Forum: Offtopic Gedruckte Häuser


von Cyblord -. (Gast)


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https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article162704364/So-baut-ein-Roboter-ein-ganzes-Haus-fuer-9500-Euro.html

Würdet ihr euch ein gedrucktes Haus kaufen wenn es sagen wir mal für 
500€-1500€ / m² angeboten werden würde?

von Oliver S. (phetty)


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3D-Druck ist ja DER Hype, früher nannte man das Betongiessen. Nichts 
anderes ist das. Diesmal nur sehr automatisiert.
Von der Größe her ist das eher ein besseres Gartenhaus.

Wer weiss, vielleicht wird sowas bald angeboten, morgens stellt einem 
der Handwerker so einen Apparat in den Garten und Abends ist das dann 
fertig.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> 3D-Druck ist ja DER Hype, früher nannte man das Betongiessen. Nichts
> anderes ist das. Diesmal nur sehr automatisiert.
> Von der Größe her ist das eher ein besseres Gartenhaus.

Ja, aber das sollte recht einfach skalierbar sein.

Wenn die Mischungen noch besser werden dürfte das Zukunft haben, 
insbesondere wenn man noch mit einem auswaschbarem Stützmaterial 
arbeiten kann: endlich kein Aufstemmen von Kabelkanälen und Steckdosen 
etc. mehr.
Isolierräume könnte man auch einfach mit eindrucken.

Dazu sind natürlich auch noch völlig neue Geometrien möglich.

> Wer weiss, vielleicht wird sowas bald angeboten, morgens stellt einem
> der Handwerker so einen Apparat in den Garten und Abends ist das dann
> fertig.

Vielleicht nicht abends, aber Arbeit dürften dann nur noch die 
Zwischendecken mit ihren Stahlmatten machen.

von Harald W. (wilhelms)


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Abradolf L. schrieb:

> Gedruckte Häuser

Nein, in so schmal zusammengedruckten Häusern möchte ich  nicht wohnen.
Da fühle ich mich selbst auch zusammengedruckt:
http://www.kultur-liebt-natur.de/files/welterberegion/inhalte/eisenach/eisenach-schmales_haus-thamm.jpg

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Sowas wie das hier?
https://youtu.be/zb3zuk1qNDk
(Der vergleich am Ende ist... naja...)

Mehr dazu hier:
http://www.3ders.org/articles/20150909-lewis-grand-hotel-andrey-rudenko-to-develop-worlds-first-3d-printed-hotel.html

Klar, warum nicht?
Aussen noch Klinker rum und dann sieht das auch gut aus.
Ich seh da kein Problem.

Und das Zelt das da ueber der Baustelle steht ist auch in Deutschland 
schon lange Standard. Solche Zelte hatte Viebrockhaus schon vor 10 
Jahren, damit auch im Winter gearbeitet werden kann. (3 Monate 
Schluesselfertig und so...)

: Bearbeitet durch User
von Maik .. (basteling)


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Die "geriffelte Struktur" als Extrusionsfolge der Oberfläche muß ja noch 
nicht mal unbedingt schlecht aussehen. (im Außenbereich wohl eher 
anfällig für Wasser rost und Moos - innen aber denkbar.)

Backsteine, Kalksandsteine oder Schalbrettmuster im Beton werden nun 
auch oft als stilgebende Mittel nicht durch Putz o.a. verdeckt.

Der verlinkte Hotelbungalow in Asien von Rudenko ist ein schönes Beispie 
was mit relativ überschaubarem Aufwand geht. Ich habe mir fest 
vorgenommen, das dieses Jahr in kleiner auszuprobieren - mit der 
Hoffnung auf Verbesserung. Die gebrauchte Estrichpumpe steht schon 1m 
neben dem 3m x 3m Linearportal.

vg

Maik

von Uhu U. (uhu)


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Oliver S. schrieb:
> 3D-Druck ist ja DER Hype, früher nannte man das Betongiessen. Nichts
> anderes ist das.

Betongießen ohne Verschalung? Das möchte ich sehen...

Überleg dir mal, was der Unterscheid zwischen Guss und 3D-Druck ist...

von Icke ®. (49636b65)


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Bei Betonbauten wird normalerweise mit Stahlarmierungen verstärkt. Sieht 
nicht so aus, als ob das bei diesem Verfahren möglich ist. Taugt also 
wahrscheinlich nicht für Häuser jenseits der Größe eines Bungalows.

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Icke ®. schrieb:
> Bei Betonbauten wird normalerweise mit Stahlarmierungen verstärkt. Sieht
> nicht so aus, als ob das bei diesem Verfahren möglich ist.
Das sieht man in dem von mir geposteten Video leider nicht, im Artikel 
steht aber:
1
3D printing itself took approximately 100 hours, though that doesn’t
2
include a large number of stops to install plumbing, wiring and
3
rebars in the concrete creation.
rebars = Bewehrungsstahl

von Michael B. (laberkopp)


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Abradolf L. schrieb:
> Würdet ihr euch ein gedrucktes Haus kaufen wenn es sagen wir mal für
> 500€-1500€ / m² angeboten werden würde?

