Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Erzeugung einer Kreisschlitzung für Anzeigenelement


von Godelmann (Gast)


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Hi, ich habe ein Anzeigeelement, für das ich in Metall oder in Holz eine 
Schlitzung machen muss, damit es dort durchgeschoben werden kann. In der 
Einbauanleitung stehen die Maße, die ich hier auch mal als kurze 
Zeichnung mit angefügt habe.

Das Problem ist jetzt folgendes - der Durchmesser des Kreises beträgt 
40mm. Es ist aber kein vollständiger Kreis, sondern der Kreis ist an 
zwei gegenüberligenden Seiten wieder etwas verfüllt (daher die beiden 
geraden Breitenangaben mit 30mm.

Wie kann man denn so eine Schlitzung erzeugen? Würde ich das Loch genau 
Durchmesser 40mm machen, dann würde das Teil nicht festhalten. Aber ich 
kann auch nicht mit einem kleineren Radius bohren, weil sonst das Teil 
auch nicht reinpasst.

Ich stehe da vor einem Rätsel, wie ich das hinbekommen kann, dass ich 
einen Kreisradius habe, der größer ist als die beiden Geraden, die 
innerhalb des Kreises verlaufen. Wären die Kreise jetzt auch genau 
Durchmesser 30mm, dann wäre es einfach - Zwei Löcher gebort bzw. mit dem 
Fräser oben reingegangen und unten wieder rausgegangen, so dass die 
Geradenanteile entstehen. Aber wie soll das mit einem größeren 
Durchmesser gemacht werden können?

: Verschoben durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Godelmann schrieb:

> schlitzung.png

Ooh, eine solch komplizierte Form :-) lässt sich nur schwer erzeugen,
aber mit Bohren plus Feilen geht viel.

> Wie kann man denn so eine Schlitzung erzeugen?
> Ich stehe da vor einem Rätsel,

Und ich stehe da vor einem Rätsel, was Du mit Schlitzung meinst.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Workaround 1:
Quadratischer Ausschnitt mit 40mm*30mm.

Workaround 2:
40mm Ausschnitt von hinten mit zwei Platten abdecken.

von Lochmaker (Gast)


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> Zwei Löcher gebort bzw. mit dem
> Fräser oben reingegangen und unten wieder rausgegangen, so dass die
> Geradenanteile entstehen. Aber wie soll das mit einem größeren
> Durchmesser gemacht werden können?

Das ist doch schon ein guter Anfang.
Dann einfach von Hand mit der Feile den Rest herausarbeiten. Feile 
kennst Du, ja? (ohne Elektrokabel)

Serienproduktion werden solche Löcher gestanzt.

von THOR (Gast)


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Du machst nen Kreis, sägst den entlang des Durchmessers durch und 
verbindest die Teilstücke dann wieder.

Oder du sägst 2 Kreise mit ner Lochsäge nebeneinander aus und sägst die 
spitzen Stücke dazwischen dann ab.

Oder du sägst alles mit der Stichsäge aus nachdem du vorher angezeichnet 
hast. Im Falle von Metall ggf. Plasmaschneider.

Jetzt mal ehrlich: Du brauchst wirklich Hilfe bei einer geometrischen 
Form die aus 2 Halbkreisen und 2 Geraden besteht?

von Der Schlitzer (Gast)


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Ich benötige die Farmel dazu.

von MaWin (Gast)


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Godelmann schrieb:
> Ich stehe da vor einem Rätsel, wie ich das hinbekommen kann, dass ich
> einen Kreisradius habe,

Normalerweise stanzt man solche Löcher. Hast du keine Stanze, kannst du 
per Laubsäge aussägen, oder bohren (kleiner Durchmesser) und grösser 
feilen, oder mit einem Blechknabber ausgehend von einem kleinen Loch 
ausknabbern und glattfeilen.

von Joe F. (easylife)


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MaWin schrieb:
> kannst du per Laubsäge

heisst heute CNC Fräse...

von Joe F. (easylife)


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Wie ist denn die Abdeckung des Instrumentes über dem Ausschnitt? Gibts 
einen Link zur Einbauanleitung.

von Christian M. (Gast)


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In Aluminium mache ich auch gerne viele Löcher nebeneinander, dann 
ausbrechen mit Schraubenzieher und Seitenschneider und zuletzt mit der 
Feile. Auch Stichsäge geht gut bei grösseren Ausschnitten.

Gruss Chregu

von Stefan F. (Gast)


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Ganz klar, mit einer Reihe Bohrlöcher fürs Grobe und dann den Rest 
feilen.

von Wolfgang (Gast)


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Godelmann schrieb:
> Wie kann man denn so eine Schlitzung erzeugen?

Das kommt drauf an, was für Werkzeug du hast und womit du umgehen 
kannst. Spontan fallen mir ein:
 - kleiner Bohrer (Loch neben Loch bohren) und glatt feilen
 - Oberfräse mit Schablone (Henne-Ei Problem)
 - CNC-Fräse
 - machen lassen
(bspw. https://www.schaeffer-ag.de/en/products/front_panels/)

von Die Farmel (Gast)


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Der Schlitzer schrieb:
> Ich benötige die Farmel dazu.

