Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Montage Maschinenschraubstock an Tisch-BoMa?


von Klaus R. (klaus2)


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Hallo zusammen,

habt ihr ein paar Tips wie man den Maschinenschraubstock auf der 
Grundplatte einer Stand-BoMa sinnvoll montiert, so dass man den bequem 
verschieben / justieren kann? Original sind ein paar M10 (?) Schrauben 
dabei, aber das ist nicht "mal eben schnell" verstellt. Für viele 
Anwendungen braucht man ja nicht "knallfest" -> Flügelmuttern?

Gruß, Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Löter (Gast)


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Alles unter 10mm: Hinstellen und festhalten.
Alles darüber: Ausrichten und festschrauben.

von Old P. (Gast)


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Mit der Hand!
Im Ernst, bei den kleinen Teilen (geschätzt, da Foto schlecht) reicht 
doch das Halten mit der Hand.
Bei größeren Teilen  kommt eine Schraube als Anschlag gegen Verdrehen in 
eine Tischnut.

Old-Papa

von Klaus R. (klaus2)


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...ist nur ein Symbolfoto, damit klar ist was gemeint war. D.h. ihr 
spannt das nur in den Bock und schraubt den nicht, aber haltet ihn nur 
fest? Hm, klingt plausibel. Kurz dachte ich noch an alte 
Festplattenmagnete mit etwas dünnem Gummi drüber, aber dann darf ich nur 
noch NM-Metalle bohren :)

Klaus.

von Paul B. (paul_baumann)


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Nimm Schlossschrauben und Flügelmuttern, dann ist der Schraubstock ohne 
Werkzeug ohne Mühe eingestellt und fixiert. Die meisten Leute, die sich 
die Pfoten abgeschert haben, wollten "nur mal schnell"....
Aber: Schnell und gut ist nicht beisammen.

MfG Paul

von Klaus R. (klaus2)


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Safety first! Ich mach Spannringe drunter und von oben kommen 
Flügelmuttern (ggf mit leicht gestutzten Flügeln) drauf...mal 
sehn...oder ich schweiße 1/2 U-Scheibe auf die Schraubenköpfe :)

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Klaus R. schrieb:
> ...und von
> oben kommen Flügelmuttern (ggf mit leicht gestutzten Flügeln)
> drauf...mal sehn...

Mal sehen, ob dann die Flügelmuttern nicht immer dem eingespannten 
Werkstück im Wege sind....
Es hat schon einen Grund, warum in den Maschinenschraubstöcken die 
Langlöcher für die Schraubeköpfe versenkt sind.
:)

MfG Paul

von haha (Gast)


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Wie oben schon erwähnt festhalten, wenn es "präziser" sein muss 
festspannen. Umso mehr Zeit du dir für die Vorbereitung nimmst umso 
besser wird in der Regel das Ergebnis, man muss halt immer abwägen ob es 
not tut.

Gruß j

von Klaus R. (klaus2)


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OK, Danke für eure Hinweise. Habe mir das gerade mal angeschaut, wenn 
man die Schrauben nur leicht anzieht, kann man den Bock noch gut 
verschieben, aber er "hält per Hand" dann auch schon ganz gut. Für 
richtige Löcher spanne ich aber natürlich fest...

Klaus.

von armab (Gast)


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Viel wichtiger dabei, nie Handschuhe beim Bohren anziehen...kein Witz 
einem guten Freund hat es mal fast den Arm abgerissen. Er hatte 
Handschuhe an und sich im Bohrer verfangen...
Frohes schaffen
Gruß J

von Teo D. (teoderix)


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Richtig ankörnen, mit geeigneten Bohrer (nicht zu klein o. zu groß), das 
noch nicht fest verspannte Werkstück, durch vorsichtiges anbohren 
ausrichten lassen (Bohrer darf sich keinesfalls verbiegen). Dann erst 
fest halten/verspannen.

Alles weitere, gibt's hier zum nachlesen.
http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/si-8038.pdf

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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früher lief das mal unter Arbeitsschutz
kleine Werkstücke waren mit ner Zange festzuhalten, niemals mit der Hand

Aber da war auch noch Haarschutz bei langen Haaren angesagt.
Den ersten Tag im Westen auf ner KFz-Zulassungsstelle frisierte die 
langhaarige Blondine mit ner Topfbürste in ner Standbohrmaschine die 
Plakette weg. Ohne Haarschutz. Im Osten undenkbar.

von Cyborg (Gast)


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Man kann auch Schraubzwingen oder Schweißer-Crimpzangen
zum Festklemmen nehmen. Kipphebelklemmer wären auch eine
Option.

von Old P. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Nimm Schlossschrauben und Flügelmuttern, dann ist der Schraubstock ohne
> Werkzeug ohne Mühe eingestellt und fixiert. Die meisten Leute, die sich
> die Pfoten abgeschert haben, wollten "nur mal schnell"....
> Aber: Schnell und gut ist nicht beisammen.
>
> MfG Paul

Mensch Paule...

