Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Präzise Stromquelle, aber funktioniert das überhaupt?


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite



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Ich habe diesen Schaltungsvorschlag bei EDN ausgegraben und simuliert. 
Nur ist mir die Funktion unklar. Auch das Ergebnis ist nicht so, wie sie 
dort behaupten. Dazu habe ich testweise antiparallel unterschiedlich 
lange Diodenstränge als Last angeschlossen und dann geschaut, ob der 
eingeprägte Strom tatsächlich unabhängig von der Spannung ist. Mir 
scheint es ist nicht so. Auch der Differenzabgriff der Spannungen an der 
Ausgangsstufe kann so doch nicht funktionieren. Oder?

Die AD620 habe ich durch BV-Quellen ersetzt. Dabei fiel auf, daß die 
Verstärkung kleiner 1 sein muß, was in der Beschreibung auch nicht 
erwähnt wird.

Schrott oder nicht Schrott?

Der Originallink zum Vergleich:
http://www.edn.com/design/analog/4313956/Two-instrumentation-amps-make-accurate-voltage-to-current-source

Irgendwelche Referenzen zu dem Artikel fand ich bei Tante Google auch 
nicht. Im Prinzip wäre die Schaltung ja toll. Wenn sie funzen würde.

von egonotto (Gast)


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Hallo,

I(out) = V(in)/R(L). Das bedeutet, dass der Ausgangsstrom von der Last 
abhängt.

Wenn ich das richtig verstehe wird durch die Schaltung nur der 
Innenwiderstand von V(in) beseitigt.

Die Formel ist ja nur das Ohmsche Gesetz unter der Bedingung, dass V(in) 
keinen Innenwiderstand hat.

Der Strom hängt schon vom Lastwiderstand ab.
Die Schaltung macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn der Lastwiderstand 
konstant ist.


MfG
egonotto

von Lachender Eskimo (Gast)


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Wenn es eine Stromquelle wäre,
müsste bei Verkleinerung von R1 zB. auf 1/10tel der Strombereich 
weiterhin von -12mA bis +12mA gehen, der Vout-Bereich dann von -1,2V bis 
+1,2V.
Das tut es aber nicht!

egonotto schrieb:
> Die Schaltung macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn der Lastwiderstand
> konstant ist.

So ist es.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, der Titel ist dann wohl einfach irreführend. Außerdem ist sie nicht 
stabil.

von Peter D. (peda)


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Für eine Stromquelle brauchst Du einen Meßwiderstand im Lastzweig. Je 
nach Stromgröße und Genauigkeit ist ein 4-Leiter-Widerstand notwendig.
Vorzugsweise sollte der im GND-seitigen Anschluß sitzen.
Muß die Last direkt an GND liegen, wirds extrem aufwendig für Präzision.

von Lachender Eskimo (Gast)


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Wenn man mal die 12 Comments zum EDN-Artikel enabled,
die sagen eigentlich alles.
Dort gibt's auch links zu einer im Prinzip funktionierenden Schaltung.
zB.
http://cds.linear.com/docs/en/design-note/dn182f.pdf
Figure 4

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Kommentare habe ich gar keine gesehen. Schau ich mir mal an.
Naja, hätte ja sein können, es ist nur falsch gezeichnet oder die 
Redaktion hat was durcheinander gewürfelt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was ich nun nicht verstehe ist, wenn offensichtlich der zweite 
Verstärker nur die Differenzspannung über den Booster kompensiert, warum 
dann nicht einfach die klassische Schaltung aus feld-wald-wiesen OpAmp 
und Rückkopplung abgenommen hinter dem Booster? Ist wohl ein 
Marketinggag um den teuren AD620 zu promoten?

Und eine Stromquelle ist es einfach nicht, basta!!

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