Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Referenzspannung erzeugen für Komparator


von Ingo Hütlein (Gast)


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Hallo, zusammen!

Ich habe folgende Messaufgabe:

Eine High-Power-LED wird mit 350mA betrieben. Ich möchte nun mittels 
einer Low-Side-Messung, mit einem 0,3-Ohm-Widerstand, indirekt den Strom 
überwachen.

Es fallen beim Nennstrom ca. 0,1V am Messwiderstand ab. Diese 0,1V 
möchte ich gerne mittels Komparator auswerten.

Nun habe ich das Problem, dass ich eine Referenzspannung benötige, um 
den Komparator im Bereich von 0,1V schalten zu lassen. Die interne 
Referenz ist zwar zu hoch, aber könnte ich sie nach außen schalten, und 
mittels Spannungsteiler 1:10 am VREF-Pin einspeisen?

Die Betriebsspannung bewegt sich zwischen 1,8V und 4,2V. Prinzipiell 
gäbe es die Möglichkeit, eine Referenz-Spannungsquelle zu verwenden. 
Aber ich wollte versuchen, die Angelegenheit mit "Boardmitteln" zu 
lösen.

Ich habe den ATtiny44A und den ATtiny441 zur Verfügung.

Vielen Dank!
Ingo.

von Jörg R. (solar77)


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Ingo Hütlein schrieb:
> Ich habe folgende Messaufgabe:

Messaufgabe oder Hausaufgabe?


Ingo Hütlein schrieb:
> Die Betriebsspannung bewegt sich zwischen 1,8V und 4,2V.

Weshalb schwankt die Betriebsspannung so stark? Wäre sie stabil würde 
ein einfacher Spannungteiler aus 2 Widerständen reichen. Eine 
einigermaßen stabile Spannung kann man auch mit einer Led erzeugen.


Ingo Hütlein schrieb:
> Eine High-Power-LED wird mit 350mA betrieben. Ich möchte nun mittels
> einer Low-Side-Messung, mit einem 0,3-Ohm-Widerstand, indirekt den Strom
> überwachen.

Warum muss der Strom überwacht werden? Die Led wird doch wohl über eine 
KSQ versorgt - oder?

Du hast nicht besonders viel geschrieben - das wenige aber recht 
unverständlich bzw. wenig aussagekräftig.

: Bearbeitet durch User
von Jacko (Gast)


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Was für ein Komparator?
Was für einen Referenzspannung kommt wo raus?

Ansonsten hat der Tiny44A interne 1,1 V (+/-0,1 V) als
Referenzspannung für den internen Analog Comparator. Damit
sollten sich 0,1 V schon auf +/- 10% detektieren lassen...

Beim 441 ist die interne 1,1 V Referenzspannung 3 mal genauer.

von Ingo Hütlein (Gast)


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Hallo, zusammen, und Danke für Eure Rückmeldungen!

Nein, es ist keine Hausaufgabe. Aus dem Alter bin ich schon deutlich 
heraus.

Der uC selbst soll die KSQ machen. Hängt an Batterie/Solarzelle, darum 
schwankt die Eingangsspannung recht stark.

Der Komparator ist der im ATtiny integrierte. Ich möchte versuchen, so 
viele Bauteile wie möglich zu sparen.

Die Referenz-Spannung wird intern erzeugt, aber leider 1,1V. Ich möchte 
0,1 bis 0,2V überwachen, sehe aber im Moment keine Möglichkeit dazu. 
Muss ich wohl auf den ADC wechseln.

Ich habe noch einige neuere ATtiny-Bausteine gefunden:  ATtiny417 / 
ATtiny814  ATtiny816  ATtiny817. Mit integriertem 8-Bit-DAC, welcher 
an den Komparator angeschlossen werden kann.

Im Moment überlege ich, die benötigte Referenzspannung mit PWM und 
Tiefpass selbst zu erzeugen. Das ginge auch mit günstigeren uCs.

Wäre natürlich toll, wenn jemand noch die eine oder andere Anregung für 
mich hätte. Bin für jeden Vorschlag dankbar.

Danke!
Ingo.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ingo Hütlein schrieb:
> Der uC selbst soll die KSQ machen.

