz, d.h. das die 
Fake-Transis im Rahmen des Bausatzes funktionieren, was sie wohl auch 
würden, wenn das Pin-Out stimmen würde. Würde das PCB-Layout zu den 
Trasitoren passen, gäbs wohl kaum eine Aufregung.

von Elektrolurch (Gast)


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2⁵ schrieb:
> Würde das PCB-Layout zu den
> Trasitoren passen, gäbs wohl kaum eine Aufregung.

So? Wenn nur darum ginge, dass das PCB zum Transistor passt, dürfte der 
Thread nicht "Fake Transistoren" heißen und es müsste auch nicht 
gebetsmühlenhaft darauf herumgeritten werden, dass ein mit 2SC1971 
gestempelter Transistor gar kein wirklicher Originaltyp ist.

Auch auf die Gefahr hin, dass es langweilig wird: Wer für 14 Euro bei 
einer dubiosen Qulle in China einen Tiefstpreis Kit kauft, bei dem in DL 
allein die leere Leiterplatte mehr kosten würde, und dann noch erwartet, 
dass diese Schnäppchen nach Art und Inhalt an Europäischen Maßstäben 
gemessen werden kann, ist kein Realist, sondern weltfremd.

von heavybyte (Gast)


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Ein Fake ist ein Fake, da könnt ihr nochsoviel herumlamentieren.

Wer unter der Bezeichnung "Mitsubishi 2SC1971" falsche Transistoren 
verkauft, ist ein Betrüger, egal wieviel er dafür verlangt!

Vor solchen Betrügern muss gewarnt werden, was ich hiermit getan habe.

Damit ist alles gesagt.

Ich muss mir das dumme Geschwätz von einigen hier nichtmehr antun.
Ich bin raus!

von EricMuc (Gast)


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Niemand hat dir einen 2SC1971 verkauft. Du hast einen undefinierbaren 
Billigschrottbausatz gekauft.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Leute: es wurde bereits alles gesagt, wenn auch noch nicht von
jedem.

von Joern DK7JB .. (moin)


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Ich habe vor einiger Zeit mit der Firma Eleflow gute Erfahrungen gemacht 
(2SC1969 und 2SC2166)und keine Unterschiede zu den Originaltransistoren 
feststellen können. Sie bieten auch Nachbauten von deinem 2SC1971 an.
Sichbegriff bei Ebay: Eleflow 2SC1971
Probiere es doch mal aus.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Klar, es ist etwas nicht in Ordnung.
Ich habe mal nach dem Datenblatt geschaut.
Bei der Suche nach dem 2SC1971 bin ich auf den 2SC1970 gestoßen.

Dieser hat das Pinout des "falschen" Transistors.
Irgendwer muß den da sicher massenweise umgestempelt haben.

Dem hier schließe ich mir aber an.

Elektrolurch schrieb:
> Auch auf die Gefahr hin, dass es langweilig wird: Wer für 14 Euro bei
> einer dubiosen Qulle in China einen Tiefstpreis Kit kauft, bei dem in DL
> allein die leere Leiterplatte mehr kosten würde, und dann noch erwartet,
> dass diese Schnäppchen nach Art und Inhalt an Europäischen Maßstäben
> gemessen werden kann, ist kein Realist, sondern weltfremd.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Bei der Suche nach dem 2SC1971 bin ich auf den 2SC1970 gestoßen.

Der wäre allerdings deutlich „schmalbrüstiger“ und wird in einer
Anwendung, die den 2SC1971 wirklich ausreizen möchte, schnell
abfackeln.

von Elektrolurch (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Der wäre allerdings deutlich „schmalbrüstiger“ und wird in einer
> Anwendung, die den 2SC1971 wirklich ausreizen möchte, schnell
> abfackeln.

Wer glaubt, dass der hier im Threadopening bezogene 45W Linear SSB Power 
Amplifier für 14 Euro inc. Versand tatsächlich auf 45 Watt 
Ausgangsleistung linear verstärkt, der glaubt auch, dass ein 
Zitronenfalter Zitronen faltet.

Und das unabhängig davon, ob darin ein 2SC1971 oder ein 2SC1970 im 
Original oder als Fake werkelt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elektrolurch schrieb:
> Wer glaubt, dass der hier im Threadopening bezogene 45W Linear SSB Power
> Amplifier für 14 Euro inc. Versand tatsächlich auf 45 Watt
> Ausgangsleistung linear verstärkt, der glaubt auch, dass ein
> Zitronenfalter Zitronen faltet.

