Thema hat wenig mit Elektronik zu tun, aber vieleicht gibt es ja trotzdem leute die sich auskennen. Ich plane gerade eine Bleiabschirmung zu realsieren ca 5-10cm. Das ganze dient zur Gammaspektrometrie -also um eine möglichst niedrige umgebungstrahlung zu erzeugen - nicht um entstehende Stranhlung abzuschirmen. Normalerweise wird sowas aus Bleibarren gebaut oder Kundenspezifisch gegossen. Und wegen der Gesundheit müsste man dann das Blei ja noch lackieren. Mit Kugeln od Späne könnte man wesentlich besser arbeiten. Mein Detektor ist rund, also plante ich es mit Rohren zu machen. Plan wie folgt. - Abflussrohr 150mm mit einer Endkappe unten versehen. - 10cm Bleikugeln einfüllen. - 64mm Kupferrohr mit einer Endkappe verlöten und mittig im Abflussrohr platzieren. - Rest mit Bleikugeln ausgiessen. - Endkappe oben aufs Abflussrohr aufsetzen und mit Silikon mit dem Kupferrohr versehen. - Man hat nun also nurnoch die öffnung für den Detektor. Welche man z.b. mit Bleikugeln in Säckchen abdichten könnte. Wenn man das Ausrechnet würde man auf ca. 15kG Bleikugeln kommen, da die Form praktisch perfekt wäre. Bei Blöcken etc gibt es ja immer leerraum. Nur ist die Frage gibt es eine Nachteil und wenn ja wieviel wenn ich Kugeln statt Vollblei verwende?
Die ideal dichteste Kugelpackung beträgt Pi/(3*sqrt(2)), also rund 75%. 25% Leerraum hast du also auch hier. Blöcke im Rohr werden ungünstiger sein, aber blöcke in einem recheckigen Querschnitt bekommst du natürlich wesentlich besser hin. Allerdings würde ich mir wahrscheinlich entsprechend passende Stücke gießen.
Wenn du Radon erwartest, sind Bleikugeln kontraproduktiv, da Radon ein radioaktives Edelgas ist, also durch eine Kugekpackung ohne weiteres durchkommt. Wenn du radioaktive Gase ausschließen kannst, warum nicht?
Sinus T. schrieb: > Allerdings würde ich mir wahrscheinlich entsprechend passende Stücke > gießen. Hab leider keine Giesseinrichtung...und keine Form Gerald B. schrieb: > Wenn du Radon erwartest, sind Bleikugeln kontraproduktiv, da Radon ein > radioaktives Edelgas ist, also durch eine Kugekpackung ohne weiteres > durchkommt. > Wenn du radioaktive Gase ausschließen kannst, warum nicht? Ja aber das Gas wird doch vom Kunststoffrohr bzw. Kupferrohr blockiert? So schaut ein professioneller Schild aus: https://fukushimainform.files.wordpress.com/2015/12/detector_w_shielding.png?w=394&h=441 Unbezahlbar, obwohl das eigentlich nur ein grosser Bleiblock mit Kupfer ist :)
Bei Kugeln hast Du eventuell das Problem, dass die mit der Zeit zusammenrutschen und Du Stellen dünnerer Abschirmung bekommst. Auch dürfte Kugelblei aus dem Angelshop ziemlich ins Geld gehen. Schon mal an Walzblei vom Dachdecker gedacht? Auf ebay für 100 Eur / 25kg oder beim Dachdecker Deines Vertrauens. Ja, die dürfen das immer noch kiloweise auf die Dächer packen.