Hier, bitte: https://www.farmel.nl/images/slideshow/farmel1.jpg

von Der Schlitzer (Gast)


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Da ist nicht Die Farmel sondern Der Farmel. ;) Ich suchte die Formel...

von Ralf R. (corley)


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Moin,

ich hoffe mal, ich hab richtig verstanden, was Du überhaupt vorhast, 
Deine Skizze ist ja doch etwas sehr abstrakt.. :)

Zeichne Dir Deinen Kreis mit 40mm und die beiden gegenüberliegenden 
Sehnen als Hilfslinien ein (müssen ja bei 30mm Abstand 15mm von der 
senkrechten Mittelline sein), im Bild grün dargestellt.
Dann nimmste nen 30mm Forstnerbohrer und bohrst jeweils 5mm oberhalb und 
unterhalb der waagerechten Mittelline des 40mm Kreises.
Damit ist der größte Teil des Ausschnittes geschafft (rote Fläche).
Den restlichen Flächen (lila) gniedelst Du mit ner Feile raus. Fertig.

Im Prinzip hatte THOR das ja schon so geschrieben.


Und ja: Meine Skizze ist auch nicht hübsch.
Und ja: Wenn die erste Bohrung fertig ist, ist die Mitte der zweiten ja 
nicht mehr da. Lösung: Standbohrmaschine mit entsprechenden Anschlägen 
oder 'n dünnes Hilfsholz oder vor dem kompletten Durchbohren die zweite 
Kontur anbohren.

von Sebastian S. (amateur)


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Keine Ahnung, was Du für Werkzeuge zur Verfügung hast.
...geht wohl auch keinen was an.

Bei eigenartigen Durchbrüchen habe ich mir angewöhnt diese auf Papier 
oder besser auf einen Aufkleber, aufzuzeichnen. Hast Du keinen 
passenden, kannst Du auch zwei (oder mehr) einzelne Aufkleben verwenden. 
Die Zeichnung kann ja auch "vor Ort" geschehen.

Die Ecken der Übergänge Gerade <-> Bogen würde ich bohren und dann die 
Laubsäge oder Stichsäge in sicherem Abstand das Loch aussägen lassen. 
Beim Bohrdurchmesser darauf achten, dass später das Sägeblatt durch 
muss.
Damit die Ähnlichkeit etwas größer wird würde ich dann die Feile 
sprechen lassen.

Muss aber nicht sein.

: Bearbeitet durch User
von sechseckbohrer (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Workaround 1:
> Quadratischer Ausschnitt mit 40mm*30mm.

Das ist schon mal nicht quadratisch ;)

von WaMin (Gast)


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>Die Formel

DIE Formel? Welche Formel?

von aGast (Gast)


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2 Parallele Linien im Abstand von 30mm und dann mit dem Zirkel vom 
Mittelpunkt einen Kreis drum herum. Schon is die Farm ohne Farmel 
fertig.

von formel (Gast)


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WaMin schrieb:
> Die Formel
>
> DIE Formel? Welche Formel?

na DIE formel halt

42

von Ford Prefect (Gast)


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formel schrieb:
> 42

Das ist die ANTWORT, nicht die Formel!

von aGast (Gast)


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Die Frageformel zur Antwort (42) wird zur Zeit noch von Deep Thought 
berechnet.

- Bitte warten, Berechnung läuft -
- Bitte warten, Berechnung läuft -
- Bitte warten, Berechnung läuft -
- Bitte warten, Berechnung läuft -

von Old P. (Gast)


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Das ist doch einfacher als Luftholen...
Kreis 40mm anzeichnen und je 15mm vom Mittelpunkt zwei parallele Linien 
einzeichnen.
Danach bohren, feilen, sägen, lasern, beißen, ätzen, brennen... oder was 
immer Du bevorzugst.

Achso: Einatmen, ausatmen, ein....

Old-Papa

von Harald W. (wilhelms)


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aGast schrieb:
> Die Frageformel zur Antwort (42) wird zur Zeit noch von Deep Thought
> berechnet.
>
> - Bitte warten, Berechnung läuft -

Hoffentlich noch recht lange, denn wenn die Berechnung beendet
ist, wird der Computer abgeschaltet.

von Godelmann (Gast)


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Vielen Dank für einige Tipps. Das Aussägen der Schlitzung mit einer Säge 
wäre sehr schön. Das Problem ist nur, es ist ein etwa 5mm dickes 
Metallstück aus ST37 (das ist ein Baustahl), also kein dürres Blech 
mehr. Mit einer Blechschere kann ich dien engen Radien denke ich nicht 
schneiden. Der Vorschlag mit den vielen kleinen Bohrlöchern ist glaube 
ich gut. Eine CNC-Fräse habe ich nicht. Ich habe nur noch nicht viel 
Erfahrung mit dem Feilen. Ich habe Angst, dass ich beim Feilen der 
Schlitzung vielleicht einen Bogen in das Material reinfeile oder aus 
versehen nicht genau 90°-winklig die Feile ansetze und ich in das 
Material eine Schrägung reinbekomme.

von Harald W. (wilhelms)


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Godelmann schrieb:

> Ich habe Angst, dass ich beim Feilen vielleicht einen Bogen
> in das Material reinfeile

Dann wirst Du wohl nicht drumherum kommen, eine Schlosserei
den Auftrag zum Feilen zu geben. Einige der obigen Vorschläge
sind für 5mm ST37 nicht geeignet, aber Feilen geht immer.
Es dauert nur etwas länger. Übrigens ist mir immer noch nicht
klar, was Du mit Kreisschlitzung meinst. Alle anderen sagen
wohl  "Loch" dazu.

