Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörerausgang an Tablet von Kopfhörer auf Auxeingang des Autoradios umstellen


von Michael (Gast)


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Guten Tag,

ich habe mir ein Tablet bestellt, das ich an mein Autoradio anschließen 
möchte.

Leider scheint es so zu sein, dass der Hersteller das so nicht 
vorgesehen hat. Er sagt hierzu:

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Sehr geehrter Kunde,

Es tut uns leid, dass Sie mit unserem ODYS PLUTO nicht zufrieden sind.
Jede Bewertung ist uns wichtig und wir nehmen alle Anregungen ernst. 
Deshalb möchten wir auch hierzu kurz Stellung nehmen.
Ein stationärer Einsatz wie von Ihnen angedacht ist leider nur 
eingeschränkt möglich. Im vorliegenden Fall wurde die Impedanz des 
Kopfhörerausgangs so gewählt, das bei Anschluss eines Kopfhörers oder 
Headsets eine optimale Spannungsanpassung erfolgt, wodurch auf diesem 
Weg hervorragende Klangergebnisse erzielt werden können.
Die Impedanz ist es auch, aufgrund dessen die Erkennung angeschlossener 
Kopfhörer erfolgt. Ist diese zu hoch, kann der Lautsprechern leider 
nicht erkannt werden, woraufhin keine für die Tonausgabe per 
Lautsprecher optimierte Spannungsanpassung erfolgt. Die Tonausgabe 
bleibt optimiert für die Tonausgabe über Kopfhörerund erfolgt 
entsprechend verzerrt. Leider können diese aus technischen Gründen 
gewählten Gerätespezifikationen nicht nachträglich verändert werden.
Das Modell Pluto7, wurde aufgrund von Ausstattung und Größe für den 
mobilen Einsatz und die Nutzung von Kopfhörern konzipiert.
Bitte haben Sie Verständnis das es bei einem attraktiven Preis nur 
bedingt möglich ist, alle theoretisch möglichen Einsatzzwecke 
abzudecken.
Wir danken für Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr ODYS Team
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Meine Frage hierzu ist:

Kann man da mit einem entsprechenden linearen Potentiometer entsprechend 
gegenwirken, sodaß ich das Tablet doch ans Autoradio anschließen kann?

Bitte so antworten, dass ich (Laie) es verstehe.

Danke und Gruß, Michael

von W.S. (Gast)


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Wahrscheinlich reicht es, von jedem Kanal (L und R) jeweils einen 
Widerstand im Bereich 18..47 Ohm gegen Masse zu schalten. Dann denkt das 
schlaue Ding, es wäre ein Ohrhörer dran.

W.S.

von Michael (Gast)


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Hi WS,

klar denkt das teil dann womöglich, dass ein Kopfhörer angeschlossen 
ist.

Aber stimmt dann die Ausgangsspannung? (Daher auch meine Frage nach dem 
Poti)

Und ganz allgemein: Was ist die ursache, dass ein Hersteller eines 
Einsteigergerätes einen Klinkenausganz so konzipiert, dass er für 
Kopfhörer taugt ubd für Aktivlautsprecher nicht? Hat sowas Kostengründe? 
Ich dachte, Kopfhörer oder Aktivlautsprecher würden bei jedem Gerät 
immer gleich gut funktionieren (im Consumerbereich)

Michael

von Stefan F. (Gast)


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> Aber stimmt dann die Ausgangsspannung?

Ja das passt schon. Kopfhörerausgänge haben meistens ein bisschen 
weniger Spannung als Line-Ausgänge. Aber der Unterschied ist in der 
Praxis egal.

> Was ist die Ursache...

Das kann man so pauschal, wie du gefragt hast, nicht beantworten. 
Jedenfalls haben sich mehrere Hersteller unterschiedlicher Geräte für 
diesen Weg entschieden. Doch ob sie alle den gleichen Beweggrund dafür 
habe, das wirst du sie wohl selbst fragen müssen.

von Michael (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Aber stimmt dann die Ausgangsspannung?
>
> Ja das passt schon. Kopfhörerausgänge haben meistens ein bisschen
> weniger Spannung als Line-Ausgänge. Aber der Unterschied ist in der
> Praxis egal.
>

Kann mir denn noch mal jemand genau sagen, was ich wo und wie einlöten 
muß?