Wie ist das eigentlich wenn man das aus Blech wickelt? (Abwechselnd Kupfer und Blei) Vom Preis her wäre das ja noch überschaubar. Wäre jetzt eine Frage an die Experten. https://de.aliexpress.com/price/copper-strip_price.html http://www.ebay.it/itm/Rame-Striscia-x-1-metro-20m-30mm-50mm-100mm-200mm-500mm-Flessibile-rame-0-3mm-/272479007878?var=&hash=item3f7103b486 http://www.schrottmax.com/dresden-p615h1s100-n25-Bleiblech-1-25-x.html
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Timm T. schrieb: > Ja, die dürfen das immer noch kiloweise auf die Dächer packen. Tja... Alles Pfuscher: https://youtu.be/lDqRaboczzo?t=357 ;-P In den Video sieht man aber was für Zeug gemeint ist - ist doch eigentlich ideal, einfach drumwickeln, fertig.
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Hallo, wir machen hier Gammaspektrometrie im Keller. Und auch hier sind die Detektoren natürlich abgeschirmt. Und zwar mit Bleiziegeln. 10x20x5 cm, also 1 Liter. Man muss aber sehr vorsichtig beim Auf- und Zuschlichten der Bleiburg sein weil das leicht verformt. Ausserdem sollte man sauber arbeiten. Sprich aufpassen was man anfasst um nichts zu verschlepen. Besser wäre das Ganze tief unter der Erde zu machen, also einen alten Felsenkeller anmieten oder einen Raum in einem Tunnel/Bergwerk/... Oh und das Blei selbst sollte natürlich auch sauber sein genauso wie alles weitere Material. Wer haben z. B. Stahlplatten von alten Schiffwracks die zu einer Zeit vor den Atomtests gebaut wurden.
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Gustl B. schrieb: > Oh und das Blei selbst sollte natürlich auch sauber sein genauso wie > alles weitere Material. Ach stimmt da war ja noch was: Man nimmt dafür Blei, was vor den Atombombenversuchen untergegangen ist. Es liegen bestimmt noch irgendwo U-Boote mit Bleiakkus auf dem Meeresgrund.
Timm T. schrieb: > Ach stimmt da war ja noch was: Man nimmt dafür Blei, was vor den > Atombombenversuchen untergegangen ist. Es liegen bestimmt noch irgendwo > U-Boote mit Bleiakkus auf dem Meeresgrund. Es ist etwas anders: Beim Herstellen von Blei kann man das stabile Blei von einem schwach radioaktiven Bleiisotop nicht trennen. Man kann daher nicht vermeiden, das Isotop im normalen Blei mit drin zu haben. Bei altem Blei aus irgendwelchen Kanonenkugeln von versunkenen Schiffen ist dieses Bleiisotop bereits zerfallen. Deshalb ist dieses alte Blei besonders begehrt. Das hat nichts mit Atombombenversuchen zu tun.
Das mit den Atombombenversuchen bezog sich auf Metallplatten die wir hier im Keller auf den Boden unter die Bleiburgen gelegt haben weil sonst mit der Zeit der Boden nachgibt. Das Blei selbst weiß ich gar nicht wo das her ist, aber es wurde natürlich vorher gemessen. Sogar die Anordnung der Ziegel beim Auf- und Zuschlichten der Burg ist immer gleich damit die Nullrate sich nicht ändert. Zusätzlich ist im Inneren der Burg um den Detektor Zinn, also Zinnplatten zwischen dem Detektor und dem Blei. Wieso weiß ich nicht, da müsste ich meinen Vater fragen.
Meßt ihr da das Radon, oder wozu der ganze Aufwand im Keller?
Bernhard S. schrieb: > Es ist etwas anders: Beim Herstellen von Blei kann man das stabile Blei > von einem schwach radioaktiven Bleiisotop nicht trennen. Das ist vermutlich ein kleineres Problem, denn das Bleiisotop kann man ja identifizieren und wegkalibrieren. Das Problem ist wenn ich auf meinem Schreibtisch ein Hintergund-Spektrum mache, sieht es jedes mal anders aus. In einer Bleiabschirmung bleibt der Hintergrund vermutlich etwas stabiler. Das Bleiisotop könnte sogar von Vorteil sein, da man es als Kalibrierung benutzen kann. Ich werde nun vermutlich doch mit Vollblei arbeiten. Eisenrohr auf eine Stahlplatte schweissen (dann hat man gleich einen Stanfuss). Dann 10cm Blei aufgiessen. Kupferrohr in die Mitte stellen. Rohr aufgiessen, Deckel draufschweissen. Handgriffe anschweissen. Farbig ansprühen gegen Rost!