Moment: du hast aber verstanden, dass der 2SC1971 nur der Treiber
ist, in der PA werkeln zwei IRF530.  Auch die werden aber nicht nur
1 W als Treiberleistung brauchen.

(Nicht, dass ich ihm ohne Messung nun unbedingt die 45 W abkaufen
würde, aber 20 W könnten gut und gern drin sein damit.)

: Bearbeitet durch Moderator
von Elektrolurch (Gast)


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> (Nicht, dass ich ihm ohne Messung nun unbedingt die 45 W abkaufen
> würde, aber 20 W könnten gut und gern drin sein damit.)

Umso mehr fehlt mir dann das Verständnis, wenn bei einem 
unspezifizierten pauschal-Kit für 14 Euro, das ja nach Aussage des 
Käufers bis auf einen Fehler im PCB-Pinning zufriedenstellend 
funktioniert, von "Betrug" die Rede ist, nur weil dem Schnäppchenjäger 
der Treibertransistor nicht original genug erscheint.

Anders gelegen wäre der Fall, wenn ein Händler einen 2SC1971 Transistor 
als original anbietet und Fakes liefert. Aber das ist hat mit dem 
geschilderten Sachverhalt hier nur am Rande gemein.

Wer in gefragte Transistoren zu einem ungewöhnlich niedrigen Preis von 
chinesischen Wurschtelbuden erwirbt, muss naturgemäß damit rechnen, dass 
es sich nicht um Originale handelt. Das Gleiche gilt für Armani-Jeans, 
MCM-Taschen oder Cartier-Uhren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elektrolurch schrieb:
> von "Betrug" die Rede ist

Das Wort taucht beim TE nirgends auf, nur „Fälschung“, und sowas ist
es ja wirklich.

Dass man eine solche angesichts des Preises ja erwarten kann und muss,
ist eine andere Frage.  Eine Fälschung bleibt es trotzdem.

von Elektrolurch (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Elektrolurch schrieb:
>> von "Betrug" die Rede ist
>
> Das Wort taucht beim TE nirgends auf, nur „Fälschung“, und sowas ist
> es ja wirklich.

Irrtum. Zur Erinnerung:

heavybyte schrieb:

> Muss ich mich jetzt entschuldigen, dass ich einen Betrug aufgedeckt
> habe?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OK.

Betrug ist es ja schon deshalb nicht, weil er das Geld anstandslos
zurück zahlt.  Also höchstens „Betrugsversuch“. ;-)

von heavybyte (Gast)


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Elektrolurch schrieb:
> Anders gelegen wäre der Fall, wenn ein Händler einen 2SC1971 Transistor
> als original anbietet und Fakes liefert. Aber das ist hat mit dem
> geschilderten Sachverhalt hier nur am Rande gemein.

Nein, genau um diesen Sachverhalt geht es!

Wenn doch die Hochbegabten, die hier ihren Senf unkontrolliert abladen, 
den Thread richtig gelesen hätten, dann hätten sie mitbekommen, dass es 
nur sekundär um den Bausatz geht.

Ich hatte im Verlauf geschrieben, dass ich 20Stck. C1971 bei einem 
anderen Chinesen nachbestellt hatte: Ebay-Artikel Nr. 141976503713

Um diese geht es, nichts weiter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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heavybyte schrieb:
> Um diese geht es, nichts weiter.

Das ist allerdings bei dem Hin und Her insgesamt nicht sonderlich gut
rausgekommen.

Trotzdem sollte es natürlich jeden stutzig machen, ein so billiges
Angebot vorzufinden von etwas, bei dem eine kurze Recherche zeigt,
dass man normalerweise drastisch mehr für diese Exemplare einer
ausgestorbenen Gattung hinlegen darf.

Natürlich steht es dir frei, zumindest einen neutralen Kommentar bei
ebay zu hinterlassen der Art: “Obvious fake: 2SC1971 with B-C-E
pin sequence.  Got money back upon telling so.”  Dann wären andere
potenzielle Käufer gewarnt.

p.s.: Die Transistoren heißen übrigens immer noch 2SC1971, auch wenn
man das 2S beim Aufdruck weglässt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Paul B. (paul_baumann)


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heavybyte schrieb:
> Ich hatte im Verlauf geschrieben, dass ich 20Stck. C1971 bei einem
> anderen Chinesen nachbestellt hatte....

Hast Du etwa 19 Transistoren nacheinander einlöten müssen, um zu sehen, 
daß die Anschlußbelegung nicht stimmt?
:)

schnell fort hier

MfG Paul

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