Wenn es was taugt...
Die deutschen Bauvorschriften sind schon hart, wenn es die erfüllt wäre 
es wohl ok.
Aber ebenso wie ein Holzständerhaus eher nur 50 Jahre hält statt einem 
Massivbauhaus das 100 halten sollte, muss man beim Kaufpreis die 
Lebensdauerkosten miteinrechnen.
Das Versprechen der Firma ist allerdings 38m2 für 9500 EUR, also 250 
EUR/m2 ohne Grundstück.
Rapid Hausbau gibt es ja einige: http://www.feierbach.com/03HausD.html

von Maik .. (basteling)


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Kaj G. schrieb:
> 3D printing itself took approximately 100 hours, though that doesn’t
> include a large number of stops to install plumbing, wiring and
> rebars in the concrete creation.
> [/pre]
> rebars = Bewehrungsstahl

da gibt es nach andere Internetvideos zum Thema, bei denen das z.Zt. 
händische Einlegen von einfachen Stäben zwischen Innen und Außenschale 
gezeigt wird.

Ob das aber bei Rudenko, Apiscor oder anderen gezeigt wurde - weiß ich 
nicht mehr.

von Robert L. (lrlr)


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Alles an einem Haus ist teurer als die WÄNDE aufstellen.

Diese gedrucken Wände müssten schon SEHR viele Vorteile haben
(fertig bemalt sein, fertig gedämmt sein, installations-, lüftungs-, 
staubsauber-,  Sanitärleitungen bereits hineingedruckt, fußboden gleich 
mit gedruckt usw. )

und dann auch noch stabil genug sein..

wenn man nicht gerade wirklich ein RUNDES haus will, geht das doch alles 
viel einfachern (die chinesen bauen fix fertige Wolkenkratzer in 1 
Woche...)

: Bearbeitet durch User
von Maik .. (basteling)


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Wenn Du die ganzen Pfuscher und Murkser - die auf Baustellen ihr Unwesen 
treiben durch eine gute Elektromechanik ersetzt - und die Qualifizierten 
und/oder Sorfältigen die weiteren Arbeiten ausführen - würde es viele 
schlaflose Nächte und gefrustete Bauherren nicht geben ;).
Dazu - wenn das Gesamtgebäude absolut maßhaltig ist - der 3d Drucker 
macht es vielleicht möglich - entfallen auch viele andere 
Anpassungsarbeiten. Da wird dann Vorfertigung im Rahmen von Industrie 
4.0 (*) auch besser möglich.

Bei großen Betonbauprojekten hat die Schalung einen erheblichen Anteil 
an den Gesamtkosten.

Den 3D Betondruck sehe ich als Hybrid-Technik. Vor allem Druck von 
Verschalung und leichten Bauteilen. Danach wo nötig "Guß" in die 
entstandenden Hohlräume. Das kann der "Drucker" natürlich auch 
mitmachen.
Bei Decken sehe ich da natürlich ohne weitere Abstützung z.Zt auch noch 
schwarz.

Für normalen Fertigteilbau braucht man aber auch Kapazitäten im 
Fertigteilwerk, viele Tiefladerfahrten und einen teueren Kran mit 150 
-200 Euro pro Stunde. In vielen, ggfs. standarisierten Fällen ist das 
natürlich  noch preiswerter - aber was hätte man vor Hundert Jahren über 
den Automatisierungsgrad im Automobilbau gedacht...


(*) Heute ist "Buzzword Friday" ...

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> insbesondere wenn man noch mit einem auswaschbarem Stützmaterial
> arbeiten kann: endlich kein Aufstemmen von Kabelkanälen und Steckdosen
> etc. mehr.

Wieso auswaschen? Mehrmaterialdruck: Die Kabel werden gleich mit in die 
Wände gedruckt.

Icke ®. schrieb:
> Bei Betonbauten wird normalerweise mit Stahlarmierungen verstärkt. Sieht
> nicht so aus, als ob das bei diesem Verfahren möglich ist.

Wird auch gleich mit eingedruckt.

Maik .. schrieb:
> Bei Decken sehe ich da natürlich ohne weitere Abstützung z.Zt auch noch
> schwarz.

Warts ab. Gewölbedecken werden wieder modern.

von Maik .. (basteling)


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Thim Thaler...

Och ja - so ein schönes Gewölbe statt glatter Decke.
Ich will ja immer noch einen eigenen Weinkeller haben. Letztens im 
Braunschweiger Dom(?) war ich ja auch von der Decke begeistert. Wobei 
die Begeisterung war wohl durch den Weihnachtsmarkt - Glühwein 
verstärkt.

Gute Idee - ist gekauft - wird gemacht ;)

von Timm T. (Gast)


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Maik .. schrieb:
> Ich will ja immer noch einen eigenen Weinkeller haben.

Den kannst Du Dir mit richtigem Steinrelief drucken lassen. Natürlich 
auch die Weinregale gleich reindrucken, inklusive der Weinflaschen, 
inklusive des Weines.