>> Was ist die Ursache...
>
> Das kann man so pauschal, wie du gefragt hast, nicht beantworten.
> Jedenfalls haben sich mehrere Hersteller unterschiedlicher Geräte für
> diesen Weg entschieden. Doch ob sie alle den gleichen Beweggrund dafür
> habe, das wirst du sie wohl selbst fragen müssen.


Ist das tatsächlich so?
Ich dachte, bei diesem Gerät handelt es sich hierbei um eine Ausnah´me. 
Ich jedenfalls habe nie beobachtet, dass es Unterschiede gab, ob ich 
einen Kopfhörer oder einen Aktivlautsprecher anschließe.

Michael

von Andi B. (andi_b2)


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Die Ausnahme an der ganze Geschichte die ich hier sehe ist die, dass der 
Hersteller/Lieferant sich sogar die Mühe gemacht hat so ausführlich zu 
antworten. Respekt, dass gehört vor den Vorhang!

Michael schrieb:
> dass der Hersteller das so nicht vorgesehen hat.

Kein Hersteller braucht/muss vorsehen, dass an einem Kopfhörerausgang 
was anderes als ein Kopfhörer angeschlossen werden soll. Auch wenn man 
oft das Signal an einer Kopfhörerbuchse nehmen und in einen 
Hochpegel-Audioeingang (Cinch) einspeisen kann, ist das sicher nicht der 
bestimmungsgemäße Gebrauch. Außer der Hersteller spezifiziert das dafür 
weil er z.B. aus Platzgründen anstatt von Cinchbuchsen eine 
Klinkenbuchse eingebaut hat.

Aus deinem Post geht für mich nicht hervor, was du eigentlich gefragt 
hast und was bei dir nicht funktioniert. Wenn du Glück hast nur die KH 
Erkennung, da würden Widerstände helfen, wenn du Pech hast ist an der KH 
Buchse nicht die gleiche Masse wie z.B. am Ladeadapter und du schließt 
dir die KH Ausgangsstufe kurz (bis zur Zerstörung!) wenn du gleichzeitig 
lädst. Könnte man auch durch z.B. Elko entkoppeln.

Aber was ist eigentlich dein Problem? Du hast es wohl schon ausprobiert 
und irgendwas hat dabei nicht funktioniert. Aber was?

von Michael (Gast)


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Hallo Andi B.,

> schrieb:
> Die Ausnahme an der ganze Geschichte die ich hier sehe ist die,
> dass der
> Hersteller/Lieferant sich sogar die Mühe gemacht hat so ausführlich zu
> antworten. Respekt, dass gehört vor den Vorhang!
>


Einverstanden.


> Aus deinem Post geht für mich nicht hervor, was du eigentlich gefragt
> hast und was bei dir nicht funktioniert. Wenn du Glück hast nur die KH
> Erkennung, da würden Widerstände helfen, wenn du Pech hast ist an der KH
> Buchse nicht die gleiche Masse wie z.B. am Ladeadapter und du schließt
> dir die KH Ausgangsstufe kurz (bis zur Zerstörung!) wenn du gleichzeitig
> lädst. Könnte man auch durch z.B. Elko entkoppeln.
>
> Aber was ist eigentlich dein Problem? Du hast es wohl schon ausprobiert
> und irgendwas hat dabei nicht funktioniert. Aber was?


Nein. Ich habe noch gar nichts probiert, sondern ein anderer Käufer des 
tablets. ( 
https://www.amazon.de/product-reviews/B01M1FQ21W/ref=cm_cr_dp_synop?ie=UTF8&reviewerType=all_reviews&showViewpoints=0&sortBy=recent#RI74E89VAY4AI 
)

Ich habe mir aber dasselbe Tablet gekauft und es wird heute ankommen. 
Und ich habe vor, es im KFZ per Klinke an meinen Aux-Eingang des 
Autoradios anzuschließen.