Ich habe Anfang der 70er Jahre meine Brötchen an Bohrmaschinen im Akkord 
verdient. Bis etwa 20mm wurden die Werkstücke nur in Vorrichtungen 
geklemmt und diese (2-10kg schwer) mit der Hand über die 
Reihenbohrmaschine geführt. Zunächst anbohren, dann aufbohren, dann 
Reibahle und an der letzten Maschine dann senken. Dabei die Vorrichtung 
wirklich nur mit der Hand über den langen Maschinentisch geführt. Bei 
gut 500-2000 Bohrungen je Schicht hätte das kein Mensch jedesmal 
festschrauben können.
Soweit zu Theorie und Praxis.

Old-Papa

von Teo D. (teoderix)


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Old P. schrieb:
> Dabei die Vorrichtung
> wirklich nur mit der Hand über den langen Maschinentisch geführt. Bei
> gut 500-2000 Bohrungen je Schicht hätte das kein Mensch jedesmal
> festschrauben können.
> Soweit zu Theorie und Praxis.

Das gab's und gibt's nich mal in der Theorie. Auch nicht bei 1-2 
Bohrungen die Schicht. :)

@Old P. Man kann doch froh sein, das sie Bohren und nicht Stanzen. ;)

von Old P. (Gast)


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Teo D. schrieb:
>
> Das gab's und gibt's nich mal in der Theorie. Auch nicht bei 1-2
> Bohrungen die Schicht. :)
>
> @Old P. Man kann doch froh sein, das sie Bohren und nicht Stanzen. ;)

Ich habe dort gearbeitet, nicht nur vor dem Bildschirm sitzend 
theoretisiert. Alle Arbeiter und -rinnen die dort schafften auch. Das 
war schlicht so vorgegebene Arbeitstechnologie, CNC war noch nicht 
üblich. Ich wette, es ginge noch heute so und ja, es war eine 
Akkordschinderei....

Old-Papa

von Foratore (Gast)


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Alternatif: Bohrmaschin per Magnetfusz am Werkstügg festmach'n.  ;-)

von Foratore (Gast)


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So wie bild

von Christian M. (Gast)


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Old P. schrieb:
> dann Reibahle und an der letzten Maschine dann senken.

Du meinst umgekehrt! Du willst ja keine Riefe in der Reibung...

Gruss Chregu

von Teo D. (teoderix)


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Old P. schrieb:
> Ich habe dort gearbeitet, nicht nur vor dem Bildschirm sitzend
> theoretisiert.

Danke für diese (sinnlose) Unterstellung.

Ausbildung zum E.Mechaniker (also auch Theorie). Jahrelang im 
Werkzeug/Vorrichtungs-Bau, Produktentwicklung, Maschinenwart, (Hausel u. 
Technischer-Seelsorger) gearbeitet. :)
Wurde zwar nicht gut bezahlt, konnte aber immens viel von Kollegen aus 
den anderen Fachbereichen Lernen.
Die einzige NC-Maschine war selbst konstruiert, zum Wickeln von 
Flächenheizungen. ;)

Und nein, es waren nicht die Ungelernten die Stanzten, auf die die es 
eigentlich gelernt hatten, musste man immer ein Auge haben. :(

von Old P. (Gast)


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Teo D. schrieb:
>
> Danke für diese (sinnlose) Unterstellung.

Du hast mir unterstellt, das ich lüge (Zitat: "...gibt's nicht...")

> Ausbildung zum E.Mechaniker (also auch Theorie). Jahrelang im
> Werkzeug/Vorrichtungs-Bau, Produktentwicklung, Maschinenwart, (Hausel u.
> Technischer-Seelsorger) gearbeitet. :)
> Wurde zwar nicht gut bezahlt, konnte aber immens viel von Kollegen aus
> den anderen Fachbereichen Lernen.
> Die einzige NC-Maschine war selbst konstruiert, zum Wickeln von
> Flächenheizungen. ;)

Aha, und darum weißt Du ganz genau, dass (zumindest 1971-1973, solange 
ich dort) im VEB Polymat Staaken nicht so gearbeitet wurde, wie ich 
schrieb. Du musst eine defekte Glaskugel haben!