Angesichts der Fragen die du stellst, solltest du das nicht machen. Nimm 
einen separaten IC dafür.

Ingo Hütlein schrieb:
> Die Betriebsspannung bewegt sich zwischen 1,8V und 4,2V.
...
> Hängt an Batterie/Solarzelle, darum
> schwankt die Eingangsspannung recht stark.

Dann wäre die nächste Frage, ob die Solarzelle denn überhaupt die 
benötigte Leistung liefern kann. Wenn das eine weiße LED mit ~3.5V @ 
350mA ist, dann sind das immerhin 1.2W. Zuzüglich Wandlerverluste gut 
1.5W.

Der Spannungsbereich 1.8 .. 4.2V ist auch denkbar ungeeignet, wenn man 
feste 3.5V erzeugen will. Scalte lieber mehr Solarmodule in Reihe, daß 
die minimale Spannung bei >4.5V liegt. Dann reicht ein Abwärtswandler 
für die LED und die Auswahl wird viel größer.

von Ingo Hütlein (Gast)


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...ich möchte eigentlich nicht über meine Schaltung, den Zweck, Sinn 
oder Unsinn diskutieren...

Mich interessiert im Moment nur der Komparator, und ob und wie ich 
dieses Teil dazu bringen kann, bei einer Vergleichsspannung von ca. 0,1V 
zu schalten. Das ist alles.

Was ich bisher habe:

a) Referenzspannungs-Erzeugung mittels konkreten Bauteils und 
Spannungsteiler. LM431 beispielsweise. Oder Diode oder LED.

b) Dann noch wie AppNote 400 und 401. Ist aber eine AD-Wandlung und 
keine echte Komparator-Lösung.

c) Oder mit einem externen OpAmp die Spannung über dem Messwiderstand 
verzehnfachen, so dass eine Auswertung mit integrierter Referenzspannung 
möglich wird.

d) Weiters habe ich dann noch die Option, mit Fast-PWM und 
nachgeschaltetem Low-Pass-Filter eine eigene Referenzspannung zu 
erzeugen.

e) Die neuen ATTiny mit integriertem 8-Bit-DAC (ATtiny814).

Im Grunde läuft es darauf hinaus: Entweder die Referenzspannung 
verkleinern (scheint nicht möglich zu sein, da man die Referenzspannung 
wohl nicht an einem Pin nach außen bringen kann) oder die Messspannung 
vergrößern (integrierter ADC mit optionalem Gain).

Da ich gerne beim SO8 als Gehäuse bleiben möchte, würde ich die Fast-PWM 
mit nachgeschaltetem Low-Pass-Filter verwenden. Füttere ich dem 
Komparator ein, und am anderen Eingang die Messspannung vom 
Messwiderstand.

Als zweite Lösung probiere ich den ADC aus, mit und ohne Gain.

Mein Wunsch wäre es, einen möglichst kostengünstigen ATTiny im 
SO8-Gehäuse verwenden zu können. So denke ich, dass ich am Ende bei der 
ADC-Lösung landen werde.

Besten Dank für Euer Zuhören :-)
Ingo.

von Thomas E. (picalic)


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Hallo Ingo,

wie ist denn Deine Power-LED verschaltet? Vermutlich Kathode am Shunt, 
und Anode an irgendeiner KSQ/Buck/Boost Schaltung?
Dann nimm doch einfach die Spannung an der Anode der Power-LED als 
Referenz ab (natürlich über einen Spannungsteiler) - ungenauer, als die 
interne Referenz des Tinys (+/- 10%) ist das sicher auch nicht. Evtl. 
sogar ein positiver Effekt: Wenn die LED wärmer wird, sinkt die 
Flussspannung und damit die Referenz sowie der entsprechende Strom durch 
den Shunt - gibt also eine automatische Verringerung des LED-Stroms bei 
hohen Temperaturen! Musst natürlich für einen gewissen Mindeststrom 
durch die LED sorgen, damit nicht der Komparator bei 0-0 schon Überstrom 
detektiert. Ein paar mA sollten dafür schon reichen.