Wenn das einfach so klappt, prima. Aber nach der Rezension dieses 
Käufers und der Antwort des Hersteöllers/Importeurs habe icuh meine 
Zweifel und ein Kumpel von mir meinte, vielleicht könnte man das defizit 
über einen linearen Potentiometer ausgleichen...

Ich selber bin Laie und dachte mir einfach, ich frage mal in einer 
Expertenrunde nach, deshalb bin ich hier.

Gruß, Michael

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Michael schrieb:
> Und ich habe vor, es im KFZ per Klinke an meinen Aux-Eingang des
> Autoradios anzuschließen.

ich habe zwar kein Tablet, sondern ein Smartphone. Und das schließe ich 
genau so an mein Auto an: Aux Eingang des Radios (Opel Corsa, Radio 
modell weiß ich grad nicht)

Das Smartphone hängt in der Halterung vorne am Lüftergitter. ISt sogar 
noch laut genug, um das ganze als "Freisprech" zu nutzen.


VerkabelunG: 1:1 Stereo-Klinke.

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (Gast)


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Y-Verteiler und den original-KH drann lassen? ginge zumindest (wenn Du 
zB nicht löten kannst odero)
Sonst anstelle der original KH-"muscheln" je ein 47R-Poti anlöten und 
mit dem Schleifer abgreifen. Eventuell über einen Koppelkondesator 
auskoppeln.
Es ist gut möglich, das die KH-Masse auf höherem Potenzial liegt, damit 
man sich die großen Auskoppel-Cs 470µF am Kopfhörerausgang sparen kann. 
um hier auf Nummer sicher zu gehen, könnte man noch zwei kline 
NF-Übertrager zwischenschalten. Wird aber nicht nötig sein. Schon 
garnicht, wenn das Tablet nachwievor über den Akku läuft und nicht mit 
am Bordnetz hängt.

StromTuner

von MaWin (Gast)


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Bei mir ist es umgekehrt: Die Ausgabe erfolgt bei eingestecktem 
Kopfhörer über den, sonst über den internen Lautsprecher es sei denn per 
bluetooth ist das Autoradio als Verstärker dran.
Will man jedoch das interne FM Radio des Smartphones verwenden, nutzt 
das den Ohrhöhrer als Antenne und schaltet auf den. Man kann noch auf 
den internen Latsprecher umschalten, aber das Signal nicht mehr auf 
bluetooth legen und damit nicht auf die Autolautsprecher. Lenovo Tab3 
unter Android 6 als Radioersatz: Leider verloren (vielleicht gibt es 
Sondersoftware, leider wohl gerätespezifisch  Ausprobierte ging 
jedenfalls nicht).

Andi B. schrieb:
> Kein Hersteller braucht/muss vorsehen, dass an einem Kopfhörerausgang
> was anderes als ein Kopfhörer angeschlossen werden soll.

Tja, dummer Hersteller, Gerät unnütz.

von Andi B. (andi_b2)


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MaWin schrieb:
>> Kein Hersteller braucht/muss vorsehen, dass an einem Kopfhörerausgang
>> was anderes als ein Kopfhörer angeschlossen werden soll.
>
> Tja, dummer Hersteller, Gerät unnütz.

Sehe ich nicht so. Kein Hersteller kann so allwissend sein um alle 
Anwendungsfälle abzudecken für die die Benutzer ein Gerät vergewaltigen 
wollen. Ein Kopfhörerausgang ist eben für Kopfhörer die oft sogar 
mitgeliefert werden. Wenn es ein Standard-Audiointerface wäre, dann 
hieße es nicht Kopfhörerausgang und hätte in den allermeisten Fällen 
auch keine Klinkenbuchse. Die hatte man praktisch nur für Kopfhörer 
bevor die PC Industrie diese vergewaltigt hat für alles mögliche. Von 
einem Billigtablett zu erwarten, dass hinter der Kopfhörerbuchse ein 
normgerechter Hochpegel Audioausgang verbaut wurde (anstatt einem 
billigen Brücken-Kopfhörerendstufen IC), ist mehr als übertrieben. 
Eigentlich ist es sogar eine Frechheit wenn so ein Gerät umgetauscht 
wird, obwohl man es eindeutig nicht bestimmungsgemäß verwendet.