> Und nein, es waren nicht die Ungelernten die Stanzten, auf die die es
> eigentlich gelernt hatten, musste man immer ein Auge haben. :(

Von Stanzen hast nur Du geschrieben....

Old-Papa

von Kolohonium (Gast)


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>solange ich dort) im VEB Polymat Staaken nicht so gearbeitet wurde, wie
>ich schrieb. Du musst eine defekte Glaskugel haben!

Deine Aussage passt schon. Hinsichtlich der Sicherheits- und 
Umweltstandards der DDR kann man sich ja mal bei den alten 
Chemiekombinaten umsehen. Oder bei Wismut:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wismut_(Unternehmen)#Arbeitsunf.C3.A4lle_und_Gesundheitssch.C3.A4den.

von F. F. (foldi)


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Viel wichtiger als das Festschrauben, ist der richtige 
Maschinenschraubstock. Der muss das zu bohrende Werkstück nicht nur 
sicher spannen, sondern auch etwas Gewicht haben, dann ist das 
Festhalten von Hand gar kein Problem.
Da ja immer vorgebohrt wird, ist auch ein größerer Durchmesser gar kein 
Problem.

Old P. schrieb:
> Bei
> gut 500-2000 Bohrungen je Schicht hätte das kein Mensch jedesmal
> festschrauben können.

So isset!

Aber unterm Strich ist es auch sicherer. Bei kleinem Durchmesser 
(vorbohren) des Bohrers ist die Kraft alleine durch das Gewicht des 
Maschinenschraubstocks gehalten. Bei dann größer werdenden Durchmessern 
zentriert sich der der Bohrer selbst.
Ich habe leider schon mal daneben gestanden, als ein Bohrer in mehrere 
Teile zerbrach und dem Anwender ins Gesicht flog. Schutzbrille auf, aber 
Wunde unterhalb der Schutzbrille war die Folge.
Man übt beim Vorschub ganz anderen Druck aus, wenn man "beides in der 
Hand" hat.

von Teo D. (teoderix)


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Old P. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>>
>> Danke für diese (sinnlose) Unterstellung.
>
> Du hast mir unterstellt, das ich lüge (Zitat: "...gibt's nicht...")

OK, kann man so verstehen, wenn man will :/
Aber NEIN, ich habe Dir vollumfänglich zugestimmt. Das Dogmatische 
Fixieren des Werkstückes auf einer Standbohrmaschine, wird nicht mal in 
der Theorie gelehrt. Macht ohne Kreuztisch auch selten Sinn.



PS: Mea culpa. Ich bin einfach zu Schreibfaul :(

PPS: Ich habe im Westen gelernt u. gearbeitet!

: Bearbeitet durch User
von WaMin (Gast)


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Das Festschrauben des Schraubstocks ist immer eine Abwägung von 
verschiedenen Punkten. Da gibt es kein absolutes: Immer festschrauben.
Es hängt davon ab
- Welches Werkzeug wird verwendet? (Bohrer, welcher Bohrertyp, Senker, 
Reibahle,  etc...)
- Wie groß die Bohrung ist.
- Welches Material mit welchem Bohrer gebohrt wird. Manche Kunststoffe 
neigen bei großen Durchmessern zum einhaken und einziehen des Bohrers. 
Das wiederum hängt auch von der Schneidengeometrie ab.
- Wie schwer ist das Werkstück und der Schraubstock.
- Wie sieht die Geometrie des Werkstückes aus und wo (an welcher Fläche) 
soll gebohrt werden?
- Ist das automatische Zentrieren des Bohrers gewünscht?
- ... sehr viele weitere Punkte.

Was keine Rolle spielen darf ist:
- Wie schnell muss es gehen? "Nur mal gerade eben schnell gebohrt."


Nicht umsonst ist der Industriemechaniker ein 3 1/2-Jähriger 
Ausbildungsberuf.


Wenn der Schraubstock festgeschraubt werden muss, reicht oft eine 
Schraube mit einer Flügelmutter fixiert, formschlüssig durch ein 
Langloch des Schraubstockes und des Tisches geführt.
Manchmal muss es aber eben auch besser festgeschraubt werden mit zwei 
oder mehr Spannpratzen oder ähnlichem. Kommt halt ganz drauf an.

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