: Bearbeitet durch User
von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Einen Bogen wirst Du, zumindest nicht mit wenigen Hieben, in 5mm Stahl 
rein bekommen.
Alu ginge auf meiner CNC-Chinesin, Stahl nur mit Sauerei und seeehr 
wenig Zustellung, da wird Feilen deutlich schneller sein.
Auch kann man 5mm-Material ganz gut 'anfassen', verbiegt sich also nicht 
direkt beim angucken.

Wirst aber wohl doch etwas Zeit dafür investieren müssen und obwohl 
Feilen auch gelernt sein will, sollte Das für Dich machbar sein.

MfG

von Godelmann (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Übrigens ist mir immer noch nicht
> klar, was Du mit Kreisschlitzung meins

Ein Loch ist für mein Verständnis eine runde Öffnung in einem Material. 
Bei der von mir gewünschten Variante ist es kein vollständiger Kreis 
durch die beiden gegenüberliegenden parallel verlaufenden Linien. Zwei 
Linien, die eine Öffnung bilden, sind für mich ein Schlitz. Daher 
Kreisschlitzung. Ich hätte auch allgemein Öffnung dazu schreiben können, 
was vielleicht besser verständlich gewesen wäre. Aber ich hatte 
versucht, durch die Skizze bildlich darzustellen, was ich meinte.

von Wolfgang (Gast)


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Godelmann schrieb:
> Ein Loch ist für mein Verständnis eine runde Öffnung in einem Material.

Wer sagt, dass ein Loch (althochdeutsch für "Öffnung") rund sein muss.

von Old P. (Gast)


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Harald W. schrieb:
>
> Dann wirst Du wohl nicht drumherum kommen, eine Schlosserei
> den Auftrag zum Feilen zu geben. Einige der obigen Vorschläge
> sind für 5mm ST37 nicht geeignet, aber Feilen geht immer.
> Es dauert nur etwas länger. Übrigens ist mir immer noch nicht
> klar, was Du mit Kreisschlitzung meinst. Alle anderen sagen
> wohl  "Loch" dazu.

Bei 5mm Stahlblech geht bohren mit ca. 5mm immer entlang einer 
Hilfslinie, dann das Innenstück im Schraubstock ausschlagen und dann 
feilen, feilen, feilen....
Oder eben mit bunten Scheinen beim Fachmann in Auftrag geben.

Old-Papa

von Dieter W. (dds5)


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Wolfgang schrieb:
> Godelmann schrieb:
>> Ein Loch ist für mein Verständnis eine runde Öffnung in einem Material.
>
> Wer sagt, dass ein Loch (althochdeutsch für "Öffnung") rund sein muss.

Ein "Loch" hat eine beliebige Form.

In der Technik bezeichnet man runde Öffnungen oder Vertiefungen meistens 
als Bohrung. Für Öffnungen anderer Form ist der Begriff Ausbruch üblich 
während Vertiefungen oft Tasche genannt werden.

von Sebastian S. (amateur)


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>Ein "Loch" hat eine beliebige Form.

Stimmt!
Frag Deinen Zahnarzt.

von Hr. Locher (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
>>Ein "Loch" hat eine beliebige Form.
>
> Stimmt!
> Frag Deinen Zahnarzt.

Und Schlüssellöcher sind immer rund, sonst könnte sich kein Schlüssel 
drehen...

Also 5mm St37 sind ideal für diese Übung. Bei 1mm Alu ist es hingegen 
garantiert so dass mindesten 1 Feilenhieb zuviel abnimmt. Jammern kann 
man bei 30mm Werkzeugstahl oder bei V2A.
Ähnlich ist's bei Pappel-/Nadelholz <-> Buchen-/Eichenholz.

von Joe F. (easylife)


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Dieter W. schrieb:
> Für Öffnungen anderer Form ist der Begriff Ausbruch üblich

Was ist denn dann ein "Langloch"?
Habe ich schon oft beim Platinenfertiger in Auftrag gegeben... ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Joe F. schrieb:
> Dieter W. schrieb:
>> Für Öffnungen anderer Form ist der Begriff Ausbruch üblich
>
> Was ist denn dann ein "Langloch"?
> Habe ich schon oft beim Platinenfertiger in Auftrag gegeben... ;-)

Ja, das Loch des TEs könnte man als Langloch bezeichnen. Aber das
ist nur eine feinere Spezifierung des hier üblicherweise benutzten
Wortes "Loch".

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