Unter anderem auch Radon ja. Wobei wir hier in einer sandigen Gegend wohnen also kein Fels unter dem Haus und auch nur wenig Radon im Keller wenn Überhaupt. Es sind vor allem sehr schwache Proben die wir messen und da stört so ziemlich alles.
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Johnny S. schrieb: > Handgriffe anschweissen. Wozu? Du wirst das Ding eh nicht heben wollen. Bau lieber Schwerlastrollen drunter. Zumindest glaube ich mich erinnern zu können, dass unter dem Ding, welches wir im Praktikum radioaktive*, ähm ionisierende Strahlung hatten welche waren. *) Ja, die haben das Studienfach wirklich umbenannt. Offiziell, weil es ja nicht nur um radioaktive Strahlung ging. Wir haben vermutet, dass radioaktiv zu gefährlich klang.
Timm T. schrieb: > *) Ja, die haben das Studienfach wirklich umbenannt. Offiziell, weil es > ja nicht nur um radioaktive Strahlung ging. Wir haben vermutet, dass > radioaktiv zu gefährlich klang. Vielleicht auch, weil es stimmt? "Ionisierende Strahlung" ist der Oberbegriff. So zählt etwa Röntgenstrahlung auch dazu. Daher ergibt es schon Sinn, den richtigen Begriff zu verwenden.
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A. K. schrieb: > "Ionisierende Strahlung" ist der > Oberbegriff. So zählt etwa Röntgenstrahlung auch dazu. Technisch stimmt das. Ist ihnen aber auch erst eingefallen, als es das Studienfach schon einige Jahre gab. ;-) Waren aber einige interessante Experimente. Mit offenem Detektor hatten wir im Gammaspektrometer einen fetten Peak, der zu K40 passte. Rätsel, rätsel, wo kommt das her. Aus den Rigipsplatten des Labors.
Timm T. schrieb: > Technisch stimmt das. Ist ihnen aber auch erst eingefallen, als es das > Studienfach schon einige Jahre gab. ;-) Wahrscheinlich warst du ein paar Jahre nach dem Anfang vom Studium auch klüger als am Anfang. Gut Ding will Weile haben. ;-) Aber welche Sinn sollte es für Studenten haben, gezielt dem Begriff "Radioaktivität" zu entfliehen? Um gegenüber dem, was man nicht mag, gezielte Ahnungslosigkeit demonstrieren zu können? Ok, manche Argumente flutschen deutlich besser wenn man keinen Schimmer hat, aber eigentlich läuft Bildung andersrum.
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Johnny S. schrieb: > Ich werde nun vermutlich doch mit Vollblei arbeiten. Vernünfig, Bleigiessen haben wir schon als Kinder gemacht. > Eisenrohr auf eine Stahlplatte schweissen (dann hat man gleich einen > Stanfuss). Dann 10cm Blei aufgiessen. Kupferrohr in die Mitte stellen. Nicht so gut: Die Schlacke auf dem ersten Guss verhindert den guten Übergang zum zweiten Guss. Befestige das Innenrohr gleich (von oben, gegen aufschwimmen) und giesse in eine Zug, dann Oberkante plandrehen für einen Bleideckel, extra gegossen.
A. K. schrieb: > Aber welche Sinn sollte es für Studenten haben, gezielt dem Begriff > "Radioaktivität" zu entfliehen? Vermutlich ging es dabei auch nicht um die Studenten, sondern um die Administration. Die müssen Kurspläne und Praktika oft nochmal bestätigen/zulassen.
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