Egal, man kann das Audiosignal sicher auch in ein Autoradio einspeisen. 
Aber eventuell sind eben Koppelkondensator(en) und Widerstände nötig. 
Also jeweils 120 Ohm von TIP (L) und vorderem Ring (R) gegen RING 
(Masse), dann in alle 3 Leitungen einen z.B. 1u Folienkondensator 
Richtung AUX-IN, dann sollte das auf jeden Fall funktionieren. 
Sicherheitshalber kann man auf L und R hinter den Cs auch noch 220k 
gegen die Masse (hinterm C) schalten. Wenn man das Ding in der Hand hat 
und ein bißchen messen kann, dann gehen wahrscheinlich auch einfachere 
Lösungen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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>Ich dachte, bei diesem Gerät handelt es sich hierbei um eine Ausnahme.

Nö, ich habe einen Fernseher und ein Smartphone, die sich ebenso 
verhalten.

von Patrick (Gast)


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Ich habe mein Autoradio angezapft, sodass ich mithilfe einer CD mit 74 
Minuten Stille und angelötetem Kabel auf der Radioplatine einen 
MP3-Player anschließen kann (Es kommt aus der Front des Radios ein Kabel 
mit Klinkenstecker heraus)
Mit meinem Ipod ist es etwas leise, geht aber ohne Mucken (ich kann ja 
am Radio lauter stellen)
Beim Handy meiner Freundin (Samsung Galaxy S Irgendwas) geht es immer 
nur für ein Lied, wonach das Handy wieder auf Lautsprecher umschaltet.
Ich habe an beide Kanäle (vorderer und mittlerer Kontakt des 
Klinkensteckers) je einen Widerstand von 56 Ohm nach Masse (hinterer 
Kontakt) geschaltet und siehe da, es wird "gefressen", das funktioniert.
Ich habe mir einfach ein Adapterkabel als zusätzliche Verlängerung 
gebaut, an einer Seite ein vorkonfektioniertes Stück mit Klinkenstecker. 
Am anderen Ende hängt eine kleine Platine mit Klinkenbuchse und den zwei 
Widerständen, das geht auch als Lochrasterlösung. Die Lochrasterplatine 
fungiert dabei nur als Träger, die Buchse habe ich einfach kopfüber mit 
2 Komponente aufgeklebt und Kabel + Widerstände draufgebrutzelt. Zur 
Zugentlastung dann zwei kleine Schlitze reingemacht, das Kabelende mit 
Schrumpfschlauch ummantelt und mit einem kleinen Kabelbinder 
festgezurrt. Wenn du einen Eingang am Radio als Klinkenbuchse hast, 
kannst du analog einen Adapter bauen, indem du ein Kabel mit 2 Steckern 
schneidest, eine Platine mit zwei Zugentlastungen und 2 Widerständen 
dazwischenbaust, ggf. einschrumpfst und zu hast eine Lösung für nicht 
mal nen Euro.

von Patrick (Gast)


Angehängte Dateien:

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... So in Etwa.
Das gelbe ist dein Kabel, festgemacht mit einem angedeuteten 
Kabelbinder. Im Kabel sollten eine weiße und eine rote Ader sein, die 
Isoliert sind. (Die Farben sind aber egal) Diese sind dann zusätzlich 
noch geschirmt (einzeln oder zusammen, da guckt dich dann das blanke 
Metallgeflecht an. Diese drei Sachen musst du so wie im Bild auf die 
Streifenrasterplatine löten. In der Mitte zu sehen sind die beiden 
Widerstände für die beiden Kanäle und rechts analog der Kabelabgang.
Wenn das Ding länger oder breiter wird, du ins nächste Raster springst 
(wegen Festigkeit, Bauteilmontage oder so), dann spielt das keine Rolle, 
solange die elektrischen Verbindungen erhalten bleiben. Einen Widerstand 
kannst du z.B. auch problemlos "schräg" einlöten.

Ich hoffe das hilft dir weiter.

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