: Bearbeitet durch User
von Ingo Hütlein (Gast)


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Hallo, Thomas,
besten Dank für Deine schöne Idee!
Im Datenblatt von der Cree XP-E steht drin, sie hat 3,05V nominal. Aber 
bis 3,9V sind auch möglich. Nach BINs sortiert scheint man die LEDs 
nicht mehr kaufen zu können.

Ich habe das jetzt mal nachgeschaut. Im Datenblatt steht bei 350mA und 
25°C Umgebungstemperatur eine Flussspannung von tatsächlich 3,05V drin.

Ich werde das auf jeden Fall weiter verfolgen, und auch schauen, wie es 
sich mit den maximalen 3,9V verhält, wann man die erwarten kann.

Da scheint ein Fehler im Datenblatt zu sein, für die weiße LED sind es 
wohl nicht 3,9V maximal bei 1.000mA, sondern 3,5V müssen es sein. Wenn 
ich mich nicht irre. Die 3,9V sind für die anderen Farben.

Die 3,05V werden sich wohl etwas ändern, wenn die LED heiß wird. Habe im 
Datenblatt das hier gefunden: "Temperature coefficient of voltage ‑ 
white mV/°C ‑3.0". Wenn die Temperatur von 25°C auf 85°C hoch geht 
(meine angepeilte maximale Betriebstemperatur), dann ändert sich die 
Vorwärtsspannung zu 2,87V. Aber das glaube ich kann ich in den Griff 
kriegen, habe ja einen Temperaturfühler im Controller drin. Mache ich 
dann noch ein bisschen Kennlinien-Gedönse.

Vielen Dank!
Ingo

von Thomas E. (picalic)


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Zur Klarstellung:
Diese Methode steht und fällt natürlich mit Deinen Erfordernissen an die 
Präzision. Wenn Du ein Serienprodukt bauen willst, daß ohne irgendwelche 
Abgleich-Arbeiten oder spezielle Bauteile-Sortierung aus der Box heraus 
die LED genau mit 350mA +/- 2% betreiben soll, kannst Du das so nicht 
machen!
Wenn Du den Strom auch unabhängig von der Temperatur absolut konstant 
halten willst, würde ich es so nicht machen.

Wenn das aber z.B. eine private Bastelei für die Gartenhaus-Beleuchtung 
sein soll, kann man es machen, weil es da auf 10% Genauigkeit nicht 
ankommt (sofern man ausreichend Abstand zu Maximum Ratings hält), Du 
Deine dafür gekauften LEDs ja auch vermessen und den Spanungsteiler auf 
den passenden Wert dimensionieren kannst.

Da Du keinerlei Angaben zu geforderter Genauigkeit etc. gemacht hast, 
kann es natürlich auch sein, daß hier von mir auch völlig ungeeignete 
Lösungen vorgeschlagen werden!

: Bearbeitet durch User
von Ingo Hütlein (Gast)


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Keine Sorge, ist tatsächlich nur für mein Gartenhaus!
Ich habe jetzt recht viele Optionen, von recht genau bis geht so lala, 
ich probiere einfach ein bisschen herum. NASA-Elektronik ist es nicht.
Vielen Dank!
Ingo.

von Thomas E. (picalic)


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Ingo Hütlein schrieb:
> Keine Sorge, ist tatsächlich nur für mein Gartenhaus!

Dann ist ja gut - hatte mir ein paar Gedanken gemacht, nachdem Du 
angefangen hattest, über die Korrektur der temperaturbedingten 
Abweichungen durch Auswertung des µC-Temperaturfühlers zu spekulieren.
Wie schon angedeutet, würde ich die Charakteristik der LED gar nicht zu 
korrigieren versuchen, sondern den Effekt so mitnehmen, wie er ist. Der 
LED wird es bestimmt nicht schaden, wenn ein automatisches 
Strom-Derating bei Erhöhung der Temperatur stattfindet. Noch besser wäre 
es freilich, die LED sich erst gar nicht so stark erwärmen zu lassen. 85 
Grad scheint mir spontan schon recht heftig zu sein - Lebensdauer und 
Wirkungsgrad könnten da schon leiden.

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