Möglichkeiten bieten sich hier.

von Maik .. (basteling)


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Timm T. schrieb:
> Maik .. schrieb:
>> Ich will ja immer noch einen eigenen Weinkeller haben.
>
> Den kannst Du Dir mit richtigem Steinrelief drucken lassen. Natürlich
> auch die Weinregale gleich reindrucken, inklusive der Weinflaschen,
> inklusive des Weines.
>
> Möglichkeiten bieten sich hier.

Mir dünkt es, daß mich mein Gegenüber nicht ganz ernst nimmt ;)

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Ich hätte da nichts dagegen. Aber die Kaufkraft muss abgeschöpft werden. 
Kostet halt der m² Grund anstatt 250€ dann 750€. Für mich als Hauskäufer 
ist das Wurst, ääm Beton!

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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gerne
soll fix und günstig sein, wieso nicht?

ABER:
So etwas wird nicht kommen!
Wieso?
Weil die Banken ein weiteres wichtiges Geschäftfelds verlieren: 
Immobilienfinanzierung.
Wer braucht einen Kredit für ein Haus von insgesamt 20.000€ ?

Und wenn einer so einen Kredit braucht, find mal ne Bank die einen 
Kredit über 20 Riesen austeilt. Da sagen die "iiiigitt, so wenig? 
Sicherheitsdienst!!!!!"

Ach ich vergaß, Grund und Boden für ein Krümelchen Land kosten 
mancherorts ja schon Unsummen.
Na vielleicht kann der Roboter ja auch "Hochhäuserchen" drucken.

Sinnvoll wenn er Zeugs aus der Umgebung nutzen könnte, wie z.B. damals 
der Student mit seinem Solardrucker, der hat in der Sahara einen Drucker 
aufgebaut der mit gebündeltem Sonnenlicht (mehrere Spiegel und Linsen) 
den Saharasand aufgeschmolzen hat und so sinnvolle Strukturen gedruckt 
hat.
Das ergibt dann Wände aus einem glasartigen Material. Den Strom für den 
Betrieb des Druckers und des Steuer-PCs hat er logischerweise per 
Solarpanel erzeugt.
Energie- und Rohstoff-autarke Erzeugung.
Was allerdings daraus geworden ist weiss keiner.
Vielleicht von HochTief aufgekauft und im Giftschrank vergraben.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Mike B. schrieb:
> So etwas wird nicht kommen!
> Wieso?
> Weil die Banken ein weiteres wichtiges Geschäftfelds verlieren:
> Immobilienfinanzierung.

Wie kommst du denn darauf?

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Mike B. schrieb:
> Wer braucht einen Kredit für ein Haus von insgesamt 20.000€ ?
>
> Und wenn einer so einen Kredit braucht, find mal ne Bank die einen
> Kredit über 20 Riesen austeilt. Da sagen die "iiiigitt, so wenig?
> Sicherheitsdienst!!!!!"

Begründung übersehen???
"Wer braucht einen Kredit für ein Haus von insgesamt 20.000€ ?

Und wenn einer so einen Kredit braucht, find mal ne Bank die einen
Kredit über 20 Riesen austeilt. Da sagen die "iiiigitt, so wenig?
Sicherheitsdienst!!!!!""

von Uhu U. (uhu)


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Du hast eine blühende Fantasie, aber keinen Bezug zur Realität...

von Max M. (zbmax)


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Interessieren würde mich dann aber erst mal mehr was so ein gedrucktes 
Haus im Vergleich zu einem Fertighaus kostet.
Das heißt von 0 - gewünschter Zustand vom Auftraggeber.

Ob der Drucker dann letztlich viel billiger ist wie der Fertighausbauer 
bezweifle ich vielleicht doch irgenwie?
Kann ich nicht so richtig einschätzen. Der Drucker kann ja "nur" das 
"Mauerwerk" erstellen.

Das Fertighaus das in der Halle aufgebaut wird und lediglich vor Ort 
noch zusammengesetzt werden muss ist da sicher Konkurrenzfähig. Auch 
wenn die mittlerweile ganz ordentlich zulangen.
(was ja nicht heißt dass das der Preis ist den sie fordern müssen)

Also ich denke mal die Ferighausbauer können unterm Strich effektiver 
Arbeiten.

von Paul B. (paul_baumann)


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von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Dazu sind natürlich auch noch völlig neue Geometrien möglich.

Yeah!  Endlich eine Wohnung in hyperbolischer Geometrie! Endlich mehr 
Platz!

Euklidische Geometrie ist so dermaßen abgenudelt und old school *gähn*

Die ersten Games in hyperbolischer Geometrie gibt's ja schon.

Wer es weniger großspurig mag, wird sich lieber im Understatement einer 
Nil-Geometrie einrichten wollen, umgeben vom Flair der Avantgarde.

https://en.wikipedia.org/wiki/Geometrization_conjecture#Nil_geometry

Und es ist einfach immer wieder ein riesen Spaß, den unbescholtene 
Gästen beim Torkeln durchs neue Eigenheim zuzuschauen — und das ganz 
ohne Alkohol — nur weil sich die Armen nicht von den Denkbarrieren 
Euklids befreien konnten.

: Bearbeitet durch User
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